Ich bin bei +11,45€ und jetzt insgesamt 404,35€. Ich hatte deutlich Schlimmeres befürchtet.
Beiträge von Maylin85
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Ich hab beim ersten Versuch erst die rote Schrift entfernen lassen und das dann erzeugte Ergebnis als Grundlage genommen. Dauerte mir dann aber zu lange.
Aber ja, andersrum wäre besser gewesen.
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Ich hab gestern mal testweise einen Teilstapel Klausuren abfotografiert, ChatGPT gesagt, es soll alles Rotgeschriebene ignorieren, und die KI dann anhand der Tabelle zur Sprachbewertung eine Bewertung der Sprachleistung vornehmen lassen. Ergebnis, bei 11 Klausuren und jeweils 4 vorzunehmenden Einordnungen gab es 3 minimale Abweichungen und eine deutliche. Letztere deswegen, weil die KI nicht erkannt hat, dass das Geschriebene überwiegend wortgleich aus dem Originaltext übernommen wurde und daher keine Eigenleistung darstellte. Zusätzlich generierte die KI direkt zu jeder Klausur eine Übersicht mit Fehlerschwerpunkten.
Ich fand das überraschend brauchbar und hätte nicht erwartet, dass bei einem schnöden Foto und einem nicht sonderlich ausgefeilten Prompt derartige Ergebnisse kommen. Für die Zukunft sehe ich gerade in den Feldern Diagnostik, Korrekturen, individuelle Rückmeldungen und gezielte Förderung durchaus viel Potential, wenn man KI gezielt und routiniert im schulischen Kontext einsetzen würde.
Was hat Rechtschreibung mit Dummheit zutun?
Für mich hatte das in erster Linie was mit Schlamperei zu tun.
Der Mann war Deutschlehrer. -
Einer meiner vergangenen Schulleiter hat so gut wie keine Rundmail (an Eltern oder Kollegen, egal) ohne Schreibfehler geschafft. DAS war peinlich. Ich hoffe, der Mann nutzt inzwischen KI.
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Der "Referenzgegenstand" ist die pronominal bezeichnete Person: Es gibt keine 'Regel', dass du bei sex- und gender-Auswahlmöglichkeit (die durch Benennung von beidem eröffnet wird) zwingend gender wählen müsstest. Die referenzielle Kohärenz wird durch sex-Wahl nicht beeinträchtigt; referenzielle Kohärenz, auch noch intertextuell, bedeutet eben nicht, dass du die Bezugsnorm des Ausgangstextes (gender) übernehmen musst, sondern dass die Referenz eindeutig bleiben muss - der "Referenzgegenstand" wird nicht "verändert" o.ä. (wie das bei Änderungen von Namen, Rollenbezeichnung und Co. der Fall wäre - das ist ein Vgl. von Äpfeln mit Birnen).
Du verwechselst Referenzkohärenz mit Identifizierbarkeit (oder setzt beides zumindest gleich). Es geht aber eben nicht lediglich darum, dass der Leser irgendwie erkennen kann, wer gemeint ist, sondern dass die Art und Weise der Referenzierung mit dem im Ausgangstext etablierten Diskursrahmen übereinstimmt.
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Eime entsprechende 'Regel' gibt es aber nicht (oder konnte hier noch niemand benennen, allenfalls wurde in individuell normative Beweggründe gewechselt oder ohne weitere Begründung behauptet, man müsse entsprechendes aus dem Ausgsngstext aus deiktischen Gründen adaptieren... wofür es aber auch keine 'Regel' zu geben scheint).
Doch, die Regel gibt es – sie heißt in der Linguistik Referenzkohärenz und besagt, dass in einem kohärenten Text oder Metatext (z. B. eben einer Analyse) die referenzielle Setzung des Ausgangstextes übernommen wird, weil sonst der Referenzgegenstand verändert wird.
Das ist ein Standardprinzip der Textlinguistik und kein normatives Argument.Wenn der Ausgangstext eine Figur eindeutig mit bestimmten Pronomen referiert, folgt man dieser Setzung – so wie man auch den Namen, die Rollenbezeichnung oder andere referentielle Marker übernimmt.
Man kann das gerne diskutieren, aber es ist definitiv kein „individuelles Empfinden“, sondern eine ganz reguläre linguistische Basiskategorie. Ich finde langsam ziemlich amüsant, wie du dieses völlig simple und in sich unangefochten logische Prinzip ohne jedes überzeugende Argument unermüdlich als sachlich oder fachlich unzureichend wegzuwischen versuchst. Auch wenn du das noch 1000x schreibst, es istund bleibt Blödsinn

