NRW: Padlet nicht mehr datenschutzkonform

  • Inwieweit Schule wirklich auf das (berufliche) Leben vorbereiten muss, ist ein häufig kontrovers diskutiertes Thema,

    Dies muss bei beruflichen Schulen nicht diskutiert werden. Es ist klar, dass wir das machen sollen.

  • Die Sek1 Schulen, die nicht nur primär auf das Abitur vorbereiten, haben aber ebenfalls (sollten sie zumindest) die Notwendigkeit SuS Skills zu vermitteln, die im täglichen Arbeitsleben relevant sind. Daher würde ich mir hier durchaus die Bestückung mit den einschlägigen Programmen von Microsoft wünschen.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Sowas benutzt doch fast niemand in der normalen (Arbeits-)Welt. Odysee habe ich mir gerade mal angeschaut, und das Angebot scheint mir doch sehr klein. Die wenigen Videos, die ich von meinen Standard-Youtubern dort finden konnte, schienen zum größten Teil sogar illegale Uploads von Drittleuten zu sein.
    Definitiv keine adäquate Alternative.

    Im Studium hatten wir eine einzige Person, die immer mit libreoffice gearbeitet hat. Das war immer ganz toll bei Gruppen-Projekten, weil seine Dokumente nie 1:1 bei uns eingebunden werden konnten, und immer manuelle Anpassung brauchten.

    Ich habe mit OpenOffice sogar meine Doktorarbeit geschrieben. War kein Problem.


    Das Problem für manche Mitstudierenden war eher, dass ich als Lehrämtler nie eine Veranlassung dazu sah, LaTex zu lernen.

  • Das Problem für manche Mitstudierenden war eher, dass ich als Lehrämtler nie eine Veranlassung dazu sah, LaTex zu lernen.

    Das ist schade, aber hilft in der Schule glaube ich auch. Für mich sehen Word-Dokumente unästhetisch aus, weil ich weiß wie es aussehen würden wenn die Dokumente gesetzt wären. Es dauert meistens etwas länger das gleiche in LaTeX zu erstellen.

  • Es dauert meistens etwas länger das gleiche in LaTeX zu erstellen.

    Puh, jetzt könnte es offtopic werden. Ich verwende LaTeX u. a., weil ich damit schneller zum Ergebnis komme als mit den Texttippprogrammen.


    Um ein wenig den Bogen zum Thema zu schlagen: damit man entscheiden kann, was jeweils das passende Werkzeug ist, muss man mehrere kennen, deren Prinzipien verstanden haben etc. Damit ist man weit weg von „Es nehmen eh alle das MS-Office”. Derartige Selbstbeschränkungen sind das Problem, aber nicht die Lösung.


    Um den Bogen noch weiter zurück zu verfolgen: wenn man ein bestimmtes Programm zu Gegenstand des Unterrichts machen will, muss man eben heutzutage auch checken, ob das mit dem Datenschutz vereinbar ist. Wenn z. B. Office 365 nicht geht, verwendet man eine Offline-Version. Wenn es die nicht gibt, ist die Herstellerin halt ’raus. Auch die muss sich der Rechtslage anpassen, nicht umgekehrt.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Nota bene: MS-Word bricht AFAIK immer noch zeilenweise um. Das sieht halt nicht so gut aus wie der absatzweise Umbruch.


    Das Programm heißt übrigens „Word“, nicht etwas „Sentence“, „Text“ oder „Book“.

  • Um den Bogen noch weiter zurück zu verfolgen: wenn man ein bestimmtes Programm zu Gegenstand des Unterrichts machen will, muss man eben heutzutage auch checken, ob das mit dem Datenschutz vereinbar ist.

    Und wenn es sich um Standardsoftware handelt, dann erwarte ich von der obersten Dienststelle, dass Sie es mir auf geeignetem Wege mitteilen.


