Mal wieder Reflexion...

  • Hallihallo an alle!
    Ich sitze gerade, oder schon wieder, oder immer noch 8o an meinem Entwurf für den nächsten U-Besuch.
    Diesmal möchte ich mit meiner vierten Klasse ein Pro-Contra-Gespräch durchführen, mit den Zielen (ganz grob formuliert)
    - Meinungen zu äußern
    - Meinungen zu begründen
    - überzeugend vortragen.


    Die Stunde liegt von Anfang an auf dem Schwerpunkt der mdl. Kommunikation. Jetzt fehtl mir noch eine gute Basis für die Reflektion.
    Soll ich hier auf die formalen Aspekte eingehen (war die Meinung begründet, wurde gut zugehört, blieb man beim Thema,...) oder auf den Inhalt (welches Argument war besonders aussagekräftig, einigen wir uns auf eine Kompromisslösung? ...). Würde es mir angelastet werden, wenn ich beide Ebenen (formal und inhaltl.) in die Reflexion bringe? Oder kann ich das gar nicht trennen...? 8o


    Aahhhh ich bin echt verwirrt und kann gerade keinen klaren Gedanken fassen. Das berühmte Brett vorm Kopf


    Vielleicht hat jemand einen Rat ?(
    Leila


    Ach ja, zudem überlege ich, ob es noch eine Alternative zum Stuhlkreis gibt. Schließlich sitzen die Kinder schon die ganze Std. und müssen reden... :rolleyes:

  • Ich habe dieses Thema in der 5 gemacht und habe gemerkt, dass die Kinder bessere Aussagen zum Gesprächsverhalten machen können als zur "Begründetheit" und Schlagkraft von Argumenten. Aber hängt das nicht auch von deinem Schwerpunkt ab? (in der 5 wird bei uns aber auch vor allem darauf geachtet, dass die Schüler Gesprächsregeln einhalten etc.), auf Argumentieren gehen wir erst in der 6 ein)

  • Hi Aktenklammer, danke für deine Antwort.


    Zitat

    Ich habe dieses Thema in der 5 gemacht und habe gemerkt, dass die Kinder bessere Aussagen zum Gesprächsverhalten machen können als zur "Begründetheit" und Schlagkraft von Argumenten. Aber hängt das nicht auch von deinem Schwerpunkt ab?


    Das habe ich mir fast so gedacht. Mein Schwerpunkt ist auch eher das Gesprächsverhalten, daher werde ich wohl darüber reflektieren. Ohje, das Chaos hat sich auch über Nacht noch nicht gelöst.


    Warst du in der Argumentation Gesprächsleiter? Bei mir sollen die Kinder argumentieren, ich leite das Gespräch und hinterher eben die Refl.

  • Ich hatte es nicht als Lehrprobe gemacht, die Stunde war aber gut. Ich hatte einen Schüler als Gesprächsleiter, aber das müsste man für eine Lehrprobe vorher mehrmals üben. Machst du es auch mit der "Fishbowl-Methode"? Ich hatte eine Klasse mit über 30 Schülern, da hätten nicht alle diskutieren können. Deswegen habe ich einen Innen- und einen Außenkreis gemacht, die einen diskutieren, die anderen beobachten anhand von gegebenen Kriterien. So ist jeder wichtig ;) und das Chaos ist nicht zu groß.

  • Zitat

    Machst du es auch mit der "Fishbowl-Methode"? Ich hatte eine Klasse mit über 30 Schülern, da hätten nicht alle diskutieren können.


    Ich hatte erst vor es so zu machen. Allerdings meinte meine FLin, dass die Zuhörer zu wenig lernen würden. Also habe ich die Klasse so aufgeteilt, dass alle einmal argumentieren müssen und alle einmal zuhören müssen.


    Als Beobachtungskriterien habe ich bisher
    - die Meinung begründen
    - gut zuhören --> dem anderen nicht ins Wort fallen
    - beim Thema bleiben


    Hast du vielleicht noch mehr Kriterien?


    Danke für deine Antworten!
    Leila

  • Hi,


    Zitat

    noch mehr Kriterien?


    vielleicht kann man unter "gut zuhören" bzw. noch als eigenes Kriterium hinzufügen, inwiefern auf die Argumente der Gegenseite eingegangen wird (wird etwas aufgegriffen - widerlegt etc.). Ich weiß natürlich nicht, inwiefern das Deine Schüler leisten können/inwiefern es im Rahmen Deiner Gestaltung der Debatte möglich ist.


    Zitat

    Würde es mir angelastet werden, wenn ich beide Ebenen (formal und inhaltl.) in die Reflexion bringe? Oder kann ich das gar nicht trennen...?


    Falls Du beides reflektieren willst, aber unsicher bist, inwiefern es trennbar ist, schreib doch einfach, dass beide Aspekte zusammenhängen und sich "eigentlich" nicht trennen lassen, dass Du sie aber doch aus Gründen der Übersichtlichkeit trennst.


    Last, but not least: Ich will ja nicht oberlehrerhaft klingen ;) , aber falls Du die Sache schriftlich reflektierst: das Substantiv schreibt sich "Reflexion", nicht "Reflektion" :D:D .


    Viel Erfolg!
    Unter uns

  • Zitat

    Last, but not least: Ich will ja nicht oberlehrerhaft klingen , aber falls Du die Sache schriftlich reflektierst: das Substantiv schreibt sich "Reflexion", nicht "Reflektion" .


    Aaaahh, ich mache immer wieder den gleichen Fehler. Und das als angehende Lehrerin 8o


    Danke für deinen Tipp :)


    Mir ist noch eine wichtige Sache aufgefallen:
    Wenn ich in der RefleXion Kriterien wie
    - Meinung begründen
    - gut zuhören
    - aussprechen lassen
    - etc.
    abfragen möchte, wie stelle ich das am besten an?
    Meine Kinder können die Frage, ob Argumente begründet waren, schwer beantwortet. Aber es ist ja nun mal ein wichtiges Merkmal...


    Oder soll ich reflektieren, was die einzelnen Schüler besonders gut gemacht haben? Aber dann rücken meine Merkmale wieder in den Hintergrund.... ?(


    Noch eine Idee:
    Wie wäre es, die Kinder vor dem U-Besuch zu fragen, wo sie eigene Schwächen sehen. Diese sollen sie in der Argumentation versuchen besser zu machen. Wäre das eine gute Reflexion?


    Fragen über Fragen....
    Leila

  • So, die Stunde ist gelaufen und war super! :)
    Die Reflexion, die mich in der Vorbereitung echt Nerven gekostet hat, habe ich folgendermaßen durchgeführt:


    Nach der Argumentation sollten die Kinder in einem Satz aufschreiben, was ihnen an sich selbst und an einem ihrer Mitschüler positiv aufgefallen ist. Die Zettel wurden an der Tafel aufgehängt und ich habe exemplarisch einige vorgelesen (positive Verstärkung).


    Fachleiterin, Hauptseminrleiterin fanden es super! Juhu, der erste Besuch, der mal richtig gut lief.


    Schönes Wochenende euch allen!
    Leila

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