Ja, so herum ist es dann ja auch nachvollziehbar. Aus der Verbeamtung raus ist die Hürde eben höher. Ich sehe auch keine realistischen Optionen, mit z.B. meiner Fachkombi "draußen" auf ein höheres Gehalt zu kommen - jedenfalls nicht ohne glückliche Fügungen und nicht unmittelbar planbar. Von daher sind es doch eher ganz reale Sachzwänge, die einen im Job halten, als Persönlichkeitsmerkmale ("Risiko scheuen").
Beiträge von Maylin85
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Es geht nicht darum, dass das ein Luxus ist. Es geht darum, dass bei vielen Grundschülern der Lernzugang nur dadurch funktioniert. Dazu gibt es sogar Theorien (Entwicklungsstufen der kognitiven Intelligenz).
Dann kann man damit ja beim Träger argumentieren und Budgets für die Anschaffungen beantragen. Wird abgelehnt, ist der Lernzugang ja offensichtlich nicht wichtig.
Mich erinnert das an unser allererstes Jahr mit Inklusionsschülern (GE und LE am Gymnasium). Wir sollten Listen machen, was wir an Material benötigen. Haben wir gemacht. Dann kam ne Haushaltssperre und es wurde nichts angeschafft. Es gab Kollegen, die daraufhin tatsächlich privat einkaufen gegangen sind... never ever hätte ich auch nur einen Cent privat ausgegeben. Tat mir furchtbar leid für die Schüler in meinem Unterricht, aber wenn niemand für adäquate Förderung bezahlt, gibts halt keine.
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Ich hab digitalisiert, was ich wirklich brauche, und ansonsten vor ein paar Jahren ordnerweise analoges Material weggeschmissen. Hat auch den Vorteil, dass man weniger privaten Wohnraum als Materiallager vorhalten muss. Die paar Ordner und Ablagen, die ich im Arbeitszimmer wirklich brauche, nutze ich seit +10 Jahren und kaufe höchstens was neu, wenn es mir optisch nicht mehr gefällt.
Laminiert wird nicht mehr, hat sich für mich nicht bewährt.
Edding, Kleber, Fotokarton usw. - wenn damit gearbeitet werden soll, soll die Schule es stellen, ansonsten findet das eben nicht statt..?
Ich zahle Rotstifte und Druckerpatronen (letzteres auch nur, weil ich zu schlecht organisiert bin, um alles rechtzeitig in der Schule zu drucken), das wars eigentlich.
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Ich kenne diese pauschal angeordneten, völlig überflüssigen pädagogischen Konferenzen für Klassen ohne jeden Gesprächsbedarf leider auch noch. Konsequenterweise müsste man sich zusammensetzen und lediglich kurz feststellen, dass es nichts zu besprechen gibt. Leider findet aber selbst in der unproblematischsten Klasse immer noch jemand ein Thema, welches man in epischer Breite diskutieren kann, wenn man erstmal zusammensitzt. Kostete jedes Halbjahr 2 komplette Nachmittage bis in den frühen Abend hinein.
"Konferenzkultur" ist ein schönes Wort - leider unterscheiden Schulen sich da wirklich massivst.
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Meine Theorie ist, dass Leute, die Lehramt studiert haben, weniger das Risiko scheuen und daher lieber unzufrieden in ihrem Job verharren, wegen der (finanziellen) Sicherheit. Da trägt das Beamtentum dazu bei. Andersrum ist es vielleicht weniger der Fall. Leute die vorher wo anders gearbeitet haben, haben weniger Skrupel vor Jobwechseln etc., weil das eben von vornherein dazu gehört. Die Risikofreudigsten sind die Selbständigen oder diejenigen, die gerne mehrere Bälle hochhalten und Jobs kombinieren. Die lieben auch die Abwechslung und könnten sich nicht auf eins festlegen.
s3g4 ich denke schon, dass auch Lehrkräfte in der freien Wirtschaft anfangen können. Dafür gibt es ja auch einige Beispiele. Die Frage ist, ob die Unzufriedenheit so groß ist, dass man auf alle Privilien (Geld und Sicherheit) verzichtet und wieder am Ende der Nahrungskette anfängt, wieder Lernender ist und sich was von anderen sagen lässt, nachdem man lange Zeit mehr oder weniger relativ selbständig gearbeitet hat.
