Ich finde schade, dass es gerade nur um das "dritte Geschlecht" geht, was auch immer das sein soll, während Gendern ja auch bedeuten kann, die "klassischen" beiden Geschlechter eben auch beide sprachlich zu berücksichtigen. Wie man sich dagegen so sträuben kann, ist mir nicht begreiflich. Ich "gendere" auch nicht durchgängig, aber kann doch anerkennen, dass es Menschen gibt, die sich wünschen, dass z.B. auch Frauen mitgenannt werden. Da breche ich mir doch keinen Zacken aus der Krone?
Ich persönlich sehe es so, dass ich es wichtig finde, sich einfach bewusst zu sein, dass es diese Problematiken gibt, und selbst ein wenig sensibler damit umzugehen. Beispielsweise ist es interessant, Aufgaben aus älteren Mathebüchern auf diese Aspekte hin zu betrachten. Das Muster "Sabine hat bei ihrer Rechnung einen Fehler gemacht; Max hat die Aufgabe richtig gelöst" (also offenbar mathematisch inkompetente Schülerin gegenüber natürlich mathematisch kompetentem männlichen Gegenpart) kommt da z.B. gern mal vor und das muss ja nun wirklich nicht sein. Auch bei Berufsbildern darf gerne abgebildet werden, dass auch Frauen alle Berufe ergreifen können - und Männer ebenso, auch den umgekehrten Fall gibt es schließlich durchaus.
Man muss das Thema ja nicht immer gleich komplett in die Extreme ziehen, von wegen "eine komplette Sprache muss geändert werden".