Beiträge von Maylin85

    Ich würde mich bezüglich der Fehlstunde nach Rausschmiss auch nochmal rechtlich absichern. Mein Ansatz wäre in dem Fall auch ohnehin komplett anders: ich würde ihn samt Aufgaben rausschicken und die Abgabe der bearbeiteten Aufgaben zum Stundenende einfordern. Du möchtest ihm ja nicht die Chance zur Arbeit am Unterrichtsstoff verwehren, sondern findest ihn lediglich aufgrund seines Sozialverhaltens gerade im gleichen Raum nicht tragbar. Gibt er was ab, gibst du ihm damit die Möglichkeit noch Leistungen einzubringen ohne dass er dir auf den Keks gehen kann; gibt er nichts ab, kannst du ihm für die Stunde die entsprechende Mitarbeitsnote geben. Passt ihm das so nicht, soll er sich eben an die Spielregeln halten und sein Verhalten anpassen.

    Mich irritiert übrigens auch, dass du die ganze Zeit vom Daddeln schreibst. Ich hatte neulich auch eine Klasse, die ganz selbstverständlich am Handy rumhing - äh nee, bei aller Liebe, aber das finde ich auch bei Erwachsenen nicht okay und erwarte, dass in meinem Unterricht gewisse Regeln eingehalten werden. Wer kein Interesse am Geschehen und Besseres zu tun hat, kann ja gerne gehen, aber im Unterricht zu zocken ist schon megarespektlos und geht so nicht. Dabei kann für die Mitarbeitsnote für die Stunde auch nichts anderes als eine 6 rauskommen, meine ich.

    Von einem Bekannten weiß ich aber genau das Gegenteil und er hat wegen einem Studienseminar gewechselt.

    Und auch das ist eine hoch subjektive Erfahrung und du kennst nur die eine Seite der Geschichte.

    Man sollte sich auch mal frei machen von dem Gedanken, dass an Seminaren Leute rumlaufen, die einem bewusst das Leben schwer machen wollen und "unfair" sind. Ich habe das Ref als extrem bescheidene Lebensphase empfunden, mir ist aber nie jemand begegnet, der gezielt bösartig und destruktiv war. Die Kritik, die ich bekommen habe, war letztlich ebenso berechtigt, wie die Noten. Es gab aber auch in meinen Fachseminaren Mitreffis, die Gift und Galle in Richtung derFachleoter gespuckt und sich notorisch unfair behandelt vorkamen. Vielleicht täte es manchmal gut, auch die eigene Kritikfähigkeit zu reflektieren.

    Also meine Raviolidosen sind definitiv separat, sowas hat hier ansonsten nämlich auch höchstens Festival-Daseinsberechtigung. Ich brauche aber für Notfälle auch kein supertolle Dosengerichtsvielfalt, sondern da steht wirklich nur Ravioli und nichts, was durchrotieren müsste. Die halten ewig 😊

    Es ist müßig, sich mit nicht-Beamten zu vergleichen. Mit der Verbeamtung ist man einen Deal eingegangen, der genau das, was du jetzt verständlicherweise als bescheiden empfindest, eben beinhaltet. Kannst du dich damit nicht arrangieren, kannst du dich entlassen lassen und woanders neu beginnen.

    Ich frage mich gerade, so rein theoretisch, ob Entlassung und Neuverbeamtung für Mangelfachkollegen ein lohnendes Pokerspiel sein könnte, wenn die Versetzung an eine Schule erfolgt, an der man nicht arbeiten möchte. Mit Mangelfach müsste man über den normalen Neubewerbungsweg doch recht unkompliziert an eine neue Stelle kommen und kann dabei vorselektieren, wo man sich bewirbt. Die Nachversicherung nach der Entlassung aus dem Dienst kann man aufschieben, so dass man auch nicht sofort alle erworbenen Pensionsansprüche verliert.

