Beiträge von DeadPoet

    Ich hatte einen Lehrer drei Jahre in Mathe und Physik ... er hat fast jeden Satz mit "gell" beendet. "Das musst Du noch einmal machen, gell." "Das stimmt so nicht, gell." "Der Versuchsaufbau ist unsauber, gell."
    Wir haben dann im Unterricht immer mitgezählt, wie oft pro Minute das "gell" kommt ...

    Ich lebe ja im Chaos (meine Tochter hat meinen Schreibtisch einmal mit einer archäologischen Ausgrabung verglichen) ... aber verloren hab ich noch nie einen Test o.ä. Meist muss ich noch nicht einmal suchen - trotz Chaos. Einmal ist es mir passiert, dass ich eine Klausur zurück gegeben habe und dann ein Mädchen meinte "Was ist mit meiner?" ... die hab ich dann aber zu hause sofort gefunden.
    Falls jemand bei dem Test usw. fehlte, notiere ich mir das tatsächlich sofort selbst (auf dem Umschlag, wo die Angaben drin waren).

    Tja ... mir wurde, als ich an der jetzigen Schule anfing, gesagt, dass mein Schlüssel für die Außentüren nicht sperren würde (so nach dem Motto: Außentürenschlüssel nur für wichtige Personen ...). Ich hab's geglaubt, nie probiert. Als dann am Ende des letzten Schuljahres eine Mutter vor der Schule stand (ich kannte sie) und einen Termin bei der Schulberatung im Haus hatte (früher Abend), die Außentür aber schon zu war, hab ich doch mal versucht, ob mein Schlüssel nicht sperrt ... Ergebnis: er tat es. Ich weiß also jetzt fast 20 Jahre später, dass man mich schon ganz am Anfang zu den "wichtigen Personen" zählte ... ;)

    Wenn ich meinen Oberstufenkurs Englisch so generelle Fragen stelle wie "Was ist zu tun?" kriege ich auch keine Antwort (nicht einmal auf die Frage: "Ist Euch das bekannt?"). Ich muss schon einzelne Schüler aufrufen, um eine Antwort auf solche Fragen zu bekommen (und dann kommt auch eine).

    In meinem Umfeld hat kaum jemand das in der Regelstudienzeit geschafft, schon allein deshalb nicht, weil für Fremdsprachen mindestens ein Auslandssemester dringend angeraten war - und die dort erbrachten Leistungen häufig nicht angerechnet wurden. Aber man konnte es 1-2 Semester über Regelstudienzeit ganz gut hin bekommen. Ich hab z.B. das Staatsexamen in einem Fach nach der Regelstudienzeit gemacht und dann das zweite Fach ein Semester später.

    Latein und Mathe sind bei uns auch das Problem. Gefolgt von Englisch ... die Gründe sind ja schon genannt worden. Nur muss ich seit 2-3 Jahren auch immer häufiger Geschichtsstegreifaufgaben vom Chef genehmigen lassen, weil der Schnitt so schlecht ist (letztes Jahr hatte ich eine Ex mit Schnitt 4,2).

    Ich weiß ja nicht, wie das heute ist, aber bei mir damals saßen in Vorlesungen (!) Leute aus dem ersten und achten Semester gleichzeitig drin. Wenn der Prof dann sagte "Das muss Ihnen eigentlich ein Begriff sein", nickten die im 8. Semester und die Erstsemester schauten ratlos ... In Seminaren war die Bandbreite dann 1-4 Semester (also alles vor der Zwischenprüfung) und 5-10 Semester (Hauptstudium) - auch da gab es natürlich eine große Bandbreite an Vorwissen bei den höheren Semestern.

    Meine Abschlussarbeit war an der Uni in Geschichte, völlig vergleichbar einer Magisterarbeit, inklusive 6 Monate Auslandsaufenthalt mit Archivarbeit in lokalen Zeitungen dort. Ich gebe gerne zu, dass nicht jeder diesen Aufwand betrieben hat.


    Und ja, ich habe genau so viele (evtl. täuscht hier die Erinnerung und es mögen 1-2 weniger gewesen sein) Fachveranstaltungen besucht, wie Magister. Ja, zwei Fächer, dazu noch die Pädagogik und Didaktikveranstaltungen und in Englisch die sprachpraktischen Übungen. Das Lehramtsstudium war stressiger als ein Magister (aber wie schon gesagt: einige Zeit her).

