Beiträge von chemikus08

    kodi

    Nada! Ich habe in keinster Weise, auch nicht unterschwellig, zum defekt spielen aufgefordert. Allerdings mache ich die Feststellung, dass viele Kollegen in speziellen Belastungssituationen immer noch meinen, sie müssten funktionieren. Nein, müssen sie nicht. Wenn ich über einen längeren Zeitraum (grösser 2 Wochen) psychische Symptome habe, hierzu gehören Schlafstörungen genauso wie ständiges grübeln, psychosomatische Beschwerden usw. sollte ich mich in ärztliche Behandlung begeben. Was dann aus dieser Behandlung folgt, ist die fachliche Entscheidung des Arztes. Gerade die nicht-Therapie führt nach Erkenntnissen der Sozialmedizin zum frühzeitigen Ruhestand.

    Welche medizinische Maßnahme dann im einzelnen erforderlich ist entscheidet der Facharzt. In vielen mir bekannten Fällen besteht die Standardtherapie in einem, ja beim PC würde ich sagen kompletten Reset. D.h. derjenige wird für eine Weile aus dem bestehenden Setting herausgenommen und geht für ein paar Wochen in eine entsprechende Akut Klinik. Hier wirst Du dann sozusagen geerdet und beschäftigst Dich mit Deinen Ressourcen. Letztlich Psychohygiene in Reinform, die man im täglichen Berufsalltag leider all zu häufig vergisst. Gerade in akuten Belastungssituationen kommt es eben zu psychischen Ausnahmesituationen und leider leider gehört es zum Krankheitsbild, dass man sich dies nicht eingestehen möchte. Menschen sind nun Mal in unterschiedlichem Maße umstellungserschwert. Die Konzentration auf die eigenen Ressourcen ist dann tatsächlich für viele, so wie es geschrieben habe, ein notwendiger Zwischenschritt im Sinne einer medizinischen Indikation.

    Wenn Du das als unterschwellige Empfehlung zum defekt spielen ansiehst, tut mir das Leid, aber ich kann es nicht ändern. Mir geht es jedoch nicht ums defekt spielen, sondern um rechtzeitige Intervention bei vorhandenen Defekten.

    WillG

    Ich kann Deiner Antwort in grossen Teilen zustimmen. An einer Stelle jedoch weiche ich deutlich ab. Das was im Moment in puncto Abordnung und dergleichen passiert ist genau das, als was es bezeichnet wurde eine Unverschämtheit. Hier werden Planungsfehler aus 20 Jahren auf dem Rücken von Kolleginnen und Kollegen ausgebadet. Das dann wieder als Kröte zu schlucken, weil man ja als Beamter.......

    Da bin ich im Nachhinein trotz der schlechteren Bezahlung ganz froh tarifbeschäftigt zu sein, das fühlt sich dann für mich einfach besser an. Aber auch als Beamter kann ich es zum kotzen finden, wenn ich per Anordnung jetzt auf einmal jeden Tag 40 km zur Arbeit fahren muss, obgleich man ursprünglich Arbeitsort und Wohnort aufeinander abgestimmt hat. So etwas ist anderswo im Berufsbeamtentum nicht üblich. Selbst in dem so verschrienen Polizeidienst ist am Anfang der Berufslaufbahn mit Abordnung und Versetzung sicherlich häufiger als in anderen Bereichen zu rechnen. Irgendwann an Ü40 ist aber auch da dies eher die Ausnahme.

    Insoweit ist es absolut richtig und korrekt, das Ganze als das zu bezeichnen was es ist, eine Riesen Sauerei. Das hat nicht mit den Schülern zu tun, die können am wenigsten dafür. Aber nach oben hin, sollten wir über die Verbände durchaus unseren Unmut signalisieren, denn es sind eben nicht nur Kollegen betroffen, die am Rande der Glückseeligkeit eine relativ ruhige Kugel geschoben haben, sondern auch solche, die unter Einsatz all ihrer Kräfte (ich denke jetzt an die Förderschullehrer in der Regelschule) an ihren bisherigen Stammschulen ein fragiles aber halbwegs stabiles Fördersystem aufgebaut haben, welches durch Versetzung nun komplett zusammenbricht. Dafür sollen sie dann an der nächsten Schule wieder bei Null anfangen um ein neues Beziehungsgeflecht aufzubauen (dieser Job ist Beziehungsarbeit), von dem sie nicht sicher sind, dass sie auch dieses System in zwei Jahren wieder verlassen müssen, weil diejenigen, die die Schachfiguren auf dem Tableau verschieben, nun entschieden haben woanders ein Loch zu stopfen. Diese Umstände sind krank machend. Da darf man sich dann irgendwann auch nicht wundern, wenn vorhandene oder sogar geschaffene Studienplätze schlichtweg leer bleiben.

