Beiträge von Thamiel


    Dein Argument gegen Besipiel 1 ist nicht überzeugned. Da:
    a) Das "Insiderwissen" oft auf dem Stick ist bzw. durch den Fundort gegeben wird.
    b) Klar sollen die Klassenbucher in der Schule bleiben. Der Stick soll aber auch nicht verloren gehen. Genauso wie Sticks verloren gehen, sind auch schon mal Klassenbücher weg.


    Wie ich bereits sagte, der menschliche Irrtum. Es gibt keine Regeln, die diesen verhindern. Gegen Trägheit und Routine ist jedes Sicherheitskonzept machtlos.


    Dein Argument gegen Beispiel 2 ist falsch:
    Banken und Versicherungen feuen sich sehr wohl darüber. Die rufen bei uns immer wieder in der Schule an, um über igrendwelche Ausreden daran zu kommen. (Wir wollen Bewerbungstestunterlagen zuschicken, und brauchen nur eine Teilnehmerliste, ...)


    Und? Hilft es was, wenn die Banken und Versicherungen mit ihren Ausreden bei euch anrufen? Eben. Das ist nur social engineering anders herum. Erfolgreich wird es doch erst dann, wenn ihr euch am Telefon einlullen lasst. Macht ihr aber nicht und insofern steht das Argument.


    Ist aber letzendlich auch egal: Ich sehe da keine Ausnahme für im Datenschutzgesetzt. So wie ich es in der VO-DV I lese, musst du dich selbst bei einem einzigen Datensatz an die Datenschutzbestimmungen halten. In der Vorschrift wird auch nirgens erwähnt, dass die Daten irgendwie miteinander verknüpft sein müssen. Dort steht auch nicht wie viele es sein müssen.


    Es geht schon viel früher los: Es steht steht nämlich nirgends, das ich die Daten als unter die Datenschutzbestimmungen fallend identifizieren muss. Ich geb dir ein Beispiel: Ich hab ne Datei auf meinem USB-Stick oder auf dem Schulserver, die heißt "ha.csv" und die hat einen Inhalt, der sieht vielleicht so aus:


    #id,sID,cID,time
    0,1,13,1392850800
    1,1,6,1393196400
    2,2,0,1393974000
    3,6,12,1394146800
    4,0,13,1394492400
    usw, usw....


    Die steht im Kontext von noch 4-5 anderen CSV-Dateien, die dazu gehören und die im Inhalt in etwa genau so aussehen wie die da oben. Ohne Interpretation der Daten ist das Zahlensalat. Und die Interpretation muss ich doch nicht mitliefern? Alles, was ich mache ist, Zahlen in Relation zueinander zu setzen. Aber die Semantik, die sich hinter einer bestimmten Variable und ihrem Wert verbirgt, die steht nicht in den Dateien.

    Sagen wir mal so:


    Bsp. 1 setzt Insiderwissen voraus (Klassenbucheinsicht) und Zeit zum Vergleich. Ich weiß nicht, wie das bei euch ist, aber bei uns verlassen die KBs das Schulgebäude nicht.


    Bsp. 2 findet man in jedem Telefonbuch (inkl. Telefonnummer)


    Bsp. 3/4 sind personenbezogene Daten. Von der Sicherheitsrelevanz der Korrelation mit dem Klarnamen rangieren die auf einer Ebene wie PIN-Nummern von EC-Karten.


    Es steht und fällt mit der Schwierigkeit, personenbezogene Daten mit Schuldaten in Verbindung zu bringen. Das kann man von zwei Seiten ausgehend in Frage stellen. Entweder von der Seite der personenbezogenen Daten aus. Dann fragt man sich, wie sicher Namen, Adressen elektronisch untergebracht sind (der angesprochene verlorene USB-Stick, das verlegte analoge Klassenbuch - der banale menschliche Irrtum halt). Oder aber von der Seite der Schuldaten aus. Dann kann man sich fragen, inwiefern solche Daten tatsächlich "nicht personenbezogen" sind, also Rückschlüsse auf eine Identität bzw. auch schwächer, auf eine echte Teilmenge der Identitäten einer Klasse erlauben.

