Beiträge von Cambria

    Ich muss dir abraten.


    Die Arbeit in einer GS ist echt komplett anders. Stell dir vor du hast ein erstes SJ und keine Ahnung von Erstunterricht. Das ist auch nicht mal eben so angeeignet. Du hast kein Material, keine Erfahrung von Klassenführung in der GS, kennst die Lehrpläne, Strukturen und Abläufe nicht. Gerade in den ersten Jahren werden grundlegende Kompetenzen erworben...


    Ich hab jetzt zum ersten Mal ein erstes SJ und selbst ich (GS Studium und Ref, Vertretung in GS) hab mich gefragt ob ich das hinbekomme.

    Mir persönlich macht es nicht viel aus, wenn die Kinder beim Buch rausholen oder beim Aufstellen anfangen zu sprechen, sofern sie dadurch nicht extrem stören (schreien, pfeifen, klopfen). Sobald die ersten fertig sind, lobe ich sie oder spiegle ihr Verhalten.


    Und wenn es dann richtig losgeht, müssen sie natürlich wieder leise sein und zuhören. Wer dann noch nicht aufmerksam ist, kommt auf meiner Belohnungstafel auf die Mitte bzw. auf das traurige Gesicht.


    Wenn ich einen Kreis machen will, rufe ich sie tischweise nach vorne.

    Einmal wöchentlich zum Tanzen und im Schnitt noch zwei Mal ins Fitnesstudio (meist BOP-Kurs). Früher hab ich mir eingeredet, keine Zeit für Sport zu haben. Heute nehme ich mir die Zeit einfach. Ich bin körperlich fitter, gesünder und leistungsfähiger. So kann ich mit einem freien Kopf an die Unterrichtsvorbereitung rangehen und arbeite effektiver.

    Woher kommt seine Unsicherheit???
    Ist er intelligent genug die Aufgaben ohne Hilfe zu bearbeiten oder weiß er es wirklich nicht besser?
    Hat er mal Ärger bekommen, als eine Aufgabe falsch war?
    Besteht zu Hause Leistungsdruck?
    Wie ist seine Frustrationstoleranz?


    Vielleicht könntest du ihn mal fragen was passiert, wenn er eine Seite falsch bearbeiten würde. Dann kommt er mal ans Nachdenken.


    Ich glaube ich würde ihm einfach mal sagen, dass ich ihm nicht helfe. Und ihm Mut machen, diese Aufgabe ganz alleine zu schaffen. Mal sehen, wie er dann reagiert.


    Wenn das zu viel ist, würde ich ihm Mut machen die erste Aufgabe allein zu bearbeiten. Erst dann darf er sich bei mir rückverichern.


    Führ für ihn ein Belohnungssystem ein. Nicht für das richtige Bearbeiten, sondern für das "sich trauen".


    Gib ihm Strategien, sich selbst zu helfen. Auf jeder Einsternseite gibt es doch ein Beispiel. Er muss lernen, zu benennen was Einstern tut und es anzuwenden. Lass ihn immer erst selbst erklären, was er auf der Seite machen muss. Lobe ihn, wenn er es weiß und beschreiben kann.

    Ava, wenn ich richtig informiert bin, schließen sich das Prinzip Lesen durch Schreiben und das Erlernen von Regelwissen keinesfalls aus! Ganz im Gegenteil. Nur soll zunächst erst einmal mit der Anlauttabelle gearbeitet werden, um Kindern überhaupt das Lautprinzip beizubringen. Erst wenn die Kinder das verstehen, kann und muss mit den Rechtschreibstrategien begonnen werden. Alles auf einmal ist definitiv zu viel!


    Im lehrgangsmäßigen Schriftspracherwerb ist meines Wissens das Regelwissen der Rechtschreibung nicht so gewichtig. Das funktioniert eher über Auswendiglernen der Schreibweise von Wörtern. Daher auch die Diktatwut, die dem Lehrgang zuzuordnen ist.


    In einigen Anlauttabellen wurden kurze und lange Vokale berücksichtigt (wenn du das mit gespannt und umgespannt meinst). Was sind Schwalaute?

    "Aber ist es nicht so, dass Kinder in der ersten Klasse grundsätzlich lautgetreu schreiben sollen (egal, ob nach Reichen oder nach der Fibel gelehrt wird)?"


