Beiträge von Brick in the wall

    Meine Frage zielt darauf ab ob es der Tatsache entspricht, dass Wirtschaft ab kommenden Schuljahr an Gymnasien und Gesamtschulen als eigenständiges Fach unterrichtet wird sowie ab 2023 auch an der Sek.1?

    Gymnasien: Ab dem kommenden Schuljahr wechseln die jetzigen Fünftklässler von G8 auf G9. Die künftigen Fünftklässler und die Folgejahrgänge haben dann auch G9.
    Aktuell haben wir in der Sek.I ein Fach, das sich "Politik/Wirtschaft" nennt. Von der 5 bis zur 9 wird es insgesamt mit 6 Wochenstunden unterrichtet.
    Dieses Fach wird in "Wirtschaft/Politik" umbenannt. Der Lehrplan, der noch nicht endgültig fertig ist, wird mehr ökonomische Anteile als bisher enthalten. Die Wochenstundenzahl wird insgesamt leicht erhöht.

    In der Sek. II heißt das Fach dann Sozialwissenschaften. Hier ist im Moment keine Änderung absehbar.

    Ein Pflichtfach, in dem ausschließlich ökonomische Inhalte behandelt werden, gibt es am allgemeinbildenden Gymnasium in NRW jetzt und in in Zukunft nicht. Im Wahlpflichtbereich soll es angeboten werden, das ist dann ein Angebot, das Schüler im Jg.9/10 im Umfang von 2 Wochenstunden wählen können.

    Analog dazu: Ich sage den SuS immer, dass diejenigen, die deutlich vor der Zeit fertig sind, fast immer die sind, die am Ende richtig gut oder richtig schlecht abnschneiden. Nur bemerken die, die dann schlecht abschneiden, meistens nicht, dass sie unvollständig und oberflächlich gearbeitet haben.

    Soll man Kinderarbeit verbieten, obwohl sie für einige Familien exiszenzsichernd ist?

    Oder vielleicht etwas alltagsnäher:
    Soll man verraten, dass der Freund/die Freundin etwas Schlimmes getan hat?
    Soll jemand, der am Tag der Klassenarbeit mit starker Erkältung in der Schule war, eine mildere Bewertung bekommen?
    Soll es in einer Klasse verpflichtend sein, dass Klassensprecher(in) und Stellvertreter(in) unterschiedlichen Geschlechts sind?

    An allgemeinbildenden Schulen in NRW gibt es einen Eilausschuss der Schulkonferenz. Der kann Dinge entscheiden,die akut anliegen, und besteht aus der SL und 3 (1je 1 Schüler, Eltern, Lehrer) weiteren Vertretern. Ähnlich wird das am BK wohl auch sein.

    Ich war auch mal einige Jahre Stubo an einem mittelgroßen Gymnasium.
    Bei uns gab es damals Schwierigkeiten mit den E-Stunden, was allerdings nicht an der SL lag.
    Der zustänige Mitarbeiter der BezReg hat auf NAchfrage auf einem Stubo-Tag dann mal eben in seiner Diensstelle angerufen, danach herrschte Klarheit über die Zahlen.
    Wenn du zu Arnsberg gehörst, schreib mir eine PN, dann kann ich dir den Namen nennen.

    Die Stunden für die Stubos, bei uns waren es 4, gehen übrigens nicht vom allgemeinen Entlastungstopf ab.

    Meine Azubis, die ich aktuell vom Gymnasium bekomme, bestätigen mir auch heute noch, daß es solche Themen da nie gab.

    Ja, das stimmt. Die Steuererklärung ist kein Thema im Gymnasium in NRW. Ich finde das richtig, s.o. Ob sie im Entwurf der neuen Kernlehrpläne für das Fach Wirtschaft/Poltik für G9 irgendwo in der Mittelstufe vorkommt, weiß ich nicht aus dem Stegreif.

