- Die Fachdidaktikveranstaltungen verfehlen jedoch völlig ihr Ziel, denn das wäre meiner Meinung nach deren Job. Und damit meine ich fertige Verlaufspläne und Materialien. Anpassen kann und muss man danach ja immer noch.
Das ist nicht das Ziel. Sie sollen dich befähigen, sowas auf deine Lehr-/Lernvoraussetzungen und deine Lernziele angepasst selbst anzufertigen.
- Unsitten wie: Es wird erwartet, dass der Referendar belegte Brötchen, Kaffee und am besten noch selbstgebackene Kuchen seinen Prüfern zum UB/Lehrprobe darreicht. Hallo????
Das musst du nicht mitmachen. Gehört zu diesen tradierten Legenden, dass sowas nötig wäre.
- Völlig überzogene und teils sinnlos-pedantische Anforderungen: Das minitiöse Tracken des Unterrichtsverlaufs nach dem Verlaufsplan. Die Sinnfreiheit, die damit zusammenhängt.
Grundlage jedes guten Unterrichts ist ein Konzept und eine Planung. Einfach draufloswurschteln funktioniert in der Regel nicht, ganz sicher aber schlechter als geplanter Unterricht. Im Verlaufsplan antipizierst du auch Schwierigkeiten, Alternativen und Hilfsmittel. Die Verschriftlichung dient einerseits dazu dir in der Stunde als Anfänger eine Hilfe zu geben, da du dich auf eine Fülle von Dingen gleichzeitig konzentrieren musst und ihn quasi als Spicker benutzen kannst, sie zwingt dich vorher zur Reflexion, was du da in der Stunde tun willst und sie macht deinen Unterricht für andere nachvollziehbar.
- Subjektiv intransparente Erwartungshaltungen von unglaublich wichtigtuerischen und allwissenden Halbgöttern, wie ich sie vorher wirklich selten im Leben kennengelernt habe.
Das ist eine Einstellung, die es dir vermutlich sehr schwer machen wird, Kritik anzunehmen und dich weiter zu entwickeln.
Transparenz, Bewertungskriterien, strukturierte Beratung kann man einfordern, wenn es da Defizite gibt. Allerdings nicht mit so einer Grundhaltung.
Ich nehme jetzt mal an, dass dir da der Frust beim Formulieren etwas durchgegangen ist.