Beiträge von Gymshark

    Jamaha schreibt primär aus der Ich-Perspektive. Möglicherweise erscheint ein sehr religiös geprägter Lebensstil für manche User (m/w/d) erst einmal befremdlich, aber wichtig ist die Abgrenzung zwischen der eigenen Position und der nach außen gerichteten professionellen Haltung. Ich habe bei Jamaha bislang nicht herausgelesen, dass er ein Problem hätte mit Schülern (m/w/d), die ein anderes Religionsverständnis haben, keiner/einer anderen Religionsgemeinschaft angehören oder eventuell sogar offen aufbegehren gegen die Religionspraxis des Elternhauses (in der Pubertät nicht ganz unüblich). Er hat ja gerade betont, dass er im Zweifelsfall eher für sich Konsequenzen zieht statt Konsequenzen von Anderen zu fordern.

    Eine Überwältigungsabsicht gegenüber den Schülern (m/w/d) kann ich hier nicht erkennen.

    Es gibt über 800.000 Lehrkräfte in Deutschland. Eventuell gab es irgendwo mal eine Studienordnung, die keine wissenschaftliche Abschlussarbeit vorsah, aber sagen wir mal die allermeisten praktizierenden Lehrkräfte mussten eine Abschlussarbeit anfertigen. Alleine durch den Größenumfang wird deutlich: Da kann nicht jedes Mal eine bahnbrechende Erkenntnis herauskommen. Es ist schön, wenn dies mal der Fall sein sollte, aber pragmatisch kann das nicht der Anspruch sein, sondern, wie von Valerianus beschrieben, geht es darum, anhand eines Beispiels darzulegen, dass man die wissenschaftliche Methodik des jeweiligen Faches verstanden hat und anwenden kann.

    Ich bin kein Experte für sonderpädagogische Förderung. Es wurde aber hier im Forum schon mehrfach berichtet, dass Diagnoseverfahren nicht oder verspätet durchgeführt werden konnten, da die Eltern dies nicht wollten. Meine Schulform(en) betrifft das zwar nicht, aber dennoch kann man dieses Thema doch als weiteres Beispiel für die zuvor genannte These anführen.

    raindrop : Es geht nicht nur um die Wahl der weiterführenden Schulform. Aktuell können auch sonderpädagogische Diagnoseverfahren erst durchgeführt werden, wenn die Eltern dem zustimmen Dies lässt sich noch weiter verallgemeinern, dass auch die Durchsetzung außerschulischer Fördermaßnahmen (z.B. Sprachförderung) derzeit nur schwer möglich ist.

    Hinzu kommt, dass aktuell kaum Handhabe möglich ist bei Kindern, die mit Schuleintrittsalter nicht schulfähig sind, was zu Symptomen wie von Susannea oben beschrieben führt.

    Was genau soll das deiner Meinung nach bedeuten? Wenn wir die Bildungsexperten sind, warum müssen dann die Eltern mehr in die Pflicht genommen werden.

    Die letzten 20 Jahre lief es immer mehr so, dass die Eltern Forderungen stellten und die Schulen sahen sich gezwungen, sich dem zu beugen, ob sie diese sinnvoll fanden oder nicht. Eltern konnten im Zweifelsfall gegen jede schulische "Empfehlung" ein Veto einlegen. Auf welcher Basis denn? Die Annahme war, Eltern wüssten, was das Beste für ihr Kind wäre. Zumindest in Sachen Bildung lässt sich dies leider inzwischen verneinen.

    Die Alternative wäre, dass Schulen nicht mehr nur Empfehlungen ausgeben, sondern final entscheiden und Eltern diese verbindlich umsetzen müssen. Ausnahme wäre natürlich, wenn Schulen nachweislich dieses Recht missbrauchen würden und nach Nase statt nach fachlicher Expertise entscheiden würden.

    In den letzten 20 Jahren erhielten Eltern viele Rechte, Schulen hingegen viele Pflichten im Bereich "Bildung". Dies stellt sich Stand heute als Fehler heraus - die Symptome wurden von Caro07 auf der letzten Seite aufgeführt. Eltern haben nicht qua Status automatisch die Expertise, fundierte Entscheidungen über die Bildungsbiographie ihrer Kinder zu treffen. Hier sollten die Fachkräfte entscheiden und diese Entscheidungen sollten von den Eltern im außerschulischen Kontext wiederum umgesetzt werden.

    Wir müssen gesamtgesellschaftlich wieder dahin, dass Schulen, als Experten im Bereich "Bildung", wieder mehr Rechte erhalten und Eltern viel stärker in die Pflicht genommen werden als dies aktuell der Fall ist. Entsprechende Forderungen kommen inzwischen sogar schon von der Bundesbildungsministerin Prien.

