Beiträge von Eliza100

    Hallo, heute schreibe ich nicht als Lehrerin, sondern als Mutter eines Viertklässlers. Der hat heute eine Mathearbeit zurückbekommen. Darin ist eine Aufgabe falsch, die aus meiner Sicht richtig ist:


    Bastian hat an der Stellentafel mit Plättchen die Zahl 43 716 gelegt.
    Teoman nimmt ein Plättchen weg. Welche Zahlen können es jetzt sein?
    Schreibe alle auf.


    Mein Sohn hat geschrieben: 33.716, 42.716, 43.616, 43.706, 43.715. Das ist jedoch alles falsch, darunter steht: Beachte die Ziffernkarten. Es müssen vierstellige Zahlen entstehen.


    Das zweifel ich an, das Bastian die Zahl nicht mit Ziffernkarten, sondern mit Plättchen gelegt hat. Wie seht ihr das? Lehrbuch ist "Das Zahlenbuch" aus dem Klettverlag.


    Danke!

    Ich habe diese Erfahrung nicht gemacht. Meine Seminarleiter waren vor zehn Jahren kompetent und umgänglich. Und was die Showstunden betrifft: Es ist wichtig, im Ref auch gerade solche Stunden zu zeigen. Man will ja zeigen, was man drauf hat. Ein Tischlerlehrling fertigt für seine Abschlussprüfung auch ein besonders exklusives Möbelstück her, wozu er im Arbeitsalltag vermutlich niemals mehr die Zeit haben wird. Ähnlich ist das mit den besonderen Unterrichtsstunden im Ref, die man nicht nur, aber immer mal wieder zeigen sollte.

    Statistik hin oder her: Ich ziehe mir den Schuh nicht an, er passt mir nämlich nicht. Ich fühle mich respektiert von Schülern und Eltern. Mein Ansehen in meinem Umfeld erlebe ich als angemessen. Vertrauen in meine Leistung als Lehrerin empfinde ich als gegeben. Solche Studien können mich von meinem Empfinden nicht abbringen.

    ich kann dir als lehrerin und mutter zweier grundschulkinder (3./4. kl.) sagen, wenn du das nicht in den griff kriegst, drehst du die nächsten jahre am rad. meine söhne gehören NICHT zu den besten der klassen, obwohl ich natürlich vorher sicher war, dass sie nur einsen nach hause bringen. denn sie sind schlau und intelligent und eloquent und wissen viel. wenn ich aber eines gelernt habe in den letzten jahren, dann dass intelligenz und schulerfolg nicht unbedingt gleichzusetzen sind. schule läuft einfach nach bestimmten prinzipien, der jeweilige lehrer hat seine bestimmten prinzipien - und nur wenn das passt und genügend intelligenz vorhanden ist, läuft es ohne probleme.


    probleme haben wir nun nicht. meine kinder haben zweien und dreien - das ist ok so, aber auch nicht die überflieger-noten, die man sich als lehrer für sein kind natürlich insgeheim erhofft hat. gerade hat mein drittklässler im diktat eine vier mit nach hause gebracht, dabei haben wir so geübt. aber da ich als deutschlehrerin weiß, wie sich rechtschreibung entwickelt und dass man als drittklässler noch nicht zwangsläufig fehlerfrei schreiben muss und dass diktate sowieso nichts über die rechtschreibkompetenz aussagen, war und bin ich sehr entspannt. zugegeben, das musste ich auch erst lernen. als mein großer eine vier in mathe heimbracht, habe ich schon geschluckt. aber es entwickelt sich alles, jetzt hat er eine 2 minus und wird wohl zum gym wechseln nach der 4. klasse.


    kinder lernen und entwickeln sich einfach unterschiedlich. meine söhne waren immer von der langsamen truppe, sie konnten alles später, dafür aber sehr ausgereift und gut. darauf nimmt schule aber keine rücksicht, was dazu führt, dass meine kinder zwar ganz gut klarkommen, aber bei weitem nicht die vorzeige-lehrerkinder sind, die man vielleicht erwartet. anders der sohn meiner kollegen, der schreibt NUR einsen. dafür ist er sozial viel inkompetenter als meine kinder, die im gegensatz zu ihm sehr selbstbewusst, offen, kommunikativ und furchtlos sind. aber das spielt halt in der schule nur bedingt eine rolle. dass meine kinder sich zu selbstsicheren und liebenden menschen entwickeln, ist mir ohnehin viel wichtiger als lauter einsen auf dem zeugnis.


    ich könnte noch viel mehr erfahrungen schreiben, unter dem strich bleibt: lehrerkinder sind nicht automatisch die klassenbesten. lehrer mit kindern müssen das lernen und akzeptieren.

    Ich habe gegen Endes meines Refs 12 Schulen angeschrieben und mich in einem netten Anschreiben vorgestellt und mein Interesse bekundet. Nur zwei Schulen haben sich überhaupt zurückgemeldet. Beide wollten mich haben. Für eine habe ich mich entschieden und dort bin ich schon seit 11 Jahren. Allerdings habe ich nicht gerade Allerweltsfächer und ich war bereit, an der Hauptschule zu unterrichten. Das wollte damals niemand. Also standen meine Chancen gut.

