Was spricht dagegen, dass der Vater Teilzeit arbeitet anstelle der Mutter? Oder beide TZ, so dass beide etwas weniger reduzieren, als wenn das nur einer machen würde? Meine Schwester hat das inzwischen mit meinem Schwager so vereinbart, dass er einen Tag in der Woche länger arbeitet, dafür an zwei Nachmittagen deutlich früher kommt plus einen komplett freien Tag in der Woche. So hat sie - zusammen mit den Vormittagen, wenn die Zwerge in KiGa/Schule sind- ausreichend Zeit für ihre Arbeit, weil die Kinderbetreuung am Nachmittag aufgeteilt werden kann. Sind die Kinder krank nimmt er sich regelmäßig Kindkranktage, damit das nicht an ihr einfach hängenbleibt, nur weil sie von zuhause aus arbeiten kann. Menschen treffen Entscheidungen, wie die, ob die Kinderbetreuung vorrangig an der Mutter hängen soll oder doch beide Ehepartner gleichermaßen angeht, die umgekehrt beide auch- geschlechtsunabhängig- ein Recht auf berufliche Erfüllung haben. Manchmal muss man sich im Kopf die Freiheit erlauben einen anderen, eigenen Weg zu gehen, statt nur ausgetretenen Pfaden zu folgen.
Der einzige "Klassiker" den ich da grad sehe ist der doofe Spruch, das wäre ein Klassiker. Bei der Mehrheit der Lehrkräfte, die nicht Vollzeit arbeiten hat das andere Gründe meiner Erfahrung nach. In vielen Fällen gesundheitliche Gründe wie bei mir (sei es Behinderung oder Altersteilzeit oder aktuelle schwere Erkrankung ohne GdB), teilweise fachbedingt (eine Freundin von mir hatte im ersten Dienstjahr 20x eine Stunde Chemie in der Woche, da haben ihr angesichts der Korrekturmassen und Vorbereitungsmengen im ersten Jahr 20 Stunden erstmal gereicht, im zweiten Jahr hatte sie dann als Ausgleich noch ein paar Stunden Sport und hat auf 24 erhöht, was aber immer noch TZ ist), teilweise um nahe Angehörige (Eltern/Großeltern/Kleinkinder) betreuen/pflegen zu können, teilweise, weil es noch eine andere Tätigkeit gibt, die Zeit kostet (zeitintensives Hobby/Ehrenamt, Nebenerwerbslandwirtschaft, künstlerische Tätigkeit, Lehrtätigkeit an der Uni,...). Mir ist bislang noch keine einzige Kollegin begegnet, die ihre TZ-Tätigkeit damit erklärt/begründet/gerechtfertigt hätte, dass ihr Mann den "richtigen" Job hätte, diese Haltung hat nämlich nur eine Minderheit der berufstätigen Frauen. Ich empfinde diesen Spruch- selbst wenn er in Einzelfällen mal zutreffen mag- in seiner Pauschalität als frauenfeindlich, weil es erstmal allen Lehrerinnen in Teilzeit unterstellt, sie würden das wohl so sehen und handhaben.