    Anders herum gefragt: Gibt es denn empirische Nachweise, dass in Jahrgangsstufe 5 und 6 in der Lernsozialisierung junger Menschen noch so viel passiert, dass diese unbenötigt benötigt werden, um eine profunde Entscheidung zu treffen, welche Schulform die geeignetste ist?

    Auswendiglernen ist in der Tate eine wichtige Kompetenz. Ich kenne mich nicht mit den lernpsychologischen Details aus. Würde aber sagen, dass viele Vorteile für die geistige Fitness angeregt, indem Kurz- wie Langzeitgedächtnis erweitert und logische Zusammenhänge sowie Muster und Aneinanderreihungen ge- und verknüpft werden. Es macht das Leben auch leichter, wenn ich, mal ein ganz elementares Beispiel, nicht nachschauen muss, was die Zahl nach 7 ist, sondern schlichtweg weiß, dass es 8 ist, weil ich die Zahlenreihe der natürlichen Zahlen damals (spielerisch? unterbewusst?) auswendig gelernt habe.

    Erst einmal: Bevor irgendwelche Kollegen gemeldet werden sollen, lieber erst einmal in Ruhe ein- und ausatmen.

    Grundsätzlich ist ein Entfall der ersten Stunde kein Verstoß gegen die Schulpflicht. Es gibt Stundenpläne, bei denen Schüler ganz regulär erst zur zweiten oder dritten Schulstunde kommen müssen, weil für sie vorher kein Unterricht stattfindet.

    Das Problem, was ich hier sehe, ist dass nur ein Teil der Schüler am Unterricht teilnimmt und ein anderer freigestellt wird. In der Sek I ist das definitiv nicht gängige Praxis. Man kann nicht einfach einzelnen Schülern freigeben, alleine aus Versicherungsgründen. Sollte der Schüler wirklich sein Projekt fertig haben und die Lehrkraft keine weiteren Aufgaben für ihn haben, könnte er freies Arbeiten machen. Das kann meinetwegen auch nach Absprache in einer Parallelklasse oder der Schulbibliothek stattfinden. Bevor du irgendetwas meldest, biete doch dem Kollegen an, dass der Schüler bis zum Ende der Projektphase in deinem Unterricht sitzt und freies Arbeiten macht.

    Hier findet man eine Übersicht über die voraussichtlichen Inhalte des Bachelorstudiengangs. Die jeweiligen Inhalte sind nur stichpunktartig dargestellt, daher lässt sich über den Schwierigkeitsgrad nur mutmaßen. Zumindest beim Themenbereich "mathematische Grundbildung" scheint es schon so zu sein, dass extra Lehrverananstaltungen mit Fokus "Grundschule" in Planung sind und die Grundschullehramtsstudierenden nicht dieselben Vorlesungen wie die Fachmathematiker oder die angehenden Gymnasiallehrkräfte besuchen werden. Ob die "Einführung in die Mathematik" vom Anspruch her eher moderat ausfallen oder ob zu Beginn des Studiums hier bereits kräftig gesiebt werden wird, werden wir in circa einem halben Jahr erfahren.

    Brennpunkt war es schon damals, sagt sie.

    Als ich über diese Stelle gestolpert bin, kam in mir die Frage auf, ob es überhaupt schon einmal passiert ist, dass ein ehemaliger Brennpunkt sich zum Guten entwickelte, womöglich sogar zu einem gutbürgerlichen Viertel. Ist jemandem von euch ein derartiger Fall bekannt?

    In dem Artikel liest man, dass die Schule sehr viel leistet. Leider liest man gleichzeitig im selben Artikel wenig Bereitschaft seitens der Eltern, etwas an den vorherrschenden Umständen zu ändern. So kann das nicht funktionieren.

    Gerade bei Sprachanfängern sollte das Kriterium gelten "Würde ein Muttersprachler es verstehen?". Wenn ein Muttersprachler keine Ahnung hat, was ein Satz ausdrücken soll, ist es zwar ein kleiner Trost, wenn ein deutscher Muttersprachlet da noch irgendeine Parallelstruktur erkennen kann, aber dann kann ich da leider auch keine Punkte geben.

    Es fehlt die Selbstständigkeit vieler Jugendlicher und auch die Notwendigkeit, einen aus ihrer Sicht suboptimalen Zustand einfach mal auszuhalten.


    Was das Thema "Lesen" angeht: Ich wuchs auf mit "Lies viel! Dadurch verbessert sich dein Sprachstil.". Ein Elternteil von mir las immer viel, der andere wiederum so gar nicht. Ich inzwischen irgendwo dazwischen - ich lese ganz gerne, würde mich aber nicht als Leseratte bezeichnen. Kinder brauchen positive Erfahrungen im Umgang mit Literatur, aber es ist leider genauso wahr, dass ich niemandem eine Einstellung aufzwingen kann. Wenn jemand Lesen hasst, kann ich noch so sehr versuchen, Literatur schmackhaft zu machen, die Person wird eher noch stärker auf Abstand gehen.

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