Nicht "für [m]ich" - gerne ein x-tes Mal (ohne dass ich eine Antwort bekomme); es geht nicht darum, ob man geschlechtsneutrale Pronomen nutzen kann (egal ob aus "Respekt" oder warim auch immer), sondern muss:
- Inwiefern soll "Respekt vor dem Gegenüber" (was auch immer das dir persönlich konkret sein soll) eine fachlich-sachliche, notwendige Kategorie zur Wahl von Pronomen in deskriptiv-analytischen Texten sein?
- Wie ich dir bereits ausgängl. schrieb: "Respekt ist per definitionem 'auf Anerkennung, Bewunderung beruhende Achtung'" - inwiefern soll Respekt ggü. idiosynkratischen gender identities zu artikulieren irgendeine Notwendigkeit darstellen? Woher meinst du, dies in den Curricula u./o. den allg. Erziehungs- und Bildungszielen von Schule zu finden?
- Inwiefern wäre zudem Respekt ggü. fiktionalen Charakteren sinnvoll (haben die etwa 'ne dignitas virtualis)?
- Wenn in einem Text über einen (mglw. gar selbsternannten, ggf. fiktionalen) König durchgängig 'His Majesty' verwendet wird, müssen unsere Schüler dann in den comprehension- u./o. analysis-Aufgaben auch aus "Respekt" die noun phrase 'His Majesty' verwenden?
Wenn meine Schüler im DaZ-Unterricht einen Verkaufsdialog verfassen oder ein Bewerbungsgespräch simulieren, dann würde ich natürlich auch das Nutzen des Du anstelle des Sie als Fehler markieren, da hier einfach nicht die richtige Höflichkeitsebene getroffen wird. Da geht es auch ganz klar um Respekt. Sicherlich ist dieser Vergleich nicht perfekt, da es in meinen Beispielen um die Anrede, im hier ursprünglich diskutierten Falle um das Über-jemanden-Reden geht. Mehr lässt sich aber auch nicht wirklich dazu sagen, da wir weder die Aufgabenstellung noch den zuvor erfolgten Unterricht kennen. Ich kann mir jedenfalls ein Setting vorstellen, wo he vollkommen richtig ist als auch ein Setting, wo they vollkommen richtig ist. Und auch, wo beides möglich ist. Wir wissen hier einfach zu wenig, um da qualifiziert zu antworten.