Beiträge von Trantor

    Gibt es in NRW keine Grenze? In Hessen müssen maximal 3 Stunden Vertretungsunterricht im Monat geleistet werden, darüber hinaus darf man nur in Ausnahmefällen verpflichtet werden (z.B. wenn kein anderer Kollege zur Verfügung steht). Die über 3 Stunden hinausgehenden Vertretungsstunden kann man sich auch bezahlen lassen, das lohnt sich aber nicht. Wir haben aber ein paar Kollegen mit Minderstunden, die machen gerne Extra-Vertretungen, weil wir die dann verrechnen.

    Ich beschäftige mich grade stark mit Burnout (bzw. der Erschöpfungs-Depression, das ist der medizinische Name). Ich habe meine Bücher jetzt nicht zur Hand, aber man kann mit dem sog. Burnout Screening Inventory (z.B. hier: http://www.bz-olten.ch/fileadmin/bsi-1.pdf ) relativ schnell feststellen, ob denn ein Burnout vorliegen KÖNNTE. Da es über 50 Burnout-Arten gibt, und diese sich auch oft nur schwer von anderen psychischen Problemlagen abgrenzen lassen, kann bei höherern Punktzahlen nur ein Therapeut eine Diagnose erstellen. Zumindest decken sich die Aussagen von jamaica mit neueren Forschungsergebnissen, die besagen, dass Burnout nicht wie bisher angenommen in erster Linie die überengagierten trifft (bei denen fällt das nur mehr auf), sondern zuerst und oft unbemerkt diejenigen, die nicht unbedingt in ihrem Idealberuf arbeiten.

    Ich denke mal, es geht da alles. Ich würde mich da fragen, ob ich mir für einen Schummler, der dumm genug war, sich erwischen zu lassen, die Arbeit machen will, noch eine 3. Version zu konzipieren, und warum ich da überhaupt noch eione Chance geben soll? Es gibt dann doch noch ganz andere, die viel eher eine zweite Chance verdient hätten, z.B. Schüler, die für ein Fach nicht so begabt sind und eine schlechte Note bekommen haben, obwohl sie sich bemüht haben.
    Also, bei mir ist es bei einem Täuschungsversuch eine 6, und die bleibt es auch, solange mir kein Verwaltungsgericht sagt, dass ich das ändern muss.

    Das war ja noch alles nett von dir, ich Bespreche nach Täuschungsversuchen erst gar nichts mehr. Die werden ohne Diskussion mit 6 bewertet. Wie wichtig war denn die Note für die Schülerin?

    Ich habe letztens einen Rüffel von der Schulleitung bekommen, weil ich die HAs nicht (=nie) eingetragen hatte. Das gehöre zu meinen Dienstpflichten... Mon Dieu, man kann sich aber auch anstellen.... :rolleyes:

    Meine seit Bundeswehrzeiten übliche Antwort darauf ist immer: "Wo steht das?" :D

    Grundsätzlich nicht, allerdings ist da die Beweisführung schwierig. Eine Eigenmessung würde da nicht anerkannt werden. Da braucht man schon eine Dauermessung durch einen Sachverständigen (zumal die Verordnung zwischen Dauerlärm und Lärmspitzen unterscheidet). Die Schulträger werden sich da natürlich winden (ich sehe schon dass Argument vor mir, dass die Lautstärke im Unterricht am mangelnden Durchsetzungsvermögens der Lehrkraft läge). Man müsste das wirklich mal durchklagen, als Gewrkschafts- oder Lehrerverbandsmitglied hat man ja eine Dienstrechtschutzversicherung.

    Der Grundschulllehrer hat (alleine durch die hohe Anzahl der Stunden in der Klasse) eine ganz andere Beziehung zu den Kindern als in der SekI. Ich habe dennoch eine professionelle Beziehung, aber distanziert würde ich das nicht bezeichnen. Ob das nur bei mir so ist, weiß ich nicht. An allen Schulen an denen ich bisher war, würde ich die Lehrer nicht als distanziert bezeichnen. Und wenn kann man das auch mit sie sein.