    Diese gequirlte Mäusekacke, die dabei rauskommt, führt doch gerade dazu, daß SoWi eben doch als Laberfach schlechthin gilt.

    Naja, wenn ich z.B. Themen wie die Frage nach der Einführung eines Mindestlohnes nehme, dann finde ich es nun wirklich keine gequirlte Mäusekacke, wenn man das auch (nicht: nur) mit politischen Fragestellungen verknüpft wie z.B. der Frage nach Armutsrisiken, der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands usw. Dass ich das bei Rechnungswesen oder einem Haushaltsbuch nicht machen kann/muss, ist klar. Laberfächer werden dann Laberfächer, wenn die Kollegen und Kolelginnen sie zur Beliebigkeit verkommen lassen, in der Fachwissen eine eher untergeordnete Rolle spielt.

    Mir geht es nicht nur um Politikverdrossenheit, sondern auch darum, dass es für mich ein Teil politischer UND ökonomischer Bildung ist, dass komplexe Probleme NIE einfache Antworten und Lösungen haben. Das zu vermitteln, ist aus meiner Sicht Auftrag und Chane einen Schulsystems. Da können mehrere Perspektiven nicht schaden.

    Also im Gymnasium hat mir niemand erklärt wie eine Steuererklärung auszufüllen ist oder welche Rechte ich bei einem Kaufvertrag als Verbraucher habe (Gewährleistung und so). Von daher gibt es da schon gewaltigen Nachholbedarf.

    Der von Schülern immer wieder vorgebrachte Wunsch nach der Steuererklärung hängt mir persönlich ziemlich zum Hals raus. Ich gebe zu, dass ich das noch nie gemacht habe, kann mir aber nun wirklich nicht vorstellen, dass sich irgendein Oberstufenschüler (oder sogar Schüler der Mittelstufe) Jahre später, wenn die erste Erklärung gemacht werden muss, an irgendwas davon erinnert, was im Unterricht gemacht wurde. Das hat zu dem (Unterrichts-)Zeitpunkt für Schüler allgemeinbildender Schulen nichts mit ihrer persönlichen Lebenswelt zu tun (ich weiß, die Eltern zahlen Einkommenssteuer...) und ist als Stoff auch das, was man als "trocken" bezeichnen würde. Wie die Behaltensleistungen unserer Schüler bei sowas im Durchschnitt sind, wissen wir alle.

    Davon abgesehen: Ich unterrichte Sowi/Politik und befürworte Verbraucherbildung auf der einen Seite sehr. Wenn ich mich aber in der freinen Wildbahn umsehe, bin ich der Meinung, dass wir gar nicht genug politische Bildung haben können, bin also massiv dagegen, Elemente der politischen Bildung zugunsten von ökonomischer Bildung zurückzustellen. Und ich finde es richtig, beides in einem integrierten Fach zu unterrichten. An BKs mag es gute Gründe für eine andere Perspektive geben, an allgemeinbildenden Schulen sollte aber immer deutlich werden, dass Politik und Ökonomie in einem Beziehungsgeflecht zueinander stehen.

    Ohne mioch in Hessen auszukennen:
    Solange deine Semesterzahl noch nicht dreistellig ist, interessiert sich hinterher niemand mehr dafür.
    Eine Stelle bekommst du dann, wenn du mit den richtigen Fähern zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort bist. Die Noten müssen natürlich auch halbwegs in Ordnung sein. Und ob dieser Zeitpunkt jetzt oder in 4 Jahren ist, kann dir niemand sicher sagen. Deine Theatererfahrungen könnten dich für eine Schule später interessant machen, falls es da noch niemanden gibt, der sowas leitet. Das wiegt deutlich schwerer, als die Regelstudienzeit etwas überzogen zu haben.

