Erfahrungen zu Teildienstfähigkeit gesucht

  • Hallo zusammen,


    es geht um folgende Situation:

    Eine befreundete Lehrkraft ist seit einiger Zeit an einer neuen Schule, an die sie versetzt wurde. Eine beantragte Stundenreduzierung wurde nicht gewährt. Seit mehreren Monaten ist sie immer mehr in sich zurück gezogen, hat wenig Zeit, auch vorgeschlagene Aktivitäten werden nicht oder zögerlich und lustlos angenommen. Sie meinte auch, dass sie sich kaum noch zu was aufraffen könnte, die Wohnung teilweise ungepflegt bleibt etc. Hinzu kommt hoher Blutdruck, sie nimmt mittlerweile mehrere schon recht hoch dosierte Tabletten, um den Blutdruck einigermaßen auf verträglichem Niveau zu halten (mit gewissen Nebenwirkungen wie Herzklopfen oder Müdigkeit). An dieser Schule ist sie meinem Eindruck nach aus vielerlei Gründen extrem stark gefordert: teils große Oberstufenkurse mit um die 30 SuS, teils Doppelaufsichten bei Vertretungen, Ganztagsschule mit Dienstzeiten bis in den Nachmittag zzgl Korrektur/Vorbereitung, enger Stundenplan/kurze Wechselpausen mit teils 5 verschiedenen Klassen/Kursen am Tag zzgl Aufsichten und Vertretungen. Kollegium zwar freundlich und umgänglich, aber auch wie eigentlich überall im wesentlichen mit sich selbst beschäftigt.

    An der Schule, wo die Person zuvor tätig war, gab es nur Doppelstunden und Pläne mit 2 oder 3 Doppelstunden am Tag, kleine Kurse. Wesentlich entspannter.

    Wir sprachen heute miteinander und ich riet ihr, mal zu überlegen, eine Teildienstfähigkeit anzustoßen. Vom Hausarzt und Kardiologen würde sie sicher die Probleme bescheinigt bekommen. Sie zögerte, weil sie erst Anfang 40 ist und Angst hat, dass dadurch weitere Beförderungen oder Stellenwechsel unmöglich gemacht werden können bzw. sie ja auch Geld verliert, weil zwar im Gegensatz zur normalen Teilzeit ein Zuschlag gewährt wird, dieser aber nicht ruhegehaltsfähig ist. Weiterhin hat sie Angst, dass das Ergebnis beim Amtsarzt auch sein könnte, dass sie aktuell gar nicht mehr dienstfähig ist und dann erstmal auf erhebliche Summen Geld verzichten müsste.

    Da ich selbst auch wenig Erfahrungen habe, aber andererseits denke, dass die Person unter diesen Umständen nicht lange weiter arbeiten/(freudlos) leben sollte, wollte ich hier mal fragen, ob die genannten Bedenken zur Teildienstfähigkeit berechtigt sind bzw. welche Erfahrungen andere Kolleginnen und Kollegen, vorzugsweise in NRW, damit gemacht haben?


    Danke. RO.

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