Englisch-Klasse 11-hoffnungsloser Fall

  • Ihr Lieben,


    das Thema "Noten geben" ist uns ja schon öfter sauer aufgestoßen, aber hier geht's um mehr. Was macht man, wenn man in der 11 in Englisch jemanden sitzen hat, bei dem anscheinend seit der 5 kein vernünftiger Englischunterricht stattfand bzw er nicht aufgepasst hat und es eigentlich völlig aussichtslos ist, dass er was anderes als eine 5-6 bekommt? Ist von der Realschule rübergekommen, also sowieso ein Wechslerproblem, hier allerdings extrem. Er ist eher still, also keine Chance, dass er allein durch mündlichen Einsatz was reißen könnte. In seinen Klausuren wimmelt es vor Formulierungen wie "A boy have plan, but this plan does not all of them find good. So the "Mehrheit" count at least by such a thing". Ich krieg jetzt wahrscheinlich wieder Ärger, weil ich die Verantwortung des Lehrers abwälze, aber ich habe dringend Nachhilfe und Auslandsaufenthalt empfohlen, weil er die Lücken allein nicht schließen kann und ich auch nicht. Hat bis jetzt nichts gebracht. Er bemüht sich, wenn auch nicht besonders. Und ich bin - nach dem Angebot der Probe-EMail-Betreuung, das er aber im Gegensatz zu meinen anderen schwächeren Pflänzchen nicht wahrnimmt - mit meinem Latein und meinem Englisch am Ende. JETZT kann er im Grunde nix dafür, lernt auch brav die neuen Vokabeln, aber weil sämtliche alten + Grammatikstrukturen fehlen, kann das nix geben. Fünf drunter und fertig?


    Mich würde besonders interessieren, was diejenigen unter euch meinen, die das Lernen rein für die Verantwortung des Lehrers/ der Schule halten. Ich kann nicht 5 versäumte Jahre aufholen. Was mache ich? Was erwartet ihr in solchen Fällen von der Schule?


    w.

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

  • Bei uns hieße das: 6 drunter und Termin mit den Eltern samt Schüler.


    Da das ein Wechsler-Problem ist, kann man kaum die jetzige Schule für die Defizite verantwortlich machen. Wäre es das nicht und die Realschule "im Haus" würde ich ein ernstes Wörtchen mit den dortigen Lehrern vorschlagen.


    Bei uns gibt es allerdings Stützkurse für eingewechselte Realschüler. So massive Probleme würden die aber wohl eher nicht bewältigen. Wie hat denn in so einem Fall die Mittlere-Reife-Prüfung überhaupt funktioniert?


    Was ich mir als Mutter wünschen würde? Beratung. Was kann man tun? Wie sieht es denn in den anderen Fächern aus? Ist da auch Bedarf? Macht das so überhaupt Sinn? Könnte man durch eine Wiederholung vielleicht den Schaden ausbügeln? Ist Englisch in absehbarer Zeit abwählbar? Könnte man das überbrücken?


    Grüße Enja


    *hüstel* Was unsere englische Schule getan hätte? Nachhilfe organisiert. Selber Nachhilfe in der Mittagspause gegeben. Lösungen angeboten.

  • Ich muss noch mal präzisieren - das, was Enja einfordert, habe ich ja schon getan. Meine Frage geht auch in die Richtung: Wie halte ich einen solchen Schüler motiviert? Ich kann schlecht sagen: "Geh wieder nach Hause, das, was ich hier mit den anderen mache / machen muss, ist zu schwer für dich." Auch beim Differenzieren sehe ich bei diesem Leistungsunterschied Grenzen, und ich frage mich, wie ich den Schüler in Unterricht und Klausur noch einbinden soll. Gerade beim Schriftlichen gehen mir nach der dritten Klausur langsam die Durchhalte-Parolen aus. Was kann ich ihm noch sagen?


    w.

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    Einmal editiert, zuletzt von wolkenstein ()

  • Schöne Sache mit den motivierenden Parolen. Kann aber auch dazu führen, dass er sich irgendwann verladen vorkommt. Mit einem 11. Klässler sollte man eigentlich auch Klartext reden können. Er sollte seine Situation realistisch einschätzen können.


    Grüße Enja

  • Hat der Schüler noch eine 2. Fremdsprache, z.B. Französisch, wo es besser läuft? Er könnte ja ggf. eine neue FS anfangen, was natürlich auf eine Wiederholung des Jahres rausläuft. Aber mit Englisch sehe ich da arge Probleme bzw. es scheint mir für dich unmöglich, das aufzuholen. Der Schüler müsste starken eigenen Einsatz bringen, auch bzw. vor allem außerhalb des Unterrichts. Ich glaube, Enja hat Recht, dass das motivierende Äußerungen nichts bringen, da ja wirklich enormen Arbeitsbedarf dazu sein scheint. Und da Englisch ja auch in der Arbeitswelt, ob nun mit oder ohne Abitur, sehr wichtig ist, muss und kann es ja nur im Interesse des Schülers liegen, das aufzuholen.

  • wolkenstein:


    Ich habe in meiner 11 auch den einen oder anderen harten Fall, allerdings nicht in dem Ausmaß, das Du hier beschreibst. Ich kann gut verstehen, dass Dich das belastet.


    Auch ich würde empfehlen, mit dem Schüler Klartext zu reden, dass er am besten Englisch abwählt ODER mit intensiver Nachhilfe und extrem viel Arbeit eben doch aufholt.


    Bloße Motivation hilft da jetzt nur noch begrenzt, denn er kann sich ja selber nicht helfen, aber es bringt ja auch nichts, wenn man ihm mitteilt, dass bei ihm Hopfen und Malz verloren ist. Wenn Du das aber so einschätzt, dann muß er es erfahren. So schnell wie möglich.


    Alles Gute,


    Dudel

    • Offizieller Beitrag

    Enja, ich betrachte Wolkenstein als hinreichenden Nachteilsausgleich :) .


    Und ansonsten bezog ich mich natürlich auf den Teil

    Zitat

    ...und fertig!

    mit dem "Nee, nie". Gerade wenn man einem Schüler eine 5 geben muss, sollte man sich weiter und besonders intensiv kümmern.
    Aber das muss ich nicht wirklich erklären, oder.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

    Einmal editiert, zuletzt von Meike. ()

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