Beiträge von Maylin85

    Nun ja, es gab einen Haufen durchaus sachlicher Gegenargumente, die du von Seite 1 an sehr dogmatisch-verbohrt als nicht valide abtust, weil sie das für dich nicht sind. Viele andere sehen das anders. Letztlich bleibt es hier ganz schnöde bei unterschiedlichen Perspektiven und Auslegungen.


    ..ich bin übrigens kurz davor, Bingokärtchen anzulegen... rote Heringe... ad hominem... Derailment 😄😉

    Linguistik fehlt in der Schule komplett. Man kann das in Ansätzen mal thematisieren, z.B. wenn man sich Nigerian Pidgin genauer anguckt, aber ansonsten ist Fremdsprachenunterricht in der Schule schon sehr anwendungsorientiert und wenig sprachwissenschaftlich aufgezogen. Vielleicht meint trance sowas?

    Doch klar, innerhalb der Themen. Nigeria war bei uns z.B. auf short story extracts fokussiert (anhand derer man sich auch prima an den Themenschwerpunkten entlanghangeln kann), zum American Dream wurde das Drama gelesen, später kommt noch der dystopische Roman usw.

    Großbritannien hatte bei uns allerdings überwiegend Sachtextfokus.

    Also ich bekenne, dass ich für Anglistik so gut wie gar nix gemacht habe und mit 1,3 durchs Examen gegangen bin (Fachdidaktik hats versaut 🙄). Wer gut analysieren und interpretieren kann, schwimmt easy peasy ohne großen Aufwand durch. Geografie, was ich eigentlich interessanter fand, war deutlich lernintensiver und gab im Ergebnis die schlechtere Note. Dass Mathe und Naturwissenschaften im Studium anspruchsvoller sind, würde ich niemals anzweifeln, da braucht man sich auch nichts vormachen.

    Ob Naturwissenschaftler so super in Literaturarbeit sind, weiß ich nun allerdings auch nicht. Generell macht das Aufrechnen auch einfach wenig Sinn.

    In meiner Welt geht das Halbjahr bis zum 6.2., aber nun gut. Was Einzelne durch Klausuren verpassen, müssen sie selbstständig nacharbeiten, da "warte" ich nicht. Ich finde eher beim USA-Thema die Zeit knapp, aber nun gut, empfindet jeder anders.

    67-Minuten-Stunden hatte ich auch 7 Jahre lang, bin froh, dass ich das nicht mehr habe 😊

    Ich finde die Unterstützung der Ukraine richtig, nur hätte man von Anfang an all in gehen und effiziente Waffen liefern müssen. Und zwar alle Kategorien, die dort benötigt wurden. Mit der Strategie, so wenig wie möglich so zauderlich wie möglich und so verzögert wie möglich rauszurücken, mutiert das Ganze zur endlosen Geldverbrennungsmaschinerie. Extrem fragwürdig.

    Bei uns hat das Wirtschaftsgymnasium Unterstufe, Mittelstufe und Oberstufe. Kann mich da auch noch nicht so recht dran gewöhnen.


    Zur Frage: solche Dinge sehe ich inzwischen sehr gelassen und pragmatisch. Wenn verschoben werden muss, ist das eben so. Irgendeinen Termin wird es geben und irgendwas wird die Klausur dann schon beinhalten können.

    Das Problem ist nicht, welcher Prozentsatz am Ende in der Langzeitarbeitslosigkeit landet, sondern wie viele Mitschüler unterwegs mit in die Mittelmäßigkeit gerissen werden. Dass wir in sämtlichen Leistungsstudien zunehmend abstinken, belegt ja sehr klar, dass wir eine Schieflage haben. Auch Schüler selbst benennen Unterrichtsstörungen als eines der größten Lernhindernisse im Schulalltag.

    Forderungen nach disziplinarischen Maßnahmen als "populistisch" abzutun, finde ich zu einfach. Pädagogik ist per se keine ernst zu nehmende Wissenschaft (in welcher seriösen Wissenschaft dreht sich alle paar Jahre der Wind nach dem Zeitgeist?) und dass das, was pädagogische "Forschung" postuliert, in der Praxis nicht funktioniert, sehen wir jeden einzelnen Tag. Statt krampfhaft an dysfunktionalen Ideologien festzuhalten, wäre eine Rückbesinnung auf klare Leitplanken und spürbare Konsequenzen eventuell nicht so schlecht. Hat eigentlich mal jemand untersucht, wie unser endlos-viele-Chancen- und Samthandschuh-Ansatz sich auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen auswirkt? Mir kommt hin und wieder der Gedanke, dass Konsequenzlosigkeit und ständiges Verständnis für jede Pupsbefindlichkeit auch nicht sehr geeignet sind, um Heranwachsenden eine gesunde Orientierung zu geben.