    Ich habe bis Corona meist jeden Tag kurz eingekauft, was ich an dem Tag halt brauchte. Als dann die Hamsterer loszogen und es manche Dinge tagelang nicht gab, nervte das schon. Ich erinnere mich an ein Gassitreffen am Rhein, bei dem eine Freundin mich mit Klopapier versorgen musste, weil man als berufstätiger, erst mittags einkaufender Mensch über mehrere Tage nichts bekommen konnte und es tatsächlich langsam eng wurde. Man kommt sich bei der Klopapierübergabe auf dem proppevollen Parkplatz schon etwas dämlich vor. Ich schaue seitdem (und seit man mit Quarantäne rechnen musste), zumindest über eine Woche zu kommen. Das fällt für mich auch nicht unter Preppen.

    An mehrtätigen Wasserausfall glaube ich eigentlich auch nicht, mich hat aber letztlich der Einwand überzeugt, dass im Fall des Falles auch die Hunde nichts zu trinken hätten. Der Gedanke stört mich komischerweise mehr, als selbst irgendwo was auftreiben zu müssen.


    Verwandte waren seinerzeit vom Stromausfall im Münsterland betroffen, man muss also gar nicht bis in die späten 70er zurückschauen.

    Die Hunde können die Tiefkühltruhe leer fressen, wenn der Strom ausfällt 🙃

    Nein ernsthaft, ich hab dafür neuerdings 15kg Trockenfutter in Reserve (eigentlich bekommen sie Frisches). Was wir nicht brauchen und kurz vor Ablauf steht, bekommt dann der Tierschutz.

    Bei den Summen kommt man fast ins Grübeln, ob es ökonomisch sinnvoll wäre, sich doch noch ein paar Kinder anzuschaffen. Eine Freundin berichtete gestern, dass sie jetzt quasi ihre komplette Miete obendrauf bekommt - ich gönne ihr das, wirklich, aber ein bisschen unverhältnismäßig benachteiligt empfinde ich alle, die keinen Kinderzuschlag bekommen, damit schon.

    Für 4 Personen und 10 Tage hätte ich auch keine Vorräte. Aber mit 5 Raviolidosen kommt man schonmal über 5 Tage (1 Person) und die habe ich tatsächlich auch exklusiv für "krank und keine Lust zu kochen"-Fälle im Keller. Oder eben meinetwegen auch für Stromausfall, wo Nudelnkochen dann ja auch nicht funktioniert. Müsli oder dergleichen fürs Frühstück sprengt auch keine Lagerkapazitäten. Mir reicht das, ich müsste in Notfällen für ein paar absehbare Tage nichts Supertolles essen.

    Sixpacks Mineralwasser lassen sich auch recht platzsparend lagern. Ich hab welche für den Fall der Fälle auf der Kellertreppe stehen (nutze eigentlich Sodastream); die volle Treppenbreite braucht man ja im Normalfall eh nicht.

    Wahrscheinlich geht das Empfinden für die Notwendigkeit von Vorräten aber einfach auch deutlich auseinander. Ich habe die bis Corona und drohende Quarantänen auch nicht so wirklich gesehen.

    Theoretisch eine Option, ja. Ich bin aber auch nicht sicher, ob das die Abbruchquoten nicht eher noch verstärken würde, wenn Leute dann in mehreren Fächern Feststellungsprüfungen machen müssten.

    Mir widerstrebt trotzdem irgendwie, über den Punkt einfach mehr oder weniger großzügig hinwegzusehen. Suche gerade den für mich vertretbaren Mittelweg.


    Bei Attesten und Fristen war ich aber übrigens auch immer großzügig. Alles, was bis Noteneintragungsdeadline noch eintrudelt, entschuldige ich auch noch.

    Ich mache tatsächlich nach jeder Stunde im Schnellverfahren SoMi Noten, sonst kämen mir meine Endnoten auch nicht wirklich belastbar und valide vor. Unentschuldigte Fehlstunden fließen mit 6 ein. Hab ich immer schon so gemacht und finde auch eigentlich, dass ein weniger strikter Umgang mit Fehlstunden weder zielführend noch fair gegenüber den anwesenden Mitschülern ist.

