Beiträge von BateauIvre

    @chiliupaprika: Ja, das käme auch in Frage.


    Stille Mitleserin: Klinik- oder Gefängnisschulen? Das klingt ja fast wieder interessant. Kennst du jemanden, der sowas macht?


    Ansonsten kann ich eben gut mit Texten und Sprache: Formulieren, Präsentieren und Schreiben sind meine Stärken. Und natürlich fallen mir dazu auch passende Berufe ein. Die Frage ist eher: Gibt es Arbeitgeber, Netzwerke o.ä., die typische Lehrerkompetenzen (Organisation, Autorität, Kommunikation etc.) 'zweitverwerten' möchten?


    Meine Befürchtung ist nämlich, dass es die eher selten gibt und man als Lehrer tatsächlich umschulen und neu anfangen muss.

    Hallo liebe Lehrer,


    nach einigen Jahren Lehrerdasein habe ich mich entschlossen, die Schule hinter mir zu lassen und andere Wege zu gehen. Da mir nun aber lebenslaufbedingt eine Identität als Deutsch-Lehrer anhaftet, werde ich nicht leicht einen Beruf finden, der dazu nicht passt. Meine Frage an die lebenserfahreneren KollegInnen ist also: von welchen Jobs und Tätigkeiten habt ihr gehört, die von (Deutsch-)Lehrern bei einem Berufswechsel ausgeübt worden sind? Oder wo - falls ihr dazu etwas wisst - nimmt man Deutsch-Lehrer gerne? Wichtig ist mir allerdings, dass es nichts mehr mit Unterricht zu tun hat.


    PS: Mir ist klar, dass diese Frage im Lehrer-Forum nicht so ganz gut aufgehoben ist...

    Hallo,


    ich arbeite an einer Privatschule in BaWü und erhalte wegen der Lehrerlaubnis in diesem Jahr irgendwann meinen ersten Unterrichtsbesuch von einem Regierungs-Vertreter. Zwar habe ich zwei Mal eine pädagogische Weiterbildung gemacht und Unterrichtserfahrung an Staatsschulen in einem andern Bundesland gesammelt. Aber ich weiß nicht genau, was beim Vortanzen genau von mir erwartet wird, weil ich in diesen didaktischen Diskursen, mit denen Referendare traktiert werden, nicht besonders vertraut bin.


    Wer kann mir da weiterhelfen und eine Quelle nennen, der ich den Wunschaufbau einer Unterrichtsstunde in der Oberstufe im Fach Deutsch entnehmen könnte? Hilfreich wäre z. B. schon sehr, wenn mir jemand sagen könnte, welches Standardwerk gegenwärtig Lehrerseminare benutzen.


    Vielen Dank.

    Hallo Kollegen,


    ich habe vor ein paar Jahren hin und wieder in einer kleinen Gruppe ein Krimi-Ratespiel gespielt, das ich gerne wieder spielen würde, aber - vergessen habe...
    Kennt es jemand von euch? Einer oder zwei Schüler gehen dabei vor die Tür und sind Kommissar(e). Die anderen überlegen sich etwas und dürfen sich später beim Verhör nicht widersprechen, sonst verlieren sie. Etwas in der Art.


    Weiß jemand von euch noch den genauen Ablauf?


    Ich habe es vergeblich zu googeln versucht... Danke.

    Liebe Deutschkollegen,


    mich würde einmal interessieren, wie viele von euch quantitative Obergrenzen in Deutscklausuren setzen, um den Korrekturaufwand gering zu halten. Ich weiß, dass einige Kollegen das machen, aber sich dafür schämen, als wäre die Ehre des Korrekturlehrers dadurch befleckt, dass er nachts auch mal zum Ausschlafen kommt...


    Selbstverständlich spreche ich hier nicht von zentralen Prüfungen o.ä., sondern von der ganz normalen Klausur in Klasse 9 oder 10.


    Insbesondere bei produktiven Schreibaufgaben, die ich gerade übe (Innerer Monolog einer Romanfigur usw.), fällt mir auf, dass die Qualität schon bei 2-3 Seiten "sehr gut" und der Text rund und vollständig sein kann. Eine wäre sicherlich zuwenig. Aber eine Begrenzung auf drei Seiten (in 90 Minuten) halte ich für praktikabel.


