Sonderpädagogik zwangsläufig auf Primar- oder Sekundarstufe festlegen?

  • Danke euch allen für eure Antworten :D

    Also ich komme aus Hamburg und sehe mich auch später hier leben & arbeiten. Auch studieren würde ich am liebsten hier, aber da man sich hier schon von Anfang an zwischen Profilbildung Grundschule und Profilbildung Sekundarstufe entscheiden muss, war meine Überlegung, ob es vielleicht schlauer wäre, irgendwo zu studieren wo ich nicht auf eine Stufe festgelegt bin. (Abgesehen davon dass es sicherlich auch cool wäre mal das Leben in einer anderen Stadt kennenzulernen & ich mir das studieren an einer kleineren, familiären Uni auch schöner vorstelle als an einer großen wie der Uni Hamburg).

    Bisher habe ich nur Erfahrung mit Jugendlichen (ca. 16-18J) mit geistiger Behinderung. Habe an einer Förderschule ein FSJ gemacht und jobbe da seit 2 Jahren nebenbei (studiere momentan noch Soziale Arbeit, aber möchte zu Lehramt wechseln). Die Arbeit macht mir unglaublich viel Spaß, weshalb ich mir sehr gut vorstellen kann auch später mit Schüler*innen mit geistiger Behinderung zu arbeiten. Möchte aber vor Studienbeginn noch Praktika an anderen Schulen machen um auch noch die Arbeit mit jüngeren Kindern kennenzulernen (sowohl mit als auch ohne Behinderung, da auch Grundschullehramt für mich eine Option ist die ich mir gut vorstellen kann).

    Physik studieren möchte ich auf jeden Fall nicht :'D Hier in HH wählt man soweit ich weiß 1 Fach, da würde ich vermutlich Deutsch oder Englisch nehmen, da das die beiden Fächer sind, die mir schon immer am meisten gelegen haben und die ich auch wirklich gerne studieren würde.

    Ich werde auf jeden Fall versuchen mich noch mal genauer zu den Studieninhalten und mit welchen Fächern man wo am Ende landet hier in HH zu informieren. Die Website der Uni HH war bisher leider nicht sehr aufschlussreich, vllt muss ich mich mal an die Studienberatung o.ä. wenden :)

    Kannst du an deiner Förderschule, an der du gerade nebenbei arbeitest, vielleicht auch mal in der Grundschulstufe hospitieren? Ich glaube das Hospitieren bzw. arbeiten mit der jeweiligen Altersstufe ist eine gute Möglichkeit für dich, um dich zu entscheiden. Als Unterrichtsfach, mach ruhig das Fach, das dich am meisten interessiert. Du wirst sicherlich nach dem Referendariat was bekommen wo du möchtest :)

    Wünsche dir viel Erfolg dabei und alles Gute

    Einmal editiert, zuletzt von Berufsschule (20. Dezember 2021 07:09)

  • An TE: Wenn du wirklich langfristig in HH bleiben willst, wäre die Frage, mit der du dich beschäftigen solltest: Will ich wirklich an eine Förderschule oder kann ich mir im Rahmen der Inklusion auch vorstellen, an einer allgemeinbildenden Schule zu arbeiten?

    Spezielle Förderschulen in HH: Sehr wenige, also sehr wenige Stellen.

    ReBBZ: In jedem Bezirk 1-2, sehr wenige Stellen

    Inklusion: Alle GS und STS, davon etwa 1/3 "Schwerpunktschulen", die auch SuS mit speziellen Förderbedarfen aufnehmen. Die übrigen 2/3 nur LSE Kinder.

    An vielen dieser Schulen ist es üblich, dass die Sonderpädagogen auch Fachunterricht als normale Fachlehrkraft in ihrem studierten Fach erteilen, sofern sie dies wünschen.

    In der Inklusion an allgemeinbildenden Schulen sind in HH 80-90% aller sonderpäd. Stellen. Gerade die Schwerpunktschulen haben eine sehr gute personalle Ausstattung.

    So oder so, als Sonderpädagoge wirst du auf jeden Fall eine Stelle finden, egal welches Fach, egal welche Stufe, egal welcher Förderschwerpunkt oder Lernbereich. Studiere, was dir liegt, ohne da vorher schon allzu viel taktische Überlegungen einzubauen!

    Viel Glück und Erfolg dabei!

  • An TE: Wenn du wirklich langfristig in HH bleiben willst, wäre die Frage, mit der du dich beschäftigen solltest: Will ich wirklich an eine Förderschule oder kann ich mir im Rahmen der Inklusion auch vorstellen, an einer allgemeinbildenden Schule zu arbeiten?

