Beiträge von DeadPoet

    Ich würde nie abstreiten, dass es strukturelle Probleme gibt. Ich bin auch Anfänger und leide darunter. Aber wer die paar Euro nicht in gekauftes Material investieren möchte, der hat mMn keine großartigen Probleme. Gerade bei einem A13 Gehalt.
    Und natürlich sollte sie die ganz normale Arbeit machen. Wie jeder andere halt auch, da sie ja auch ein volles Gehalt bekommt.
    Abgesehen davon finde ich deinen Kommentar sehr schön was die wöchentliche Arbeitszeit angeht. Die meisten Arbeitnehmer haben eine festgelegte Zeit mit einem Pensum welches schwierig zu schaffen ist. Nur aus irgendeinem Grund können Minderleister in der Privatwirtschaft gegangen werden und im Staatsdienst kaum. Was ich sehr schade finde und was auch gut zeigt, dass Schule kein normales Umfeld ist. Abgesehen davon braucht man für eine fixe erwartete Leistung keinen Werkvertrag.

    Ernsthaft? Kaufen sich die "normalen" Arbeitnehmer ihre Arbeitsmaterialien alle selbst? Bekommen die auch Tablets versprochen, die sie für ihren Job einsetzen sollen und warten dann ein Jahr oder länger drauf (falls die überhaupt kommen)?

    Studien bescheinigen LehrerInnen in Sekundarstufe 2 (vor allem mit einem Korrekturfach) unter Einberechnung der Ferien Arbeitszeiten von über 40 Stunden pro Woche (ich kenne die Zahlen für Sek 1 und Grundschule nicht, deshalb bitte entschuldigen, wenn sie nicht erwähne, das soll nicht so interpretiert werden, als würden die Kolleginnen und Kollegen weniger arbeiten - es ist halt z.T. eine andere Art der Arbeit, weniger Korrektur, mehr Gespräch, Beratung usw). Wenn man dann ein erstes und zweites Staatsexamen hat ... ist A13 nun nicht schlecht, aber auch nicht überbezahlt.

    Dann mal für mich selbst differenzierter:

    - Es gibt Materialien, die braucht man, um mit dem Buch arbeiten zu können. Die hat mMn der Arbeitgeber zu stellen.

    - Es gibt Materialien, die einem die Arbeit leichter bzw. evtl. auch den Unterricht besser machen. Die KANN der Arbeitgeber stellen ... aber ich verstehe auch, dass er das ggf. nicht tut. Und dann habe ich mehrere Möglichkeiten: Falls möglich, stelle ich sie selbst her (Zeitaufwand!) oder ich kaufe sie (ist mir die ersparte Zeit das Geld wert?). Unter Umständen lasse ich es auch komplett bleiben und akzeptiere, dass mein Unterricht ein Stück weniger gut ist, weil es mir weder die Zeit noch das Geld wert ist und man nicht alles 120% machen kann.

    Da fallen mir verschiedene Aspekte ein. Zunächst einmal ging es wohl den meisten von uns so, dass die ersten Jahre Vollzeit sehr stressig waren. Denn man hatte im Referendariat einfach nicht alle Jahrgangsstufen über alle Fächer unterrichtet ... und musste jetzt plötzlich für x verschiedene Jahrgangsstufen den Unterricht erstellen (übrigens gibt es so umfangreiche Verlagshilfen noch gar nicht so lange / oder die Qualität war/ist nicht so toll ... immerhin hat man jetzt die Wahl zwischen "viel Zeit reinhängen" oder "viel Geld ausgeben") .

    Und selbst wenn man einen Jahrgang schon in einem Fach hatte, konnte es sein, dass die Schule, an der man die Stelle bekommen hatte, andere Schulbücher verwendetet (das störte in Geschichte nicht sonderlich, in Englisch bedeutete das, dass man den Unterricht halt noch einmal neu erstellen musste).

    Schlimmer wird es - wie von mir in einem anderen Thread kritisiert - wenn nicht einmal die Materialien, die für das Unterrichten mit einem bestimmten Buch unbedingt nötig sind, (Audio-CDs für Englisch z.B.) zur Verfügung gestellt werden.

    "Derzeit verbringe ich meine kompletten Wochenenden mit dem eigenhändigen Erstellen von Materialien am PC. Ich sehe es auch nicht ein, hunderte Euro aus der privaten Tasche für Materialien zu zahlen."

    Ich weiß nicht, wie es den anderen hier ging, aber das war genau meine Erfahrung und meine Einstellung. War sehr, sehr anstrengend und auch meine Bekannten konnte damals kaum glauben, wie viel Zeit dafür drauf ging. Man kann sich nur damit trösten, dass - gerade bei neuen Lehrplänen - man von der Arbeit, die man jetzt leistet, auch einige Jahre zehren kann.

