Beiträge von kodi

    Ich halde für pädagogisch sehr wertvoll, dass Schüler lernen, dass der Tiktok-Login etwas anderes ist als der Online-Banking-Login.

    Mag sein, aber das ist halt nicht Teil des Lehrplans in *beliebiges Fach* Mathematik. Entsprechend gehört es auch nicht als künstliche Hürde in diesen Unterricht.

    Ehem nein. Es gibt in Moodle Module, die eine Verbindung zu einem Videokonferenzsystem herstellen. Ein Videokonferenzsystem selbst ist aber nicht Bestandteil von Moodle.

    Ist mir schon klar. Wie ich schrieb, geht es um die Integration aus Anwendersicht. Aufgerufen durch Moodle ist besser als separater Login in einer anderen Plattform.

    Welche Gewerkschaft bzw. Verband würde einen Kollegen dabei denn unterstützen? Ich kenne niemanden, der bereit wäre einen Kollegen beim Weg durch alle Instanzen bis zum Europäischen Gerichtshof zur Seite zu stehen. Ich gehe nämlich davon aus, daß man bis zum EuGh gehen muss, um die EG/2003/88 wirklich durchzusetzen.

    Die GEW macht das in Fällen, die für alle wichtig sind und Aussicht auf Erfolg versprechen.

    Aktuelles Beispiel: Beamtenstreikrecht

    Beispiel aus der näheren Vergangenheit: A13-Klagen

    Interessanter Hintergrundartikel zu den technischen und politischen Verwerfungen.

    Leider ignoriert er die Anwendersicht völlig. Gut, jetzt ist die c't natürlich auch nicht gerade im Verdacht besonderer Schulkompetenz....

    Trotzdem wäre der Anwenderblick auch schön gewesen, denn so viele Punkte an denen es aus Anwendersicht hakt, gibt es ja eigentlich gar nicht.

    Unsere (möglicherweise schulspezifische) Liste:

    • unterschiedliche Logins
    • durch Einschränkungen kaputt konfiguriertes Moodle
    • externes Chat/Videomodul, statt Integration in Moodle.
    • keine Schüler/Elternaccounts in der Groupware
    • Cloudspeicher ohne Möglichkeit Links zu teilen
    • kein kollaboratives Office
    • Auto-Logout-Timer der Groupware viel zu kurz

    Das kann man auf 3 wesentliche Maßnahmen eindampfen:

    1. Volle Moodleintegration und Freischaltung aller Module. Damit ist dann Chat und Videokonferenzfunktion dort abgedeckt.
    2. Aktivierung der Accountsynchronisation für Moodle und Groupware. Zumindest Moodle beherrscht das.
    3. Umstieg auf Nextcloud und Einbindung in Moodle. Löst alle Cloudprobleme und stellt collaboratives Office bereit.

    Wenn dann irgendwelche Funktionen fehlen, dann sollen sie eine Firma beauftragen, die ein entsprechendes Opensource-Plugin für Moodle oder Nextcloud programmiert und pflegt, damit es auch anderen zu Gute kommt bzw. irgendwann in die reguläre Codebase wandert.

    Jetzt mal fernab von den aktuellen Entwicklungen (die ja dem „Theater“ einer Tarifverhandlung folgen), habt ihr nicht das Gefühl, dass sich unsere Interessenvertretungen, mit ihren sachlichen Forderungen, verzockt haben?

    Nur insofern, als dass bei uns Lehrern, die einkommensmäßig immer noch zu den oberen 20% (A12) bzw. 10% (A13Z) der abhängig Beschäftigten zählen, die Gehaltshöhe nicht das große Problem ist, sondern die Arbeitsbedingungen.

    Und ja, ich weiß, dass es bei der TVL um die Angestellten geht und nicht die Beamten... Die Besoldungsstufen dienen nur der Veranschaulichung.

    Lehrämtler*innen sind (im Durchschnitt) überdurchschnittlich sesshaft und immobil. Grundschulleute noch weniger als Sek2-Leute.

    Wobei das auch nicht verwunderlich ist. Schließlich gibt es fast überall Schulen. Da hat man auch einfach eine sehr gute Jobchance im lokalen Umfeld.

    Beispielsweise als Kernphysiker muss ich dagegen zwangsläufig mobil sein, da es nur wenige Orte gibt, wo ich in meinem Berufsfeld arbeiten kann. ;)

    Klar, aber wieso sollte man dann Lehrer zweiter Klasse sein? Man wird doch genauso behandelt wie alle anderen angestellen Lehrkräfte oder habe ich da was verpasst?

    Nein. Dein Status wird quasi eingefroren.

    Du hast kein Recht Stunden zu erhöhen. Du kannst dich nicht auf Aufstiegsstellen bewerben. Du bleibst im meist schlechteren Tarif hängen.

    An der Schule behandelt dich (hoffentlich) keiner als Lehrer 2. Klasse, das Gesamtsystem tut es hingegen schon. Oft führt das im Laufe der Zeit zu einer starken Verbitterung, genauso wie bei Leuten, denen die Verbeamtung verwehrt wurde.

