Beiträge von Anna Lisa

    Es geht nicht darum, ob ich das schneller schaffe oder nicht. Es geht darum, dass du keine 60 Stunden Wochen machen solltest. Das muss und sollte keiner als Lehrer.

    Es kräht kein Hahn danach, wenn es die Klausur dann halt eine oder zwei Wochen später zurück gibt. Falls du denkt es gäbe da Fristen, nein die gibt es nicht, das ist ein Lehrerzimmer-Märchen.

    Doch, es gibt bei uns Fristen, weil sonst keine kompletten Notenlisten zu den Konferenzen vorliegen. Und man kriegt echt Ärger wenn die Noten zum Termin nicht vorliegen.

    An der Gesamtschule gibt es - anders als am Gymnasium- Laufbahnkonferenzen

    Das kann gut sein. Ich brauche aber für Klausuren nie mehr 2 Stunden um diese zu korrigieren und ich kann die zeitlich versetzt schreiben lassen. Also ich saß noch nie 6-8 Stunde um Klausuren zu korrigieren. Bei Abschlussprüfungen dauert es oft länger. Das mache ich aber auch nicht am Stück.

    Vielleicht bin ich da auch der falsche Ansprechpartner, weil ich Korrekturen nicht mit in die Ferien nehme.

    Für den ganzen Stapel oder für eine einzige 2 Stunden???

    Also ich brauche für eine Oberstufenklausur etwa 45 Minuten. Es sind ja auch 3 Bögen auszufüllen (ja, die sind Pflicht und fest vorgeschrieben).

    Bei einer Kursstärke von 25 Schülern kannst du dir ja ausrechnen, wie lange man nur für einen einzigen Kurs braucht. Wenn man dann 6 Kurse hat.......

    Antimon, das denken sich die DKFL nicht aus. Wenn Du neben einem vollen Deputat und möglichen Zusatzaufgaben sechs oder sieben Korrekturgruppen hast, von denen die Sek I teils drei Arbeiten im Halbjahr schreibt, dann kommst Du durchaus auf enorme Korrekturwerte. Deshalb gehen die DKFL ja an vielen Schulen so am Stock. Das kann man ihnen daher nicht pauschal absprechen oder ihnen suggerieren, dass sie dann etwas falsch machen. (Ggf. könnte man den SL sagen, dass sie die KollegInnen zu stark belasten, aber mit zwei sprachlichen Korrekturfächern hast Du de facto die A-Karte gezogen.)
    Diese Diskussionen hatten wir hier ja auch schon mannigfaltigster Art. Ich denke, das können wir abkürzen.

    Zumal bei uns die Klausurtermine von oben festgelegt werden, darauf hat man keinen Einfluss und die Termine für den Noteneintrag stehen auch fest. Wir vergeben ja auch Quartalsnoten und haben Laufbahnkonferenzen, daher ist der Korrekturdruck groß.

    Ich unterrichte Deutsch und Englisch, ich hatte mit voller Stelle sechs oder sieben Korrekturen, nicht nur Oberstufe. Ich habe jedes Jahr 34-38 Stapel auf den Tisch gehabt. Darum korrigiert man abgesehen von den ersten drei Wochen nach den Sommerferien und den letzten drei Wochen vor den Sommerferien eigentlich immer. Und wenn man dann mal krank ist, korrigiert man in der nächsten Woche zwei Stapel. Oder krank im Bett. Und ja, 60 Stunden im Schnitt sind es bestimmt nicht gewesen. Aber deutlich mehr, als ich mir mit zwei kleinen Kindern vorstellen kann. Und leider ändert die Teilzeit nichts an den fehlenden Betreuungszeiten für Konferenzen, Elternsprechtag, Klassenfahrten, und so weiter.