    Ich bin vom Fach. Wenn ich sage, dass in der Datenbasis keine Namen, sondern nur IDs vorhanden sind, dann meine ich das nicht oberflächlich, sondern bis runter in jedes Datenfeld:


    - Hans war am 18. abwesend, also muss die Zeile wo am 18. ein X steht zu Hans gehören.
    - Michael hat dreimal seine Hausaufgaben vergessen, also muss die Zeile wo drei X bei Hausaufgaben vergessen gemacht wurden zu Michael gehören usw.


    gibt es nicht. Es gibt bestenfalls:
    - [0] war am 18. abwesend, also muss die Zeile wo am 18. ein X steht zu [0] gehören.
    - [1] hat dreimal seine Hausaufgaben vergessen, also muss die Zeile wo drei X bei Hausaufgaben vergessen gemacht wurden zu [1] gehören usw.


    Security by obscurity mag bei bei der Sicherung von Axiomen angreifbar sein. Ich muss aber nur die Struktur sichern. Ob Hans Müller seine HA vergessen hat, oder eine bestimmte Zensur in einem bestimmten Fach erhalten hat, ist als Fallstudie für eine bestimmte Klasse vollkommen unabhängig von Geschlecht, Alter, Name und Adresse, soviel zu statistischen Angriffen. Mit anderen Worten, die Axiome dieser Struktur sind austauschbar und mehr muss ich nicht leisten, abgesehen davon, dass ich bei den Einträgen auf die Benutzung geschlechtsneutraler Pronomen achte.

    Warum lernt man so etwas nicht im Referendariat?


    Referendariat = reduzierte Stundenzahl, Vorführstunden, ständige Beobachtung und Bewertung durch Mentis, Schule, Fachleiter ??
    Normaler Schultag = 5 Stunden/Tag, Vor/Nachbereitungszeit pro Stunde zwingend < 30 Minuten ( ^^ ), ständige Beobachtung und Bewertung nur noch durch SuS und echter EAV ohne Netz, nicht dass, was im Ref einem hochtrabend als eigenverantwortlich verkauft wird.


    simon82: "Viel Spaß im Verkehr." (J.Dredd) :thumbup:

    [...]Und der große ist für die Krankenversicherung, und die sind sehr wichtig vorzulegen, im Falle der Mehr als sechswöchigen Erkrankung. Da kann es nämlich passieren, wenn man nicht innerhalb einer Woche diesen jeweiligen Zettel einreicht, dass man wegen verspäteter oder fehlender Abgabe kein Krankengeld bekommt. Eigene Erfahrung ... Also, nicht im Sekretariat sonder bei der GKV abgeben! Aber das nur am Rand!


    Ich bin gerade in so einer Situation, d.h. als Lehrer im Angestelltenverhältnis jenseits der 6 Wochenfrist krank geschrieben. Gestern war ich wegen der Dokumentation der Verlängerung der Arbeitsunfähigkeit bei meinem Arzt. Dort haben haben sie mir eröffnet, dass sie eine Bestätigung der Arbeitsunfähigkeit gegenüber dem Arbeitgeber jetzt nur noch auf Kulanz vornehmen, da "ihr Arbeitgeber ihnen ja nichts mehr bezahlt.". Die Arbeitsunfähigkeit werde ab jetzt nur noch für die Krankenkasse vorgenommen, weil die ab jetzt die Lohnersatzleistung(Krankentagegeld) übernehme.


    Auf die Frage, ob ich mich dann bei meinem Arbeitgeber gesund melden könne (als Lehrer bei gerade angefangenen Sommerferien ja risikolos), um dann doppelt abzukassieren (Lohn + Krankentagegeld) hat die Sprechstundenhilfe am Tresen recht dumm aus der Wäsche geguckt.


    Aber es ist wahr, meine SL erfährt über mich, ob und wann ich wieder arbeitsfähig bin. Und so wies aussieht bekomme ich keine Dokumentation aus dritter Hand, um meinen diesbezüglichen Standpunkt gegenüber der SL zu beweisen.

