Beiträge von chemikus08

    Also in NRW hättest Du da so Deine Schwierigkeiten. Teilzeit wird nur aus familienpolitischen Gründen gewährt und eben nicht für den Zweitjob. Die Dienststelle würde Dich darauf hinweisen (Ich setze jetzt mal die Verbeamtung voraus), dass Beamtenstelle dem Grunde nach als Vollzeitstellen konzipiert sind und Du nach beamtenrechtlichen Aufgaben eben voll und ganz zu widmen hast. Begründet wird dies in NRW mit dem Fachkräftemangel.

    Es gibt in einigen Stadtverwaltungen mittlerweile Mailprogramme bei denen in der Datei der Mitarbeitenden (womit auch ausdrücklich all diejenigen gemeint sind die tatsächlich nicht arbeiten, jedoch vom Arbeitgeber bezahlt werden) einen Hinweis auf die gewünschte Anrede enthält.

    Also ganz egal ob Förderschule oder Regelschule, ich trage ja auch Verantwortung für alle anderen SuS und als SL auch für die Kollegen. Da wo Leib und Leben von Menschen, egal ob Lehrer oder Kinder, gefährdet ist, endet für mich auch die Beschulbarkeit.

    Das ist wie mit dem Noten verraten kurz vor den Zeugnissen. Habe ich grundsätzlich nie gemacht und auch die jeweiligen KL habe ich gebeten so kurz vorher nichts zu sagen. Eine Kollegin meinte dann doch meine Noten auszuplappern. Schon gab es 10 Kandidaten die alle mit mir Ihre Note diskutieren wollten. Nach den Zeugnissen will in der Regel keiner mehr diskutieren. Aber vorher kann man ja nochmal auf die Tränendrüse drücken. Letztlich ist es hier genau so.

    Ich musste es leider bei einem Kollegen erleben, dem im Sportunterricht sexuelle Belästigung unterstellt wurde. Der war erst mal beurlaubt, musste diverse Befragungen incl. Polizei über sich ergehen lassen, bis Kommissar Zufall zu Hilfe kam. Eines der am Komplott beteiligten Mädchen hat dann wohl im Suff geplappert und dann ist es rausgekommen. Es war eine Verschwörung gegen den Kollegen, weil man mit der Notengebung nicht einverstanden war. Wär das nicht zufälliger weise raus gekommen, wäre der jetzt seinen Job los. Seitdem bin ich sehr sehr vorsichtig.

    Karl-Dieter

    In der ADO steht " in der Regel". Dies macht deutlich, dass hiervon auch abgewichen werden kann. So sind gerade bei den normalen Konferenzen sehr wohl Abweichungen möglich. Z.B. der Gestalt, dass man an jeder zweiten Konferenz teilnimmt und sich ansonsten über das Protokoll informiert. So etwas kann man dann auch im Teilzeitkonzept niederschreiben und ich kenne Schulen, die damit ganz gut Verfahren. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und aus Sicht eines Tarifbeschäftigten kann ich Dir nur sagen, dass die Arbeitsgerichte, dass ganze nicht so locker sehen. Wenn damit ein Kollege vor das Arbeitsgericht zieht und dem Gericht nachvollziehbar darlegen kann, dass er bei einer halben Stelle eben noch auch nur 50% arbeitet sondern 70% auf Grund der ganzen unteilbaren Aufgaben, wir das Gericht dies der Bezirksregierung ganz kräftig um die Ohren hauen. Daher kann ich gerade den beschäftigen Kollegen nur raten, die SL mit der Problematik zu konfrontieren, auch unter Einbeziehung des Lehrerrats, und wenn es unter dem Strich keine Lösung gibt, bei der halbe Stelle auch halbe Arbeit bedeutet , dann dokumentieren, Rechtschutz bei der Gewerkschaft einfordern und klagen.

    Gymshark

    Wenn Kollegen aus gesundheitlichen Gründen reduzieren, geht das mittlerweile nur noch über den Weg der Teildienstfähigkeit. Und da ist nichts mehr mit kurzfristig erhöhen oder Mehrarbeit, weil dann der Dienstherrn vorsätzlich Fürsorgepflichten Missachten würde, da ja bereits ein Amtsarzt festgestellt hat, dass ein mehr nicht möglich ist. 🤷

    Aber was vielleicht helfen könnte ist eine kurzfristige Abordnung eines Gymnasial Kollegen an diese Schule.

    Oder übergangsweise eine Erhöhung der Deputatsstunden bei Teilzeitkollegen.