Ich spreche mal für mich: bei mir geht es nicht um Risikoscheue oder sowas, sondern zu 100% und ausschließlich ums Finanzielle. Und da meine ich noch nichtmals das monatliche Gehalt, sondern Rente/Pension. Ab einem gewissen Alter ist in Bundesländern ohne Altersgeld der Zug einfach abgefahren, wenn man ohne Versorger, Erbe etc. auskommen muss. Umgekehrt wechselt es sich in diesem Punkt leichter.
Bei den Seiteneinsteigern habe ich - anekdotisch natürlich, aber dennoch - primär Vorstellungen von verbesserter Vereinbarkeit von Job und Familie sowie generell geringerer Arbeitszeit als Wechselmotiv gehört. Erklärt meines Erachtens die hohen Wiederausstiegsquoten.
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Meine fressen genauso die Pflanzen ratzekahl, wie alle anderen Nacktschnecken. Tigerschnegel als vermeintliche Nützlinge halte ich für ein Märchen^^
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Für die Meta-Ebene brauche ich die Fachbegriffe, für die Anwendung eher nicht, wohl aber das Wissen um die Strukturen.
Das greift aber doch ineinander. Wenn jemand in der Anwendung eine Zeitform falsch bildet und man darauf hinweist, dass das Verb im Infinitiv stehen muss, der Adressat aber nicht versteht, was ein Infinitiv ist, ist das schon mühsam.
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Ich stimme chilli zu. Davon abgesehen finde ich es generell immer problematisch, Fächern oder Wissen den Nutzen absprechen zu wollen. Ginge es in Schule nur um unmittelbaren Alltagsgebrauch, müssten wir verdammt viele Bereiche der Lehrpläne in Frage stellen und eine konsequente Abkehr vom Anspruch der Vermittlung einigermaßen breitgestreuten Allgemeinwissens und einer gewissen humanistischen Grundbildung vornehmen. Halte ich für falsch.
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Wie man als halbwegs gebildeter und kultivierter Mensch die Nichtkonsensfähigkeit diskriminierender Begriffe bejaulen kann, wird sich mir niemals erschließen. Das Beharren auf derart unterirdischem Sprachgebrauch ist einfach nur peinlich.
<Mod-Modus>
Mann1337 wurde soeben gesperrt. Die Gründe dürften auf der Hand liegen.
<Mod-Modus off>Das Schlimme ist, dass das in seiner Bubble höchstens das Narrativ des linkswoken Meinungsdiktats bestätigen wird.
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Ist das denn ernsthaft an kirchlichen Schulen ein Thema? An den beiden, die ich kennengelernt habe, würde ich das jedenfalls nicht erwarten.
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"Zur Schau stellen" klingt halt seltsam. Wer normal offen seine Beziehung lebt, stellt ja nichts zur Schau und geht nicht hausieren, sondern lebt nur einfach ganz normal vor sich hin und vollführt lediglich keinen Eiertanz, um sein Privatleben zu verstecken.
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Nach Neufassung des kirchlichen Arbeitsrechts dürfte es rechtlich zumindest keine Schwierigkeiten geben.
An "meiner" katholischen Vertretungs-Schule gabs übrigens gar kein tägliches Morgengebet und es ging meinem Empfinden nach auch nicht sonstwie übermäßig spießig zu. Ich bin null religiös, hab da aber wirklich gerne gearbeitet. Gibt wahrscheinlich große Unterschiede von Schule zu Schule, Region zu Region etc.