    In der Tat, ich wollte gerade darauf hinweisen, dass du dir wahrscheinlich den Schulstress bald zurückwünschen wirst. Aber die Gratulation ist dennoch voll verdient ! :thumbup:

    Jule13: Bei allem Respekt, aber du reißt da Satzteile aus dem Kontext des Berichtes, die dadurch eine andere Bedeutung bekommen. Z.B. steht da im Original:

    Zitat

    Inklusion kann im Ergebnis sehr rücksichtslos gegenüber der Schülermehrheit sein: Man nimmt in Kauf, dass die Lust auf das Lernen Schaden nimmt.

    Da steht nirgendwo, dass das von dir allein hervorgehobene Endresultat zwangsläufige Konsequenz jeder konkreten inklusiven Arbeitsweise sein muss. Keine Ahnung, wo die Dünnhäutigkeit herkommt.

    Die Datenbank hat verschiedene Tabellen, eine für Beobachtungen, für Zensuren, für LEGs, für die Lernfortschrittsberichte usw. In einer Tabelle stehen die Schülerdaten drin (Namen, Geburtsdatum, etc, zusammen mit einer eindeutigen Nummer als Primärschlüssel).


    Diese Tabelle ist aber nur dann Teil der DB, wenn ich mit ihr arbeite. Die Schülertabelle geb ich bei der Anmeldung anstelle von Logindaten zum upload an und bein logout wird sie wieder gelöscht. Da in allen anderen Tabellen nur Bezug auf die Primärschlüssel der Schülertabelle genommen wird, können ohne diese keine Namen zugeordnet werden. Oder anders ausgedrückt: Meine Wegfahrsperre besteht nicht in einem besonders aufwändigen Zündschlüssel/Schließsystem, sondern darin, vor Fahrtbeginn den Motor einzubauen und am Ende wieder auszubauen.

    Die Verschlüsselung kann man sich schenken, wenn es nicht personenbezogen ist. Meine Eigenkonstruktion benutzt die Schülertabelle als Zugangsdatum - wenn die nicht anwesend und passend ist, kann man die Restdaten (Beobachtungen, Zensuren, etc.) nur noch uID-Zahlen zuordnen, aber keinen Namen mehr.

    Na da würdest du dann wohl genauso verwundert wie der Lehrer in dem Artikel gucken, wenn du so mit diversen Schülern umgehst. Und warum Nachlässigkeit beim Schüler? Ich würde eher sagen, Spaß bei den Mitschülern z.B. Ich sage nur, Material, was von Schüler- oder Lehrertisch verschwindet.


    Oh, ich hatte einige solche Schüler. Aber jetzt nicht mehr.


    Und ich verstehe meinen Job so, dass ich den Schülern etwas beibringen soll und nicht nur anbieten und wenn er nicht nimmt, dann ist es sein Problem!


    Hmm? Das direkte Zurückwerfen von Konsequenzen auf den Schüler hat doch nichts mit Gleichgültigkeit gegenüber dem Schülerverhalten zu tun? Das ist doch offensichtlich. :S

    Wenn du das Material brauchst, wirst du es schon mit suchen, du kannst ja sonst auch nicht weiter arbeiten.


    Da liegt ein Missverständnis: Ich brauch das Material nicht, der Schüler braucht es. Wenn es jemand nicht hat, kann ich dennoch weiterarbeiten. "Nachlässigkeit auf deiner Seite resultiert nicht in Mehrarbeit auf meiner Seite." eine meiner Prämissen.


    Was SPON angeht, finde ich die Texte ganz ok. Perspektiven aus der Praxis sind sonst so oft ideologisch vorgefärbt. Es geht da auch nicht um die Kommentare. Die folgen ganz eigenen Spielregeln, wie man bei zig anderen Themen auch nachlesen kann. Manchmal hat man das Gefühl, die werden von bezahlten Claqueuren verfasst (sehr schön bei der Mehrzahl der ukrainischen Artikel zu verfolgen).

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