    Beispiel für eine Absurdität:

    1. Schule bekommt von Bez.-Reg. mitgeteilt, Zoom sei nicht erlaubt.

    2. Selbige Bez.-Reg. nutzt Zoom für Fortbildungen.

    3. Datenschutzstelle in NRW (LDI) sagt ein Jahr später:


    "Videokonferenzdienste, die bis zum 1. Dezember 2021 als Telemediendienste eingeordnet wurden, sind nunmehr als Telekommunikationsdienste zu bewerten. Das führt unter anderem dazu, dass Stellen, die Videokonferenzdienste einsetzen, keinen Auftragsverarbeitungsvertrag mehr mit den Videokonferenzanbieter abschließen müssen und für die aufgrund der Übertragung des Videochats verarbeiteten personenbezogenen Daten nicht mehr verantwortlich sind."

  • ... deren Prinzipien verstanden haben ...

    Das finde ich das wichtigste. Es bringt z.B. nichts mit "Word" zu arbeiten, wenn das dann nur wie eine digitale Schreibmaschine verwendet wird. Sprich wer nie bei Dokumentenvorlagen, Formatvorlagen, Formularen, Serienbriefen etc. ankommt, der kann sich den Einsatz im Sinne des Lernens für später auch schenken.


    Letztendlich muss man sich auch klar machen, dass sich die einzelnen Programme bis zum Berufseintritt in der Regel ändern. Ich bin zumindest ist der 4. Iteration, was das Bedienkonzept von Textverarbeitungsprogrammen angeht. (Console mit Tastaturbedienung und Steuerzeichen, Fenster und Menübuttons die Steuerzeichen setzen, WYSIWYG und "Word Classic", Ribbons). Echten Textsatz wie LaTex jetzt mal nicht mitgezählt.

  • Für mich sehen Word-Dokumente unästhetisch aus, weil ich weiß wie es aussehen würden wenn die Dokumente gesetzt wären.

    Man muss sich halt - LaTeX zwingt einen ja dazu - zu Beginn ein paar Minuten Zeit nehmen, das Dokument einzurichten. Und dann lassen sich auch mit Word ästhetische Dokumente erzeugen. (Gewisse Dinge muss man manuell erledigen, aber das muss man bei anderen Programmen ja auch.)

  • Man muss sich halt - LaTeX zwingt einen ja dazu - zu Beginn ein paar Minuten Zeit nehmen, das Dokument einzurichten. Und dann lassen sich auch mit Word ästhetische Dokumente erzeugen. (Gewisse Dinge muss man manuell erledigen, aber das muss man bei anderen Programmen ja auch.)

    Das machen besonders Lehrkräfte, Schulämter oder Ministerien machen das aber leider sehr selten und versenden dann auch noch die .docx-Datei. Da bekomme ich Gänsehaut.

    • Offizieller Beitrag

    Wer sich über die Inkompatibilität von den verschiedenen Office-Programmen aufregt, sollte mal in die Grundschule kommen.


    A: "Danke für die Datei als pdf. Kannst du mir eben die Word-Datei schicken, dann kann ich es leichter bei mir einfügen."*

    B: "Ich habe es mit dem WorksheetChrafter gemacht. Schicke ich dir."

    A: "Okay, das kopiere ich mir dann rüber."

    B: "Ist bei dir."

    WorksheetCrafter: "Diese Datei wurde mit einer aktuelleren Version vom WorksheetCrafter erstellt. Bitte updaten Sie ihre Version."

    A: *seufz*


    Anmerkung 1: *(Ich weiß, man kann auch pdf-Dateien machen. Aber nicht mit der freien Version.)

    Anmerkung 2: Mein *seufz* bezieht sich auf die Inkompatibilität des WorksheetCrafters mit sich selbst. Nicht auf Person A. Schön, dass sie den WSC nutzt und es ist auch kein Problem, mir damit die Sachen zu schicken. Alles gut.

  • Daher lieber UTF-8 ;)


    https://ftp.tu-chemnitz.de/pub…/exsheets/exsheets_en.pdf

  • Noch einmal zur Eröffnung dieses Themas zu kommen:

    Die Schulen sind aufgefordert, den nicht datenschutz- gerechten Einsatz der Plattform „Padlet“ zu unterlas- sen. Anders als zu Beginn der Pandemie stehen den Schulen in der Zwischenzeit datenschutzfreundlichere Alternativen, wie die vom Land NRW angebo- tene Lernplattform LOGINEO NRW LMS, zur Verfügung.