    Naja, das Problem haben wir in NRW doch schon. Teilzeit voraussetzungslos wird so gut wie nicht mehr genehmigt. Lediglich bei Teilzeit aus familienpolitischen Gründen geht man nicht ran. Wo man auch nicht ran geht, ist Teilzeit bei Schwerbehinderung (das steht das SGB IX vor) sowie Teilzeit aus gesundheitlichen Gründen.

    Aktualisierung

    So , ich bin nochmal die bisherigen Erkenntnisse durchgegangen und habe folgendes entdecken können:

    "Das Thema „Stufenzuordnung bei A 13 für alle“ ist in der Mitgliederversammlung der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) vom 12.-14. Oktober besprochen worden. Die Mitgliederversammlung hat einstimmig ihre Rechtsauffassung bekräftigt, dass in Fällen, in denen unverändert auszuübende Tätigkeiten einer höheren Entgeltgruppe zuzuordnen sind (z. B. automatische Veränderung der Eingruppierung nach dem TV EntgO-L infolge der Hebung von Besoldungsämtern im Lehrkräftebereich), die Stufenzuordnung in der höheren Entgeltgruppe nach geltendem Tarifrecht als Höhergruppierung nach § 17 Abs. 4 TV-L betragsmäßig erfolgt. Diese Rechtsauffassung wurde durch verschiedene Landesarbeitsgericht-Urteile bestätigt (z. B. Landesarbeitsgericht Sachsen vom 16.6.23 und Landesarbeitsgericht Mecklenburg-Vorpommern vom 18.4.2023)."

    Hamburg ist also offensichtlich vorgeprescht und hat stufengleich höher gruppiert. Die TdL ist erbost und ich vermute daher mal, dass NRW sich auf die TdL Aussage stützen wird, die besagt, dass herabgestuft wird. Das ist dann eine erneute Klatsche gegenüber verbeamteten Kollegen. Wenn man sich dann noch die Familienzuschläge ansieht, dann habe ich absolutes Verständnis, wenn angestellte Kollegen im Lehrerzimmer sitzen und bei der Frage, wer welche Zusatzaufgabe übernimmt, sich erst einmal vornehm zurückhalten. Denn irgendwo muss zwischen Input und Output ja ein Gleichgewicht bestehen.

    Darf ich mal kurz fragen, wie Du auf 10 h Teilzeit kommst? Normalerweise geht das nur, wenn Du wegen Erziehung der Kinder freigestellt bist und Dich im Moment selbst vertrittst? Denn sonst ist für verbeamtete Kollegen eine Grenze bi mindestens 50% der Abeitszeit?

    Unterschätzt bitte nicht den Zeitaufwand von Nebenfächlern, insbesondere wenn es sich um Fächer mit experimentellen Anteilen handelt.

    Ich hatte damals das "Glück" als rare Spezies der Chemielehrer zwei Jahre nur Chemie in Vollzeit zu unterrichten. Das waren 14 Kurse. Kurse des gleichen Jahrgangs waren unterschiedlich weit, so dass beide Kurse unterschiedliche Vorbereitungen benötigten. Also kurz um mussten sechs verschiedene Unterrichtsreihen vorbereitet werden. Klausuren gab es nicht, aber zwei schriftliche Tests pro Halbjahr.

    Ergo Pro Halbjahr:

    600 Korrekturen Test Korrekturen

    300 Unterrichtsmappen Durchsicht und Bewertung

    Außerdem waren Versuchsaufbauten vorzubereiten, Material bereit zu stellen usw.

    Insgesamt konnte ich mich also nicht beklagen in puncto Arbeitszeit nicht versorgt zu sein.

    Morse'

    Das waren 50 Verdünnerscheine. Damit kann man 10 Patienten im Altenheim adäquat behandeln.So die Rechnung dieser Ärzte. Erfahrungsgemäß sind das die Ärzte, die auch mich als Kassenpatienten etwas intensiver therapieren, wenn ich mit ernsthaften Beschwerden zu ihnen komme.

    Für uns aber ist eine intensivere Unterstützung der Ukraine besser, wenn sie dazu führt, dass Russland sich eher zurückzieht und es wieder Öl und Gas liefern darf, und die Flüchtlinge, die wir noch nicht integriert haben, zurück gehen

    Bist Du wirklich der Überzeugung, dass Russland sich bei intensiverer Unterstützung zurückzieht? Wenn man das spieltheoretisch betrachtet eigentlich unmöglich. Zumindest solange Putin noch lebt.

    Es ist krass respektlos gegenüber lernwilligen, zurückhaltenden SuS, durch Aktionen aller Art den Unterricht ganz bewusst zu stören, weil man da grad keinen Bock drauf hat. Auch durch Zuspätkommen etc

    Und in soweit konzentriere ich mich lieber auf diesen Aspekt als auf vermeintlich respektlose Kappen.

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