Fehlerkorrektur bei Folienvortrag in der Fremdsprache

  • Ich unterrichte im Moment in einer 13, die zwar im dritten Lernjahr, aber recht schlecht ist. Gestern haben die Schüler in Gruppen jeweils einen anderen Artikel bekommen, zu dem sie zunächst Fragen beantworten sollten und dann darauf aufbauend eine Folie vorbereiten sollten, um den Anderen ihren Artikel zu präsentieren. Der leichteste Artikel ging an die Gruppe der Schwächsten. Ich bin während der Erarbeitung zwar herumgegangen und habe ein wenig korrigiert, habe aber nicht alle Folien genau durchgelesen. Beim Vortrag wurden dann natürlich sprachliche Fehler gemacht, insbesondere in der Gruppe der Schwächsten. Ich habe mir diese Fehler notiert und anschließend auf der Folie sichtbar korrigiert. Ich wollte nicht während des Vortrags eingreifen, weil ich den Redefluss nicht unterbrechen wollte. Ich fand es auch schön, dass sich die Schüler "getraut" haben und wollte da nicht durch permanentes Unterbrechen demotivieren. Die Lehrerin sagte mir aber anschließend, dass ich sofort hätte eingreifen müssen. Wie seht ihr das?

  • Hi Aktenklammer,
    ich hätte das genauso gemacht wie du (vielleicht mit Ausnahme einiger Fehler, die so schwerwiegend sind, dass sie die Kommunikation stören bzw. Nichtverstehen der Zuhörer zur Folge haben) und gehe da übrigens mit meiner Mentorin konform in meiner mentorbegleiteten 11 so vorzugehen.


    LG
    Maria Leticia

    Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr. Marie Curie

  • Es gab keine kommunikations- oder verständnisbehindernden Fehler, eher Fehler in der Konkordanz von Sustantiv und Adjektiv oder Subjekt und Prädikat. Müssten sie zwar alles eigentlich aus dem 'effeff' können, aber tun sie leider nicht Ich kann ja nur mir nicht vor der Lehrerin aufbauen und sagen, dass "man" das aber so macht. Naja, merk ichs mir für den eigenverantwortlichen Unterricht... oder man spricht es vorher mit den Schülern ab.

  • Hi Aktenklammer,
    ich finde das auch völlig okay und kann Maria Leticia nur zustimmen - bei gravierenden Fehlern sofort, sonst verzögerte Fehlerkorrektur auf Folie oder an der Tafel. Schliesslich will man die Schüler ja nicht völlig verunsichern. Das ist glaube ich auch in der Fremdsprachendidaktik mittlerweile nicht mehr so umstritten, seit die Schüler ständig präsentieren und vortragen müssen. Bei Aufgaben, bei denen es explizit um sprachliche Korrektheit geht (also z.B. Grammatikübungen oder die Einübung bestimmter Redewendungen) sieht's dann natürlich anders aus, da musst Du dann sofort eingreifen und drauf bestehen, dass die Schüler die richtige Variante nochmal wiederholen.


    Liebe Grüße
    SB

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