Beiträge von Maylin85

    Super, dass ein herangebrachtes Beispiel direkt falsch gedeutet wird.

    Mediendidaktik ist lediglich ein 2-stündiges Seminar im 3. Semester, nebenher haben wir noch 1-ständig Didaktik in Naturwissenschaften.

    Wir hatten eben schon FACHdidaktik in Deutsch, Sachkunde und Kunst. Englisch, Mathe, etc. sollen noch folgen, diese Seminare heißen dann lediglich „Didaktik“.

    Ihr lernt Didaktik für Fächer, die ihr gar nicht beherrscht? Welches Ziel verfolgt das?

    Ich weiß ja nicht wo, oder was genau deine Schwester studiert hat, aber es ist „superdünnhäutig und unreflektiert“ von dir, wenn du das jetzt von mir und anderen PädagogInnen denkst.

    Klar, Grundschullehramt ist was anderes als reine Pädagogik sonst gäbe es auch nur ein Studium und nicht zwei verschiedene.

    Allerdings ergibt sich die Motivation von vereinzelten PädagogInnen für die Grundschule nicht aus heiterem Himmel, sondern aus tatsächlichem Interesse; wenn man sich dementsprechend reinhängt schafft man es also meiner Meinung auch.

    Nennt sich intrinsische Motivation ;)

    Pädagogik-Bachelor mit Schwerpunkt frühkindlicher Entwicklung und Erziehung in Bamberg, Master Inklusive Pädagogik und Elementarbildung irgendwo anders. Es tut mir sehr leid, wenn ich den Pädagogen offensichtlich ultimativ auf die Füße getreten bin - unterm Strich bleibt aber, dass das zwar sicherlich pädagogisch qualifiziert, aber nunmal nicht fachlich.



    Zitat

    Welch eine Seltenheit, hier schreibt gerade eine angehende Pädagogin mit dir, die 15 Punkte in den Abiprüfungen Deutsch und Englisch hatte.

    Aber sicherlich sagt das überhaupt nichts aus, ich habe ja kein ordinäres Lehramtsstudium.

    Frei nach dem Motto, Abiwissen reicht schon?

    Dann sparen wir uns doch lieber gleich alle demnächst das Fachstadium und verweisen bei der Bewerbung einfach aufs Abizeugnis 🙃

    Kein ADHS, aber ADS. Bei mir herrscht auch chronisches Chaos, es ist alles grundsätzlich immer erst auf den letzten Drücker fertig, die UPP- Entwürfe und Materialien in der Nacht vor der Prüfung um kurz nach 4h morgens. Meine betreuenden Lehrer konnten leider keinen einzigen UB oder UPP Entwurf im Vorfeld gegenlesen, weil mein Kopf nicht arbeitet, solange theoretisch noch Zeitpuffer vorhanden ist. Was mir geholfen hat: entspannte Leute um mich herum, die mich einfach machen lassen haben und das Vertrauen hatten, dass zum Zeitpunkt x schon alles irgendwie verlässlich da ist 😊 Ist es auch.


    Falls du dich an Arbeitspläne halten kannst (ich kann das nicht), könnte man sich vielleicht "einfach" vorgezogene Deadlines setzen. Bei den meisten meiner Ref-Kollegen stand z.B. eine Woche vor dem UB bereits die Grobplanung oder zumindest das Stundenthema, der Verlaufsplan und das Material waren 2-3 Tage vorher fertig und dann fehlte nur noch der Entwurf usw.

    Mein jüngerer Sohn ist auf einem Gymnasium, auf dem er für jedes Fach als Präsenzunterricht, Distance Learning oder komplett ohne Anleitung wählen kann. Bei der letzten Option macht er kurz vor Notenschluss eine Semesterprüfung.

    Er ist auch nicht in jedem Fach in der selben Klassenstufe. Ein Fach hat er einfach nochmal angefangen und belegt dieses doppelt. In anderen Fächern ist er kurz vor der Matura, daher hat er keinen Zeitverlust durch das Fach, dass er neu begonnen hat. Sitzenbleiben gibt es also so nicht. Höchstens ein Modul wiederholen. Er könnte aber rechtzeitig mehr Stunden belegen.

    Er ist sehr zufrieden damit.

    Das klingt toll! Ich fände ein Modulsystem sowieso sinnvoller als Gleichschrittlernen in festgezurrten Schuljahren. Mir war nicht klar, dass es das in der Praxis schon gibt 😊

    Ich denke, Onlinelernen lebt von Eigenmotivation und die sehe ich im ersten Bildungsweg nicht unbedingt.


