Zwischen Sonne genießen, Klassenraum putzen (Ferienreinigung fällt mal wieder aus), zahlreichen Shoppingtouren, Planungsgesprächen mit Kollegen bei Kaffee und Kuchen, Familie besuchen und lästige Hausarbeit in Etappen erledigen vergeht die letzte Ferienwoche eigentlich viel zu schnell, aber sie hilft, sich wieder einzufinden.
Nach über zwei Jahrzehnten im Job und einer langen Zeit, in der ich Lehrgeld zahlen musste, kann ich rückblickend nun davon zehren, dass ich immer meine Struktur gefahren bin und diese derart verinnerlicht habe, dass ich in allen Klassenstufen, mit kurzer, gezielter Vorbereitung den Unterricht durchführen kann. Improvisation ist zu meinem Freund geworden. Das geht natürlich nur mit einer gewissen Erfahrung und die Zeit bringt die notwendige Lockerheit mit. Authentizität zeigt auch den Zicken und Rabauken, dass Konsequenzen zum Programm gehören. Denn wir brauchen viel viel Kraft und Nerven für die 'Nebenschauplätze': Elternarbeit und Verwaltung. Das Lehrer-Team ist ganz entscheidend für das Wohlbefinden. Nach Unstimmigkeiten sollte am nächsten Tag die Uhr wieder auf Start stehen.
Für den geistigen Input betrachte ich mein didaktisch/methodisches Verhalten aus einem höheren Blickwinkel und stelle (u.a. im Austausch in diversen Fortbildungen) immer wieder fest, dass 'weniger mehr ist'. Die Zeiten von Materialschlacht, Werkstatt um Werkstatt usw. sind vorbei. Das spiegeln mir auch die vielen Menschen, die ich in ihrer Ausbildung begleiten durfte.
Die Rhythmisierung von Tag/Woche hängt sehr von der persönlichen Lebenssituation ab, aber man sollte auf seinen inneren Zeitwächter hören und den Samstag oder Sonntag (oder beide) als absolut schulfrei erklären. Und: Einfach mal ne Stunde auf dem Sofa gammeln und bei einem Lieblingsgetränk auf dem frisch aufgeladenen Tablet sinnfrei durchs Netz surfen tut sooo gut und sollte unbedingt als Genuss und nicht als Zeitverschwendung empfunden werden.