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Ich habe in Bezug auf unser Berufsbild eher Sorge, dass alles Fachliche zunehmend die KI übernimmt und Lehrkräfte primär zum Sozialarbeiter und Lernüberwacher mutieren werden. Das wäre dann mal so gar nicht mehr meine Welt.
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Wenn man sich die Zahlen nüchtern anschaut, relativiert sich das Ganze deutlich: Bei mehreren Millionen Leistungsbeziehenden spricht die Bundesagentur für Arbeit von einigen hundert Verdachtsfällen auf organisierten Bürgergeldbetrug. Aus der Antwort der Regierung auf die Anfrage der Grünen lässt sich entnehmen, dass nur drei Fälle bekannt sind, bei denen Gerichte eine Geldstrafe verhangen haben, also selbst da keine bandenmäßigen Betrug gesehen haben. Das ist ein reales Problem, aber eben eines im Promillebereich. Weit entfernt von dem Bild, das rechte Akteure und Springer-Medien gerne zeichnen oder hier User*innen dies als Hauptgrund für den Abstieg mancher Ruhrgebietsstädte überhöhen.
Ich habe die Problematik nicht als "Hauptgrund" dargestellt, sondern sprach von einer Kombination aus Strukturwandel, kommunaler Finanzlage, Infrastrulturverfall und Migration. Für manche Städte ist sie dennoch gravierend und bestimmt logischerweise auch das politische Mikroklima. Dabei geht es weniger um Sozialbetrug, als um - ja, Tatsache - Stadtbild und wie sich ganze Viertel transformieren. Duisburg z.B. hat in wenigen Jahren eine Zuwanderung von etwa 30.000 Rumänen und Bulgaren zu verzeichenen. Das hat die Größenordnung einer Kleinstadt. Was angesichts der sinkenden Gesamtbevölkerungszahl in der Stadt eigentlich relativ egal wäre, wenn damit nicht (aus mir immer noch unerfindlichen Gründen - warum lebt und verhält man sich so?) der komplette Verfall dieser Stadtteile einherginge. Wer kann, geht. Spiegelt sich auch schön in der Tabelle zu Bevölkerung nach Staatsanehörikeit in diesem Artikel: https://www.waz.de/staedte/duisbu…nalitaeten.html Nachbarstädte wie Dinslaken nehmen zukünftig keine Duisburger Schüler mehr auf, weil sie komplett mit Anmeldungen überrannt werden, was garantiert noch mehr Leute, die ihre Kinder nicht im Duisburger Norden einschulen möchten, zum Wegzug nötigen wird. Was hier passiert, ist Marginalisierung in Rekordzeit und der Katalysator ist in diesem Fall ganz klar die Migrationsproblematik.
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Alles klar - dann sind wir uns ja zumindest im wissenschaftlichen Teil einig, das freut mich

Was das Verfassungsrecht angeht: mein Verweis bezog sich ausschließlich auf die Frage, ob geschlechtliche Selbstzuordnung als Persönlichkeitsaspekt grundsätzlich anerkannt ist - nicht auf irgendeine "Verbindlichkeit" für die Klausursituation. Die Rechtsdetails sind für die konkrete Bewertungsfrage aus meiner Sicht ohnehin nachrangig.
Für die schulische Praxis bleibt mein Punkt daher schlicht: Wenn ein Text eine Figur konsistent referenziert, folgt die Analyse dieser Setzung. Alles andere war Ergänzung, nicht Ausgangspunkt.
Und ja, wir müssen uns nicht weiter drehen. Für mich ist der Austausch hiermit auch rund.
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...allerdings habe ich so sinniert, wie man wohl damit umginge, würde ein Elternteil eine ähnliche Diskussion vom Stapel brechen. Was ich online zu diskutieren gewillt bin, wenn ich eigentlich anderes tun sollte, ist ja eine Sache, im realen Berufsleben hätte ich darauf allerdings vermutlich weniger Lust und schon gar keine Bereitschaft.
Könnte potentiell ätzend sein.
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Wir drehen uns im Kreis, weil wir grundsätzliche Dinge (etwa die objektive Existenz besagter Hierarchien) grundsätzlich anders sehen. Mir genügt die Legitimierung über entsprechende unterschiedliche Anerkennung in Wissenschaft und Rechtswesen. Dir nicht. Nun gut.
Zur Wissenschaftlichkeit: Dass du Geschlechtsidentität auf individuell relevante Selbstzuschreibung reduzierst, ist meines Erachtens bereits wissenschaftlich verkürzt. Geschlechtsidentität ist eindeutig als eigenständiges, empirisch messbares und sozial relevantes Merkmal beschrieben - differenzierbar von Genderrolle, Gender Expression und Nonkonformität. Dass es Forschungsdiskussion gibt, ist kein Argument gegen die Existenz der Kategorie. Forschung ist kein Abstimmungsprozess. Kategorien gelten, solange sie empirisch tragfähig sind, und das sind sie.
Zur rechtlichen Ebene: Ich habe nicht behauptet, Art. 2 GG führe zu einer Verbindlichkeit der Pronomenwahl. Das ist deine Konstruktion. Art. 2 schützt die freie Entfaltung der Persönlichkeit, und dazu gehört eben auch die geschlechtliche Identität. Das ist ständige verfassungsgerichtliche Rechtssprechung, spätestens seit den TSG-Entscheidungen.
Und ja: Art. 3 verbietet Diskriminierung wegen des Geschlechts. Dieses Geschlecht ist im GG nicht biologisch definiert, weder 1949 noch heute. Die Rechtsprechung hat bereits mehrfach festgestellt, dass dieser Diskriminierungsschutz die Geschlechtsidentität umfasst. Urteile werde ich jetzt nicht raussuchen, die findest du aber bei Bedarf sicher selbst