    Mein System kommt allerdings gerade auch an Grenzen, wenn man Schüler mit 30-40% (oder mehr) unentschuldigten Fehlstunden hat und nicht direkt die Schule leerräumen möchte.

    Das ist in der Situation natürlich schwierig. Vielleicht sind das Phasen, in denen man über Grundsatzentscheidungen nachdenken muss. Vielleicht kann ja die Frau wieder arbeiten und du während der Stellensuche mit dem Kind zu Hause bleiben.. vielleicht lohnt es sich, Schulen in der Umgebung abzuklappern und die Chancen auf Vertretungsstellen auszuloten... vielleicht findet sich übergangsweise ein Job komplett außerhalb des Systems Schule... vielleicht kann man sich als Familie doch zu größerer regionaler Flexibilität durchringen etc. Kommt man bei allen Optionen zu dem Ergebnis, dass es nicht geht oder man nicht dazu bereit ist, bleibt nur durchziehen. Auch das dann wiederum mit allen Konsequenzen. Meine Sorge wäre bei den skizzierten Bedingungen, dass man dort auf absehbare Zeit nicht wegkommt und viele unschöne Jahre vor sich hat.

    Also wenn ich krank bin, gehe ich nicht einkaufen, sondern esse halt das, was die Tiefkühltruhe noch hergibt. Da ich alles andere als ein Prepper bin, ist das meistens nichts Dolles, aber zum Sattwerden reichts. Notfalls stehen auch noch irgendwo ein paar Raviolidosen. Kann mir kaum vorstellen, dass es Haushalte gibt, in denen man nicht mal 5 Tage überlebt ohne in Supermärkte zu rennen. Zumal man ja meist auch merkt, wenn was im Anmarsch ist, und rechtzeitig einkaufen kann, bevor es richtig losgeht.

    Richtig sichtlich kranke Leute in der Apotheke, okay. Aber im Supermarkt muss unter normalen Umständen wirklich nicht unbedingt sein.

    Kündigen, neu bewerben. Für solche Zustände wäre ich mir zu schade und würde schnellstmöglich den konsequenten Schlussstrich ziehen. Irgendwo wird sich schon wieder eine passende Stelle in deiner ursprünglichen Laufbahn auftun.

    Also ich bin gerade krank mit grippalem Infekt und mein Arzt hat noch einen PCR Test gemacht (glücklicherweise negativ). Und natürlich habe ich vorher auch Selbststests gemacht. Mir fällt kein einziges Argument ein, wieso man sich NICHT testen sollte mit Symptomen und ich verstehe ebenso wenig, wieso man symptomatisch unbedingt draußen rumspringen muss (Thema "einsperren").

    Wenn gehäuft Infektionen auftreten, fände ich testen (auch in der Schule) jedenfalls nicht verkehrt.

    Die Einwände sind alle richtig, dennoch verstehe ich den Frust. Auch über die Kriterien, die man sicherlich mal mehr (Schwerbehinderung), mal weniger (Familiengedöns) überzeugend finden kann. Ändert aber letztlich nichts daran, dass die Dinge sind, wie sie sind, und ggf. nur bleibt, sich gut zu überlegen, wie man damit umgehen wird. Neid und böses Blut gegenüber Kollegen finde ich nicht angemessen, denn bescheiden ist die Situation für alle und am Ende haben bei sowas eben einige Glück und andere Pech, that's life.

    Ich bin mir für mich inzwischen sehr klar, dass ich nicht mehr mit Kindern arbeiten möchte und im Fall des Falles den Beruf verlassen werde. Das habe ich dann aber inkl. aller Konsequenzen mit einer für mich wohl letztlich suboptimalen Berufswahl (denn in Schulen springen ja nunmal überwiegend Kinder rum/hätte man wissen können) selbst verursacht und kann ich nicht den übergeordneten Stellen ankreiden. Deren berechtigtes Interesse muss die Deckung der Unterrichtsversorgung sein.

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