Das war bei uns anders, die Papiertagebücher waren in einem Regal auf dem Gang untergebracht, jeder Schüler, jeder Elternteil, der das Sekretariat aufsuchte, jedes Vereinsmitglied, dessen Verein sich in Schulräumen abends aufhielt konnte theoretisc hineinsehen.
Das klingt nach keiner guten Lösung. Und ja, auch eine analoges Klassenbuch ist nur so sicher, wie verwendet wird. Das es diese Probleme beim elektrischen nicht gibt, heißt aber nicht, dass es gar keine gibt. Es sind halt andere Schwierigkeiten. Bei der Freigabe für die Eltern haben diese eben ohne Aufwand Einblick in zumindest die ihr Kind betreffenden Date. letztendlich ohne pädagogisches Regulativ durch die Notwendig, um Einsicht oder Auskunft nachsuchen zu müssen.
Ja, ich klicke Schulveranstaltung an, aber das kann auch eine SMV-Sitzung oder ein längerer Film im Französischunterricht oder ein Gespräch über eine GFS mit einem Kollegen sein. Schulsozialarbeit gibt es nicht als Auswahl.
Was sagt denn nun das Kind, dass wegen häuslicher Gewalt bei der Schulsozialarbeiterin war, auf Nachfrage der Eltern bei welcher schulischen Veranstaltung es denn während der Englischstunde gewesen sei?
Webuntis hat ein uns übrigens auch Freitextfelder. Kann doch durchaus passieren, dass dort jemand, ganz ohne böse Gedanken, "Schulsozialarbeit" einträgt, weil es das nun mal war. Dann weiß die Klassenlehrerin Bescheid und kann das auf „entschuldigt“ setzen. Worum es bei dem ging, weiß die eintragende Kollegin vielleicht gar nicht, und kommt gar nicht auf die Idee, dass die Eltern das in den falschen Hals kriegen können.
Von dem Eintrag im Papierklassenbuch erfahren sie nie. Keine Fragen, weniger Probleme.
Ich finde das in der Tat einen spannenden Punkt, weil ich darüber vor diesem Thread noch gar nicht nachgedacht habe. Das ist ein Punkt, den man übersehen kann. Und vielleicht übersehen wir noch andere.