All das ist aber eigentlich nach wie vor nebensächlich, denn wir reden hier immer noch ursprünglich über eine Englischklausur und dort gilt als einziges Prinzip: wenn ein Text eine Figur konsistent mit bestimmten Pronomen bezeichnet, dan ist das der Referenzrahmen der Analyse. Das gilt unabhängig von Sex, Gender, Titeln oder philosophischen Ontologie. Aber auch das hatten wir hier schon zigmal, von daher sind alle Standpunkte vermutlich ausreichend benannt - ich danke für die Prokrastinationsvorlage und bin damit endgültig raus 😄
...ach, und ja, das "nicht" war zu viel

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Unfortunately, I'm not allowed to do that anymore.

Wer das beweint, muss schwer beschädigt aus der Schule entlassen worden sein 🥺 Alles Gute!
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Ja, genau das gibts hier auch viel. Der Grundfehler ist meines Erachtens allerdings, dass eine Einwanderung in fremde Sozialsysteme überhaupt möglich ist. Nach 3 oder 5 Jahren Berufstätigkeit und nachweislicher Nettosteuerzahlung, meinetwegen, aber so, wie es derzeit läuft, ist das gesamte System ein absoluter Irrsinn. Die Mietgeschichten sind ein Folgesymptom.
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Die Hierarchien bestehen ganz objektiv; die "Bevorzugung" der Geschlechtsidentität ergibt sich aus der sozialen, wissenschaftlichen und rechtlichen Anerkennung. Was jemand subjektiv für wie wichtig hält, spielt für die Hierarchie der Kategorien eine untergeordnete Rolle. Das ist kein argumentatives Dilemma, sondern eine Orientierung an den gesellschaftlichen und rechtlichen Realitäten.
Es ist auch fraglich, ob die Relevanz der geschlechtlichen Selbstzuordnung erst durch einen Verwaltungsakt entsteht oder ob sie nicht bereits im Rahmen der allgemeinen Persönlichkeitsrechte anerkannt und geschützt ist. Dort ist Geschlechtsidentität jedenfalls auch nicht explizit biologisch definiert. Dass manche Titel ebenfalls nicht rechtlich verankert sind, macht sie wiederum nicht zu Identitätsmerkmalen.
Wir drehen uns allerdings im Kreis... im Prinzip ist das alles schon gesagt. Ich geh zur Abwechslung mal korrigieren