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Ich fahre auf Exkursionen, wenn es zum Unterrichtsthema passt. Mit so einem Klassentag könnte ich üüüberhaupt nix anfangen 🙈
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Aber auch das ist vielfach von der Schule bzw Schulleitung abhängig.
Bei uns kann man z.B. Fachsitzung online abhalten oder Personen können sich online in eine Präsenzsitzung zuschalten.
Das stimmt und so ist es momentan bei uns auch. Ich habs aber auch anders gelebt und für mich ist es ein grundsätzlicher Fehler im System, dass dieser Punkt -und insbesondere auch die Häufigkeit von Konferenzen und worüber überhaupt konferiert wird - zwischen Schulen überhaupt derart massiv variiert. Das hat ja nunmal ganz unmittelbare Auswirkungen auf die Arbeitszeit, die nirgends erfasst werden.
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War eigentlich weniger eine These, als ein spontaner, möglicherweise auch unausgereifter, Gedanke 😄 Aber wenn man stärkere Profilschärfung ermöglichen möchte, könnte man auch gestatten, mit 3 oder 4 Naturwissenschaften ins Abitur zu gehen und Fächer frei wählen lassen. Ich gebe zu, dass man dann evtl. überdenken müsste, ob es sich noch um eine "allgemeine" Hochschulreife handelt, aber je nach späterem Berufswunsch ist eine Abiturbelegungvon Gesellschaftswissenschaften oder dergleichen sicherlich verzichtbar.
Für meine Schulform bin ich gespannt, wie sich die Vorgabe von 40 zu belegenden und 36 einzubringenden Kursen auswirken wird. Das ist mehr, als unsere Studierenden bisher leisten müssen, und bisher ist keine Rede davon, dass hier andere Regelungen gelten sollen.
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Die Schwerpunktsetzung könnte man auch mit weniger Mehraufwand durch simple Auflösung der Fächergruppenvorgaben erzielen.
Doch, Geo ist schon richtig verortet. Jedenfalls in NRW, wo der Anteil an physischer Geographie verschwindend gering ist und wir einen klaren Fokus auf Anthropogeographie haben.
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Und nein, Schule darf nicht "quasi unbegrenzt viele Stunden an Konferenzen" ansetzen. Schule muss so planen, dass für Vollzeitstellen 40+x (Ferienausgleich) Stunden Arbeitszeit pro Woche rauskommen. Und für Teilzeit entsprechend anteilig.
Diese Berechnungen würde ich gerne mal sehen...
Praxis ist doch: Schule hält 97 Konferenzen für nötig. setzt sie an, fertig. Für passende Entlastung hat man individuell selbst zu sorgen.
Ob Konferenztag oder nicht löst ja auch nicht das Problem, dass Leute mit freien Tagen dafür (meist) unverhältnismäßigerweise anreisen müssen in einem Zeitalter, in dem Videokonferenzen an anderen Arbeitsplätzen längst zum Standard gehören. Wieso man sich in der Schulwelt so vehement gegen pragmatische Handhabungen sperrt, ist für mich nicht nachvollziehbar.
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Der Unterschied zur Schichtarbeit ist: die Schichtarbeit umfasst ein festes Stundenkontingent und der Einsatz ist langfristig planbar. Schulen dürfen quasi unbegrenzt viele Stunden Konferenzen ansetzen und in unverhältnismäßiger Weise auf die Lebenszeit der Beschäftigten zugreifen. Und eine Woche Einladungsfrist ist auch weit entfernt von langfristiger Planung.
Ich verstehe den Präsenzfetisch in der Schulwelt auch nicht so recht. Meine letzte Stunde hat absurd viel konferiert und wie fantastisch waren die Corona-Videokonferenzen, bei denen man diese verschwendete Lebenszeit wenigstens mit Kopfhörern in der Sonne sitzend im Garten verbringen oder nebenbei ne Wand streichen konnte etc. Mitbekommen hat man ja trotzdem alles.
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