    Studierst du schon auf Lehramt oder planst du es? Am ehesten findest du deine Eignung heraus, indem du ein Praktikum absolvierst, gerne auch freiwillig, also unabhängig vom Studium. Die meisten Schule sind sicher bereit, dir ein solches Praktikum zu ermöglichen. Als ich deine Schilderungen las, hatte ich ganz persönlich ein ungutes Gefühl in Bezug auf deine Lehrertauglichkeit. Aber das ist natürlich sehr subjektiv, ich kenne dich ja nicht persönlich.


    Generell finde ich, dass man als Lehrer ein bisschen eine Rampensau sein sollte. Introvertiert und Lehrerberuf passen meiner Meinung nach nicht gut zusammen. Dein Hang zu Aggressivität, den du ja selber einräumst, macht die Sache nicht einfacher. Gelassenheit im Schulalltag ist das A und O. Die von dir genannten "großen Ängste", die dich "innerlich fertig machen", treiben mir ebenfalls Sorgenfalten auf die Stirn. Belastbarkeit und inneres Gleichgewicht sind eine Grundvoraussetzung für erfolgreiches Unterrichten.


    Mein Tipp: Such dir eine Schule, in die du eine Weile hineinschnuppern darfst. Versuch deine Ängste und deine Aggressivität in den Griff zu bekommen, vielleicht mit Hilfe eines Experten?


    Wenn du dir nicht sicher bist, lass es und such dir was Anderes. Lehrer, die für ihren Beruf eigentlich ungeeignet sind, können so viel kaputt machen. Bei sich selber, aber auch bei Schülern.


    Ich wünsche dir alles Gute.

    Ich arbeite an vier Tagen bis 13:20 und an einem Tag, meinem Ganztag, bis 15:20. Bis 13:20 ist kein Problem, weil meine Kinder bis 14 Uhr im Hort sind. Am Ganztag muss ich eine weitere Betreuung einsetzen. Das ist eine Berufschülerin, die in unserer Nähe wohnt. Sie holt die Kinder um 14 Uhr vom Bus ab, geht mit ihnen nach Hause und bleibt dort, bis ich da bin. Da wir eine offene GTS sind, kann ich meinen Ganztag frei wählen und nehme natürlich immer den Tag, an dem unser "Kindermädchen" früh Schulschluss hat. Das geht ganz gut. Wir haben auch noch zwei Jugendliche aus der Straße als Ersatz und/oder für Konferenzen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Schüler sich mit Kinderbetreuung gerne ein paar Euro dazuverdienen. Meine Jungs finden es außerdem cool, von Jugendlichen versorgt zu werden. Ich zahle 5 € pro Stunde.


    Ohne ein soziales Netz geht nichts. Und ja, es kostet Geld. Wir geben einen Haufen Geld aus für Kinderbetreuung. Aber das ist uns egal. Wir verdienen gut und wollen unsere Kinder bestmöglich betreut wissen während unserer Abwesenheit. Es sind ohnehin nur noch wenige Jahre bis sie so alt sind, dass man sie ohne weiteres ein paar Stunden alleine lassen kann.

    Dazu kommt, dass man sich hauptsächlich mit Disziplinproblemen und bürokratischen Tätigkeiten herumplagen muss, die nur Stress aber keinen Anspruch bieten.


    Das ist ja mal interessant. Ich finde nämlich, dass der Umgang mit Disziplinproblemen einen erheblichen Anspruch hat. Es zu schaffen, dass man eine Klasse in den Griff bekommt, schwierige Schüler für sich gewinnt, eine Klassengemeinschaft formt, familiäre Schwierigkeiten bei einem Schüler begleitet, indem man sich mit Eltern/Jugendamt/Schulleitung in Verbindung setzt - all das hat einen hohen pädagogischen Anspruch.


    MIr scheint, hier zeigen sich die Unterschiede zwischen Gymnasiallehrkräften auf der einen Seite und Grundschul-/bzw. HS-RS-Lehrkräften auf der anderen: Letztere verstehen sich viel mehr als Pädagogen.

    Ich bin seit 12 Jahren im Schuldienst und habe noch keinen einzigen Tag auch nur einen Hauch von Langeweile verspürt. Wohl aber eine wohltuende Routine, die mir hilft, Unterricht viel effizienter und zeitsparender vorzubereiten oder angemessener in schwierigen Situationen zu reagieren als noch am Anfang. Und diese Routine darf gerne noch zunehmen.
    Ansonsten fallen mir wenige Berufe ein, die abwechslungsreicher sind als unser.

