"Schwierige" 3. Klasse

  • Hallo an alle!
    Ich habe am 1. Februar mit dem Referendariat angefangen. Momentan befinde ich mich in der Praktikumsphase, d.h. ich habe kein Seminar, bin dafür aber öfter an der Schule. Für dieses Praktikum durften wir unseren Stundenplan selbst erstellen. Ich bin in sechs Klassen, wovon ich auch in fünf regelmäßig unterrichte und alles sehr gut klappt. Letzte Woche sollte ich dann aber zum ersten Mal in der dritten Klasse unterrichten. Es sei dazu gesagt, dass ich in dieser Klasse zuvor nicht hospitiert habe und somit kein einziges der 25 Kinder mit Namen kannte. Die Klassenlehrerin wünschte, dass ich aber gleich in meiner ersten Stunde Kennenlernspiele mache. Die Stunde war eine totale Katastrophe! ALLE Kinder waren laut, haben geredet und sich gegenseitig geärgert. Alle Versuche, Ruhe herzustellen (lautes Rufen, Klangschale, abwarten,...) blieben erfolglos. Am Ende dieser Stunde hatte die Klassenlehrerin 13 Punkte (!) an mir zu kritisieren (komisch, bei allen anderen Lehrern waren es nur 2-3 Kleinigkeiten). Besonders dramatisch fand sie es, dass ich angeblich mit dem Finger auf einen Schüler gezeigt habe. Aber wie sollen die Schüler wissen, dass sie gemeint sind, wenn ich ihre Namen nicht kenne?? Habe ihm ja nicht mit dem Finger gedroht oder Ähnliches.
    Jedenfalls will die Lehrerin, dass ich in der nächsten Stunde noch einmal ein paar Kennenlernspiele mit den Kindern mache. Und ich solle vorher klar die Regeln erklären. Toll, das habe ich das letzte Mal auch versucht! Aber wenn ich keine Namen kenne, kann ich auch keine Schüler ermahnen, die laut sind.
    Ich würde lieber erstmal eine Stunde beim Unterricht zuschauen und mir die Namen einprägen. Ich bin es eigentlich von anderen Lehrern gewohnt, dass man erst ein paar Mal hospitiert, bevor man selbst unterrichtet.
    Außerdem finde ich es auch nicht besonders sinnvoll, mit dieser Klasse Kennenlernspiele zu machen, da ich eh nur noch 2x drin bin (ich habe an diesem Tag sonst immer Seminar). Ich möchte der Lehrerin gerne den Vorschlag machen, dass ich das nächste Mal lieber "richtigen" Unterricht halte (und zuvor hospitiere?), aber ich würde mir erstmal gerne eure Meinung dazu anhören.
    Freue mich auf eure Antworten!

  • Du bist also nur einige wenige Male in der Klasse?


    Warum nimmst du dann nicht einfach Namensschilder?


    Und Kennenlernspiele finde ich auch nicht so passend, schließlich kennen sich die Kinder ja schon gut. Es ist keine neue Gruppe.
    Und deinen Namen können sie sich auch leicht einprägen - an die Tafel schreiben und gut.


    Ich bin ja wirklich häufig in verschiedenen Klassen und muss sagen, dass ich damit am besten fahren.
    Kennenlernen tue ich die Kinder eigenlich am leichtesten während des Unterrichts.


    Petra

  • Ich mach das im Moment auch immer so, dass ich den Kindern schon fertige Namensschilder mitbringe. Vor allem in den höheren Klassen ist es sehr sinnvoll, wenn die Namen schon draufstehen, denn dann kommt keiner auf die Idee, sich spaßeshalber mal kurz "umzunennen".


    Bei den Kleinen kannst Du ja sogar noch "Umhängeschilder" machen. Die machen das noch mit.

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