Gedanken und Gefühle thematisieren und reflektieren

  • huhu ihr lieben!


    ich bin auf der suche nach einer möglichkeit, gedanken und gefühle im unterricht sinnvoll zu reflektieren.


    zum thema totalisierung möchte ich eine rollenspiel machen, in dem einzelne schüler ausgeschlossen und gekennzeichnet werden.


    nachher muss selbstverständlich darüber gesprochen werden, was da genau passiert ist.


    nur wie ich meine sus kenne, sagen sie dann, dass es ihnen "gut" oder wahlweise "schlecht" ging und das wars.


    ich habe schon überlegt, ob ich ihnen ein blatt mit gefühlsäußerungen und adjektiven gebe (sie können dann auswählen), damit ihre aussagen etwas mehr substanz haben. aber eigentlich möchte ich die sus damit nicht einschränken.


    vielleicht hat ja jemand eine idee, wie ich das sinnvoll in der klasse bearbeiten kann.


    danke
    gruß sinfini

    Es gibt keine andere vernünftige Erziehung, als Vorbild sein, wenn es nicht anders geht, ein abschreckendes. (A. Einstein)


    Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin und niemand ging, um einmal nach zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge! (H. Pestalozzi)


    Im ganzen ist man kummervoll und weiß nicht, was man sagen soll. (W. Busch)

  • Zitat

    sinfini schrieb am 19.10.2006 18:56:
    zum thema totalisierung möchte ich eine rollenspiel machen, in dem einzelne schüler ausgeschlossen und gekennzeichnet werden.


    Diese Form von Personalisierung finde ich bedenklich; über so etwas ähnliches haben wir hier auch einmal diskutiert.


    Ich denke, es wäre besser, noch einen Puffer - eine Rückzugsmöglichkeit für die Schüler - einzubauen, damit es nicht zu persönlich wird, da in solchen Szenarien die Grenze zwischen Rolle und Person zu verwischen droht.


    Sicher, affektives Lernen ist gut und nachhaltig, aber gerade hier ist das ziemlich sensibel... Zumal es ja im Alltag der Schüler an realen Ausschluss-Situationen sicher nicht mangelt.


    Ich würde eher mit einer Filmsequenz arbeiten, die ja auch affektiv hochwirksam sein kann und Identifikationsmöglichkeiten bietet, aber grundsätzlich auch noch etwas Distanz erlaubt.


    Vorschläge: Das Experiment von Oliver Hirschbiegel oder z. B. den Vorspann von Mississippi Burning, der zwei Trinkwasserfontänen für Weiße und Schwarze zeigt. In beiden Filmen geht es um Ausschluss- und Stigmatisierungsszenarien, und die Schüler werden sich da gut hineindenken können, ohne dass es zu sehr persönlich wird.

    Einmal editiert, zuletzt von philosophus ()

  • Hab mal in irgendeiner Didaktikzeitschrift eine UR-Einheit dazu gefunden. Das war im FS-UR:
    Die Schüler wurden zufällig in zwei Gruppen eingeteilt und mit farbigen Ansteckern o.Ä. markiert. Dann mussten die beiden Gruppen in einem FS-Wettbewerb gegeneinander antreten, wobei die eine Gruppe immer sehr einfache und die andere Gruppe immer sehr schwere Aufgaben bekommen hat. Im Anschluss daran wurden auch die Gefühle thematisiert und zum Thema Diskriminierung (in diesem Fall im Rahmen der African-Americans) übergeleitet.
    Vielleicht hilft dir das ja.


    Gruß,
    Eliah

  • huhu philo!


    danke für den hinweis!


    ich habe den thread gelesen. bei der klasse handelt es sich um eine 9 und ich denke, dass das dort durchaus geht. sicherheitshalber habe ich das auch mit meinem mentor abgesprochen. er hat das abgesegnet und ist auch dabei.


    zudem ist extra haargenau besprochen worden, welcher schüler eine so gute position hat, dass es keine probleme geben müsste.



    trotzdem bin ich mit der reflexion noch nicht wirklich weiter. eben weil das so heikel ist, will ich nachher nicht nur "irgendwie" drüber reden.


    hat noch jemand ideen?!


    gruß
    sinfini

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    Einmal editiert, zuletzt von sinfini ()

  • huhu eliah!


    danke für den tip!


    das rollenspiel steht so weit. ich habe eben nur ein problem mit dem "gefühle thematisieren". in einem ormalen ug geht mir da irgendwie zu viel unter.


    gruß
    sinfini

    Es gibt keine andere vernünftige Erziehung, als Vorbild sein, wenn es nicht anders geht, ein abschreckendes. (A. Einstein)


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  • Ich finde die Idee mit den Adjektiven gar nicht so schlecht. Das mache ich bei Gedichten so. Gerade damit kannst du auch verhindern, dass sich die SS zu sehr "outen", wie Philo das - z.T. zu recht - befürchtet.
    Um das ganze methodisch aufzupeppen, kannst du auch Karten mit statements in der Klasse verteilen ("Ich habe mich sehr schlecht gefühl"; "Das hat mir gar nichts ausgemacht" etc - na, du weißt schon). Die Schüler lesen das statement auf ihrer Karte vor und der Schüler, der das Rollenspiel gemacht hat, muss sie dann im Klassenzimmer aufstellen, je nachdem, wie sehr er mit der Aussage übereinstimmt. Also, je näher er den Schüler bei sich aufstellt, desto mehr stimmt er überein.
    Das ganze hat auch einen Namen, hab ich aber vergessen.


    Gruß,
    Eliah

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