Beiträge von Maylin85

    Ja, ETFs schichten um, dass ist richtig. Aber das machen die nicht täglich, sondern i.d.R. quartalsweise oder halbjährlich. Insofern können die von einer Krise schon erstmal deutlich stärker getroffen werden. Der ETF hat also keine "Schutzwirkung", der risikobehaftete Unternehmen automatisch bei einer Krise verkauft. Das hat Vor- und Nachteile. Für Langfristige Anleger, die selbst den Markt nicht verfolgen wollen sondern einfach nur anlegen möchetn um in ~15 Jahren ihr Geld wieder abzubuchen ist das absolut fein. Ist dir hingegen bewußt, dass du dein komplettes Geld in z.B. 3 Jahren für deinen Hauskauf brauchst, dann ist ein ETF nicht mehr die klügste Entscheidung.

    Ist richtig, was ich sagen wollte war eher, dass World ETF ja meist auch "nur" ~25-30% Techwerte drin haben und die ganz große Katastrophe sicherlich ausbleibt, wenn man auch in Crashphasen drin bleibt und langfristig denkt. Wer kurzfristig ans Geld muss, sollte generell nicht auf ETF setzen.


    Mein Depot ist exrem Tech-lastig (sowohl Einzelwerte als auch ETF) und hat in den letzten Jahren sehr gut performed, so langsam fange ich aber auch an mit Teilverkäufen und Absicherungen. Ist schon ein ziemlich heiß gelaufenes Segment.

    Also geht es um Schüler, die gern lernen, nur eben lieber zu Hause.

    Sind das unsere typischen Problem-Kids? Also bei mir nicht. Sorry, aber ich halte das für ein Orchideen-Problem. Schön, aber selten.

    Ist es. Mir geht es aber eher um den Effekt, dass damit ggf. Ressourcen freigesetzt werden könnten.

    Abgesehen davon ist es meines Erachtens auch nicht richtig, nur auf "schlechte" Schüler zu fokussieren und die Bedürfnisse am anderen Ende zu übergehen. Es gibt sie, die Schüler, die im Präsenzsetting ausgebremst werden oder bei ähnlichem Output einfach bevorzugen, zu Hause zu arbeiten.

    Würden Schüler, die es möchten und können, zu Hause lernen dürfen, könnte das aber durchaus einen positiven Effekt auf Lerngruppengrößen, Lehrer-Schüler-Relation und damit letztlich Schüler mit Lernschwierigkeiten haben. Die pauschale Ablehnung verstehe ich daher nicht so recht.

    Die World ETF beinhalten trotz hohen Anteils an Tech-Werten aber immer auch Energie, Finanzen, Industrie, Healthcare etc., die im Fall des Falles abfedern, und wenn sich Marktgewichte ändern, wird automatisch umgeschichtet. Wer sich an den Grundsatz hält, dass ETF langfristige Investments sind und bei Einbrüchen keine Panikverkäufe tätigt, ist damit meines Erachtens langfristig auch bei einem Einbruch der KI-Werte gut aufgestellt.

    Man hat in der Pandemie gesehen, dass einige (und gar nicht wenige!) Jugendliche sich im Homeschooling extrem gut entwickelt und angegeben haben, dort schneller und besser zu lernen. Wieso man diese Leute zwanghaft in Schulen zwingt, erschließt sich mir auch nicht - Bildungspflicht ja, gerne auch mit regelmäßigen zentralen Prüfungen, aber Präsenzschulpflicht finde ich ebenfalls nicht sehr sinnvoll.

    Ich fände verpflichtende Vorschulbildung für Kinder mit Sprach- und Entwicklungsdefiziten durchaus auch sinnvoll. Aber bitte bedarfsgerecht und nicht pauschal für alle Kinder, egal, ob Notwendigkeit besteht oder nicht.

    Mir ist das alles zu unspezifisch. Ich halte bisher generell nicht viel vom 5. Abiturfach und der Präsentationsprüfung, egal, ob mit oder ohne KI. Das kann man aber letztlich alles erst gescheit diskutieren, wenn klar ist, wie es konkret aussehen soll. Mich würde z.B. primär interessieren, wie eng (und zeitaufwändig) der Entstehungsprozess des Präsentationsprodukts begleitet werden muss, wer in welchem Rahmen den KI Umgang lehrt, etc.

    Es braucht keine Kindergartenpflicht für alle, sondern nur für diejenigen, die sie nötig haben. Den Widerstand gegen eine allgemeine Pflicht kann ich absolut nachvollziehen und würde ihn auch untersützen. Gleiches gilt für erzwungene Ganztagsbeschulung. Ich bin wirklich gottfroh, dass mir diese ganztätige Dauerverwahrung in Institutionen ersprart blieb, finde das wirklich ganz furchbar.

    Ich bin schon über 30 Jahren Lehrerin, unterrichte aktuell in einer Stadt mit über 50 % mit Migrationshintergrund, an meinem Gymnasium sind es offiziell 40 %.

    Ich habe aber auch 6 Jahre an einer Gesamtschule in einer Großstadt in NRW unterrichtet. Und mein SL hat die Kurse gleichmäßig verteilt, wir Gymnasialkollegen erhielten genauso G-Kurse wie alle anderen. Allerdings wurden bei uns keine Noten verschenkt.

    Unsere SL wies jedes Jahr daraufhin, dass wir mit verschenkten Noten niemand helfen. Ein ausbildender Betrieb nimmt einmal jemanden mit 4 in Mathe auf, stellt fest, dass die Leistungen nicht ausreichend sind und nimmt niemanden mehr von unserer Schule. Und ja, sie hatten recht. Unsere Schüler mit der Note 4 wurden Schülern von 3 anderen Gesamtschulen mit der Note 2 vorgezogen. Zwei weitere Gesamtschulen handhabten es genauso streng wie wir und hatten ebenfalls einen guten Ruf.