    Ich muss mich über eine Aussage hier doch wundern - nämlich die, dass Quereinsteiger ganz andere (hochwertigere) Studiengänge geschafft haben. So ganz generell würde ich das nicht stehen lassen. Grundschullehramt ist ein "nicht-vertieftes" Studium, von daher mag das stimmen. Lehramt für Gymnasium ist aber (zumindest in Bayern) ein vertieftes Studium und zumindest in geisteswissenschaftlichen Fächern mindestens gleichwertig mit dem "normalen" Studium dieser Fächer (oder war es zumindest, keine Ahnung, wie es sich in den letzten Jahren entwickelt hat). Und ja, ich halte ein vertieftes Geschichtsstudium (einschließlich diverser philosophischer Aspekte, Latein und ggf. noch Altgriechisch) für genauso anspruchsvoll, wie ein naturwissenschaftliches Studium.
    Darüber hinaus (wurde aber auch schon geschrieben): Fachkompetenz ist für einen Lehrer wichtig - keine Frage (ich bin selbst ein großer Befürworter davon, dass ein Lehrer in seinen Fächern sehr fit sein muss). Aber darüber hinaus sind auch Pädagogik und Didaktik wichtig. Die fristen an den Unis auch ein Schattendasein, zugegeben. Aber ein klein wenig kriegt man als Lehramtsstudent mit. Und das haben die Lehramtsstudenten nun wieder den Quereinsteigern voraus.
    Dazu kommt (evtl. eine naive Vorstellung, aber so bin ich manchmal), dass man das Lehramtsstudium ja wählt, weil man mit Kindern arbeiten möchte. Nein, man sollte Lehramt nicht studieren, weil man für alle anderen Studiengänge zu doof ist (und ich glaube auch nicht, dass dem so ist). Das fehlt mir manchmal (! das soll hier keine generelle Aussage sein) bei Quereinsteigern. Sie sehen den sicheren Job, die anderen Vorteile.
    Wir hatten bei uns an der Schule (Gymnasium, also andere Situation) mehrere Quereinsteiger bzw. "Aushilfen" von außerhalb des Schulwesens (aber Fachleute in dem Fachbereich). Keine einzige Aushilfe, kein einziger Quereinsteiger arbeitet noch bei uns. Sie mögen fachlich sehr kompetent gewesen sein, haben aber sich entweder selbst wieder anderweitig orientiert (weil sie völlig unterschätzt hatten, was im Lehrberuf auf sie zukommt) oder trotz ihres Fachwissens "Unterricht" einfach nicht konnten - dazu gehört nämlich mehr, als sich vor 30 Kinder zu stellen und einen Vortrag über sein Fachgebiet zu halten (und ja, so hatten es sich einige vorgestellt).
    Ich kann mir generell Quereinsteiger vorstellen, an manchen Schularten mehr, (FOS/Berufsschule) an anderen weniger. Aber so ganz jetzt das Lob der Quereinsteiger im Vergleich zu Referendaren mag ich nicht singen. Das habe ich eben anders erlebt (bei Refis lassen sich manche Fehler auch noch abstellen, die wissen (meist), dass sie in der Ausbildung sind und lernen müssen - auch das habe ich bei Quereinsteigern anders erlebt. Ist auch schwierig, in einem Beruf schon fertig zu sein, am oberen Ende der Nahrungskette zu stehen und dann wieder Azubi zu sein).


    Zu einigen Aussagen bzgl. Bayerns: Es gibt meines Wissens keine Verordnung, dass ein Arbeitsblatt einen Rand dieser oder jener Art haben muss - das will wenn dann die jeweilige Schule so (oder auch nur der Mentor/Seminarlehrer). Auch der halbjährliche Wechsel an andere Schulen ist so nicht zwingend. Man bekommt eine Seminarschule zugewiesen, an der ist man ein halbes Jahr. Danach geht es für ein Jahr an eine Einsatzschule (und wenn man Pech hat, muss man in diesem Jahr die Schule wechseln, ist aber nicht zwingend) und im letzten halben Jahr geht es zurück an die Seminarschule. Ich fand es gut, mehrere Schulen und wie das so unterschiedlich laufen kann kennen zu lernen.


    Und genau wie es bzgl. Referendariat und sonstigen Aspekten Unterschiede zwischen Bundesländern und Schularten gibt, gibt es die wohl auch bzgl. Quereinsteiger, weshalb ich mangels Einblick zur Berliner Situation wenig sagen kann.


    Und zur Aussage "Schule bereitet auf das Arbeitsleben vor" ... kommt auf die Schulart an. Grundschule bereitet auf das Arbeitsleben vor? Grusel ... Auch das Gymnasium hat weitere Aufgaben, als auf das Arbeitsleben vorzubereiten (allgemeine Studierfähigkeit sehe ich nicht deckungsgleich mit Vorbereitung auf das Arbeitsleben ... dazu kommt noch "Allgemeinbildung". Es gibt Wissen, von dem ich behaupten würde, dass das notwendig ist, es hat aber keinen oder wenig Bezug zum Arbeitsleben).

