Beiträge von Trantor

    Eine AG bedeutet doch eigentlich viel weniger Aufwand als normaler Unterricht: keine Klassenarbeiten, also keine Korrekturen, lockere Atmosphäre, kleine Gruppen, keine Vorgaben durch Lehrplan, keine Lernstandserhebungen, Abschlussprüfungen etc.

    In Hessen kommt es darauf an, es gibt hier auch ggf. bewertete AGs (Fremdsprachen oder im engen Zusammenhang mit einem Fach). Die Bewertung kommt dann aber nur bei 3 oder besser ins Zeugnis. Nichtdestotrotz müssen hier dann auch irgdnwie die Leitungen ermittelt werden.

    Die Frage Korrekturfächer und Schulformen mal zur Seite geschoben; eine Möglichkeit, nach Leistungsprinzip zu bezahlen, wäre, wenn es keine Gehaltsstufen gäbe, sondern ein Grundgehalt, auf das dann für die Tatsächlichen Verwaltungs- und Leitungstätigkeiten aufgestockt würde. D.h. z.B. ein Lehrer, der den Stundenplan macht, bekommt dafür mehr Geld, nicht für die Tatsache, dass er OStR und 15 Jahre älter ist. Das würde auch größere Flexibilität bedeuten - man könnte durchaus von Zusatzaufgaben zurücktreten und dann eben kein Geld mehr dafür erhalte, anders als heute, wo es durchaus vorkommen kann, dass jd. innerlich in den Sack haut, aber dennoch weiter A14 einfährt und andere machen die Arbeit, ohne besser bezahlt zu werden.

    Das würde allerdings alles eine völlige Reform des Beamtenrechts bedeuten. Therefore, won't happen.

    Nele

    Es gibt in den USA ähnliche Modelle, wo dann auch alle 3 Jahre evaluiert wird, ob man weiter zulageberechtigt bleibt. Allerdings spielt dort auch die Qualifikation eine Rolle, Master bekommt mehr als BA, usw.

    Grundsätzlich ist es so, dass eine Lehrbefähigung aus der EU in Deutschland (inklusive Bayern) erst einmal im Grundsatz anerkannt werden muss aufgrund der Freizügigkeit für Arbeitnehmer. Allerdings wird individuell festgelegt, ob noch ergänzende Ausbildungen nötig sind. Ich kenne es praktisch aus Hessen so, dass die entsprechenden Lehrkräfte noch 6 Monate bis ein Jahr ins Studienseminar gehen, allerdings keine Prüfung mehr ablegen müssen. Ich weiß allerdings nicht, wie die Bezahlung in dieser Zeit geregelt ist.

    Ich kann es nur für Hessen beantworten: Dort kann man auch mit Übungsleiterschein Sport im entsprechenden Bereich unterrichten. Ich denke mal, rein versicherungstechnisch sollte es in BW nicht anders sein, aber es könnte da auch noch weitere schulrechtliche, didaktische oder curriculare Vorgaben geben.

    Ich denke, dann wäre ein Referendariat einfach nicht möglich. Man muss aber auch sehen, dass man schon sehr starke gesundheitliche Probleme haben muss, um die Einstellungsuntersuchung für das Referendariat nicht zu schaffen, schließlich muss der Amtsarzt hier ja nicht bescheinigen, dass du vermutlich bis zur Pensionierung dienstfähig bist. Sollte man hier wirklich "durchfallen", dann ist die Einstellung ins Ref vermutlich das kleinste Problem, dass man hat.

    Naja die Frage ist ja Ausbildung zu was? Ich möchte meinem Kind (welches leider auch noch körperbehindert ist und dadurch nicht alles machen können wird) nicht eine Ausbildung schmackhaft machen, wo sie nachher knapp überm Hartz4-Satz verdient. :( Und das ist eben menschlich, Eltern wollen für ihre Kinder das Beste.

    Nehmen wir die Ausbildungen in Behörden, da ist dann eben schon wieder ein sehr guter Realschulabschluss oder eben Abi notwendig.

    Aber was, wenn es eben trotz (versuchtem) Abi trotzdem daraus hinausläuft. Genau das ist ja meine Erfahrung. Die Schüler, die ich vor einigen Jahren hatte und die dann eine Ausbildung hätten machen können, treffe ich mit Verspätung dann doch oft wieder in Einzelhandelsklassen. Darum geht es mir. Jemandem, der für das Abi einfach nicht geeignet ist, tut man absolut keinen Gefallen, wenn man ihn da irgendwie durchprügelt.


    Hier schon. Ehrlich. Komplett hoffnungslos. Die Vermittlungsquote liegt aktuell bei 15%. Und Realschule ist auch schon ein Problem. Ich verstehe alle Eltern, die ihre Kinder auf Brechen und Biegen durchs Abi peitschen wollen. Auch wenn mir die Kinder leid tun. Wenn ich es schaffe, sie aufs Fachabi zu hieven, freu ich mich.

    Also, aus dem BzB haben wir eine Vermittlungsquote von etwa 50% in Ausbildung, 40% an die Berufsfachschule und 10% in Ausbildungsmaßnahmen, bei uns ist schon seit Jahren keiner mehr ohne Anschluss abgegangen. Wir machen auch immer eine schulinterne Ausbildungsplatzbörde mit der Arbeitsagentur, da konnte in den letzten 2 Jahren jeder, der wollte, ein Ausbildungsplatz bekommen (Ende Juni waren immer noch über 800 Ausbildungsplätze in Frankfurt unbesetzt).

    Ich arbeite ja sowohl in meiner Funktion an der Schule als auch über OloV mit vielen Sek-I-Stufen zusammen, und ich muss immer wieder feststellen, dass die Schüler dort gar nicht in die Ausbildung wollen, weil sie ihnen von den Lehrern von vornherein oft madig gemacht wird. in dem Zusammenhang relativiert sich die Vermittlungsquoate von 15% auch etwas.

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