    Vielleicht wäre es eine sinnvolle Option für sehr leistungsstarke, sehr zielstrebige und vom Bildungssystem "ausgebremste" Kandidaten, vielleicht auch für Kinder mit psychischen Beeinträchtigungen, Sozialphobie, Hypersensibilität oder dergleichen, aber für die breite Masse kann ich mir ein solches System nur schwer vorstellen.


    Schade eigentlich 😊

    Und wer jetzt damit argumentiert, dann zieh doch in eine möblierte Wohnung. 900 Euro Minimum hier in der Nähe.

    Wenn du eh bei 0 startest und - ohne Möbel und Hausstand - nichtmals einen aufwändigen Umzug stemmen musst, dann such dir doch einfach eine Ecke mit niedrigeren Lebenshaltungskosten. Zumindest für die Dauer des Refs, danach kannst du dich ja wieder in deine bevorzugte Gegend orientieren. Man muss mit wenig finanziellem Spielraum ja nicht unbedingt in superteuren Städten wohnen.


    Den Möbel-Punkt verstehe ich auch nicht so recht. Ich bin überwiegend mit meinen Jugendmöbeln in meine Studentenwohnung gezogen und habe nach und nach ausgetaucht, hole noch heute gerne Sachen second hand bei ebay Kleinanzeigen (gerade Holzmöbel kann man auch toll und günstig aufarbeiten), dafür braucht man nun wirklich nicht tausende Euros. Guck, dass in der Wohnung eine Küche drin ist, dann ist es notfalls auch erstmal mit Matratze, Schreibtisch und Kleiderstangen getan.


    Wie alt ist denn dein Auto? Für 2000€ kriegt man schon Gebrauchtwagen mit frischem Tüv vom Händler, wo direkt noch 2 Jahre Garantie dabei sind. Bevor sowas reparaturtechnisch zum Fass ohne Boden wird, würde ich mich vermutlich lieber trennen und erst bzw. nur ein neues holen, wenn es aufgrund der Konstellation Seminar/Schule/Wohnort zwingend nötig wird. Bis dahin spart man aber zumindest ein paar Monate an laufenden Kosten. Der stündliche Zug klingt nicht toll, aber auch nicht völlig unmachbar. Muss sowieso eine neue Wohnung her, kann man ja die Verkehrsanbindung berücksichtigen.

    Äh, nee. Meine Ex-Kollegin hat 2 Jahre bei uns Vollzeit als Vertretungskraft am Gymnasium gearbeitet und wurde auch gebraucht. Feste Stelle gabs dann leider nur mit 50% Grundschule und wir mussten den Ausfall irgendwie abdecken. Die Vorstellung, dass die Gymnasien alle überbesetzt sind und lediglich Überhang abordnen,ist Quatsch und trifft allerhöchstens auf dem Papier zu. Gleiches galt für die mit Mangelfach neu eingestellte Kollegin mit Teilabordnung an die Realschule.

    Deine Fächerkombi besteht doch aus Sprachen, oder? Irgendwie ulkig, dass du einen anderen Studiengang als "Luschenstudium" abkanzelst. Mit genau derselben Hybris begegnen ja viele Akademiker, z. B. aus den Naturwissenschaften, den Absolvent*innen sprachwissenschaftlicher Studiengänge.

    Eine Sprache, eine (deutlich lernintensivere) Gesellschaftswissenschaft, ja. Und eben weil mein Studium superentspannt war, fällt mir schwer nachzuvollziehen, was an Deutsch nun so kompliziert gewesen sein soll^^ Ich breche mich auch keinen Zacken dabei aus der Krone anzuerkennen, dass Naturwissenschaftler deutlich anspruchsvollere und lernintensivere Studiengänge haben... warum auch 😊

    Muss nicht am Luschenstudiengang liegen, sondern einfach an unterschiedlichen Interessen, Talenten, Fähigkeiten, zur Persönlichkeit passenden Rahmenbedingen, etc.

    Oder hältst du dich selbst um Welten genialer als deine Schwester?

    Sicher nicht für genialer, aber vielleicht für jemanden, der sich zumindest hin und wieder mal hingesetzt und was gelernt hat, wenn es nötig war. Meine Schwester ist (vermutlich ohne jemals eine Minute am Schreibtisch verbracht zu haben) haarscharf durchs Abi gerutscht, hat im Pädagogikstudium nach eigenen Angaben nie lernen müssen und im Prinzip das komplette Studium weltmeistlich durchgefeiert, und ist dann bei Deutsch anscheinend erstmals an einen Punkt gekommen, wo das so nicht funktionierte.


    Aber ja, Interesse an Gedichtanalyse & Co hatte sie auch nicht sonderlich.



    @Thema Grundschulabschiebung

    Ich kenne niemanden, der in diese Hybridstellen gezwungen wurde und es anders empfindet.