    Der schwedische Vorstoß ist natürlich nach unserem Werteverständnis ein Tabubruch, geht meines Erachtens aber durchaus auch in eine richtige Richtung - dass bei uns Mörder und Schwerstkriminelle unter 14 kaum nennenswert belangt werden, ist jedenfalls auch nicht sehr gelungen und braucht eine Korrektur in den Verfahren und Gesetzesgrundlagen.

    Und ich sehe es als meine Kernaufgabe, Kinder, die am Rand der Gesellschaft stehen, weiter in die Mitte der Gesellschaft zu bringen, damit diese ein produktiver und ausgeglichener Teil dieser werden. Das kostet auch was. Und der Staat tut gut daran, diese Ausgaben zu tätigen. Die Alternative ist, dass diese Kinder ausschließlich ausgeschlossen sind. Ausgeschlossene neigen nun nicht gerade dazu, sich freiwillig wieder zu integrieren...

    Das finde ich auch alles gut und richtig. Kritisch wird es meines Erachtens, wenn Kinder ein Verhalten aufweisen, das alle anderen im Lernen und Fortschritt behindert - und darum gehts ja hier, Stichwort sozialer Fußabtreter. Ich wünsche mir andere Verfahrensweisen für diese spezielle Klientel.

    Mir ist das einzelne Kind wichtig. Ich möchte dass es das Bestmögliche für sich erreichen kann. Das Erreichbare ist dabei natürlich sehr unterschiedlich. Ich habe aber durchaus auch Freude daran, Kinder z.B. emotional-sozial zu begleiten und freue mich da über Fortschritte. Wie gesagt frustriert es mich dann natürlich auch, wenn die Basiskompetenzen überwiegend nicht erreicht werden, da das schon den meisten prinzipiell zuzutrauen ist, aber ich kann es auch einordnen und sehe wirklich immer deutlicher, wie sehr die Kinder und ich dann mit unserer Frustration im selben Boot sitzen.

    Ernst gemeinte Fragen: was wird aus Kindern, die keine Basiskompetenzen erreichen? Wie viele dieser Kinder werden einmal Nettosteuerzahler? Sozial-emotionale Begleitung ist ja schön und gut, aber der übergeordnete Sinn und Zweck von Schule liegt immer noch darin, möglichst fähige Arbeitskräfte und Steuerzahler zu generieren. Wenn das zunehmend schlechter gelingt oder gar in einer Lerngruppe "überwiegend" gar nicht, wie lässt sich dann perspektivisch unser recht ordentlicher Stundenlohn überhaupt noch rechtfertigen?

    Versorgung gibt es nicht nur gegen Leistung. Die Minimalversorgung gibt es aus gutem Grund als Menschenrecht. Und Minimalversorgung schließt in dem Sinne mehr ein als Essen, Trinken und Unterkunft. Dazu gehört auch Bildung und Teilhabe. Und vor allem Selbstbestimmung! Das ist kein Luxus, das ist das Mindesmaß.

    Ich persönlich halte das für eine Festlegung, die einmal aus sicherlich sehr ehrenwerten Motiven getroffen wurde, die aber letztlich schädlich ist. Ich halte sie auch nicht für in Stein gemeißelt. Es ist unsere soziale Überversorgung, die Verhaltensweisen, wie wir sie teilweise erleben, überhaupt erst erlaubt. Auch wer sich maximal unsolidarisch und belastend für seine Umwelt verhält, ist weiterhin unverändert bequem abgesichert. Das kommt einer gesellschaftlichen Duldung gleich (bzw. ist eine), die ich für fatal halte.

    Würde man das Auffangnetz für arbeitsfähige, gesunde Menschen erst bei Gemeinschaftsunterkünften im Schlafsaal statt über der eigenen Wohnung spannen und freie Geldmittel gegen Suppenküche und Sachleistungen tauschen, würde der eine oder andere sich evtl. überlegen, ob er nicht evtl. doch mal daran arbeitet, die Kurve zu kriegen. Das gilt insbesondere auch für Jugendliche.

    Ich denke auch nicht, dass der gesellschaftliche Wandel das breite Erziehungsversagen vieler Eltern rechtfertigt. Es sind ihre Kinder, es ist ihre Verantwortung, also müssen sie gerade stehen, wenn sie ihr Kind gegen die Wand fahren. Statt dessen werden nichtmals gut betuchte Eltern, die mit ihren eigenen Kindern nicht mehr klarkommen und sie in die stationäre Jugendhilfe übergeben, nennenswert zur Kasse gebeten, sondern auch diese Last trägt überwiegend die Allgemeinheit. Das ist alles so falsch...

Werbung