Die Beratungsgespräche haben alle sowohl mit ihm als auch mit den Eltern stattgefunden, da trotz seines Alters die Frage im Raum steht, ob er seine Situation kognitiv überhaupt überblicken kann.
Sei es, wie es ist. Dadurch, dass er aktuell kein Betriebspraktikum ableistet, das zur Zulassung zur Abschlussprüfung zwingend nachzuweisen ist, obwohl ich ihm dann doch noch eine Praktikumsstelle besorgen konnte, ist das der zweite Sargnagel neben den 5ern auf dem Zeugnis. Erreichen der Höchstverweildauer, keine Möglichkeit zu wiederholen, kein Praktikum…. Tschüss!
Ich ärgere mich gerade, wie viel Zeit ich in diesen einen Schüler verschwendet habe und wie sehr die anderen Schüler unter seiner Anwesenheit leiden mussten. Meine Zeit ist schließlich auch begrenzt und je mehr Zeit ich in solche aussichtslosen Fälle investiere, desto mehr kommen die normalen und unauffälligen Schüler zu kurz.
Ehrlich gesagt ist eine solche Beratung unsere Pflicht. Auch wenn dies manchmal frustrierend sein mag.
Man könnte jetzt schauen, wer hat beraten und wie und welche Möglichkeiten wurden in einem Beratungsgespräch aufgezeigt. Inwieweit wurde er an die Hand genommen um z.B. Termine bei der Agentur für Arbeit oder woanders zu machen? Manche SuS sind einfach nicht in der Lage dies selbst zu machen.
Autisten haben oft große Schwierigkeiten mit einem Umgebungswechsel, vielleicht hat er aus diesem Grund schon versucht den Weg immer bei euch zu suchen.
Wie sehen denn seine Strukturen sonst aus? Gab oder gibt es autismusspezifische Therapie z.B. etc.?
Ich frage mich in solchen Situationen immer, was hätten wir anders oder besser machen können? Insbesondere auch, um aus unseren eigenen Fehlern für andere SuS zu lernen.