    Nee, nach Fibellehrgang in Reinform dürfen die Schüler nur die eingeführten Wörter schreiben (Fu, Foto, Lala). Aber auch erst dann, wenn sie dieses Wort lesen können. Damals war man der Ansicht, dass das Wortbild sich bei den Schülern einprägt und erst dann sind die Kinder in der Lage, das Wort orthografisch richtig aufzuschreiben. Deswegen wurde auch viel pingeliger auf die Rechtschreibung geachtet. Es durfte bloß kein Wort falsch geschrieben sein, weil die Schüler sonst Gefahr liefen sich das falsche Wort zu merken.


    Heute wird zunächst lautgetreu geschrieben. Dabei wird zu Beginn der Schulzeit darauf geachtet, dass die Schüler nur Wortmaterial erhalten, welches lautgetreu verschriftet werden kann. Wenn es aber darum geht, seine Erlebnisse vom Wochenende aufzuschreiben oder einen freien Schreibanlass zu schaffen, stammt das Wortmaterial von den Schülern. Die achten natürlich nicht auf lautgetreue Wörter.


    (War das jetzt die Antwort auf deine Frage? Weiß nicht ob ich deine Frage richtig verstanden hab...)



    Warum klappt die Zitatfunktion nicht?




    Und ist es nicht so, dass den Kindern bei beiden Methoden beigebracht wird, dass man "F" schreibt, wenn man "F" hört und das V nur eine Ausnahme darstellt?


    Ja, das macht man auch. Aber erst später so ca. ab dem 2. Schuljahr. Dein Beispiel betriff die Rechtschreibstrategien. In diesem Rahmen würde man auch Lernwörter mit V reinreichen und üben lassen. Das geht aber erst, wenn die Schüler durch den "Flaschenhals" durch sind und das Prinzip der Lautschrift verstanden haben.



    Ich persönlich finde das Reichen-Konzept gut, weil Kinder ziemlich schnell in der Lage sind alle Wörter halbwegs verständlich aufzuschreiben, sobald sie das Prinzip und die Benutzung der Anlauttabelle verstanden haben. Das betrifft aber oft nur die normalbegabten Schüler, die nachher auch problemlos Rechtschreibstrategien anwenden können. Ich habe einige Kinder, die Laute aus logopädischen Gründen überhaupt nicht bilden oder isolieren können. Das macht natürlich das ganze Prinzip zunichte. Für diese Kinder wäre ein stumpfer Lehrgang wahrscheinlich sinnvoller. Allerdings würde es da vermutlich irgendwann an der Merkfähigkeit hapern...

    Ja schon, es geht aber um den UB. Im normalen Unterricht würde ich das auch so sehen.
    Meine Fachleiterin fuhr total drauf ab, dass sich jedes Kind ein eigenes Buch auswählt. Aber man muss ja nicht alles nach dem Geschmack der FL machen.

    Bei unliniertem Papier kann das untergelegte Linienblatt schnell mal verrutschen. Dann sieht es unordentlich und schmierig aus. Wenn sie noch etwas nachtragen wollen, müssen sie es wieder zurechtfrickeln. Die Zeit sollten die Schüler besser für die reine Schreibzeit nutzen. Es kommt ja auf den Inhalt an und wird nicht als Brief verschickt.

    Der Trend geht eher dazu über, jedes Kind ein eigenes Buch auswählen zu lassen. Aber wenn sie dazu schon alles vorbereitet hat, würde ich das auch so durchziehen. Dann muss aber noch genügend sonstige Differenzierung vorhanden sein.

    Ich habe zwar noch nicht mit dem Tobi-Lehrwerk gearbeitet, aber ich würde mich auch nicht für dieses Lehrwerk entscheiden.


    Gründe:
    Texte im Erstlesebuch zu eintönig. Es sind ausschließlich Geschichten über diese Tobis. Unterschiedliche Textformen werden nicht berücksichtigt (Sachtexte, Liedtexte, Gedichte, Interviews...) Außerdem ist das Erstlesebuch nach dem lehrgangsmäßigen Prinzip "Schreiben durch Lesen" aufgebaut. Es werden immer nur einige Buchstaben eingeführt, die die Kinder dann "erlesen" dürfen. Kinder die schon leseerfahren sind, werden künstlich gebremst und dürfen nur "Ole Ela" lesen. Es findet keine Differenzierung statt.


