Beiträge von Ketfesem

    Dazu kommt, dass man die Klassen dann auch seltener sieht und daher auch mehr wieder vergessen wird. Und wer gerne Hausaufgaben gibt, kann das seltener machen.

    Ich kann aus Elternsicht noch was hinzufügen: Bei meinem Kind gibt es in allen Fächern nur Doppelstunden. Das hat sicher seine Vorteile, die ich auf jeden Fall sehe.

    Was mir jedoch auffällt: Früher hatten wir die Hauptfächer fast täglich im Unterricht, vielleicht mal ne Doppelstunde Deutsch, sonst immer einzelne Stunden. Dadurch finde ich, waren die Themen für uns viel präsenter. Allein schon, weil man fast täglich etwas zu Hause tun musste. Mein Kind hat die Hauptfächer in der Regel gerade mal zweimal pro Woche, was dann meist auch bedeutet, dass er nur zweimal pro Woche zu Hause etwas anschaut.

    Häufige Wiederholungen sind ja sinnvoll zum nachhaltigen Lernen. Daher glaube ich, dass bei 4-5mal in der Woche Englisch letztendlich mehr "hängen" bleibt (auch bei nicht sooooo motivierten Schülern, die zu Hause extrem viel lernen) als bei 2mal pro Woche einer Doppelstunde.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass es sehr schwer ist, plötzlich vollzeit zu arbeiten, wenn man 18 Jahre (oder länger bei mehreren Kindern) teilzeit gearbeitet hat. In der Regel ist man da auch nicht mehr sooooo jung (was nicht bedeutet, dass man ALT ist), also nicht unbedingt in dem Alter, dass man plötzlich belastbarer wird. Ich glaube kaum, dass viele Menschen mit 50 Jahren auf einmal mehr arbeiten möchten, eher umgekehrt.

    Das passiert gar nicht so selten. Ich weiß es von einer Kollegin und mir. Uns "schuldet" NRW noch 4 bzw. 5 Deputatsstunden.


    Um die Jahrtausendwende mussten wir 5 Jahre pro Schuljahr eine Stunde mehr unterrichten, nach weiteren 5 Jahren Pause sollten sie 5 Jahre lang pro Schuljahr eine Stunde zurück gegeben werden. Alle, die in dieser Zeit irgendwann das Bundesland wie meine Kollegin und ich wechselten, hatten Pech.


    Für den einzelnen mag es unwahrscheinlich sein, für ein Bundesland lohnt es sich sicher.

    Ja, genau, so ähnlich ist es jetzt in Bayern auch. Fünf Jahre jede Woche eine Stunden "umsonst" arbeiten, dann 2 oder 3 Jahre normal und danach fünf Jahre lang bekommt man die Stunden der ersten fünf Jahre zurück.

    Das bayerische Arbeitszeitkonto für Grundschullehrkräfte bedeutet für mich (Familienteilzeit), dass ich meine Teilzeit immer noch so gut wie frei wählen kann, aber eine Stunde nicht bezahlt werde. Faktisch also eine Kürzung meiner Bezüge. Das ist ein schönes Gefühl der Wertschätzung meiner Arbeit und ungemein motivierend.


    Oder aber: Das bayerische Arbeitszeitkonto für Grundschullehrkräfte bedeutet für mich, dass ich eine Stunde nicht sofort bezahlt bekomme, sondern acht Jahre später. Wegen dann höherer Erfahrungsstufe – oder gar A13? – sogar höher bezahlt bekomme. Sozusagen eine Geldanlage des Freistaats Bayern exklusiv für Grundschullehrkräfte. Das ist ein schönes Gefühl der Wertschätzung meiner Arbeit und ungemein motivierend.


    Ich kann mich noch nicht entscheiden.

    Ja, grundsätzlich ist es so, man bekommt ja die Stunde zurück. Was ist aber, wenn ich z. B. in der Zwischenzeit krank und arbeitsunfähig werde oder sterbe oder kündige? Dann habe ich fünf Jahre lang jede Woche eine Stunde zusätzlich ohne Vergütung gearbeitet. Ist zwar recht unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich...

    Naja, in meiner Kindheit schon - mit 11 Jahren war es die sechste Wohnung - teilweise auch in ein anderes Land.
    Ab dann nur noch einmal, mit meinem Mann zusammen, zunächst in eine Wohnung, dann in unser Haus.

    DUUM liebt Fasching (oder wie er / sie es auch immer nennt).

    Ja, ganz genau!

    Ich kenne auch mehrere Leute, die schon ewig Teilzeit gemacht haben, meist ab dem Zeitpunkt, als sie Kinder hatten. (Ist jetzt egal, ob man das gut oder schlecht findet, das ist nicht das Thema.) Und jetzt mit um die 50 Jahre müssen sie, weil ihre Kinder 18 werden, plötzlich fast vollzeit Arbeiten - es sind ja mindestens 24 Stunden (von 28 für Vollzeit) PLUS oft diese zusätzliche (unbezahlte) Stunde, die man irgendwann mal, hoffentlich, zurückbekommen soll...


    Es gab ja damals Demos, auch von der BLLV, woran sich viele beteiligt haben. Vielleicht wäre etwas passiert, wenn dann nicht Corona gekommen wäre und alle das Gefühl hatten, jetzt sich "zusammenreißen" zu müssen.

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