ich kann dir als lehrerin und mutter zweier grundschulkinder (3./4. kl.) sagen, wenn du das nicht in den griff kriegst, drehst du die nächsten jahre am rad. meine söhne gehören NICHT zu den besten der klassen, obwohl ich natürlich vorher sicher war, dass sie nur einsen nach hause bringen. denn sie sind schlau und intelligent und eloquent und wissen viel. wenn ich aber eines gelernt habe in den letzten jahren, dann dass intelligenz und schulerfolg nicht unbedingt gleichzusetzen sind. schule läuft einfach nach bestimmten prinzipien, der jeweilige lehrer hat seine bestimmten prinzipien - und nur wenn das passt und genügend intelligenz vorhanden ist, läuft es ohne probleme.
probleme haben wir nun nicht. meine kinder haben zweien und dreien - das ist ok so, aber auch nicht die überflieger-noten, die man sich als lehrer für sein kind natürlich insgeheim erhofft hat. gerade hat mein drittklässler im diktat eine vier mit nach hause gebracht, dabei haben wir so geübt. aber da ich als deutschlehrerin weiß, wie sich rechtschreibung entwickelt und dass man als drittklässler noch nicht zwangsläufig fehlerfrei schreiben muss und dass diktate sowieso nichts über die rechtschreibkompetenz aussagen, war und bin ich sehr entspannt. zugegeben, das musste ich auch erst lernen. als mein großer eine vier in mathe heimbracht, habe ich schon geschluckt. aber es entwickelt sich alles, jetzt hat er eine 2 minus und wird wohl zum gym wechseln nach der 4. klasse.
kinder lernen und entwickeln sich einfach unterschiedlich. meine söhne waren immer von der langsamen truppe, sie konnten alles später, dafür aber sehr ausgereift und gut. darauf nimmt schule aber keine rücksicht, was dazu führt, dass meine kinder zwar ganz gut klarkommen, aber bei weitem nicht die vorzeige-lehrerkinder sind, die man vielleicht erwartet. anders der sohn meiner kollegen, der schreibt NUR einsen. dafür ist er sozial viel inkompetenter als meine kinder, die im gegensatz zu ihm sehr selbstbewusst, offen, kommunikativ und furchtlos sind. aber das spielt halt in der schule nur bedingt eine rolle. dass meine kinder sich zu selbstsicheren und liebenden menschen entwickeln, ist mir ohnehin viel wichtiger als lauter einsen auf dem zeugnis.
ich könnte noch viel mehr erfahrungen schreiben, unter dem strich bleibt: lehrerkinder sind nicht automatisch die klassenbesten. lehrer mit kindern müssen das lernen und akzeptieren.