Beiträge von Thamiel

    "Klärt das unter euch!" ist ein Arbeitsauftrag wie jeder andere auch.
    Wenn du als Lehrer einen solchen an SuS vergibst, die mit der Ausführung überfordert sind, ist das dein Fehler.
    Wenn weder Ausführung noch Endergebnis kontrolliert werden, brauchst du dich auch nicht über das Endergebnis zu wundern.
    Das sind aber Basics.

    "Unter euch klären" führt dann aber u.U. zu Hänseleien oder zum Faustrecht. Man ermutigt die Kinder ja, die Sachse selbst in die Hand zu nehmen, aber sie machen das dann nicht unbedingt so, wie wir es uns wünschten.

    Wenn sie es nicht so machen, wie du es dir wünschst, dann überlass es ihnen halt nicht, wo ist das Problem?

    Wer gibt dir eigentlich das Recht zur Wahl? Fühlst du dich intelligent und umsichtig genug? Oder wer hat dir das Recht erteilt und sollte es entziehen, wenn du mal "das Falsche" wählst?Ich würde dich bitten, nicht ständig öffentlich die Grundrechte anzweifeln.[..]


    Die Entscheidung, Grundrechte anzuzweifeln und ggfs. zu entziehen (insb. das Wahlrecht) ist Sache der Gerichte. Grundrechte per se sind nicht sakrosankt.

    Als Mann ist in den heutigen Zeiten jeglicher Körperkontakt zu Schülern ein No-Go. Das geht so weit, dass in ernsten Situationen das persönliche Prozessrisiko wegen unterlassener Hilfeleistung kleiner und kalkulierbarer ist, als die Abwehr falscher Verdächtigungen wegen Körperkontakt.[...]

    Gerade den letzten Satz finde ich sowas von falsch. Wenn Gefahr im Verzug ist mögen sich leichtere und kleinere Kolleginnen auf diese Art entschuldigen können, ein Lehrer kann es nicht mehr.

    Welche sind das in der GS?

    Ha, die hatte ich vor zwei Tagen im Rundlauf zum Abzeichnen vor mir. Es war der Hohn, da standen Worthülsen drin direkt aus dem Berufsbild des Software-Engineering. Ich konnte nicht umhin, sie am Rand schriftlich entsprechend zu kommentieren. Bin mal gespannt, ob SL dazu noch was sagt :cursing:

    Nächste Woche habe ich eine fachfremde Mathe-Klausur. Da schreib ich die Aufgabe an die Tafel. Mal gucke, wie die Schüler da reagieren. :teufel:

    Führen sie für folgende Funktion eine vollständige Kurvendiskussion durch:
    f(x)= ....

    Hab ich in der 4. Klasse bei Mathearbeiten auch gemacht. Bis meine Chefin gemeint hat, sie hätte gerne eine Kopie der geschriebenen Leistungsnachweise für die Akten und Handyfotografien der Tafelanschrift wären nicht leserlich genug. :autsch:

    Ok, gesetzt den Fall, ich wäre Jäger und töte mir mein Fleisch selber. Ich umgehe also die "verwerfliche" Viehwirtschaft und die Viecher haben bis zum Knall wohl so natürlich gelebt, wie es in unseren Landen sich noch leben lässt. Gilt das auch noch als unethisch? Abgesehen von Austern wahrscheinlich wird jedes zum Konsum bestimmte Fleisch gewaltsam zu Tode gebracht. Je nachdem wie man Tierleid definiert haben möchte lässt sich dieses dann nicht ausschließen?

    Fleisch essen IST nunmal unethisch und unökologisch.[...]Das einzige "Argument" für den Fleischkonsum ist nunmal "ich will aber, weil es mur schmeckt". Steht doch zumindest dazu und tut nicht so, als esst ihr Fleisch wegen der sonst fehlenden "Stoffe". Es ist B12 und das kann man einnehmen.


    Oh, ich steh dazu: Fleisch schmeckt mir und ich möchte nicht drauf verzichten. Handle ich immer noch unethisch und/oder unökologisch, wenn ich es nicht im Discounter einkaufe?

    Die Beurteilung werden relevant beim Aufsatteln auf Funktionsstellen in der SL (zumindest theoretisch, aber bei uns in der Gegend ist das zur Zeit ein unglaublicher Angebotsmarkt), wenn auf eine Fachleiterstelle geäugt wird oder Schulrat interessiert.