    Mich wundert ehrlich gesagt, dass das Tobi-Lehrwerk nach Unianalysekriterien so toll sein soll.

    Boah, nervige Eltern...


    Dem Kind Aufgaben zu geben, die es schlicht und einfach nicht erledigen kann, ist schwachsinn. Reaktionen des Kindes je nach Typ: Abschreiben, stören, Bauchschmerzen, Verweigerung, etc... aber nicht lernen.


    Wenn das Kind nicht zählen oder gar keine Zahlen kennt, bzw. den eigenen Namen nicht schreiben kann, ist das das Versagen der Eltern. Die wollen dir jetzt den schwarzen Peter zuschieben, weil du das jetzt mühsam aufholen musst. Das kostet natürlich Zeit. Die Eltern scheinen ziemlich auf Konfrontation zu schalten - ein sicheres Zeichen, dass sie etwas verbergen möchten oder schon geahnt haben, ihr Kind würde in der Schule Schwierigkeiten bekommen. Auf keinen Fall würde ich hier den Wünschen der Eltern nachgeben, dem Kind die gleichen Aufgaben zu geben. Du bist die Lehrerin. Die kommen sonst nachher wegen jeder Kleinigkeit und wollen eine Extrawurst.


    Maßnahmen:
    Den Eltern noch einmal den Sinn der 3-jährigen Schuleingangsphase erläutern (Wegfall des Schulkindergartens - Einführung SchulEP; zählt nicht als Sitzenbleiben - keine Anrechnung auf Schulzeit; mehrere Kinder brauchen das; ...)


    Vielleicht mal einen Kollegen aus der umliegenden Förderschule Lernen bitten, ganz unverbindlich vorbeizuschauen (zu uns kommt regelmäßig eine Kollegin) und das Kind mal zu beobachten. Auf jeden Fall eine weitere Person beim Gespräch hinzuziehen.


    Eltern im Unterricht hospitieren lassen, damit sie sehen können, dass ihr Kind mit dem "normalen" Pensum überfordert ist


    Den lieben Eltern klarmachen, dass du auch nur das Beste für das Kind möchtest. Es geht nicht darum, einem Kind Chancen zu verbauen. Außerdem muss die Lernfreude erhalten bleiben. Das geht nur bei Aufgaben, die das Kind schaffen kann.


    Den Eltern vielleicht auch mal die Lehrpläne zeigen, damit sie wissen was das Kind am Ende der SEP können soll. Außerdem nochmal signalisieren, dass es keinen Sinn macht dem Kind schon Plusaufgaben zu geben, wenn die Mengenerfassung unsicher ist.


    ...


    Ich wünsche dir ganz viel Kraft, damit du selbstbewusst den Eltern ihre Grenzen zeigen kannst.

    Also, es ist doch ein erstes Schuljahr. Da bin ich aber froh, wenn meine guten Schüler einen Satz halbwegs lesen können (hab eine schwache Klasse). Einige können noch gar nicht lesen. Was sollen da diese Tipps? Ich halte es sogar bei starken Schülern für fragwürdig von allein auf diese Aspekte zu kommen. Das sind doch alles Schritte, die sie sich im Laufe der Grundschulzeit erarbeiten müssen. Geht halt leider nicht, den Schülern zu sagen: "So, jetzt lies doch mal in Silben" oder "lies doch mal genau". Was soll das denn bitte heißen? Wie sollen die Schüler das umsetzen? Sie müssen doch erst angeleitet werden. Dieses Ziel halte ich für äußerst fragwürdig...


    Mein Vorschlag: Gerade für Anfänger ist das Lesen doch sehr mühsam. Aber Lesen kann man nur durch Lesen üben. Je häufiger sie lesen, desto routinierter werden die Schüler. Deswegen würde ich ganz besonders am Anfang die Lesefreude in den Vordergrund rücken. Als Ziel ist das vollkommen akzeptiert.

    Mach die keine Sorgen. Zeh verheilt und nix weiter. Chronische oder schwerwiegende Erkrankungen zu verheimlichen ist ein Risiko. Dadurch könntest du nämlich irgendwann arbeitsunfähig werden.

    Hallo!


