Beiträge von Maylin85

    Lahmgelegte IT oder auch verschobene Prüfungen verursachen ein bisschen Wind, interessieren unterm Strich da draußen aber doch auch nicht ernsthaft irgendwen. Das Einzige, was ziehen würde, ist großflächiger Betreuungsausfall für minderjährige Schüler, so dass es eine direkte Betroffenheit von Eltern gibt. Das wiederum lässt sich aber mit der hohen Beamtenquote nicht wirklich realisieren.


    Der Schulsektor hat letztlich doch gar keine brauchbaren Instrumente, um ernsthadt Druck auszuüben.

    Ich gehe ja grundsätzlich nur noch zu Ärzten, die man online buchen kann. Da funktioniert dann in der Regel auch die Absage online, aber: auch hier wird im Normalfall darauf hingewiesen, dass bei Absage mit weniger als 48 Stunden Vorlauf eine Ausfallgebühr zu zahlen ist.

    Mit dem deutschen Renteneintrittsalter und Rentenniveau glänzen wir im europäischen Vergleich ohnehin nicht gerade, da sollte man besser die Finger von lassen.


    Generell würde ich unsere 100.000 Sozialleistungen allerdings auch mal auf den Prüfstand stellen.

    Das Grundproblem scheint mir zu sein, dass Aviator sich nicht (mehr) auf die Realitäten an Regelschulen einlassen kann oder möchte. Kann ich total verstehen, aber irgendwann braucht es eine Entscheidung - entweder man macht es vernünftig oder man muss sich ein neues Wirkungsfeld suchen.




    Zur Sache: Entschuldigungsverfahren handhabt jede Schule anders, da muss man sich aktiv informieren.


    Bei den restlichen Punkten bin ich auch eher bei den Kollegen. Besorg dir gute Ohrenstöpsel für Vertretungsstunden und ggf. Pausen wegen des Lärms, aber nimm die Aufsichtspflicht aktiv wahr. Wenn man sowohl Schülern als auch Kollegen gegenüber ständig demonstriert, dass man eigentlich nur seine Ruhe haben möchte und einem alles andere egal ist, macht man sich bei allen Parteien zum Horst und es wird auch nichts besser.

    In meiner 2. Staatsprüfung hatte ein gerade frisch auf seinem Posten angekommener Dezernent den Vorsitz. Mein Fachleiter sagte hinterher, er hätte noch nie eine derart unangenehme Stimmung in einer Prüfungskommission erlebt und er ließ durchblicken, dass das die Benotung auch durchaus beeinflusst hätte. War mir damals allerdings egal; ich hatte nicht vor, im Job zu bleiben.



    Ich finde es allerdings nach wie vor ein Unding, dass die Noten im Ref nicht begründet werden müssen. Das gibts sonst nirgends und nimmt jede Möglichkeit, ein Durchfallen nachzuvollziehen oder ggf. berechtigten Widerspruch einzulegen. Dass sich an dieser Stelle nichts bewegt, finde ich angesichts der sonst überall gepredigten Transparenz unverständlich.

    An weiterführenden Schulen sind Schüler in 5-Minuten-Pausen ja auch nicht beaufsichtigt.


    Ich würde vermutlich generell nichts tun oder lassen, was mein eigenes Risiko erhöht. Man hat nur ein einziges Leben, da nehme ich im Zweifel lieber dienstrechtliche Konsequenzen in Kauf, als im blödsten Fall eine Kugel oder so..

    Schon, aber es gab ja vorher eben auch wohl Abordnungen an Grundschulen oder dergleichen.


    So wahnsinnig viele Sekundarschulen gibts im Bezirk Düsseldorf ja auch zum Glück nicht (gerade mal geguckt: 14, davon eine bischöflich und 2 auslaufend).

    Ich hab zuletzt gehört, dass man nun wohl immerhin versucht, innerhalb des ausgebildeten Lehramts abzuordnen. Vielleicht ist da dann wiederum bei GymGe der Bedarf nicht ganz so hoch. Klingt doch erstmal besser, als alle vergangenen Varianten 😊

    auch unsere deutschen Jugendlichen lesen einen aberwitzigen Verschwörungs-Unsinn, dass ich manchmal nicht weiß, was ich dazu noch sagen soll.

    Mir wurde (2x!) erzählt, die Amerikaner schustern der Hamas über die UN Geld und Waffen zu und haben das Ganze veranlasst, weil man Israel dafür "bestrafen" möchte, sich nicht stärker gegen Russland zu engagieren.


    Die Hamas-Taten werden verurteilt, "aber Israel..." kommt dann alledings auch schnell. Und eigentlich gehören die Israelis da ja auch nicht so richtig hin - man könnte denen als Wiedergutmachunh für den Holocaust ja z.B. besser Hessen geben. Warum Hessen? "Das ist nicht zu groß und nicht zu klein" 😄


    Aber immerhin: bei allen seltsamen Äußerungen und auseinandergehenden Meinungen blieb der Tonfall ruhig und angemessen.


    Was muss man denn Wundersames lernen, um geisteswissenschaftliche Texte zu lesen? Ich wüsste jetzt nicht, dass es dazu bei uns an der Uni ein besonderes Tutorial gegeben hätte. Ich wüsste ebenfalls nicht, was das beinhalten sollte.