    Ok, das verstehe ich alles. Aber wäre für mich jetzt nicht ein muss, wenn es darum geht, das Ref zu machen oder aufzuschieben. Wohnt man halt schlecht aber preiswert. Auto hatte ich noch aus dem Studium a la Schrottkarre. Kleidung kann man seine bisherige weiternehmen. Wenn Die wollen, dass ich tolle Sachen trage, sollen sie mich besser bezahlen. Unterrichtsmaterialien kann man kostenlos ausleihen bzw. die Schule zahlt.

    Ich kann die Ausgaben alle verstehen und wenn man sich das leisten kann, ist das toll. Aber wenn ich kein Geld habe, würde ich mich eher einschränken bevor ich auf das Ref. verzichte bzw. es verschiebe. Ich meine nach den 18 Monaten bekomme ich A12/A13. Dann kann ich mir alles kaufen, was ich will.

    Aus heutiger Sicht stimme ich bei vielem zu, aus damaliger Sicht fühlte man sich ohne Blazer & Co halt unangemessen angezogen und hat halt gekauft, was man meinte zu brauchen, um vernünftigen Unterricht zu machen. Einiges davon nutze ich heute noch, von daher verbuche ich es schon eher unter nötigen oder zumindest sinnvollen Ausgaben. Auto hatte ich auch schon lange, fiel mir aber nie schwerer zu finanzieren, als im Ref. Mein Studentenjob hat definitiv mehr eingebracht, als das Ref.


    Ich stimme aber zu, dass ich das Ref auch möglichst nicht aufschieben würde. Das Problem löst sich ja nicht, sondern wird nur vertagt, denn dass man von einer Vertretungsstelle so wahnsinnig viele Rücklagen bilden kann, bezweifel ich.

    Was war denn bei euch so teuer, dass ihr nicht ohne elternlichen Zuschuss ausgekommen seid? Ich meine, dass man nicht fürstlich bezahlt wird, ist vollkommen klar. Aber um 18 Monate möglichst preiswert über die Runde kommen zu können, sollte es doch reichen?

    Kombi aus Miete in einigermaßen vernünftiger Gegend, Auto und Hundekindergarten. Aber auch ohne den letzten Posten wäre es extrem knapp geworden. Meine Rücklagen sind größtenteils für Umzug und angemessene Klamotten (konservative Ersatzschule) draufgegangen, außerdem hab ich im Ref wahnsinnig viel Geld für Unterrichtsmaterial ausgegeben.

    Wieder ein Grund, warum Seiteneinstieg über OBAS oder dergleichen attraktiver ist, als ein grundständiges Lehramtsstudium. Ich wäre ohne elterlichen Zuschuss auch nicht über die Runden gekommen.


    Vielleicht kannst du deine Ortswünsche fürs Ref am Wohnungsmarkt und Mietpreisniveau orientieren? Auch gibt es sicherlich Seminarstandorte, an denen man ohne Auto besser oder schlechter auskommt. Im geringen Umfang darf man sicherlich auch nebenbei was dazu verdienen, wenn man die Zeit und Energie findet.

    Die Frage, ob man Kinder hat oder möchte, kommt doch ständig von Schülern aller Altersklassen. Mir sagte vor ein paar Wochen ein Studierender "warten Sie mal ab, bis Sie älter werden und ihre biologische Uhr anfängt zu ticken, dann sehen Sie das anders" - das fand ich ja mit Ende 30 ja wirklich charmant 😄

    Ach super, Luschenstudium. Sowas hab ich bisher noch nicht gehört, nehme ich dankend ins Repertoire auf.

    Wenn man solche herablassenden Aussagen über Studiengänge tätigt, sollte man sich mal über sein Wohlbefinden Gedanken machen. Mich berührt das nicht, aber mein Beileid an deine Schwester, die deinen offenbar fehlenden Respekt bezüglich ihren abgeleisteten 6-7 Jahre ihres Lebens ertragen muss.

    Einfach nur unnötig. Zeigt, dass nicht mal annähernd verstanden wurde, was ich geschrieben habe. Herzlichen Glückwunsch für die verschwendeten 5 min deines Lebens :)

    Ich habe großen Respekt vor dem Job, den sie jetzt macht, den ich niemals machen wollen würde und auch nicht könnte, der zu ihrem Studium passt und den sie scheinbar auch sehr gut macht.


    Eine gute Deutschlehrerin wäre aus ihr aber vermutlich nicht geworden, wenn das zweite Semester schon zu viel war. Daher ist es doch gut, dass ein Quereinstieg ohne Fachqualifikation eben NICHT so einfach möglich ist 😊



    Du wirkst übrigens superdünnhäutig und unreflektiert, an der Stelle wünsche ich dir noch einen großen Entwicklungsschub 😊

    Ja, die medizinische Amnesie ist auch wahnsinnig häufig.