    Ich arbeite in einem Brennpunktgebiet, und ja da ersetzen wir ganz viel. Auch fehlende Mama-Beziehungen.

    Das ist bei den älteren Schülern in BzB und EIBE auch noch so

    Wieso könnte Miss kritischer betrachtet werden? Es ist völlig normal, dass alle Lehrerinnen mit "Miss" und alle Lehrer mit "Sir" angesprochen werden.

    Miss = Fräulein, beinhaltet daher, dass eine Frau verheiratet sein muss, um vollwertig zu werden (Mrs.) ... üblich ist daher Mrs., es gibt auch Ms (Aussprache [mIz], wenn ich mich noch richtig an meine Phonetik-Veranstaltung vor etwa 1000 Jahren erinnere), dass aber von der Aussprache zu nah am Miss liegt und daher fast ausschließlich nur im Schriftverkehr verwendet wird.

    Und ich wurde auch ganz selbstverständlich mit der Allgemeinanrede "Miss" bedacht.

    Wobei man "Miss" ja durchaus kritischer betrachten könnte als ein harmloses "Du"!

    Ansonsten stimme ich dem kleinen grünen Frosch zu: Du und Sie hat nichts mit Respekt zu tun. Wer sich den nicht durch sein Handeln verdient, wird ihn auch nicht über ein Sie gewinnen.

    Mit meinen erwachsenen Fachschülern bin ich immer per Du, meine Sprachanfänger sagen oft solche Sachen wie "Herr Trantor, kannst Du das nochmal sagen?" ... kein großes Problem ;)

    Ich kann nur von meiner Frau sprechen, die Grundschullehrerin ist: sehr. Und von mir, der als RS-Lehrer zwar gegenüber dem HS-Lehrer besser gestellt, gegenüber dem GYM-Lehrer aber wieder schlechter gestellt ist: auch sehr.

    Ganz ehrlich, dieses Argument verfängt bei mir überhaupt nicht. Darüber hätte man sich vorher Gedanken machen sollen. Ich habe vollstes Verständnis, dass die entsprechenden Verbände diese Diskussion immer wieder aufwerfen; wenn sich so eine Grundsätzlichkeit, die vorher klar war, aber nachhaltig auf die Einsatzbereitschaft auswirkt und zwar dahingehend - wie dein erster Beitrag impliziert -, dass Schüler hängengelassen werden, geht das gar nicht.

    Es ist schön, dass Ihr euch auch so langdristig motivieren könnt, ich kenne durchaus auch andere Fälle, wo die Kolleginnen und Kollegen schon dass Gefühl haben, dass sie trotz oft schwierigerer Arbeitsbedingungen auch noch von Politik und Gesellschaft weniger wertgeschätzt werden als die Gymnasiallehrer. Und - und damit will ich in keiner Weise behaupten, dass Lehrerinnen und Lehrer an Grund- und Sek-I-Schulen schlechter wären - ist die höhere Besoldung für viele Studienanfänger sicherlich ein Auswahlkriterium, an die Sekundarstufe II zu gehen, obwohl ihr Interesse vielleicht doch eher in andere Bereiche gehen würde. (Dass in Hessen jetzt den Fachlehrern an beruflichen Schulen ein Aufstieg durch ein Studium verwehrt wird, ist ein anderer Problembereich beim Thema Besoldung, gehört aber nicht hierher).

    Aber dies war ja auch nur ein Beispiel, auch in der materiellen Ausstattung sind ja die Haupt- und Realschulen zumindest in Hessen massiv benachteiligt.

    Ich denke auch, das die Diskussion um das x-gliedrige Schulsystem eine Scheindiskussion ist. Ein dreigliedriges Schulsystem, dass mit ausreichend Mitteln ausgestattet ist, kann sicherlich erfolgreichere Schüler hervorbringen, als eine unterfinanzierte Einheitsschule. Mit dieser Diskussion will meiner Meinung nach die Politk von ganz anderen Problemen des Schulsystems ablenken. Will man z.B. erfolgreiche Hauptschulen, dann sollte man den HS-Lehrern auch einmal soviel zahlen wie den Sek-II-Kollegen.

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