    Weitere Folge, auf die drei "strengen" Gesamtschulen gingen auch Schüler mit Gymnasialempfehlung. Doch, das Kollegium inkl. SL hat viel in der Hand.

    Ich glaube, dass hier einfach viele Schulen mittlerweile vor den Realitäten kapitulieren. Was machst du denn, wenn in einer Stadt in den weiterführenden Schulen überwiegend Schüler anlanden, die die Standards nicht mehr erfüllen? Und das ist nicht übertrieben, siehe hier: https://www.news4teachers.de/2025/10/im-abw…45FcfZ8gLOP8DIQ

    Ich finde die Idee gemeinschaftlicher Schulen furchtbar nett. Meine Berufsrealität fand im letzten Jahrzehnt aber überwiegend im Ruhrgebiet statt und hier gilt es diejenigen rauszufiltern und zu retten, aus denen noch was werden könnte. Das geht meines Erachtens nur mit besserer Separation. Möglicherweise sieht es anderswo anders aus, keine Ahnung.

    Ich unterrichte an einem Gymnasium und stimme raindrop bzgl. Yummi zu. Was nun?

    Ich würde es noch härter ausdrücken und lasse es lieber.

    Ich glaube ehrlich gesagt, dass jemand, der an einem Gymnasium im ländlichen BW unterrichtet, keine Vorstellung davon hat, was in Schulen in Ballungsgebieten von NRW los ist. Ich hab das in meinen ersten Berufsjahren an Ersatzschulen selbst nicht für möglich gehalten. Eine meiner Freundinnen arbeitet an einer Mittelschule in Bayern und fällt regelmäßig vom Glauben ab, wenn sie sieht, was ich so auf dem Tisch liegen habe (Gymnasium, WBK, egal).

    Ich glaube FrozenYoghurt jedes Wort und halte es absolut nicht für übertrieben.

    Ich würde das Beharren ja etwas besser verstehen, wenn wir immerhin leistungsmäßig "erfolgreich" wären.

    Können wir nicht sein, wir selektieren in den meisten BL ja schon ewig nicht mehr gescheit.

    Zitat

    Seitdem haben wir eher mehr segregiert als weniger.

    Wie das, wenn die Abiturquote mittlerweile bei fast 50% liegt?


    Untersuchungen von 2012 oder 2013, die inklusive Systeme hervorheben, beziehen das meist auf Systeme mit recht homogener und wenig multikultureller Schülerschaft. Finde ich daher für Deutschland nicht sehr aussagekräftig. Skandinavien sieht inzwischen auch nicht mehr so toll aus, Beispiel Finnland.

    (..und ja, das multikulturelle Kanada kriegt es recht gut hin, da sind die Voraussetzungen aber auch gänzlich andere)

    M.a.W., bereits bis zum Schuleintritt haben alle Kinder Förderbedarf? Ist das nicht arg pessimistisch und auch etwas haltlos herbeigeredet?

    Nein, sie haben natürlich keinen Förderbedarf. Sie bringen "einfach so" nicht mehr die Voraussetzungen mit, auf denen man früher aufbauen konnte.

    Zitat

    Weiter unten empfiehlst du aber genau das Kollege fachinformatiker.

    Jein. Ich halte es für richtig, Noten nicht zu verschenken und für mich gibt es auch Grenzen des Vertbaren. Trotzdem kann sich wahrscheinlich niemand komplett davon frei machen, das Niveau zu einem gewissen Grad der sozialen Norm anzupassen. Und an Gesamtschulen scheint der Druck meinem Eindruck nach besonders hoch zu sein.

    Ich würde mir wünschen, wir könnten uns kollektiv davon frei machen und es gäbe einfach mal wieder einen Konsens, dass Abschlüsse an objektive Standards geknüpft sind, mit allen Konsequenzen. Das ginge aber nur, wenn sich der politische Wind dreht.

    Nein, nein, Geld ist ja keines da, denn in der Regelschule kann man ja auch keine zusätzliche Kräfte einsetzen, nicht in der Inklusion, nicht in der Grundschule, die alle beschult, nicht im Brennpunkt.

    Die bisherigen Lehrkräfte wollen alle an ihren Schulen bleiben und sich nicht um diese Schüler:innen kümmern. Also muss ja jemand anderes die beaufsichtigen, die dann im Sammelzentrum auf ihr richtiges Alter warten.

    FrozenYoghurt schlägt vor, sie gleich zu Hause zu lassen.

    Von bedarfsgerechter Förderung kann also gar keine Rede sein.

    Diese Förderung findet aber auch im Regelschulsetting nicht angemessen statt - wo ist bei Trennung also der Unterschied, außer dass andere Schüler weniger gestört werden und besser lernen können?

    Mir macht es übrigens gar nichts aus, mit den sehr schwachen Schülern in meinen Lerngruppen zu arbeiten. Ich würde das nur gerne tun können ohne parallel noch Leute im Raum sitzen zu haben, die 2-3 Sprachkompetenzlevel höher unterwegs sind und ganz andere Bedürfnisse haben. Will sagen, ich würde gar nicht unbedingt zustimmen, dass es primär darum geht, sich nicht um diese Schüler kümmern zu müssen. Es geht darum (jedenfalls mir), dass das Kümmern um ALLE Schülergruppen in heterogeneren Gruppen einfacher und zielführender wäre.

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