    Wie seht ihr das?

    Hallo,


    da ich in diesem Schuljahr meine Schüler durch den Realschulabschluss führen werde und erst seit diesem Monat in Baden-Württemberg arbeite, möchte ich gerne wissen, wo ich für die zentrale Deutschprüfung die Bewertungskriterien für die Prüfer (etwa vom letzten Jahr) einsehen kann. In den beliebten 'Stark'-Heften wird das nicht ausgeführt.


    Konkret interessiert mich das pot. Bewertungsschema für die Aufgabe zum produktiven Umgang mit einer Ganzschrift.


    Kann es auch sein, dass es gar keine zentralen Bewertungskriterien gibt, also die Bewertung vom jeweiligen Fachlehrer nach eigenen Aspekten vorgenommen wird?


    Danke.

    Nein, die kannte ich nicht. Vielen Dank für den Hinweis. Sehr schöne Arbeit, diese Seite. Und soweit ich sehe, sind das auch alles Empfehlungen, d.h. ich kann die Titel in meine Liste übernehmen, ohne jede Rezension lesen zu müssen.


    Allerdings trifft das
    Repertoire doch nur auf die 9. Klasse zu. In der 10. mögen sie ja
    Jugendbücher nicht mehr so gern. Für 'Erwachsenenliteratur' suche ich
    also immer noch nach einer Quelle...

    Guten Tag, wie viele Deutschlehrer an verschiedenen Schulen möchte auch ich im nächsten Schuljahr damit beginnen, jeder meiner Klassen eine altersgerechte und möglichst vielfältige Leseliste vorzulegen, aus welcher sich jeder der SuS einen Titel auswählen muss, den er gegen Ende des Schuljahres gelesen haben und in einem Referat mit Bewertung etc. vorstellen sollte.


    Ich habe nun angefangen, eine Leseliste, auf der Grundlage der Lektüreempfehlungen des Bundeslandes z.B., zu erstellen und gemerkt, dass das sehr viel Arbeit ist, die bestimmt schon mal irgendwer geleistet und ins Netz gestellt hat...


    Hat jemand eine Ahnung, wo? Ich bin bisher nicht fündig geworden. Gibt es sowas vielleicht auch als Printmedium?


    Wichtig wäre mir dabei - das sollte ich erwähnen! - dass nicht nur die Titel aufgeführt werden, sondern zu jedem Buch eine knappe Beschreibung zu lesen ist (Epoche, Genre o.ä.), damit die SuS bei ihrer Wahl nicht völlig in der Luft hängen.


    Danke mal wieder.

    In der Didaktik gilt ja generell und fächerübergreifend die vernünftige Regel, dass die SuS ihre Lernziele selbst entdecken sollten, dass man also als LK nicht - wie ich es noch überwiegend erleben durfte - anschreibt und diktiert und vorsetzt, was die SuS dann schlucken sollen, egal wie. Meine Frage (als nicht studierter Pädagoge) ist nun: gibt es auch Ausnahmen von dieser Regel, die sinnvoll sein können, und wann gibt es die?


    EIn Beispiel: in Deutsch werden die Ergebnisse einer Hausaufgabe (Textanalyse einer Dramenszene) am Folgetag als Tafelbild visualisiert und schematisiert, und ein Großteil der Aspekte, die der Lehrer vorbereitet hat, komt von den Schülern selbst. Aber eben nicht alle. Außerdem bietet es sich bei dem Thema an, die Ergebnisse in einen historischen Kontext einzuordnen, den die SuS (noch) nicht kennen. Ist es hier pädagogisch sinnvoll, dass man im Anschluss an die gemeinsame Erarbeitung einfach das Tafelbild durch entsprechende historische Begriffe ergänzt - oder wird das sich sowieso keiner merken? Wie würdet ihr das machen?


    Verzeihung für die komplizierte oder etwas dämliche Frage...