    Und nein, ihr betreibt diese Selbstausbeutung nicht für euch selbst[..]

    Ich würde es vorsichtig so formulieren: Diese "Selbstausbeutung" war dem Beurteilungsergebnis anlässlich meiner anstehenden Lebenszeitverbeamtung vor einem Jahr eher nicht abträglich. Oder allgemeiner: meine SL braucht mich. Man kann schlecht Tausende von Euro in Hardware investieren und keinen vor Ort haben, der die Kisten am Laufen hält. Man hätte nach einem Jahr 40 Laptops teuren Computer-Müll und ein saftiges Rechtfertigungsproblem. Wir verstehen uns in dem Punkt ohne drüber reden zu müssen. Und nu?

    Ich weiß nicht, ob man die Begriffe "digitaler Spökes", "digitaler Schrott" missverstehen kann? Wenn du gebranntes Kind bist, ist das dein Problem. Ich würde mir nur verbeten, deine diesbezüglichen Erfahrungen auf mich übertragen zu wollen. Es ist auch nicht pauschalisierend, zu behaupten, dass der Großteil der Medien in deutschen Schulen Papierform aufweist. Es ist nun mal so. Frag mal die Feuerwehr, in welchen öffentlichen Gebäuden sie am liebsten aktiv sein muss.


    Das ist es bei euch nicht, weil es davon abhängt, dass du bereit bist, das ehrenamtlich zu erledigen, was in einem professionellen Kontext hauptamtlich erledigt gehört.

    Nein. Das ist lediglich deine Interpretation. Ich sagte bereits, meine SL hat eine sehr gute Vorstellung davon, was an alles den Bach runtergehen würde, wenn ich nicht mehr mag oder nicht mehr kann. Von ehrenamtlicher Leistung ist da keine Rede, nur weil ich am Ende des Monats genausoviel Geld überwiesen kriege wie meine Kollegen. Alleinstellungsmerkmale in der Fähigkeitspalette des Kollegiums müssen sich nicht immer zwingend in klingender Münze auszahlen.

    Dann lernen sie zuminest, wie wenig zuverlässig der ganze digitale Schrott ist. Ansonsten können sie aber zur Abwechslung die Nase in ein Buch stecken, da sollen auch schon mal jemand was bei gelernt haben.

    "Zur Abwechslung"? :hammer: In welcher Schule unterrichtest du denn? Ist der Prozentsatz deiner Unterrichtsmedien in Papierform noch klein oder schon vernachlässigbar winzig?

    Wenn das wirklich wichtig ist, braucht's eben ein Konzept, mit dem man die Verfügbarkeit der Systeme sicher stellen kann.

    Scheiße nein, nicht noch ein Konzept. Zur Abwechslung nehme ich da mal lieber Rechner in die Hand und mach ihn für mich und meinen Unterricht wieder nutzbar, als noch so ein Papiermonster in die Aktenordnerwelt zu gebären. Das muss mir keinen Spaß machen, dafür bin ich Profi genug, als Grundschullehrer und als Dipl-Inf. gleichermaßen. Letzteres ist lediglich Grundlage meiner Kompetenz zu entscheiden, was machbar ist im IT-Umfeld Grundschule und was nicht. Das schönste Konzept der Welt löst nicht die Quadratur des Kreises.

    Kinder lernen nichts, wenn sie vor nicht nutzbaren Geräten stehen, die meinen, sie müssen sich nach dem Anschalten erstmal updaten, so dass sie warten müssen.

    Es geht auch nicht darum, dass Bildschirmgeflimmer den Klassenraum erhält. Es geht darum, dass Kinder mit funktionierenden Rechnern umgehen lernen und dazu ist es eine notwendige Bedingung, dass Kinder funktionierende Rechner vor sich auf dem Tisch stehen haben

    Entgegen deiner allgemein bekannten Einstellung dem Lehrerethos bzgl. mache ich mir diese Arbeit, damit ich die Arbeit mit den Rechnern im Unterricht nicht habe. Das hat mit leuchtenden Kinderaugen wenig zu tun. Ich sagte bereits oben: Es gibt keinen Dienstleister, der Rechnerwartung in einem Preisrahmen leistet, die Schule bezahlen kann. Die Rechner gehen durch Kinderhände.

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