    Ich rate immer zu Vollzeit. Für mich ist das auch eine Art Altersvorsorge. Je mehr Vollzeit ich arbeite, desto höher ist meine Pension. Jetzt bin ich jung und fit - also arbeite ich auch Vollzeit. Ich habe mich so organisiert, dass das trotz meiner beiden Kinder möglich ist.
    Generell finde ich, dass kaum ein Beruf so wenig teilzeitgeeignet ist wie der Lehrerberuf. Die meisten unzufriedenen Kollegen findest du bei den Teilzeitkräften, weil sie dauernd das Gefühl haben, zu viel zu arbeiten für das Geld, das sie bekommen.

    Was ist daran aufwändig?
    Kind geht mit Freund nach der Schule nach Hause.
    Dort gibts Mittagessen und dann werden gemeinsam Hausaufgaben gemacht...

    Es ist nicht aufwändig, sondern unmöglich, eine Familie zu finden, die bereit ist, 2x die Woche ein fremdes Kind mit nach Hause zu nehmen und mit Essen und Hausaufgabenbetreuung zu versorgen. So was geht nur über ein Tagesmutter oder Kinderfrau, in jedem Fall also über Bezahlung.

    im gegensatz zu anderen hier kann ich die fragestellerin sehr gut verstehen. sie arbeitet teilzeit wegen ihres kindes. da finde ich es unverhältnismäßig, sie an zwei nachmittagen einzusetzen. ein nachmittag, ok. aber mehr sollte es nicht sein für jemanden, der wenig mehr als 50% arbeitet. und der gesetzgeber fordert ja sogar, dass man auf die besondere situation von teilzeitkräften rücksicht nehmen sollte, auch wenn die ausführungen sehr unkonkret sind. als mutter eines jungen grundschulkindes gibt es gute gründe, eben NICHT zwei nachmittage zu arbeiten.


    ich würde den bezirkspersonalrat einschalten, also die nächste lehrerrat-ebene, wenn dir dein eigener personalrat nicht helfen kann.

    Schön, wenn man so fix mit seinen Urteilen ist.


    Ich unterrichte am Berufskolleg in einigen Bildungsgängen und in anderen nicht. Das ist für mich besser und für die Klassen auch. Ich finde Grundschulkinder sehr süß, aber ich könnte dort nicht unterrichten. Es gibt doch nicht ohne Grund verschiedene Lehramtsstudiengänge. Die Kinder haben unterschiedliche Ansprüche, je nachdem, wie alt sie sind. Und manche können eben besser mit älteren. Das darf man sich gern überlegen, bevor man zu studieren beginnt.


    Allerdings erscheint mir das Kriterium mit den Problemkindern auch eher zweifelhaft, denn an der Grundschule ist man bei Problemkindern und deren Problemeltern doch noch stärker involviert. Und ob es nun mehr oder weniger sind, ist auch nicht so der Punkt; man muss sich auf jeden Fall drauf einlassen können.


    Berufskolleg ist ja nun was ganz Anderes, da vergleicht man Äpfel mit Birnen. Deutlich machen wollte ich, dass man NICHT Grund-, Haupt- und Realschullehramt studieren kann (wie hier in Niedersachsen) und dann anschließend sagt: "Ich gehe aber nur an die Grundschule, den Rest traue ich mir nicht zu." Das ist in meinen Augen mangelnde Eignung für den Beruf des Grund-, Haupt- und Realschullehrers. Und ja, mit diesem Urteil bin ich ziemlich fix.

    Ich gebe meine private Nummer nicht heraus. Es gibt eine E-Mail-Adresse, unter der ich gut zu erreichen bin. Ich schaue täglich mehrfach in dieses Fach.
    Telefonisch erreichbar bin ich jeden Tag von 8-13 Uhr über das Schulbüro. Eine kurze Nachricht hinterlassen und ich rufe umgehend zurück.
    Häufig bitten mich Eltern per Mail um Anruf. Das ist für mich ok. Ich melde mich dann umgehend.

    Verzeih mir meine klaren Worte, aber mir sind Lehrer suspekt, die von sich behaupten, sie können NUR mit Grundschülern oder "einfachen" Schülern arbeiten. Ein guter Lehrer kann mit Kindern und Jugendlichen gleichermaßen professionell arbeiten. Nicht umsonst gibt es in den meisten Bundesländern kein reines Primarstufenstudium, sondern ein Grund-, Haupt- und Realschulstudium.
    Wer an Haupt- und Realschulen baden geht, kann in meinen Augen auch kein guter Grundschullehrer sein. Das pädagogische Anforderungsprofil ist nämlich an allen drei Schulformen gleich. Ich runzele regelmäßig die Stirn, wenn mir Grund-, Haupt- und Realschulstudenten/-studentinnen sagen, sie möchten und können aber bitte nur an der Grundschule unterrichten. Dann denke ich regelmäßig: Ungeeignet!

    So was habe ich noch nie gehört. Wenn man in Elternzeit ist, dann ist man weg und nicht erreichbar. Weder für Mails, noch für Anrufe und schon gar nicht für Schulveranstaltungen oder Besprechungen. Das scheint sich an eurer Schule eingeschlichen zu haben, aber das geht GAR nicht.

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