    In einer momentanen beruflichen Neuorientierungsphase (wie man das so nennt, wenn der Vertrag nicht verlängert wird) erwäge ich, statt Vertretungen und DaF mal was Vernünftiges zu machen - und die Fakultas nachzuholen. Wie gesagt, es ist nur eine Erwägung, und meine Fragen nur eine erste Tuchfühlung mit Leuten, die sich mit diesen Themen auskennen. Denn ich möchte nur Lehrer bleiben bzw. es erst werden, wenn die Aussichten in meinem Fall einigermaßen günstig sind.


    Zunächst ein paar Rahmendaten: Die Schulform meiner Wahl wäre die mit den ältesten SuS, also Berufskolleg oder Abendgymnasium. Meine studierten Fächer sind Deutsch, Französisch, Musikwissenschaft und DaF (mit M.A.). Würde ich nachstudieren, zöge ich aber ein Nebenfach Französisch vor, da an wenigen BK's Französisch gesucht wird. Ich bin nicht an NRW gebunden, sondern könnte mir auch irgendein anderes Bundsland als Wohn- und Arbeitsort vorstellen.


    Nun meine Fragen dazu: Welches Nebenfach fürs BK würdet ihr mir empfehlen, neben Deutsch nachzustudieren? Wie schätzt ihr die Chancen, mit diesem optimalen Nebenfach + Deutsch am BK in NRW (oder eurem Bundesland) ein? Wie lange würde dieses Nachstudium in etwa dauern?


    Ich bin für jeden Kommentar dankbar!

    Da ich immer wieder höre, dass es in NRW momentan keinerlei Möglichkeiten mehr gibt, in meinen Fächern noch vertretungsmäßig unterzukommen, weil Referendare und Junglehrkräfte das Land überfluten, denke ich darüber nach, mich in einem einjährigen Intensivstudium zum Waldorflehrer für die Oberstufe ausbilden zu lassen.


    Dazu drei Fragen:


    1. Stimmt es, dass es in NRW (v.a. im Reg-bezirk Köln?) als "Nichterfüller" so finster aussieht?
    2. Wie sieht diese Waldorf-Ausbildung aus? Muss ich da als Anwärter meinen Namen tanzen?
    3. Wie sind die Einstellungschancen nach der Waldorf-Ausbildung?


    Es geht mir nicht darum, wieder einmal eine Debatte über Waldorfschulen loszutreten; damit habe ich mich beschäftigt - Resultat: es kommt, wie immer, auf die konkrete Schule an. Ich will nur die Chancen abwägen.


    Danke!

    Hier ein Update für die Interessierten...


    Gleich nach den Ferien habe ich den Schüler informiert, dass er in der kommenden Woche nicht nur die 7., sondern zur Strafe auch noch die 8. Stunde nacharbeiten solle. Ein gleichlautender Brief ging an die Eltern, kam aber nie zurück und auf meine nachträgliche Anfrage auch nie zuhause an. Da ich am letzten Tag vor den Ferien dem Vater ohnehin angekündigt hatte, dass der Schüler an einem kommenden Freitag nacharbeiten müsse, habe ich den Jungen dann eben ohne Brief nacharbeiten lassen.


    Am Tag der Nacharbeit verhandelte der Schüler: Wieso denn 2 Stunden Nacharbeit? Er sei vor den Ferien nicht einfach gegangen, sondern habe nach der 6. Stunde auf mich gewartet, drei KollegInnen könnte das bezeugen. Ok, sagte ich, wenn die das wirklich bezeugen können, bleibst du nur die 7. Das steht dann auf meinem handschriftlichen Arbeitsauftrag, den er in der 7. Std. zur Nacharbeit bekommen sollte. Ich frage die KollegInnen, aber niemand erinnert sich. Der Schüler geht trotzdem nach der 7. - nachdem er meinen handschriftlichen Auftrag entsprechend manipuliert ("7. und 8. Std.") und so der Aufsicht gezeigt und versichert hat, das sei alles mit mir abgesprochen.


