Beiträge von Maylin85

    Ein ergänzender Gedanke: offene Methoden sind toll, wenn der Laden läuft und die Schüler damit umzugehen wissen. In meiner "Schulbiographie" klappte das an 2 Schulen hervorragend, an der 3. überhaupt nicht und ist ordentlich schief gegangen. Nach der Erfahrung bin ich gut damit gefahren, zunächst einmal eher geschlossen und frontal anzufangen und erst schrittweise zu öffnen, wenn es die Lerngruppe hergibt (was keine Selbstverständlichkeit ist und nicht immer der Fall war). Zu viele Freiheiten und eingeforderte Eigenleistungen (wie im entdeckenden Lernen) können auch überfordern.

    Mich interessiert das Gehalt auch mehr, als die Arbeitsbedingungen. Zumal doch nicht wirklich ernsthaft jemand glaubt, dass die sich mittelfristig in irgendeiner Weise verbessern werden 😄

    CDL

    Okay, das verstehe ich. Du bist mit deiner gesundheitlichen Vorgeschichte und als Opfer von Gewalt aber sicherlich auch nicht der Standardfall. Mir wurde damals ein Bewerbungstraining aufgebrummt, bei dem die Mehrheit der Teilnehmer aus jungen, gesunden Leuten (viele Handwerker) bestand, die beim Mittagessen offen darüber sprachen, dass sie genug Atteste für Hartz IV haben und nebenbei schwarz arbeiten. Da wurden monatliche Summen genannt, die einem soliden Vollzeitgehalt nichts nachstehen. Wer wirklich (!) krank und nicht arbeitsfähig ist, soll natürlich angemessen versorgt werden. Ich finde es aber nicht falsch, die Hürden höher zu legen und das alles nicht allzu leicht und zu bequem zu gestalten. Sozialleistungen müssen grundsätzlich eine Mindestversorgung zur Sicherung des Überlebens sein, nicht mehr, nicht weniger.


    Und ich finde es auch nicht unzumutbar, wenn Leute sich dann eben ggf. auf Studenten-Lebenshaltungskostenniveau zurückregeln müssen. Studenten wohnen auch übrigens gerne mal im Wohnheim, ohne dass es direkt menschenverachtend ist.

    Muss man als Leistungsempfänger denn "unangemessen" wohnen? Wir haben Regionen mit Leerständen und passendem Mietniveau.


    Ich habe zwischen Studium und Ref übrigens auch von ALG II gelebt. Ging sehr gut (und reichte, um noch einen mittelgroßen Hund mit Weidefleisch zu barfen - will sagen, ich fand, dass man damit sehr gut auskommen kann bei passender Priorisierung von Ausgaben). Was nicht drin war, war groß Weggehen oder Konzertkarten, was ich damals sehr betrauert habe, aber an sich ja völlig okay ist. "Sonderfälle" wie erhöhter Medikamentenbedarf sollten natürlich irgendwo Berücksichtigung finden (wobei Notwendiges in der Regel auch von den Krankenkassen erstattet wird?), der 0815-Regelfall sollte aber hinkommen. Auch kleidungstechnisch, wenn es kein gleichzeitiger Austausch der kompletten Garderobe und nagelneu sein muss. Bei den Sozialleistungen sind wir schon auf sehr sehr hohem Niveau und es ist trotzdem nie genug.


    Thema Kommunikation: einen Vertrag mit Flatrate in alle Netze und 30GB Inklusivvolumen finde ich spontan für 12€. Da sollte man wohl unter 30€ hinkommen können.

    In Anbetracht der Tatsache, dass Miete und Heizkosten bereits voll bezahlt werden und Mobilität ohne Job nur eingeschränkt nötig ist, sind 560€ meines Erachtens ein Haufen Geld. Zieh meinetwegen noch 50€ für Strom und 30€ für Kommunikation ab, dann bleibt immer noch mehr übrig, als eine Person für Lebensmittel und mal hin und wieder ein neues T-Shirt benötigt.

    Ach, du nimmst das zu wichtig. Die meisten prokrastinieren hier doch nur. Ich jedenfalls 😅 Für mich klang und klingt das das alles rundum gruselig und ich wollte mein "Mitgefühl" ausdrücken.. werde mir das zukünftig verkneifen.


    Niemand hier hat etwas geschrieben, was dich persönlich angreift.

    Ich kenne auch nicht so wahnsinnig viele Lehrerpaare. Was aber zutrifft, ist das weibliche "nach oben Heiraten". In meinem Umfeld sind viele männliche Lehrer auch mit Frauen liiert, die selbst im pädagogischen oder sozialen Bereich arbeiten.


    Bei genauer Überlegung: vielleicht tritt das "Hindernis Lehrerjob" verstärkt dann auf, wenn man genau das halt NICHT sucht 😄 Man muss zumindest erstmal die Klischeeschublade "bestimmt links-grün-versiffter Gutmensch" überwinden.