    Thema Menschenrechte: Die Menschen werden versorgt und leben in Sicherheit. Wer sich frei bewegen möchte, kann das durch Rückkehr in sein Herkunftsland tun (ja, erfordert Nennung) oder alternativ an der Feststellung seiner Identität mitwirken und genießt danach alle Rechte, die für Menschen in einem laufenden Asylverfahren vorgesehen sind.


    Es ist grundsätzlich ja gut und richtig, dass wir hohe Standards haben. Ich denke aber, als die Regelungen festgeschrieben wurden, waren viele der heutigen Entwicklungen nicht absehbar, und wenn es zu nennenswertem Missbrauch der Strukturen kommt, muss eben auch mal nachjustiert werden. 2021 reiste jeder zweite Flüchtling ohne Identitätsnachweise ein, 2017 gab das BAMF an, gerade einmal 35% der Einreisenden könnten einen Pass vorlegen. Das kann man in dieser Größenordnung meines Erachtens nicht so hinnehmen, sondern es muss extrem unattraktiv gemacht werden, mit angeblich nicht feststellbarer Identität hier aufzuschlagen.


    ...und ja, das klingt möglicherweise populistisch angehaucht. Auch in meinen eigenen Ohren und ich hätte niemals gedacht, dass sich meine Haltung mal so wandelt. Man kann aber auch nicht mehr ignorieren, dass wir hier Fehlentwicklungen zulassen.

    Ein "Auffanglager ohne Ausgangsmöglichkeit" ist letztlich ein Gefängnis. Der Aufenthalt in selbigen erfordert in einem Rechtsstaat ein ordentliches Gerichtsverfahren in dem mit bedacht wird, dass keine feststellbare Identität zu haben längst nicht immer in der Verantwortung der Menschen liegt, die hier ankommen, sondern auch an den Herkunftsländern liegen kann, die nicht ausreichend kooperieren bei Identitätsfeststellungen. Verdienstmöglichkeiten zumindest offizieller Art haben hierzulande sowieso nur Menschen mit passendem Aufenthaltsstatus. Dafür müssen wir uns also nicht direkt von unserem Rechtsstaat verabschieden.

    Es geht um Leute, die sich ihrer Identität nicht erinnern können und keine oder offensichtlich fehlerhafte Angaben machen und damit offensichtlich ganz bewusst Schwachstellen im System nutzen. Man könnte durchaus diskutieren, ob mangelnde Kooperationsbereitschaft in Kombination mit der Tatsache, dass man nunmal keine Ahnung hat, wen man da vor sich hat, Präventivmaßnahmen rechtfertigt. Ja, dazu bräuchte es ggf. eine Anpassung des Rechtsrahmens. Meines Erachtens gibt es hier derzeit ein rechtliches Vakuum - einerseits sind Ausländer ohne Aufenthaltserlaubnis sofort ausreisepflichtig, andererseits hat man Kandidaten, deren Verfahren zur Feststellung des Vorliegens der Voraussetzungen für eine solche Erlaubnis mangels Identitätsfestellung nicht gescheit durchgeführt werden kann. Hier braucht es eine mit Konsequenzen belegte Mitwirkungspflicht zur Identitätsfeststellung.

    Mit Verdienstmöglichkeiten meinte ich nicht nur reguläre, an eine Arbeitserlaubnis geknüpfte Jobs, sondern jede Art von finanziellen Zuwendungen, wie beispielsweise auch Taschengelder oder (anknüpfend an den vorherigen Gedanken) Entlohnung von Arbeit in Idenitätsfeststellungsgewahrsam. Das war begrifflich unpräzise formuliert.

    Wäre ich betroffen, ich hätte so glaube ich, sämtliche Papiere weggeschmissen und könnte mich an nichts mehr erinnern. Ich hätte auch kein Handy dabei.

    Menschlich individuell vielleicht verständlich, aber so etwas kann ein Ankunftsland meines Erachtens nicht einfach so hinnehmen. Wer keine feststellbare Identität hat, kann hier eigentlich nicht frei herumlaufen, sondern müsste in ein Auffanglager ohne Ausgangsmöglichkeit und ohne Verdienstmöglichkeiten vebracht werden, so dass der Aufenthalt hier außer einer Unterkunft und Versorgung mit dem Nötigsten auch letztlich "nichts bringt". Wer ein Verfahren, Bewegungsfreiheit oder mal Kontakt zur Familie aufnehmen möchte, erinnert sich ja vielleicht auch wieder an seine Herkunft und Identität.

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