    Also, wenn du nach dem Ref eine VOLLE Stelle hast, ist es fast sicher, eine Klassenleitung zu bekommen. Da wächst man aber rein. Spätestens nach einem Jahr wiederholt sich doch alles. Da kannst du gut von deinen Erfahrungen zehren. In der neuen Schule würde ich mich mit einer Parallelkollegin absprechen. Wenn du nett fragst, wird dir mit Sicherheit geholfen. An meiner ersten Schule nach dem Ref gab es sogar einen Mentor für mich, an den ich mich wenden konnte. An meiner jetzigen Schule gibt es dafür keine Zuständigkeit, aber jeder würde dir helfen, wenn du eine Frage hast.


    Es schadet aber auch nicht, wenn du jetzt schon zum Elternabend und zum Elternsprechtag mitgehst, quasi als Vorbereitung auf das Klassenlehrerdasein.


    Dann gibt es noch das:


    http://www.amazon.de/s/?ie=UTF8&keywords=klassenlehrer+sein&index=aps&hvadid=9584277481&hvpos=1t1&hvexid=&hvnetw=g&hvrand=377404990386791837&hvpone=&hvptwo=&hvqmt=e&ref=pd_sl_4jswzkxn6g_e&tag=lf-21 [Anzeige]

    Superwichtig ist eine schnelle Auffassungsgabe. Dass der Schüler mit herausfordernden Aufgaben halbwegs zurecht kommt, Sachverhalte begründen kann. Wer erst stundenlang Dinge auswendig lernen muss, ist auf dem Gymnasium falsch. Es geht ums Verstehen.


    Ich würde trotzdem von einer Gymnasialempfehlung und dem "mal ein Auge zudrücken" absehen. Aus diesen Gründen:


    1. Die Note 2 ist nicht stabil. Es ist eine wackelige 2 und vorher sogar "nur" eine 3. Das reicht nicht. Es müsste zumindest eine durchgängig gute Leistung für eine Gymmasialempfehlung vorhanden sein.


    2. Die Anforderungen auf dem Gymnasium sind sehr hoch. Den Lehrern dort kann es egal sein, ob die Schüler mitkommen oder nicht. Wer versagt, bekommt eine 5 und muss die Schule verlassen. Da gibt es keine Extrawürste mehr. Wer es nicht rafft, hat Pech gehabt. (Sorry liebe Kollegen vom Gymnasium...)


    3. Wenn ein Schulwechsel ansteht, gibt es keine Garantie auf eine Gesamt- oder Realschule zu kommen. Die sind meist ziemlich voll. Es gab schon Fälle, bei denen die Schüler dann auf eine Hauptschule mussten. (Weiß nicht, wie es in Bayern ist.)


    4. Das Selbstvertrauen und das Vertrauen in ihre Leistungsfähigkeit wird enorm angegriffen, wenn die Schüler auf dem Gymnasium "scheitern" und dort durchweg bescheidene Noten bekommen. Das müssen sie sich später mühsam wieder erkämpfen.


    5. (Für NRW:) Auf einer Gesamtschule (keine Ahnung wie es in der Mittelschule ist...) kann man auch ein Abitur machen - allerdings nach 13 Jahren. Es bleibt also ein Schuljahr mehr Zeit.



    Außerdem kommt dazu diese Erfahrung:
    Vor kurzem gab es einen Lehrersprechtag. Da wurde besprochen, wie sich meine Schüler aus dem letzten Durchgang, in der weiterführenden Schule schlagen. 2 Schülerinnen hatten eine reine Realschulempfehlung - auch keine Einschränkung für das Gymnasium. Die Eltern haben alle Argumente ignoriert, die Schülerinnen nicht am Gymnasium anzumelden. Es musste unbedingt diese Schule sein. Ich würde den Schülerinnen keine Chance geben, die Schüler entwickeln sich noch, bla bla. Letztendlich habe ich nicht mehr machen können als zu sagen: "Bitte - wenn es denn so sein soll, machen sie es. Ich würde es nicht tun. Eine Gymnasialempfehlung gebe ich dennoch nicht. Vielleicht werden sie ja angenommen. Sie übernehmen nachher die Verantwortung, wenn es nicht klappen sollte."


    Die beiden gingen dort hin und nach einem halben Jahr hatten sie in allen Hauptfächern eine 5. Der Kollege aus dem Gymnasium verwies noch - zurecht - auf die Lehrpläne. Alles läuft nach dem Vogel-friss-oder-stirb-Prinzip. Kleinere Lücken können mit Sicherheit gestopft werden, mehr geht nicht.

Werbung