Beiträge von Meer

    Die Beratungsgespräche haben alle sowohl mit ihm als auch mit den Eltern stattgefunden, da trotz seines Alters die Frage im Raum steht, ob er seine Situation kognitiv überhaupt überblicken kann.

    Sei es, wie es ist. Dadurch, dass er aktuell kein Betriebspraktikum ableistet, das zur Zulassung zur Abschlussprüfung zwingend nachzuweisen ist, obwohl ich ihm dann doch noch eine Praktikumsstelle besorgen konnte, ist das der zweite Sargnagel neben den 5ern auf dem Zeugnis. Erreichen der Höchstverweildauer, keine Möglichkeit zu wiederholen, kein Praktikum…. Tschüss!


    Ich ärgere mich gerade, wie viel Zeit ich in diesen einen Schüler verschwendet habe und wie sehr die anderen Schüler unter seiner Anwesenheit leiden mussten. Meine Zeit ist schließlich auch begrenzt und je mehr Zeit ich in solche aussichtslosen Fälle investiere, desto mehr kommen die normalen und unauffälligen Schüler zu kurz.

    Ehrlich gesagt ist eine solche Beratung unsere Pflicht. Auch wenn dies manchmal frustrierend sein mag.

    Man könnte jetzt schauen, wer hat beraten und wie und welche Möglichkeiten wurden in einem Beratungsgespräch aufgezeigt. Inwieweit wurde er an die Hand genommen um z.B. Termine bei der Agentur für Arbeit oder woanders zu machen? Manche SuS sind einfach nicht in der Lage dies selbst zu machen.

    Autisten haben oft große Schwierigkeiten mit einem Umgebungswechsel, vielleicht hat er aus diesem Grund schon versucht den Weg immer bei euch zu suchen.

    Wie sehen denn seine Strukturen sonst aus? Gab oder gibt es autismusspezifische Therapie z.B. etc.?

    Ich frage mich in solchen Situationen immer, was hätten wir anders oder besser machen können? Insbesondere auch, um aus unseren eigenen Fehlern für andere SuS zu lernen.

    Welche Fächer schweben dir denn vor? Das Fach Wirtschaftsinformatik gibt es so nicht.

    Ich meine als kleine berufliche Fachrichtung schon.


    Aber hier wird ja deutlich, dass da erstmal ganz andere Entscheidungen zu treffen sind. Wenn noch ein Master + 2 Jahre Praxis oder alternativ ein Master of Education zu bewältigen sind.

    Und es werden völlig unterschiedlich Dinge anerkannt bei gleichen Studiengängen.

    (Ich glaube bei der BR kennen die den Unterschied zwischen Informatik, Technischer Informatik und Informationstechnik nicht :D )

    Das auch und man bekommt eben so Kombinationen wie Informatik und Technische Informatik als Fächer. Und jede BR macht es vermutlich auch anders.

    Die dürfte man hier in NDS als "Wirtschaftsinformatiker" wohl nicht unterrichten (zumindest darf mein besagter Kollege das nicht). Das mag aber in NRW - und speziell für OBAS - anders sein. In NDS gibt es diese berufliche Fachrichtung gar nicht und man kann "WInfo" auf Lehramt BBS nicht studieren.

    Im OBAS gehen in NRW sowieso auch Kombinationen die man so gar nicht studieren kann. Ich bin ein Beispiel dafür.

    Davon bin ich jetzt eigentlich ausgegangen. :D

    Also Wiwi und Informatik.


    Wir bräuchten eher technische Informatik. Aber trotzdem, es zeigt - Schulen mit Informationstechnik abklappern und nachfragen.

    Naja kommt auf die Kenntnisse an, kann eben auch in Winfo und Wiwi münden oder so.

    Bei uns müsste man angehende Fachinformatiker unterrichten.

    Er ist ja nicht mehr schulpflichtig, ich denke, dass ist an der Stelle das Ausschlusskriterium für die Ausbildungsvorbereitung, da er zusätzlich schon den entsprechenden Schulabschluss besitzt. Ich glaube aber auch, dass er dort nicht richtig wäre sondern wie schon geschrieben eine entsprechende Maßnahme oder begleitete Ausbildung benötigt und da hilft die Agentur für Arbeit weiter. Da müsstet ihr als BK ja eigentlich feste Ansprechpersonen haben, oder gibt es bei euch keinen Kooperationsvertrag?

    Vielleicht wäre es sinnvoll sich hier mit der für eure Schule zuständigen Person bei der Argentur für Arbeit zu sprechen? Es gibt entsprechende Maßnahmen und auch Ausbildungen über Berufsförderungswerke etc., die teilweise sogar auf Autismus spezialisiert sind. Er wird vermutlich einen GdB haben und auch sonst durch seine Biographie und Diagnose entsprechenden Anspruch haben.

    Was bedeutet, dass sie nicht „gar keine Möglichkeit hatten mehr Geld zu erwirtschaften“, nur eben bereit sein müssten entsprechend viel dafür zu arbeiten und auf die Witwenrente anteilig oder gar komplett zu verzichten.


    Ich habe eine Nachbarin, die sich das auf den Cent genau ausrechnen hat lassen, was sie ohne Kürzung dazuverdienen kann und jetzt halt exakt so viele Stunden einmal in der Woche arbeitet. Obwohl ihr manchmal etwas fad wird oder sie auch gerne mehr Geld zur Verfügung hätte, ist sie noch nicht einmal dazu bereit irgendetwas ehrenamtlich zu machen, um ihre Zeit sinnvoll zu füllen, da sie dafür ja nicht bezahlt wird. Mehr arbeiten will sie auch auf gar keinen Fall, weil für sie die Witwenrente eine Art nachträgliches Schmerzensgeld ist für eine sehr belastete Ehe.

    Ja das stimmt in gewissem Maße, ich sehe das für eine alleinstehende Person auch nicht als Problem an.

    Für jemanden der auch Kinder hat finde ich das schon eine schwierige Konstellation. Denn im Prinzip dient die Rente an der Stelle dazu, etwas von dem nun verlorenen Familieneinkommen aufzufangen.

    Wenn eine Frau z.B. (fiktives Beispiel) mit 15 Stunden die Woche die volle Witwenrente bekommen würde, sich zutraut 20 Stunden zu arbeiten und ihr dann die Rente gekürzt wird, hat sie unterm Strich keinen Cent mehr in der Tasche, weil die Kürzung der Rente den Mehrverdienst auffrist. Die Chance hat sie erst, wenn sie soviel arbeitet, dass sie gar keine Rente mehr bekommt und trotzdem mehr hat als Rente und Gehalt. Und an den Punkt kommen insbesondere Frauen oder Männer mit Kindern erstmal wahrscheinlich nicht.

    Der Betrag ab dem gekürzt wird, ist halt relativ niedrig. Ich glaube, dass gekürzt wird, dagegen sagt niemand etwas.

    Hier der Link zur Reportage von Report Mainz: https://www.ardmediathek.de/video/report-m…ZXgvbzIyMzA4MzM

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