    Ich dachte eigentlich, mit dem Distanzunterricht während des Lockdowns hätte sich jede Diskussion darüber, ob Lehrer Beamte sein müssen, wenigstens für einige Zeit erledigt. Wenn das Abendland schon untergeht, wenn kein Präsenzunterricht möglich ist, möchte ich nicht erleben, was bei Streik passiert, wenn es dann nicht einmal mehr Distanzunterricht gibt.

    Würde mich fast interessieren, wie (ob) Arbeitsbedingungen und Ausstattung sich verbessern würden, wenn Lehrer streiken könnten ... Auch Mehrarbeit müsste wohl neu geregelt werden, ebenso wie Aufsichten und Präsenzen.

    Bin grad etwas angesäuert ....

    - keine Luftfilter

    - keine versprochenen Dienstgeräte (wer hätte das auch gedacht?)

    - ich unterrichte dieses Jahr fast ausschließlich in einem Trakt des Schulgebäudes, der, weil er demnächst saniert wird, seit Jahren nicht gepflegt / in Schuss gehalten wird (Ich hab ich heute hinreißen lassen, ein Klassenzimmer mit einer Bahnhofstoilette zu vergleichen ...)

    dafür:

    Neue Bücher ... und man braucht, um vernünftig mit dem Buch zu unterrichten, Zusatzmaterial vom Verlag (die ganzen Audio- / Videodateien), das über 50 Euro kostet. Die Schule hat kein Geld, die Fachlehrer sollten sich den selbst kaufen ... Das Gespräch lief zunächst ungefähr so:
    "Sie müssten sich das selbst kaufen."

    "Mach ich nicht."

    "Ja, aber dann können sie ja gar nicht unterrichten!"

    "Kann ich schon, nur halt nicht mit dem Buch ..."

    Letztendlich zahlt das jetzt doch die Schule, aber mich ärgert, dass es erst auf die andere Tour hätte laufen sollen.

    Es gibt ein paar Dinge, bei denen ich etwas den Kopf schüttle (auch, dass SchülerInnen in den Ferien - wo ja nicht an den Schulen getestet wird - qua Schülerausweis als getestet gelten).

    Andererseits hoffe ich, dass man zu der Aussage steht, dass SchülerInnen, die sich nicht testen / impfen lassen und daher auch zu Leistungsnachweisen nicht in die Schule kommen können, entsprechend nicht benotet werden und dann auch wohl nicht vorrücken können.

    Vielleicht sollte man generell über diese Buttons nachdenken. Ein "Daumen hoch" finde ich in Ordnung ... signalisiert Zustimmung, muss ich das Gleiche nicht noch einmal schreiben.

    Ein "verwirrt" wird - wie zu sehen ist - missbraucht. Und selbst wenn ich wirklich "verwirrt" bin, sollte ich mir die Mühe machen, konkret nachzufragen.

    Auch "Daumen runter" fände ich nicht gut, ich will ja wissen, WARUM es jemand anders sieht.

    Bei uns war es am Ende des Schuljahres so, dass wir verpflichtet waren, uns auch zweimal in der Woche zu testen (obwohl zum größten Teil geimpft). Dazu konnten wir uns Schnelltests geben lassen. Kontrolliert wurde das nicht, geschah auf Vertrauensbasis. Ich gehe davon aus, dass das weiter so sein wird. Wir konnten uns sogar gegenseitig den Schnelltest bestätigen (man schaut dann halt einem Kollegen / einer Kollegin beim Test zu und bestätigt die Durchführung), falls wer einen Testnachweis brauchte / wollte.

    An unserer Schule bekommen (seit ich dort bin) die SuS am Anfang des Schuljahres ihre Schülerausweise bzw. die alten werden verlängert. Allerdings fasse ich mir schon an den Kopf, wenn der Schülerausweis nun auch in den Ferien als Testnachweis gelten soll.

    Ich bin auch kein Experte, aber nach dem, was man so liest und hört, habe ich schon den Eindruck (im Gegensatz zu Juden in arabischen/muslimischen Staaten).

    Irre ich?

    Erste Anlaufstelle: Nakba googeln und sich bewusst machen, dass das Ministerium für Kultur und Sport diesen Begriff in arabischsprachigen Schulbüchern verboten hat.

    Oder - wenn das zu "historisch" ist ... jüngere Bestrebungen, arabischen Israelis nicht alle Bürgerrechte zu geben.

    Es gab von einem ehemaligen Time(s)(?) Korrespondenten mal ein Buch mit der These, dass Demokratie nur dort funktioniert, wo ein größerer Teil der Menschen über einen bestimmten Wohlstand verfügt. Sonst ist die Gesellschaft zu anfällig für Populisten / einfache Antworten / unrealistische Versprechen und auch für undemokratische Ideen. Google sagt mir, dass die These nicht nur von diesem einen Autor vertreten wird ...

