Nein, es sind tatsächlich sehr wenige Punkte in den Erwartungshorizonten, aber dafür können die Deutschlehrkräfte wenig. (und nebenbei: durchgängige Sprachbildung ist genau das: durchgängig. Auch die Sachfächer haben einen Auftrag!)
Rechtschreibförderung ist aber etwas Anderes als Punkteabzug in einer Leistungsüberprüfung und es gibt dafür durchaus Möglichkeiten.
1) Rechtschreibstrategien-Wiederholung gehört definitiv zum Stoff der Unterstufe.
2) Rechtschreibmaterialien kann man auch für die Unter- und Mittelstufe darüber hinaus stellen. Wenn ich (auch als Geschichtslehrkraft, aber idealerweise als "Klassenkonferenz") an meinem Vertretungskonzept arbeite, kann ich Materialien geben, die an den Schwächen arbeiten. Wenn ganze Jahrgänge Rechtschreibprobleme haben, dann wird der Schwerpunkt darauf gelegt. Und wenn alle Kinder unterschiedliche Bedürfnisse haben, gibt es das Zauberwort der individuellen Differenzierung.
Auch haben die weiterführenden Schulen einen Kontingent an Stunden für individuelle Förderung, man kann also Angebote machen, zum Teil als Pflichtangebot, für diejenigen, die große Lücken haben. aber auch innerhalb des regulären Unterrichts gehört es zu meinen Aufgaben (hier insbesondere im Deutschunterricht, aber nicht nur), Lücken zu schließen. Und wenn der Fachunterricht auch mitzieht, werden wenigstens alle Fachbegriffe richtig geschrieben.