    (...und der Vollständigkeit halber, wie immer: oftmals, häufig, nicht immer)

    Firelilly, bist du's? Mal im Ernst, wahrscheinlich liegt's nicht am Beruf, sondern daran, dass man sich nichts zu sagen hat. Das ist doch albern mit den Vorurteilen.

    1. Nein 🤔


    2. Es geht doch darum, dass der Job offenbar auf viele direkt ein bisschen abtörnend wirkt und man damit vielfach direkt durchs Raster fällt, noch bevor es zu weiterem Austausch kommt. Natürlich ist das vorurteilsbasiert und natürlich können Kollegen, die in festen Partnerschaften leben, diese Erfahrung so nicht teilen 😄

    Ich date übrigens auch eher ungern Lehrer.

    Ich würde ja gerne mal eine Klassenpflegschaft erleben, wo man tatsächlich nur als beratender Teilnehmer erscheinen und nicht den Vortanzer machen muss, der zig Formulare im Gepäck hat, die Tagesordnung geschrieben hat und 80-90% Redeanteil hat. Gibts das tatsächlich?

    LehrerInnen der Klasse sind alle Fachlehrkräfte, die in der Klasse unterrichten, zu denen auch die Klassenleitung gehört. "Sollen" heißt in diesem Zusammenhang so viel wie "müssen, wenn nicht besondere Gründe dem entgegenstehen". "Keine Lust" ist kein solcher besonderer Grund.

    War an meiner letzten Schule absolut unüblich. Da ist kein Fachlehrer aufgetaucht.

    Kann ich absolut nicht bestätigen. Ich schrieb es hier schon mehrfach: Mein Lebensgefährte ist kein Lehrer (in meinem Bekanntenkreis sind im Übrigen nur recht wenige Lehrkräfte). Er hat sich, als wir uns zum ersten Mal verabredet hatten (da war ich bereits über drei Jahre Vollzeitlehrkraft) keinen Moment von meiner "Job-Angabe" verschrecken lassen, denn mein Beruf war ihm völlig egal.

    Gerade im BBS-Bereich haben zumindest unter den mir bekannten Lehrerinnen und auch Lehrern sehr viele eine Nicht-Lehrkraft als Partner/Partnerin. Und die haben ihre/n Partner*in oftmals erst als "fertige" Lehrkraft kennengelernt und nicht schon im Studium oder als Referendar*in.

    Auch da habe ich von so manchen männlichen Lehrkräften schon anderes gehört. Na ja, anekdotische Evidenz mal wieder.

    Anekdotisch, aber ich habe das Gefühl, dass BK oder Erwachsenenbidlung besser "funktionieren" als die klassischen Kinderschulen. Mir sagte vor ein paar Monaten mal jemand "ah gut - also keine Erziehungstrulla" 🙈


    Ich glaube, es geht auch nicht so sehr darum, dass Lehrern praktische Fähigkeiten abgesprochen werden, sondern dass wir tendenziell als rechthaberische, kleinkarierte und kompliziert gestrickte Persönlichkeitstypen gelten. Ungeachtet der Tatsache, dass uns allen sicherlich dutzende Gegenbeispiele an angenehmen Zeitgenossen einfallen, finde ich das Klischee dennoch nicht ganz aus der Luft gegriffen.

    Trifft man doch mal auf neue Bekanntschaften, dann ist der Lehrerberuf leider eher ein Abtörner für Nichtlehrer

    Das stimmt durchaus, der Job ist nicht selten der absolute Dating-Killer. Und ganz ehrlich: ich verstehe es. Lehrer sind oftmals ein komischer Menschenschlag und unser Ruf ist nochmal schlechter als die Realität^^ Lehramtsstudentin oder Referendarin funktionierte datingtechnisch prima, die Lehrerin lässt man lieber längstmöglich unter den Tisch fallen 😄

    Wir haben auch Moodle und ich kann mich damit leider auch nicht sonderlich anfreunden. Ich hab keinen Vergleich zu Teams, aber zu IServe, und gefühlt braucht bei Moodle alles mindestens doppelt so viele Klicks und ist deutlich umständlicher. Das Nonplusultra isses jedenfalls nicht.

    Lahmgelegte IT oder auch verschobene Prüfungen verursachen ein bisschen Wind, interessieren unterm Strich da draußen aber doch auch nicht ernsthaft irgendwen. Das Einzige, was ziehen würde, ist großflächiger Betreuungsausfall für minderjährige Schüler, so dass es eine direkte Betroffenheit von Eltern gibt. Das wiederum lässt sich aber mit der hohen Beamtenquote nicht wirklich realisieren.


    Der Schulsektor hat letztlich doch gar keine brauchbaren Instrumente, um ernsthadt Druck auszuüben.

    Ich gehe ja grundsätzlich nur noch zu Ärzten, die man online buchen kann. Da funktioniert dann in der Regel auch die Absage online, aber: auch hier wird im Normalfall darauf hingewiesen, dass bei Absage mit weniger als 48 Stunden Vorlauf eine Ausfallgebühr zu zahlen ist.

Werbung