    Ich finde, es sollte sich niemand dafür rechtfertigen müssen, wie viel Zeit für Arbeit oder Familie er/sie aufwenden möchte oder kann. Wenn jemand Vollzeit arbeiten will mit zwei kleinen Kindern, soll er das tun. Wenn man ein anderes Modell fährt, dann ist das auch in Ordnung. Das muss doch jeder für seine persönliche Situation schauen, was geht.

    Ok, jetzt verstehe ich: Ich habe nicht gesagt, dass ich IM SCHNITT 60 Stunden gearbeitet habe, sondern zu Spitzenzeiten. Denn zu den 170 Klausuren 4x im Jahr kommen ja noch Vera 8, ZP10 und Abitur hinzu.

    Natürlich gab es auch Wochen, wo ich deutlich weniger gearbeitet habe.

    Aber es reicht ja, wenn man 4x im Jahr für 2-3 Wochen keine Kinderbetreuung hat.

    Du korrigierst jede Woche Prüfungen? Glaube ich nicht. Keine einzige Französisch-/Deutsch-/Englisch-Lehrperson korrigiert bei uns an der Schule jede Woche Prüfungen. Wir haben einige mit Deutsch/Englisch oder Deutsch/Französisch mit 100 % Pensen, niemand arbeitet da 60 Stunden die Woche. Das passiert ausnahmsweise mal während der schriftlichen Matura, da sitze ich im Schwerpunktfach Chemie aber auch an 15 Seiten pro Nase. Es gibt Statistiken zu durchschnittlichen Arbeitszeiten von Lehrpersonen. Die liegen definitiv über dem Soll und sie sind gemäss der letzte LCH-Umfrage in der Schweiz noch höher als in Deutschland. Sie entsprechen aber keiner 60-Stunden-Woche auf ein Vollzeit-Pensum. Das ist ausgedachter Quatsch.

    Jede Woche natürlich nicht, aber es gibt 4x im Jahr ein paar Wochen, wo ich das sehr wohl dann auf 60 Stunden komme. Und was macht man dann in diesen Wochen mit den Kindern???

    Willkommen im echten Leben.

    Das ist doch normal, dass man auch in seinem Zweitfach / Korrekturfach eingesetzt wird. Jetzt so ganz ohne Korrekturen ist ja ein schönes Wunschdenken, aber das wollen ja alle und es geht nun mal einfach nicht. Ich finde, du hast dir da eine ganz schöne Utopie ausgedacht.

    Außerdem verstehe ich nicht ganz: Du möchtest nur Reli unterrichten. Reli ist bei uns 1-2 stündig. Und klar, ist die Klientel dort insofern schwierig, da du keine KA schreibst und kein wirkliches Druckmittel hast. Es ist halt als Spaß-/ Laberfach bekannt.

    Also sind viele Klassen vorprogrammiert. 30 ist bei uns die normale Größe. Klar, 32 ist drüber und zu viel. Aber Anspruch auf nur 15 oder so hat man doch nie. Da müssen die anderen Kollegen mit Mathe / Deutsch auch mit klarkommen und da auch noch "harten" Unterrichtsstoff durchpauken.

    Wenn du 25,5 Stunden (das ist bei uns Vollzeit) machst, hast du - bei gleichmäßiger Verteilung 5 Stunden Reli am Tag. Aber ganz gleichmäßig klappt ja nie. Wenn du also mal 8 Stunden hast, ist das hart, dafür müsstest du ja an einem anderen Tag dann nur 2 haben und kannst dich wieder erholen.

    Eine Klassenleitung hat bei uns jeder. Ich finde es ganz schön anmaßend, das dauerhaft für sich auszuschließen und die ganze Arbeit den Kollegen zu überlassen, die vielleicht noch mit 2 Korrekturfächern belastet sind.

    Und ja hey, du hast jetzt 2 Englisch Klassen. Völlig normal.

    Das Andere kannst du dir ja wünschen, aber einen Anspruch darauf hast du nun wirklich nicht.

    Die kleine süße Lea ist doch in dem Szenario ein Schulkind und kann sich normalerweise selbst beschäftigen. Das können meine Grundschulkinder auch. In den Ferien habe ich da kein Problem mit Arbeit daheim.

