Beiträge von mad-eye-moody

    Nicht verheiratet, aber seit 16 Jahren ein Paar. Bereut ja, es gab mal eine Trennung zwischendrin, die wir beide hinterher sehr bereut haben, da einiges an Vertrauen und Nähe dadurch verloren ging.


    Schon einmal vor Frust oder Wut etwas kaputt gemacht?


    (@ xwaldemarx: Ist dein Papa Tischler oder warum hat er das Teil zerhackt?)

    Entschuldigt meinen kleinen Exkurs hier, sicherlich nichts Neues und Weltbewegendes...


    Zum Thema learning by doing - also die Anwendung (möglichst Selber-Machen) und Anwendbarkeit von Wissen muss klar gegeben sein und nur das ist für mich ein echtes Lernen und Wissen im Gegensatz zu Auswendiglernen für einen Test.


    Natürlich, auch auswendig lernen ist wichtig. Und klar, viele Sachen, die ich in der Schule lernte, habe ich heute total vergessen - aber ich habe dennoch durch meine Schulbildung so eine Art Grundgerüst des Wissens aus den einzelnen Fächern erhalten (Chemie, Bio, Physik...) und wüsste dadurch, wenn ich es noch einmal en detail brauchen würde, wie und wo ich es vertiefen kann.


    Dennoch hilft mir learning-by-doing auch die berühmte Schülerfrage zu verstehen: "Wozu brauche ich das denn später?" - Der Sinn ergibt sich - gerade für Kinder und Jugendliche - ja wirklich erst so richtig aus dem Machen und der Anwendbarkeit.


    Ein weiteres Beispiel aus meinem Alltag: Ich habe mir ein Aquarium zu gelegt. Ich habe praktisch bei 0 angefangen, totaler Anfänger, keine Ahnung. Und habe innerhalb von 1 Monat mir bergeweise Wissen angelesen, als es notwendig war und direkt umgesetzt werden musste. Aber allein durch das Lesen und die Bilder hätte ich es nicht wirklich verinnerlicht, nur theoretisch verstanden - der Klick, der AHA-Effekt und die Verinnerlichung kam immer erst durch das Selber-Machen.
    Immer stück für stück: Standort des Aquariums - Statik: wieviel darf das Teil wiegen, ist das eine tragende Decke, was für ein Unterschrank baue ich - Aquarium einfahren lassen - welche Bepflanzung - welcher Bodengrund - wie reinigt und desinfiziert man Sachen - welches Filtersystem - welches Kühlersystem - wie Härte ich Wasser auf, was ist Kalziumcarbonat und Natriumhydrogencarbonat - was ist die Karbonathärte - wie messe ich den pH-Wert, wie verändert sich dieser durch welche Faktoren - was ist ein Nitrit-Peak - wie funktioniert das Zusammenspiel von Nitrat, Nitrit, Pflanzen und Bakterien - wie mache ich die Tröpfchentests - wie füttere ich optimal - welche Beleuchtung ist gut - wie funktioniet Kaliumpermanganat....


    Was ich da alles gelernt habe, unglaublich, und völlig freiwillig und hochmotiviert: komplexe Zusammenhänge und unglaublich viel Spezialwissen an Chemie, Biologie, Physik, Technik, Statik und diverse mathematische Berechnungen. Das alles weil ich den Tieren ein best mögliches und artgerechtes, gesundes zu Hause bieten möchte.


    Eine echte komplexe Lernaufgabe, wie es im Lehrplan gefordert wird: Richte für Tier xy so artgerecht wie möglich ein Aquarium ein. -
    Das hat mir aber auch gezeigt, wie schwierig es ist, echte komplexe Lernaufgaben im Unterricht unterzubringen und nicht immer machbar, weil der Unterrichtsprozess eben auch diversen Grenzen unterliegt. Allein für Englisch ist es schwierig: "Schreibe einen Brief an/eine Postkarte an deinen Freund in xy/ Austauschschüler x und du wollen die Stadt erkunden - übersetze für einen Austauschschüler... geht vielleicht noch irgendwie. Aber besser wäre es, ich hätte E-Mail-partnerschaften mit echten Partnern (ich arbeite daran, diese aufzubauen), aus denen sich wöchentliche Schreibaufgaben auf natürliche Art und Weise ergeben. Dann würde sich erübrigen, wozu brauche ich das, wieso muss ich das schreiben, wieso muss ich wissen, wie ein Satz aufgebaut ist...

    Was ich nicht konnte, habe ich dann in WG-Zeiten selbst gelernt, als es dran war: wie man Lampen anbringt, wie Wände und Decken richtig gemalert werden, wie man tapeziert, Starterkabel im Auto anlegt u.ä. Auch Kochen und Backen habe ich im Laufe von größeren WG-Gemeinschaften sehr gut gelernt, wenn z.B. für 7-10 Menschen zu kochen war.
    Und wenn ich heute etwas Handwerkliches nicht kann, dann schaue ich mir bei Youtube einige Tutorials an und mache es selbst. Also alles Sachen, die ich dann gelernt habe, als ich sie brauchen und nutzen konnte.