    Bei uns ist bei PKB-Stellen soviel ich weiß sogar die Zustimmung des PR- und der Frauenvertretung entbehrlich

    In NRW muss das immer durch den Personalrat. Das allein dauert mindestens eine halbe Woche, wenn man Pech hat auch mal zwei. Das größte Problem sind allerdings die erweiterten Führungszeugnisse sobald jemand neu anfängt oder das alte älter als 3 Monate ist und man auch nur einen Tag (!) :autsch: eine Vertragslücke hatte. Wartezeit bis zu 3 Wochen.

    An die Decke meines WoMos möchte ich aus EINER Fallschirmleine eine Aufhängemöglichkeit u.a. für Wäsche basteln, ähnlich wie das "Haus vom Nikolaus", nur ohne Dach. Dazu habe ich mindestens 5 Ösen an Airelinsschienen. Nun suche ich nur noch die EINFACHSTE Verspannmöglichkeit.

    Wieso nimmst du nicht ein Netz?

    Dann hast du gleich noch die Zusatzfunktion eines weiteren potentiellen Stauraums.

    Kosten ~15€ ohne die Cargo-Ösen.

    Wenn doch schlechter, dann kann man sich die Gewerkschaft gleich sparen.

    Die Gewerkschaft ist kein Serviceunternehmen, sondern ein Mitmachzusammenschluss.

    Schlechte Ergebnisse kommen auch deshalb zustande, weil viele Kollegen schlicht zu faul sind, mal zu einer der entsprechenden Demos zu gehen, die meist sogar so gelegt sind, dass auch verbeamtete Kollegen teilnehmen können. Wenn da irgendwo dann nur 300 Leute stehen, dann hat man halt eine schwache Verhandlungsposition.

    Letztlich können wir alle sogar den Verdi-Mitgliedern aus dem Nichtbildungbereich dankbar sein, denn die Stellen letztlich das große Mobilisierungspotential, obwohl sie mit uns eigentlich nichts direkt zu tun haben. Das sind diejenigen, die die bisher erreichten Abschlüsse im wesentlichen durchgedrückt haben. Wäre die GEW nicht in Verdi, würde sich zwischen der geringen Mobilisierung der Lehrer und dem schlichten Abnicken jeglicher Beschlüsse seitens der Beamtenbünde gar nichts bewegen.

    Insofern: Wir haben das alle selbst in der Hand, nur im Lehrerzimmer labern und meckern hilft allerdings nicht, selbst wenn unser Berufsstand darin besonders kompetent ist. ;)

    Ohne die Diskussion kapern zu wollen, wäre "warum?" für mich hier die passende Frage.

    [...]

    In Klasse 5 kommen die SuS inzwischen mit so vielen Kompetenzlücken in grundlegenden Bereichen bei uns an, dass ich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würde, wenn eine unser Grundschulen in größerem Umgang iPads einsetzen wollen würde.

    Das ist eigentlich genau das Argument für den verstärkten Einsatz. Die große Chance liegt im Bereich Individualisierung und Förderung. Das spiegelt sich ja auch in den hier bereits genannten Apps/Webseiten wieder, die die Grundschulkollegen nutzen.

    Bezüglich des Schreibens darauf erklärte mir damals eine Schülerin in einer Tablet-Klasse, sie seien eine iPad-Klasse und müssten das Gerät benutzen. Eine solche Vorgabe, insbesondere die Verpflichtung darauf zu schreiben, gab aber es nicht.

    Da stellt sich auch grundsätzlich die Frage, wie man das einsetzt und wann es einen Mehrwert bringt. Bei reinen Niederschriften, die jetzt nicht irgendwie weiterverwendet, geteilt, verschlagwortet oder durchsucht werden sollen, ist das IPad das falsche Medium, weil klassischem Papier deutlich unterlegen.

    Das ist so die grundsätzliche Medienfalle, dass man sie nicht nur um ihrer selbst willen einsetzt.

    Wenn BYOD gewünscht ist, lohnt sich wie so oft ein Blick ins „wirkliche Leben“.

    In größeren Unternehmen sind virtualisierte Arbeitsumgebungen weit verbreitet. Jeder Mitarbeiter erhält seine eigene Windows-Instanz auf einem zentralen Server. [...] Die Endgeräte dienen lediglich als „Sichtschirme“ und zur Eingabe, technisch wird ausschließlich auf dem zentralen Server gearbeitet.

    Leider bin ich im "Genuss", dass ein Teil meiner IT-Anwendungen in einer Citrix-Umgebung läuft. Die Vorstellung darüber die ganze Schule laufen zu lassen ist bei den hiesigen Wartungs- und Supportstrukturen meines Schulträgers echt gruselig.

    Als Lehrkraft kommt noch hinzu, dass es nicht nur um das benutzen der App sondern auch um die Hintergründe geht. [...] Aber der Anteil der erfahrenen Nutzer mit Hintergrundwissen und der Wissenstand wird einfacher höher sein.

    Interessant. Ich beobachte genau das Gegenteil. Bei meinen Kollegen und bei meinen Schülern beobachte ich, dass mit den jüngeren Generationen das Hintergrundwissen und die Fähigkeit strukturiert mit komplexeren Programmen zu arbeiten (*hüstel* Niveau Word O_o) deutlich abnimmt. Nach dem Motto: "Keine App? - Geht nicht". Zwar werden digitale Tools breiter genutzt, aber die Tools und die damit erledigten Aufgaben immer simpler.

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