    Sie können sich sicherlich 3-4 Stunden alleine beschäftigen. Aber nicht 9-10 Stunden. Wenn ich 8 Stunden am Tag korrigiere, brauche ich auch Pausen ganz für mich alleine, wo ich mich erholen kann, da kann ich keine Kinder nebenher beschäftigen.

    Außerdem haben diese Kinder ja auch Ferien und auch ein Recht auf eine ansprechende Feriengestaltung / Unternehmungen mit den Eltern. Wozu ist sonst eine Familie da?

    Ich finde, wenn man Kinder hat, sollte man sich in den Ferien auch mal Zeit nehmen, mit den Kindern was zu spielen, Ausflüge zu machen etc.

    Allerdings möchte ich dann nicht nachts korrigieren.

    Ich habe dazu eine ernstgemeinte Frage, bitte nicht als Kritik auffassen: Von meinen Kindern kenne ich es so, dass in der Oberstufe nur noch eine schriftliche Note pro Halbjahr gebildet wird, nur ganz wenige Lehrer schreiben neben der einen geforderten Klausur auch noch eine Ex. Klar, diese Klausuren zu korrigieren dauert, dafür fällt sonst nichts an. Übungsaufsätze werden in Deutsch auch nicht mehr gefordert bzw. freiwillig angeboten, die schreibt also fast keiner. Das müsste sich doch dann von der Korrekturbelastung wieder ausgleichen? Oder wird / wurde nur an der Schule meiner Kinder so wenig Schriftliches gefordert?

    Vorgeschrieben sind in meinen Fächern 2 Klausuren pro Halbjahr.

    Da die jeweiligen Zeiträume zwischen Sommer- und Herbstferien bzw. Herbst- und Weihnachtsferien jeweils nur etwa 6 Wochen lang sind und man ja nicht direkt am Anfang schreibt, ballt sich alles gegen Ende dieser Klausurperiode. Unmittelbar nach den Weihnachtsferien müssen ja auch schon wieder die Noten eingetragen werden.

    In Vollzeit hätte ich 6 Korrekturgruppen, also 12 Korrekturstapel pro Halbjahr. Meist so zwischen 23 und 30 Schülern pro Kurs.

    Da arbeitet man eigentlich alle kleinen Ferien durch.

    Wieso?

    Na, weil vielleicht die angebotene Betreuung endlich ist, Kinder aber halt nun mal betreut werden müssen????

    Wenn beide Partner 40 bzw. 41 Stunden die Woche arbeiten (da sind ja noch keine Überstunden bei) plus jeweils 1,5 Stunden Fahrzeit täglich, plus die gesetzlich vorgeschriebene Pause von 30 Minuten, müsstest du täglich eine Betreuung von 10 Stunden haben. Also z.B. von 8 - 18 Uhr. Die gibt es bei uns in der Gegend nirgendswo. Und nicht alle Kinder machen so etwas problemlos mit.

    Wenn du dann noch ein Kind mit medizinischen Bedürfnissen hast, das häufig zum Arzt, zum SPZ, zur Physio, Ergo etc muss, dann kannst du das Ganze doch vergessen.

    Spieleverabredungen und Kindergeburtstage für das Kind fallen dann auch komplett flach.

    Übrigens: wenn ich mit 2 Korrekturfächern Vollzeit arbeite, arbeite ich 50-60 Stunden die Woche. Das plus Vollzeit arbeitender Partner würde eine Kinderbetreuung komplett unmöglich machen.

    Man merkt, dass du keine Kinder hast.

    Ich arbeite ca. 66% und habe netterweise 2 Tage unterrichtsfrei. Wenn es mir mal nicht so gut geht, kann ich mich an diesen beiden Tagen gut regenerieren. Würde ich Vollzeit arbeiten, müsste ich mich krankmelden. Sind die Kinder krank, schauen mein Mann und ich - beide Lehrer, beide TZ - bei wem weniger Unterricht entfällt, der bleibt dann zuhause.

