Ich ziehe eine Klassenfahrt einer Woche sonstigen Sonderunterricht immer vor, für mich ist das weniger anstrengend.
Was auch immer Sonderunterricht sein soll. Haben wir hier nicht, insofern ist das kein Vergleichspunkt. Tatsächlich ist Unterricht im Schnitt das vergleichsweise Entspannteste an unserem Job. Klassenfahrten empfand ich immer als außergewöhnlich anstrengend. Acuh wegen der langen Dienstzeiten und wenigen Rückzugsmöglichkeiten.
In Südtirol war die Verpflegung in der Unterkunft immer prima
Mag sein. Kann ich nicht beurteilen. Ich war da noch nie. Die tatsächlcine grusligsten Speiseerlebnisse hatte ich nunmal aber auf schulischen Veranstaltungen. Nicht nur Klassenfahrten sondern auch bei Fortbildungen, wo wir als Kollegium in irgendeine „Bildungsstätte“ verfrachtet wurden. Da kann man sich halt nicht aussuchen, wo man essen geht, wann und mit wem. Das ist schon eine erhebliche Einschränkung. Wenn dann die Speisen von jemandem zubereitet wurden, die tatsächlich und überhaupt nicht kochen kann, wird es eng.
Mittlerweile nehme ich mir immer meine Vesperdose mit.
Das ist bei Klassenfahrten ja noch extremer, weil mir nicht mal die Freizeit zugestanden wird, meine Nahrung aufzunehmen, sondern ich im Dienst mit den Schülerinnen esse. Ich bin schon beim Frühstück im Dienst und beim Abendessen immer noch. Macht euch das keinen Stress, mir schon. Und zwar gibt es das, was es da gibt. Seid versichert, außerhalb Südtirols gibt es furchtbar schlechte Köchinnen.
Eigentlich müsste man im Hotel außerhalb der Schülerinnen-Unterkunft untergebracht sein und nach dem eigenen Frühstück dort erscheinen, um die jungen Menschen zu beaufsichtigen. Aber das führt jetzt etwas weit weg.
Mir bleibt die Erkenntnis, dass ich nicht fahren möchte. Unterm Strich ist's nämlich doof. Ich habe da ja auch kein Problem mit. In meinem Bildungsgang (also der, in dem ich Klassenlehrerin bin) sind eh keine Fahrten vorgesehen. Also passt das doch. Müsste ich aber fahren und das Ministerium sagte, ihr bleibt zu Hause, wir haben kein Geld für so etwas, jubelte ich laut, vernehmlich und anhaltend. Auch wenn ich schon mit dem gepackten Koffer vorm Bus stünde und damit alle Planung und Vorbereitung für hohle Nüsse wäre. Das passiert auch mit anderer Arbeit, die wir an der Schule machen, da darf man nicht frustriert sein.