    Ich hab nix gesehen, scheint aber ganz hohe Wellen geschlagen zu haben. Ob man einen solchen Film absetzen muss (vor allem als Reaktion auf Drohungen gegenüber Kinos), wage ich aber zu bezweifeln. Die Kritik habe ich nun auch gelesen, was man auch lesen sollte ist die Stellungnahme der Filmemacher ... und dann kann man sich leider, da der Film eben nicht mehr gezeigt wird, kein eigenes Bild machen (selbst wenn man wollte).


    http://www.elternschulefilm.de/beispiel-seite-2/faqs/

    Nur um @Xiams Argumentation weiterzuführen: Wäre die NSDAP nicht verboten worden und hätte ihre Positionen geändert, dann wäre sie heute wählbar. Man kann sie ja nicht nicht wählen, nur weil sie in der Vergangenheit falsche Politik gemacht hat. Calling bullshit...

    sag mal ... glaubst Du im Ernst, dass die NSDAP jemals ihre Positionen geändert hätte? Meinst Du im Ernst, eine Partei mit diesem Namen (und dem, was man damit verbindet --- "falsche Politik gemacht"???) wäre jemals wählbar? Bei einem anderen Beispiel hätte ich ja vielleicht noch über Deine Einlassung nachgedacht, hier kann ich nur noch den Kopf schütteln.

    Ich seh da schon einen Unterschied. Von der Grünen Partei sind nie Steine auf Polizisten geflogen. Von der Partei wurde niemals das Grundgesetz in seinen Fundamenten in Frage gestellt. Die AfD hat bereits eine Entwicklung durchgemacht ... von einer Europa-kritischen Partei zu einer rechtsextremen. Ich hab da wenig Hoffnung, dass sie sich wieder zurück entwickelt.


    Davon abgesehen: nur weil die Chance besteht, dass eine Partei sich positiv entwickeln könnte, heißt das ja nicht, dass man sie nicht kritisieren darf. Die AfD ist nicht verboten, sie kann also gewählt werden und könnte (!) sich entwickeln (das tut sie auch, aber in die falsche Richtung). Man darf eine Partei, die im momentanen Entwicklungsstand so da steht wie die AfD sicher auch schärfer kritisieren und kritischer sehen, als andere Parteien.


    Die Gefahr für die Demokratie wird evtl. deswegen auch als größer eingeschätzt, weil die Sprache der Partei "gewaltbereiter" ist, weil mehr Wähler gewinnt (siehe oben, warum NPD nicht verboten wurde). Ich hoffe (glaub das auch) unsere Demokratie wird es überstehen, der Schaden für die politische Kultur wird aber groß sein (ist er schon).

    Nochmal mit der Schulleitung reden, sehr eindringlich werden (es ist eben NICHT besser geworden). Wenn die immer noch nicht unterstützend eingreifen will ... siehe Krabappel.


    Elternabend mit ALLEN Eltern. Die Eltern der braven Kinder können Dich dann gegenüber den anderen Eltern vehementer unterstützen.


    Andere Möglichkeit: Setzt Dich ans Pult und leg die Beine hoch ... kein Versuch, Unterricht zu machen, nur eingreifen, wenn Gefahr für ein Kind entsteht ... beim Ansatz der Sachbeschädigung deutlich darauf hinweisen, dass das nicht geht, aber nicht aufregen, es nicht an die eigenen Nerven lassen. Geht etwas kaputt (Dinge anderer Schüler) sollen das die Eltern der Krawallkinder mit den Eltern des geschädigten Kindes ausmachen - Du hast ja versucht, das Kind von der Sachbeschädigung abzuhalten, aber wenn die Kinder halt so schlecht erzogen sind, dass sie nicht hören ...
    Sollte Schuleigentum beschädigt werden, soll die Schule/der Sachaufwandsträger das mit den Eltern des Kindes regeln, Du hast ja versucht, etwas zu tun, aber zusätzlich zu dem oben genannten Aspekt hast Du auch keine Unterstützung durch die Schulleitung bekommen.
    Vielleicht wirken die Eltern mehr auf ihre Kinder ein, wenn es teuer wird.
    Wie gesagt, kein Unterricht machen, nichts anbieten (evtl. Gehörschutz mitnehmen). Evtl. wird es den Kindern dann sogar so langweilig oder selbst zu laut. Die braven Kinder werden heimgehen, die Eltern sich beschweren (bei Dir => an die Schulleitung verweisen. Bei der Schulleitung: dann setzt sich die vielleicht auch mehr ein. Bei den anderen Eltern: vielleicht unterstützen die Dich dann mehr).


    Zustand des Klassenzimmers (wenn Dinge geworfen / kaputt gemacht werden) mit Fotos dokumentieren, Bilder an Schulleitung und Eltern.


    Aber da ich keine Grundschullehrkraft bin, kann ich natürlich leicht reden - Grundschullehrkräfte sagen Dir vielleicht, dass meine Vorschläge Blödsinn sind ... Nur: Du hast ja eigentlich nichts zu verlieren, es kann nur besser werden.

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