Wenn man sich mit Polizist:innen unterhält, dann kommt vor allem eins heraus. Es ist die Tatsache, dass man sich überall, nämlich Polizei, Jugendamt, Schule, Justiz kaputt gespart hat und der gesamte Laden nicht mehr so funktioniert wie er soll.
Würde er funktionieren, dann hätten wir mehr Lehrer die auch Zeit hätten für Beziehungspflege, wir hätten mehr Leute in der Sozialpädagogik die so frühzeitiger intervenieren können, wir häten in den Jugendämtern mehr Leute, so dass es auch Sinn machen würde dort anzurufen. Im Moment bewegen die sich nur, wenns lichterloh brennt, Schwelbrände lässt man laufen.
Mal blöd gefragt: wie viel Geld und Ressourcen muss eine Gesellschaft denn aufwenden, bis man ein gesellschaftskonformes Verhalten erwarten und das Problem bei den entsprechenden Tätergruppen statt auf staatlicher Seite sehen darf?
Natürlich wäre das alles "wünschenswert". Sich normal verhaltende Menschen brauchen aber in der Regel gar keine staatliche Intensivbetreuung, die den Steuerzahler schwer belastet. Und man muss sich auch mal fragen, warum diese Jobs keiner mehr machen möchte - der Personalmangel ist ja eben nicht nur Stellenstreichungen geschuldet, sondern auch den vielen unbesetzten Stellen, weil man sich 3x überlegt, ob man als Sozialpädagoge oder im Jugendamt Leute in Brennpunkten betreuen möchte. Meine Schwester ist seit 4 Jahren im Jugendamt tätig. Kein ausgewiesener Brennpunkt, dennoch ist keiner (!) der Kollegen, mit denen sie damals angefangen hat, noch da, und sie selbst ist auch auf dem Absprung. Der Laden wird unterhalb der Abteilungsleitungsebene getragen von Berufsanfängern, die frisch aus dem Studium kommen, und dann schnell wieder verschwinden. Das liegt nicht an den (wirklich nicht schlechten) Konditionen, sondern am Klientel, mit dem man sich langfristig nicht rumschlagen möchte.
Natürlich soll und muss es überall dort, wo es problematische Strukturen gibt, Intervention und Hilfsangebote geben. Die gibt es in der Regel auch, wenn auch aus diversen Gründen sicherlich nicht in unbegrenztem Ausmaß. Ich finde es aber auch nicht richtig, ständig irgendwelche Rechtfertigungen außerhalb des Verantwortungsbereichs der Täter zu suchen. Und wenn man feststellt, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen überproportional oft auffällig werden, muss man auch eine sachliche Debatte über andere rechtliche Konsequenzen führen dürfen. Laut BKA Statistiken sind in der Kategorie Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen sowie bei Raubdelikten über 40% der Tatverdächtigen nicht deutscher Herkunft, bei sexuellen Übergriffen und schwerer Körperverletzung sind es deutlich mehr als 30% (hab die genauen Zahlen nicht im Kopf). Ich heiße jeden Zuwanderer, der hier friedlich leben möchte, herzlich willkommen. Aber totzuschweigen, dass es hier offensichtlich ein Problem mit Teilgruppen gibt, ist nicht konstruktiv. Und wieso bei Straffälligkeit nicht sofort rigoros abgeschoben wird, muss man auch hinterfragen dürfen ohne direkt mehr oder weniger latent in eine rechte Ecke gedrängt zu werden. Es ist nicht alles mit angeblichem "Versagen" diverser Behörden zu rechtfertigen.