    Genau so ist es. Wenn man kleine Kinder hat oder auch gesundheitliche Probleme, kann man das mit Teilzeit viel besser kompensieren, weil man einfach viel mehr Möglichkeiten zur Regeneration hat als mit einer Vollzeitstelle.

    Viele Menschen müssten sich in Vollzeit viel häufiger krank melden. Daher halte ich auch die Pflicht zur Vollzeit, wenn man keine Kinder hat, falsch.

    Mit einer Klasse in einem Raum sitzen ist ja auch kein Problem bezüglich der Aufsicht. Mit einer Klasse in einem Raum sitzen und zeitgleich eine unbeaufsichtigte Klasse im Nachbarraum zu haben hingegen schon ;)

    Aber wenn du alle 5 Minuten wechselst, sitzt du ja,sehr wohl alleine mit ihnen in einem Raum. Geht ja auch gar nicht anders, wenn es 2 Räume sind

    Das kann dir genauso bei Parallelräumen passieren. Letztendlich sind alle diese Lösungen keine tollen Situationen. Letztlich hat die SL sicherzustellen, dass alle Lerngruppen im Haus adäquat beaufsichtigt werden. Dazu gehört nicht, jeden einzelnen Schüler rund um die Uhr unter Beobachtung zu haben. Dazu gehört aber, dass Gruppen von Schülern nicht eine spürbare Zeit unbeaufsichtigt sein dürfen. Wie man das dann organisatorisch sicherstellt, kann durchaus unterschiedlich ausgestaltet sein (Zusammenlegung, parallele Aufsicht, früheres Entlassen). Nur ist in all diesen Fällen an Unterricht nicht zu denken. Das gleichzeitige Unterrichten in einer Lerngruppe und Beaufsichtigen anderer Lerngruppen wird jedenfalls nicht funktionieren und davor sollte man sich als Lehrkraft auch verwahren.

    Aber wenn ich in einem nach 2 Seiten offenen Raum 3 Klassen - 90 - Schüler besufsichtige, habe ich viel weniger den Überblick als wenn ich mit 1 Klasse alleine in einem normalen Klassenraum sitze. Dann fällt mir viel eher auf, dass Plätze frei sind und ich kann nachfragen.

    Genau darum geht es. Es ist einfach unrealistisch, mehrere Lerngruppen gleichzeitig hinreichend zu beaufsichtigen. Das gilt auch, wenn sich diese in Nachbarräumen bei offenen Türen befinden. Auf ein solches Spiel sollte man sich keineswegs einlassen. Wenn im Fall eines akuten Ausfalls eine Lerngruppe nicht beaufsichtigt und auch aufgrund fehlender Beförderungsmöglichkeiten nicht nach Hause entlassen werden kann, müssen halt Lerngruppen an einem geeigneten Ort (z.B. Außengelände, Mensa o.ä.) zusammengelegt werden....nur fällt dann eben für beide Lerngruppen der Unterricht aus. Zumindest sind sie dann aber halbwegs adäquat beaufsichtigt.

    Das ist von der Aufsichtspflicht auch nicht ohne.

    Genau das passiert nämlich bei uns: Wir haben oft 3 Klassen zusammen in einem der Freizeiträume zu beaufsichtigen. Nur leider haben wir dann keine Klassenlisten (Klassenbücher nutzen nichts, da Kurssystem) und können gar nicht kontrollieren, wer jetzt anwesend ist, wer es sein müsste, wer heute krank ist etc....

    Das heißt, wenn sich jetzt Schüler heimlich absetzen und sonstwo rumtreiben, merken wir es nicht und sie sind unbeaufsichtigt.

    Natürlich ist das auch unerlaubtes Entfernen vom Schulgelände bzw. vom Unterrichtsraum, aber melden müssten wir es ja eigentlich zeitnah.

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