Brick in the wall schrieb:
Das ist eine stark verallgemeinernde Aussage, die so einfach nicht stimmt. Ich will nicht bestreiten, dass es im Ref Ungerechtigkeiten geben kann, aber es kann ebenso eine gute und fundierte Ausbildung und umfassende Vorbereitung auf das Berufsleben sein.
Es sollte also endlich mal damit aufgehört werden, angehenden Refs schon Angst zu machen, bevor das Ref begonnen hat. Das wird nämlich allen, die an der Ausbildung beteiligt sind und nach bestem Wissen und Gewissen einen guten Job machen, nicht gerecht. Und bringt die Refs in eine Situation, in der sie fast nur scheitern können. Wie die Schüler, die am Tag vor einer Arbeit schon wissen, dass es mit viel Glück noch eine 5 wird.
Und: Nein, ich bin kein Fachleiter und kein Ausbildungsbeauftragter.
Hallo Brick in the wall,
das kann man so oder so sehen. Ich habe halt meine Erfahrungen gemacht und gebe diese weiter. Für mich wäre es jedenfalls hilfreich gewesen, wenn ich die Härte des Umgangs vorher besser hätte abschätzen können.
Die Anfrage des Threaderstellers bezüglich seiner langen Anfahrt wurde schroff abgewiesen mit dem Kommentar, dass er die Stelle (sprich: Das Referendariat) ja nicht antreten müsse. Das ist genau die Art und Weise der Zwischenmenschlichkeit, die ich nur zu gut kenne und das sind noch die milderen Formen dessen, was möglich ist.
Dass man auch mit Glück eine gute Zeit im Referendariat haben kann und dass bei Weitem nicht alle Ausbilder sadistische Machtfreaks sind, versteht sich von selbst. Es gibt aber im Zweifel keine regelnde Instanz, so dass eben mit allem zu rechnen ist. Und die Einstellung, dass man im Referendariat leiden und kriechen müsse ("Lehrjahre sind keine Herrenjahre") und dass diese Belastungsprobe wichtig sei, um auf den Beruf adäquat vorbereitet zu sein, ist allgemein akzeptiert, obwohl das nirgends offizielles Programm ist und von der fachlichen Seite am ehesten einer Pädagogik aus der Rohrstockzeit entspricht.
In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!

der Buntflieger