    Eben, und wenn ich mir das nicht vorstellen kann, dann sollte ich mir überlegen, auf welche Weise eine Stelle in einer Förderschule wahrscheinlicher wird. Nicht jeder ist für Inklusion an Schwerpunktschulen geschaffen.

  • @Berufsschule Vielen Dank! :)

    Ich arbeite an einer sehr kleinen, privaten Schule/Einrichtung mit 2 Jahren Schulbereich (11.&12. Klasse) und 2 Jahren Berufsbildungsbereich danach, es gibt also leider keinen Grundschulbereich in dem ich hospitieren könnte :(

    qamqam Auch dir vielen Dank :)

    In der Inklusion zu arbeiten kann ich mir generell schon vorstellen. Allerdings kann ich mir eher nicht vorstellen Jugendliche ohne Förderbedarf zu unterrichten... Ich weiß nicht, inwieweit man zwangsläufig auch für die zuständig wäre, als Sonderpädagoge an einer Stadtteilschule, zum Beispiel. (Du hattest ja erwähnt das manche auch normalen Fachunterricht geben.)

    Das Thema Inklusion spielt auch in meine Ursprungsfrage, ob man sich schon mit dem Studium auf die Stufe festlegt, mit rein. Bisher kenne ich nur die Arbeit mit Kindern bzw. Jugendlichen, die noch sehr kindlich sind, und weiß, dass diese mir Spaß macht. Wenn ich in Hamburg bleibe, Lehramt für Sonderpädagogik mit Profilbildung Sekundarstufe studiere (für Profilbildung Grundschule reicht mein Abschnitt nicht), am Ende dann aber höchst wahrscheinlich viel mit Schülern ohne Förderbedarf an weiterführenden Schulen zu tun habe, wäre das ein Argument, vielleicht woanders zu studieren/zu arbeiten. Oder halt Grundschullehramt zu studieren, was ich mir auch sehr gut vorstellen kann.

    Lehramt für Stadtteilschule/Gymnasium war eigentlich nie was was ich mir vorstellen konnte. Andererseits bin ich ja auch erst 20 und fühle mich dem Teenageralter/meiner eigenen Schulzeit noch sehr nahe. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich das in ein paar Jahren geändert hat. Diese ganzen Überlegungen sind halt echt hypothetisch, von daher finde ich deinen Ratschlag das zu studieren, was mir liegt, gut :) Ich will nur am besten mit meinem Studium später so viele Optionen wie möglich haben, und mich jetzt lieber noch nicht zuuu genau festlegen, bevor ich nicht noch an Erfahrungen dazu gesammelt hab und wirklich weiß, was mir liegt und was nicht. Da wäre es blöd, einen Sonderpädagogik-Studiengang zu wählen, mit dem man sich schon von Anfang an festlegt, wenn es in anderen Bundesländern die Möglichkeit gibt, in allen Stufen arbeiten zu können.

    Ich werde mich also noch mal weiter informieren, wie das in den Bundesländern, die für mich in Frage kommen, jeweils geregelt ist.

    Sorry, dass es so lang geworden ist ^^;

    @karuna Aus Interesse, mit welchen Förderschwerpunkten/Fächern wird denn eine Stelle an einer Förderschule wahrscheinlicher?

  • Wieder nur für Hamburg: Sehen (sicher)

    Hören, GE (wahrscheinlich)

    KME (etwas wahrscheinlich)

    LSE und Autismus sind ganz überwiegend in der Inklusion und an ReBBZ im Einsatz.

    Im Moment mit 20 Jahren und ganz wenig Praxiseinblick hast du vor allem Interesse an der Förderschule, nachvollziehbar, da du dieses Format kennst.

    Ich kann -nicht reprasentativ- aus der Erfahrung an STS berichten, dass sehr viele Sonderpädagogen es gut finden, wenn sie mit einem Teil ihrer Stunden auch Fachunterricht erteilen. Sie genießen es oft, "einfach nur" Deutsch, Sport oder Kunst zu unterrichten. Ich empfehle dir, an einer GS oder STS mal für ein paar Wochen freiwilliges Praktikum anzufragen (sollte Schwerpunktschule sein, nicht LSE). Dann hat du mehr gesehen, deine Entscheidung steht dann auf einer breiteren Grundlage.

    Schreib eine PM, falls du Empfehlungen für konkrete Schulen brauchst.

  • qamqam

    Entschuldige die verspätete Antwort, im Weihnachtstrubel ist es bei mir etwas untergegangen hier reinzuschauen ^^;

    Danke noch mal für die Infos :) An einer Grundschule habe ich auf jeden Fall vor ein Praktikum zu machen und mich auch schon bei einigen beworben. Auch eins an einer STS zu machen ist eine gute Idee.

    Hab dir grad eine PM geschrieben!

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