    Wenn ich mir anschaue, wie viele Menschen in den Ländern leben, in denen es mit der Demokratie nicht so funktioniert, scheint mir das durchaus eine These zu sein, über die man nachdenken kann.

    Immer (ob das jetzt "Musterlösung" oder "Erwartungshorizont" heißt, spielt für mich keine Rolle ... es geht darum, die Aspekte zu verschriftlichen, die unbedingt nötig zur Beantwortung sind und ggf. die, die sich positiv auf das Ergebnis auswirken. Sollte eine Antwort kommen, die ich gut finde, mit der ich aber nicht gerechnet habe, ist das natürlich dennoch eine positive Antwort). Folgende Gesichtspunkte spielen - manchmal mehr, manchmal weniger - eine Rolle:


    a) Es erleichtert mir die Einschätzung, wie bepunktet / gewichtet jede Teilaufgabe werden soll

    b) Es stellt sicher, dass ich die Fragen so formuliere, dass ich auch die Antworten bekomme, die ich haben will ("Wie muss ich fragen, damit die SuS das antworten, was ich wirklich wissen will?")

    c) Es erleichtert mir die Korrektur

    d) Es wirkt sich positiv auf Gerechtigkeit / Vergleichbarkeit aus

    e) Ich muss ja sowieso, da jede Arbeit, die ich an die Respizienz gebe (Fachbetreuer) einen Erwartungshorizont haben muss

    Ja, ich korrigiere im Prinzip auch positiv, aber wenn viel fehlt, gibt es nur einige Stichpunkte plus ein "usw." oder ein "siehe Hefteintrag vom x.y.".

    Ich würde schon mit den SuS dann auch darüber reden wollen, wie so ein Ergebnis entsteht (und ihnen auch zeigen, dass eine andere Entscheidung, eine andere Gewichtung durchaus zur Empfehlung einer anderen Partei führen kann).

    Ich würde auch darüber reden, warum den SuS manche Dinge so wichtig sind und manche nicht.

    Ich würde auch darüber reden, was denn die einzelnen Fragen wirklich bedeuten und welche Auswirkungen die Antworten darauf haben.

    Aber einfach nur "machen" lassen ohne Gespräch und Kommentar ... nein, würde ich nicht.

    Zum Beutelsbacher Konsens (da ich manchmal - nicht unbedingt bei Dir, sondern generell - das Gefühl habe, wir LehrerInnen lassen uns davon zu stark in unserem Wirken "lähmen"):

    "Kurz gefasst lauteten die drei Elemente dieses Konsenses: Überwältigungsverbot (keine Indoktrination); Beachtung kontroverser Positionen in Wissenschaft und Politik im Unterricht; Befähigung der Schüler, in politischen Situationen ihre eigenen Interessen zu analysieren." https://www.bpb.de/die-bpb/51310/beutelsbacher-konsens

    Für mich bedeutet das, dass ich

    - durchaus meine Position benennen darf

    - über solche Fragen wie oben mit den SuS reden MUSS (wie sonst sollen sie befähigt werden, ihre Interessen in politischen Situationen zu analysieren?)

    - Positionen, die nicht wissenschaftlich sind, auch ansprechen darf

    usw.

    Hm ... also auf BR24 (hieß mal Bayern 5 und ist der Nachrichtenradiosender des Bayerischen Rundfunks) kann ich die Werbespots in einer Stunde tatsächlich an einer Hand abzählen und brauch nicht einmal alle Finger. Dafür gibt es tatsächlich in die Tiefe gehende, gut recherchierte und ausgewogene Beiträge zu allen möglichen Themen. Nutze ich jeden Tag ... ist mir fast alleine das Geld wert.

    Dazu noch die Mediathek, Arte usw. ... leider gibt es den Rockpalast nicht mehr in der Form wie früher, der wär auch das Geld allein wert gewesen.

    Ich hab Prime und Netflix ... aber wenn das jemand schaut, dann meine Kinder (äh ... meine jungen Erwachsenen).

    Weil soweit ich weiß, jüngere Kinder weniger häufig schwere Verläufe haben (über Long Covid kann ich da gar nichts sagen).

    Es geht nicht um "auf Dauer", es geht darum, was man September / Oktober machen kann / soll. Und ich glaube definitiv nicht, dass die 14-18Jährigen bis dahin alle ein Impfangebot hatten bzw. Erst- und Zweitimpfung, wo doch dazwischen einige Wochen liegen sollen.

    Ich glaub aber auch nicht, dass die Luftreiniger bis dahin da sind ...

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