    Was ich mir in der Tat von zu Hause mehr vorgelebt und so "gelernt" und angeeignet hätte: Sparen, Geld anlegen, Haushaltsbuch führen, sich Geld einteilen, Budgets machen und auch wann welche Versicherungen sinnvoll sind.
    Da war ich sehr unbedarft und habe viel in den Tag hineingelebt als Studentin - heute wünschte ich mir, ich wäre etwas planvoller gewesen und hätte gelernt, mir auch Reserven anzulegen. Habe Freunde, die das Sparen früh gelernt haben und dadurch heute dauerhaft sehr viel Kohle als Reserve auf der hohen Kante haben.


    Was ich gut fand: meine Cousine hat meiner Nichte zur Jugendweihe ein Art "Lernheft" für den Eintritt ins Erwachsenenleben geschenkt: so hatte sie darin "Gutscheine", um in der Verwandtschaft mit einzelnen Personen verschiedene Arbeiten zu "erlernen" und zu üben. Da war alles Mögliche dabei von Blumenbinden bis Fenster putzen, Malern, Handwerkliches, Kochen... bei Oma, Opa, Onkeln, Tanten usw. Das fand ich eine super Idee.

    Um was geht es hier - Ich glaube, hier sollte sinnvoll differenziert werden. - Soll Leichte Sprache allgemein für alle SchülerInnen eingesetzt werden? Nein, da bin ich dagegen.


    Als sinnvolles Werkzeug für Kinder mit Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung und Förderschwerpunkt Lernen? Bin ich voll dafür. Sie dient in ihrem ursprünglichen Sinn der Barrierefreiheit und ist für Menschen mit kognitiven Einschränkungen gedacht.


    Als Beispiel habe ich in meinem Unterricht für die Kinder mit Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung das Material von pro familia zu Liebe und Sexualität in einfacher Sprache nutzen können und war sehr froh, dass es das gab. Wer möchte, kann da mal reinschauen und sieht, dass auch sehr komplexe Sachverhalte angemessen dargestellt werden können, so dass auch meiner Förderkinder damit arbeiten und später mit reden konnten in der Gruppe.
    Platt ausgedrückt: Leichte Sprache hat nichts damit zu tun, Menschen noch "dümmer" zu machen oder dumm zu halten, sondern überhaupt erst einmal eine Teilhabe zu ermöglichen.

    Postbiologisch - dieser Begriff ist mir noch unbekannt.
    Aber ja, so denke ich auch - ich sehe auch eher schwarz, da wir Menschen nicht viel dazu zu lernen scheinen - wir zerstören unsere Lebensräume weiterhin, führen weiter Kriege und stellen Einzelinteressen über das Wohl einer Gemeinschaft. Durch unsere Flexibilität und den Technikgebrauch können wir uns ja als Menschen an die widrigsten Lebensräume anpassen - selbst das Leben auf einem anderen Planeten scheint ja gar nicht so abwegig als Szenario für einige. Aber ich denke, irgendwann ist zick und die Erde durch uns Menschen am Limit.


    Was tust du in deinem Alltag, um dem Einhalt gebieten?

    Ja, sehr gern. Das will ich auch auf jeden Fall machen - habe jetzt endlich auch die Muße dafür, damit anzufangen und freue mich drauf.


    Findest du, wir leben schon in einer Art Endzeit, wenn du dir das Weltgeschehen und die Ressourcenknappheit vor Augen führst oder meinst du, die Menschheit kann noch was reißen? Wie wird das Ganze auf der Erde ausgehen?

    Ich würde ja jetzt gern jemand tolles hinschreiben, aber mir fällt kein Mensch ein, der so aussieht wie ich und mir ist auch noch nie eine Ähnlichkeit mit jemanden nachgesagt worden.


    Hat sich überschnitten: letzte Frage: Ich brauch noch ein bißchen zum Runterkommen, bin aber auch eher der Typ Eule und mache mir wahrscheinlich noch eine Serie oder ein Hörbuch an zum Einschlafen. Höre gern Menschen reden beim Einschlafen.


    Welche Schriftstellerin hättest du gern nach einem Buch geschrieben bzw. welchen Regisseur nach einem Film gern angerufen, um ihm oder ihr deine Bewunderung oder Kritik auszusprechen?

    Sehr unanfällig. Hier zwar kein Info-Lehrer, der sich darum kümmert, sondern ein Schulassistent, der die Mails verschickt und die Programme aufspielt.


    In welcher Zeit wärst du gern geboren oder hättest sie gern miterlebt und warum?

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