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Es sind teilweise auch schlicht Probleme, die sich aus der EU-Freizügigkeit ergeben..
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Das zentrale Problem an deinen Beispielen - und warum ich sie nicht sonderlich gelungen finde - ist, dass du verschiedene Kategorien (Pronomen, biologische Merkmale, Göttlichkeitsanspruch, Titel) als gleichrangig zu behandelnde Formen der identitären Selbstzuschreibung darzustellen versuchst. Das sind sie aber schlicht nicht und zwar ganz unabhängig von normativen Überzeugungen. Geschlechtsidentität ist ein wissenschaftlich und empirisch belegtes Phänomen, das inzwischen nicht nur sozial, sondern auch rechtlich verankert ist. Es ist also eine anerkannte Kategorie, die reale Relevanz besitzt. Eine Göttlichkeitsbehauptung ist dagegen kein wissenschaftlich, sozial oder sonstwie anerkanntes Identitätsmerkmal und somit besteht auch keine referenzielle Notwendigkeit in einer Textanalyse. Das selbe gilt für erfundene Titel. Wir können die Diskussion biologische Pronomen vs. sonstige Pronomen führen (und das ist hier im Thread bereits ausführlich geschehen), die anderen von dir eingebrachten Beispiele sind und bleiben aber völlig unpassend und irrelevant.
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Vergleichen mit anderen Altindustrieräumen ist die Bilanz lange gar nicht so schlecht gewesen, denke ich. Ich hab im Ruhrgebiet studiert und damals in einem günstigen Stadtteil gewohnt, das war (entgegen meinen eigenen Erwartungen vorher) erstaunlich okay. Im letzten Jahrzehnt gehts allerdings rasant bergab und das hat meines Erachtens weniger mit verfehlter Wirtschaftspolitik zu tun als mit Globalisierungseffekten und einer Migration, die auf sowieso strukturwandelbedingt finanziell wackelig aufgestellte Kommunen getroffen ist. Dazu kommt gerade ein beispielloser Infrastrukturverfall. Fürs die letzten 10 Jahre kann ich sagen: besser ist hier objektiv nix geworden und in meiner alten Studentenwohnung würde ich heute nicht mehr wohnen wollen, die ist nämlich ins Ghetto gerutscht.
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Das Ruhrgebiet fällt an allen Ecken und Enden auseinander, Strukturwandel-Leuchtturmprojekte mal ausgenommen. Ich denke, die Luftqualität von damals wünscht sich niemand zurück, ansonsten reicht ein Blick in jede einzelne Innenstadt und in durchweg alle nördlichen Stadtteile der Pottstädte um zum Ergebnis zu kommen, dass das diffuse Gefühl vermutlich handfestere Grundlagen als nur Verklärung hat.
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Man kann natürlich endlos über absurde, hypothetische Extrembeispiele diskutieren und ontologische Hierarchien zwischen Pronomen, Titeln, Göttlichkeitsbehauptungen und biologischen Merkmalen konstruieren. Dann können wir Deixis aber direkt als optional einstufen, aufhören, auf Textbasis zu analysieren und ausschließlich noch Metadiskurse über die Möglichkeit von Metadiskursen führen.
Für die Schulpraxis ist der Fall doch ganz einfach:
Der Text setzt die Sprache.
Die Analyse folgt ihr.
Simpel. -
Ich war vor gut 40 Jahren erstmals im Ruhrpott. Man sah schon von weitem die dunkelgraue Luft. Wir standen am Zugfenster und staunten. Diese blöde Bürokratie.
Und dennoch war die Stimmung im Pott vor 40 Jahren vermutlich besser, als heute.
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Das sind die relevsnten Fragen, die auch berwits geraume Zeit im Raum stehen, aber koomisxherweise nie beantwortet wurde
Ganz kurz, ich hab deine Fragen durchaus zur Kenntnis genommen, mein grippiges Hirn hatte allerdings keine richtige Lust mehr zur Auseinandersetzung.
Weil "His Majesty" aber gerade nochmal wiederholt wurde: dabei handelt es sich ja nicht um ein Pronomen (das im Kontext des Ausgangstexts auf einer Selbstzuschreibung basiert und dessen weitere Verwendung sich dann aus dem Kohärenzprinzip der Textarbeit ergibt), sondern um einen Titel, also eine soziale Rolle. Niemand würde erwarten, dass Schüler in einer Analyse ständig His Majesty schreiben, aber sie sollen die Figur konsistent so bezeichnen, wie sie im Originaltext etabliert ist. Nichts anderes erwartet man beim Gebrauch von Pronomen, die nunmal Ausdruck der eindeutig festgelegten Identitätsreferenz einer Figur sind.
Zur Frage der Grenzen: die liegen dort, wo der Ausgangstext selbst mehrdeutige oder ironische Identitätszuschreibungen eröffnet. Wenn Pronomen im Text z.B. in verschiedenen Kontexten unterschiedlich gebraucht würden, könnte ein Schüler das sehr problemlos aufgreifen. Ist das aber nicht der Fall und sind die Pronomen im Ausgangstext klar als kommunikativ gesetzte Identität festgelegt, ist eine abweichende Bezeichnung unangemessen und ein Referenzfehler.
...dass du das nicht überzeugend findest, habe ich verstanden, finde deine Argumente aber ebenso wenig überzeugend, wie du meine. Insofern kommen wir da wohl einfach nicht zusammen und ich bin hiermit raus

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