    Ich habe vor einigen Jahren in Mathe eingeführt, dass die erste Aufgabe einer Arbeit immer eine kleine Aufgabe zu einem Thema ist, das wir nicht unmittelbar vorher wiederholt haben. Wirklich nur eine kleine Aufgabe. Das ist mit weitem Abstand die Aufgabe, die am gefürchtetsten ist, am wenigsten bearbeitet wird und am schlechtesten ausfällt.
    Ich will und werde davon aber nicht abrücken.

    Die Blutwerte waren vom Messgerät abfotografiert und auf die reinen Ergebnisse zugeschnitten. Der Schüler hatte aber nicht bedacht, dass ich die abfotografieren Bilder wieder in den Orignalzustand bringen kann.

    Verstehe ich das richtig? Du bekommst einen Bildausschnitt zugeschickt und kannst das Originalbild rekonstruieren? Wie geht das denn?

    Als Sanktion würde mir spontan einfallen, dass die unentschuldigten Stunden dann mit 6 bewertet werden und seine Noten dann eben etwas schlechter als normal ausfallen.

    Das ist von außen wirklich schwer zu beurteilen.

    Dass sie an dem Förderunterricht nicht mehr teilnehmen wollte, ist schon sehr unpassend. Gibt es das Förderangebot noch? Wenn ja, würde ich da nochmal deutlich drauf hinweisen und durchaus auch offenlegen, dass du das Mädchen derzeit bei einer 5 siehst und der Förderunterricht zumindest eine theoretische Chance ist, Fortschritte zu machen. ich bin auh kein Freund von Notmaßnahmen auf die letzte Minute, würde hier aber trotzdem nochmal aktiv werden, wenn möglich. Die eigentliche Entscheidung ist dann zwar nicht aufgehoben, sondern nur vertagt. Vielleiht gibt es Mitte Mai aber dann mehr Argumente für die eine oder für die andere Seite.
    Ich weiß, dass das auch Nachteile mit sich bringen kann, gebe selber aber nur dann eine 5, wenn ich mir absolut sicher bin. Wenn ich schwanke, gibt es die 4.

    Du hast mit ihr gesprochn, sie versteht das Problem aber nicht?

    Dann Ross und Reiter bei der Schulleitung nennen, keine falsche Rücksicht. Das Thema kann dann ja trotzdem nochmal auf die Tagesordnung der nächsten Konferenz. Da dann aber ohne Namensnennung.

    Wir haben auch eine interne Liste mit Kontaktdaten. Da ist jeweils markiert, ob sie an Eltern oder Schüler weitergegeben werden dürfen oder nicht.

    Es kotzt mich schon an, wenn irgendwelche Eltern über E-Mail versuchen, eine Kommunikation zu mir aufbauen zu müssen. Wenn es irgendwelche Fragen, Probleme oder sonstige Dinge zu besprechen gibt, so möge man sich doch bitte in der Sprechstunde, die fest in meiner Stundentafel integriert ist, an mich wenden.
    Die Tatsache, dass 90 % der Kolleginnen mit den Eltern und in jüngster Vergangenheit sogar mit den Schülerinnen und Schülern über WhatsApp kommunizieren, führt dazu, dass die Schüler im Unterricht noch unkonzentrierter sind, da sie ja sowieso wissen, wenn sie etwas nicht mitbekommen, dass sie sich über WhatsApp informieren können.

    So unterschiedlich kann es sein. ich bitte die Eltern meiner Klasse darum, mich vorzugsweise erstmal per Mail anzuschreiben. Hat für mich den Vorteil, dass ich auch nach längerer Zeit nachvollziehen kann, wie eine Kommunikation verlaufen ist. Außerdem kann ich mir dann eine Antwort länger überlegen. Klar ist, dass manches trotzdem persönlich geklärt werden muss.
    WhatsApp habe ich nicht. Dass meine Schüler bei mir viel konzentrierter als bei Kollegen sind, glaube ich nicht.
    Ansonsten: Sprechstunde und Telefon. Es ist Jahre her, dass ich mal zu einer unpassenden Zeit angerufen wurde.

Werbung