    Ich gehe zur Schulleitung und beantrage eine weitere Maßnahme. Die Mutter wird zum Gespräch mit Schulleiter, Klassenlehrer, Koordinator und mir einbestellt, kurz kommt auch der Sohn dazu. Obwohl wir ihnen eröffnen, dass diese Sache einen Verweis nach sich zieht, scheint weder die hilflose Mutter noch der gleichgültige Sohn beeindruckt, der schon nach zwei Tagen genauso taub gegen meine Ermahnungen im Unterricht ist wie immer. Ich drohe ihm, ihn vom Unterricht auszuschließen und JEDE Woche nacharbeiten zu lassen und merke, dass mir allmählich die Mittel zu disziplinieren ausgehen. Das einzige, was schließlich hilft, ist eine Art Deal: ich bin nur noch zwei Wochen deine Vertretungs-LK, sage ich - reiß dich in dieser Zeit zusammen und du bekommst nicht NOCH mehr Ärger mit mir. Das begreift er und meldet sich sogar hin und wieder. Jetzt habe ich endlich Zeit, mich um die 10 anderen Verhaltensauffälligen zu kümmern.


    Gegen den Verweis haben die Eltern Widerspruch eingelegt. SIe glauben ihrem Sohn, der sagt, ich hätte ihm ausdrücklich die 8. Stunde erlassen. Der schriftliche Beleg seiner Verfälschung scheint sie nicht zu stören. (Als Beleg meiner "Vergesslichkeit" gilt wohl die Tatsache, dass ich mich in einer Stunde nicht an eine Auskunft erinnern konnte, die ich in der Woche zuvor wohl einem Schüler erteilt hatte - nicht Ungewöhnliches in einer lauten Klasse, in der man manche Fragen am Ende der Stunde halbbewusst abnickt. Für meine SuS, die sich ihrerseits nicht allzu viel merken können, war das ein Quell maßloser Verwunderung.)


    Inzwischen hat der erkrankte Kollege die Klasse übernommen. Er gilt als sehr lax, und die SuS hatten ihn schon herbeigesehnt... Bis zum Halbjahresende unterrichte ich noch einen Grundkurs und dann war es das für mich mit der Schulform Gymnasium. Ich habe immerhin gemerkt, dass ich jahrzehntelang weder pubertierende SuS noch postpubertäre Eltern würde ertragen können.

    Was die HA angeht, kann ich dir aus eigener Erfahrung von einer Disziplinierungsmaßnahme in diesem Bereich abraten: die Eltern brieflich benachrichtigen ist nicht sehr effektiv. Denn dann muss man Briefen, die ja unterschrieben zurückkommen sollten, wochenlang hinterherlaufen und schließlich noch 100 Eltern anrufen, ob die Briefchen denn gelandet sind - wobei ich oft genug gehört habe: "Nein, welcher Brief?" "Kann es sein, dass den Ihr Sohn abgefangen hat!" "Ausgeschlossen!" usw. Striche machen - den SuS jeden Strich mitteilen - ihnen die Auswirkung auf ihre Note erklären, gern auch mehrmals.

    Ist vielleicht eine kleinliche Frage, da sie ja jede LK anders setzt, aber mich würde trotzdem einmal interessieren, wie das im einzelnen aussieht und wie groß die Unterschiede sind in der Setzung von Notengrenzen in D, EN, FR.


    Beim Noteneintragen schmökere ich immer gerne in den Klassenlisten, und heute ist mir z. B. aufgefallen, dass es KollegInnen gibt, die fast nie Tendenznoten (also "3-", "5+" etc.) vergeben - andere fast nur. Ich gehe immer so vor, dass ich die Punktebereiche für eine 2 etwa möglichst zu je einem Drittel der 2+, der glatten 2 und der 2+ zuordne.


    Ein Kollege erzählte mir auch mal, dass er eine 4 erst ab 65 % (!) der Punkte gibt - wo ich bisher gedacht hatte, zumindest diese Grenze setze fast jeder auf 50 %.


    Manche KollegInnen bestimmen ja auch ihre Notengrenzen erst nach der Korrektur; d.h. kann es sein, dass ihr in der schlechteren Parallelklasse eine Arbeit zum selben Thema mit anderen Notengrenzen bewertet, nur weil sie schlechte rausgefallen ist, oder wie muss man sich das dann vorstellen?


    Finde ich eigentlich ein interessantes Thema...

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