    Mir geht die Krawatte (und ich schreibe für alle nichts Neues, habe aber die Utopie, dass noch mal jemand mitliest, der etwas zu sagen hat):


    Logineo als Alternative zu Padlet????? Ha, ha, ha....


    Es hat mich "FreiZeit" gekostet , um mich in Padlet einzuarbeiten - endlich beherrsche ich es - und meine Kids auch -nun ist es nicht mehr datenschutzkonform.


    So ist es mir schon bei einigen Tools gegangen, die ich mir für die Zeit der Pandemie erarbeitet habe. Diese Fobis wurden vom Dienstherren angeboten.....


    Nun gibt es zwar eine Alternative - doch wer finanziert sie?

    Taskcards - 1000 Euro für die Schullizens plus 2 Euro.... pro Jahr

    Außerdem - muss ich mich wieder einarbeiten - wieder alles neu einrichten und die Schüler neu instruieren.....


    Für die Grundschule:

    Ich brauche tools, die nichts kosten, sich nicht dauernd verändern, die sehr, sehr anwenderfreundlich sind oder ich brauche Dienstzeit, die mir zur Verfügung gestellt wird, um mich in alles einzuarbeiten. Es gibt so viele neue Aufgaben (Arbeitspläne überarbeiten, neue Richtlinien einarbeiten, abstimmen im Kollegium über neue Zeugnisse (die aus den ersten Themen resultieren), den Prozess der QA durchmachen, Förderpläne schreiben, in diversen anderen Arbeitskreisen arbeiten,.... so dass ich, für die ein Tag nicht ausreicht. Mir hilft es nicht, zukünftig A 13 (NRW) zu bekommen - die Aufgaben müssen reduziert werden. Zur Vor- und Nachbereitung des Unterrichts fehlt mir die Zeit, da ich zwischendurch auch noch Essen und Schlafen muss.......

    flippi

  • Du beschreibst das Grundproblem, warum „Digitalisierung“ (egal, was man gerade darunter versteht) an Schulen niemals funktionieren wird. Es dürfe nichts kosten. Niemand erwartet, dass die Tafeln, Bleistifte und Bücher als Geschenke an die Schulen kommen. Aber die „Tools“ sollen „nichts kosten“.


    Das verletzt den Hauptsatz der Informatik:


    „Computer sind kompliziert und teuer.“


    Keine Ahnung, was dieses Taskcards ist oder kann, aber 1000 Euro für eine Schullizenz kommt mir nicht wirklich teuer vor.

  • Vielleicht bin ich gerade zu doof richtig zu gucken, aber wo ist Padlet günstiger als TaskCards? Bei Padlet fängt die Schullizenz doch auch erst bei 1000 Dollar an...

    Kostenlos ist halt nicht einfach... Serverkosten, Entwicklungskosten fallen immer an. Entweder die Entwickler leben von Spenden, das Tool wird von Trägern für die Schulen finanziert oder der Preis für kostenlos sind häufig Daten...

    Ich finde es schon wichtig im Rahmen von Schule da zu sensibilisieren. Das gehört meiner Meinung nach ganz klar in den Bereich Medienerziehung/Medienkompetenz. Wie das ganze dann technisch funktioniert kann ein Fach Informatik erklären.

  • Das sehe ich anders, weil es thematisch nichts mit Informatik zu tun hat.

    Was IP Adressen sind, wie sie aufgebaut sind, welche Informationen sich daraus und aus Cookies und Co ableiten lassen, hat nichts mit Informatik zu tun?

    Das wäre mir sehr neu.

    Und Datenschutz und Datensicherheit kann man meiner Meinung nach in diesem Fach auch nicht ausblenden.

    Abgesehen davon, gehört für mich zu Informatik auch immer die Perspektive der Auswirkungen auf persönliche und gesellschaftliche Aspekte.

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