    Aviator

    Ich habe mich bezüglich Deiner Schulform umgehört und erfahren, dass Ihr wohl eine exorbitante Überbesetzung habt (Schnitt so um 130 bis 140). Das ist für das Ministerium natürlich ein "gefundenes Fressen". Das passt nämlich genau in das Handlungskonzept, eben genau hier den Überhang da einzusetzen, wo er gebraucht wird. Das das nicht immer die bisherigen Handlungsfelder sind liegt auf der Hand, jedoch wird Dir jeder bestätigen, dass es sich hier um eine Mangelverwaltung handelt, bei der es darum geht den Unterricht irgendwie aufrecht zu erhalten. Insoweit wird es sehr schwierig werden, sich gegen eine Abordnung zu wehren. Diese Abordnungen können hierbei durchaus bis zu zwei Jahre dauern. Eine dauerhafte Versetzung hingegen erfordert m.W. nach immer noch Deine Zustimmung. Insofern würde ich das erst Mal entspannt angehen und schauen was auf mich zukommt. Vielleicht passt es ja und Du stellst fest, dass diese andere Form von Unterricht auch ihre Reize hat (mehr didaktische Freiheiten, handlungsorientierter Unterricht usw. ..) Falls es nicht passt, ist die Tür für eine spätere Rückkehr ja nicht zu. Aber ich denke, dass dieses Damoklesschwert der Abordnung noch über viele Kollegien schwebt. Das dies wieder Mal eine zusätzliche Belastung darstellt, ist ohne Zweifel der Fall. Die Grenze ist immer dann erreicht, wenn dies zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führt. In solchen Fâllen hat die Gesundheit natürlich Vorrang und muss ggf. auch erst einmal wiederhergestellt werden. Möglicherweise ist das bei dem ein oder anderen auch ein notwendiger Zwischenschritt, um Zeit für sich zu haben persönliche Strategien für die neuen Herausforderungen zu entwickeln 🤷

    Ohne Kenntnis Deiner konkreten Einschränkungen ist ein seriöser Vorschlag kaum möglich. Bei uns beraten die personalräte uns Schwerbehindertenvertretungen zu diesem Thema.

    Es macht schon einen erheblichen Unterschied ob man "nur" im orthopädischen Bereich sich langsam wieder einfinden muss, oder ob auch die Psyche mit betroffen ist. In letzterem Fall kann ich nur zu einer lang andauernden Wiedereingliederung über ein halbes Jahr raten.

    Kann es vielleicht sein, habe leider nur die Daten von der GEW, dass es sich bei den preiswerteren Verbänden durchweg um solche handelt, deren Anteil an tarifbeschäftigten Kolleg:innen signifikant niedriger ist. Die GEW besteht zu 40% aus Tarifbeschäftigten. So gut wie alle Gewerkschaften mit einem hohen Anteil Tarifkollegen liegen nämlich nicht unter einem pro Cent. Die Rückstellungen für Streikgelder sind natürlich nicht ohne🤷. Bei den Beamten werden indes nie Streikgelder anfallen. Es sei denn da kommt noch ein wegweisendes Urteil.

    Was Ihr dann aber auch nochmal prüfen müsst, ist die Sache mit dem Streikgeld. Ich weiß dass der DBB 50 Euro Streikgeld pro Streiktag rausrückt. Das wird dann von einigen Mitgliedsverbänden aufgestockt, ich weiß aber nicht, ob das für alle gilt. Da ich aber aktives Gewerkschaftsmitglied bin, sind da noch andere Kriterien, die für mich wesentlicher sind. Wichtig finde das ch, dass man a.) überhaupt irgendwo Mitglied ist und b.) als potentiell aktives Mitglied sich die örtlichen Gegebenheiten ansieht und da kleben bleibt, wo es gefällt. Könnte durchaus sein, dass man nach einem Umzug feststellt, dass die Gewerkschaft am neuen Wohnort ganz anders organisiert ist und man sich umorganisiert. Vieles hängt eben auch an den handelnden Personen und ob man da einen Draht aufbauen kann. Aber bitte, bitte bleibt nicht umorganisiert. Das könnte dem Dienstherrn nämlich am besten gefallen 🤷

    Du findest alle SbVen auf der Seite der Bezreg Düsseldorf. Ja, wir sind gem. Inklusionsvereinbarung schon ab GdB20 mit im Boot. Die Gespräche unterliegen der Vertraulichkeit. An die Dienststelle wenden wir uns nur, wenn wir dazu von Dir beauftragt werden . Ab GdB 20 hast Du ebenfalls einen Anspruch auf ein Jahresgespräch mit Deinem SL, vorausgesetzt Du informierst ihn über den GdB

    fossi74 Beiträge

    Ich horche Mal nach🤷. Niemand von uns hatte dieses Thema bei den letzten Parteitagen wirklich auf dem Schirm. Als Seiteneinsteiger habe ich das sowieso bislang ganz anders betrachtet. Ich war in der Verdi aber auch im IgBCE. In beiden Gewerkschaften liegt der Beitragssatz bei einem pro Cent. Somit war ich eher über den geringen Beitragssatz der GEW erstaunt. Aber es gibt bestimmt Argumente, insbesondere da unsere Rechnungslegung sehr transparent ist und ich den Schatzmeisterin, da doch sehr vertraue. Aber ich höre mich Mal um.

Werbung