    Bei mir waren die ersten 2 Semester übrigens mit die arbeitsintensivsten. Ich weiß nicht, ob das bewusst so angelegt war aus Selektionsgründen oder ob es sich einfach aus der Tatsache ergibt, dass ja zunächst mal Grundlagen gelegt werden müssen, aber tendenziell waren die ganzen "Einführung in XY"-Veranstaltungen unter den lern- und materialintensiveren.

    @NRW-Lehrerin

    Ich bin auch nicht "berufen" (zum Lehrerjob - meine Fächer habe ich sehr gerne studiert) und ich bezweifel auch nicht, dass man den Job mit "Schmalspurstudium" sehr gut machen kann 😊 Mir tut es trotzdem irgendwie ein bissi weh, so etwas zu lesen, weil es das LA Studium und insbesondere den fachwissenschaftlichen Teil so entwertet.



    Zum Thema: ich finde schon, dass man erwarten kann, dass Studenten auch ohne QR-Code selbstständig einen Link öffnen. Du könntest die Texte natürlich auch als Reader bereit stellen (bei uns konnte man die im Copy Shop neben der Uni dann ausgedruckt und gebunden bekommen, aber schon damals vor ~15 Jahren hat die kaum jemand tatsächlich abgeholt und gekauft). Die Aufbereitung in Gruppen fand ich persönlich immer sehr ätzend, weil Uni-Gruppenarbeiten gerade in den ersten Semestern (wenn die späteren Abbrecher und underperformer noch dabei sind) nie gut funktioniert haben und die Seminare mit Endlosreferataneinanderreihungen auch extrem öde waren, aber damit schafft man natürlich mehr Verbindlichkeit was auszuarbeiten.

    Je nach Fach finde ich 100 Seiten nicht so ungewöhnlich. Wir mussten auch viel lesen in Englisch. Ich hatte ein Seminar, für das 7 (!) Lektüren gelesen werden mussten - das erfuhr man natürlich nicht vor den Semesterferien, sondern in der 1. Sitzung und man hatte dann eine (ich meine recht sportliche) Zeitspanne, um das irgendwie zu erledigen. Die meisten anderen Seminare hatten dicke, ultraklein gedruckte Reader.

    Ohne Lesen gehts halt oft nicht.


    Mich gruselt es ehrlich gesagt ein bisschen, wenn Lehrer hier schreiben, sie wären da 0 motiviert und für den Alltag braucht man es auch nicht. Nein, ich brauche 18th century British literature oder American myths and folktales oder postmodern American literature oder Early modern poetry and religion auch eher selten bis nie im Schulalltag. Aber ich will nichts davon missen, ich fand alles spannend und den eigenen Horizont erweiternd :) Wäre Studium nur Schullehrstoff, wäre diese Zeit wohl nur wenig bereichernd gewesen.

    Ich erinnere mich an ein Uniseminar in Literaturwissenschaften, wo die Dozentin auch sehr schnell angefangen hat Multiple Choice Tests über die Leseaufgaben zu schreiben. Zusätzlich war es die einzige Dozentin im gesamten Studium, die knallhart die mündliche Beteiligung bewertet hat (angekündigt) und wo schlafend absitzen dann eben nicht mehr möglich war. Sie hat auch diejenigen aktiv aufgerufen, die sich nicht beteiligt haben. Der Dropout in den ersten Wochen war hoch, es wurde dann aber tatsächlich eines der Seminare, aus dem ich am meisten mitgenommen habe.

    Naja, zwangsweise ins Militär rekrutiert und dann radioaktiv verstrahlt, lebendig verbrannt (Flammenwerfer), vergast oder sonstwie möglichst bestialisch umgebracht zu werden, ist jetzt aber Nichts, was ich jemandem wünschen würde.

    Das Schicksal der Frauen wünscht man in gleichem Maße niemandem.


    Meine Oma hat ihr Leben lang davon erzählt, wie die Russen in den Bunker kamen und Frauen und Mädchen vergewaltigt haben. Meine Uroma sprach russisch, deswegen blieb ihnen das erspart und saßen "nur" daneben. Eine Frau ist aus dem Fenster gesprungen, als ihre kleine Tochter vergewaltigt wurde.


    Es mutet seltsam an, hier eine "Rangfolge" schlimmer Schicksale aufzustellen. Man möchte ganz einfach überhaupt gar nichts davon.

    Ich finde es furchtbar unangenehm, auf Knopfdruck in fremder Gruppe kreativ und lustig sein zu sollen. Wenn man sich länger kennt oder wenn es ein selbstgewählter Ansatz ist, okay, aber dieser zwangsangeleierte pseudopädagogische Kram war schon als Kind irgendwie nicht meine Welt. Zumal ich nie verstanden habe, wieso diese Gruppen überhaupt mehr als meinen Namen und vielleicht noch Werdegang, Alter, Wohnort wissen müssen. Alles andere tauscht man mit der Zeit bei Sympathie aus, aber direkt Persönliches erzählen zu sollen, fand ich immer unangenehm. Vielleicht bin ich da aber auch erstmal überproportional verschlossen, keine Ahnung.


    Ich bin jedenfalls froh, dass mir sowas an Uni und im Ref weitestgehend erspart blieb 😊

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