Beiträge von Maylin85

    es gibt im leben aber viel wichtigere bildung, als "gut" und strebsam in mathe, deutsch etc. zu sein (z.b.klassismus zu erkennen und ihm entgegenzuwirken und die welt etwas gerechter zu machen. wenn klassismus weg ist, lösen sich auch viele andere -ismen auf. aber solange zeynep und maddox nicht neben anton und luise sitzen sollen, weil die dann vielleicht ein paar pünktchen weniger scheffeln und menschen jenseits ihrer blase kennenlernen, wird das nichts!).

    und was, wenn man 15 "brennpunktkinder" und 7 "elitekinder" hat? gibts dann einen elitetisch in sicherer entfernung?

    Es geht gar nicht um ein paar Pünktchen, sondern darum, dass jedes Kind - meiner Meinung nach - ein Anrecht darauf hat, in der Schule möglichst ruhig und störungsfrei lernen zu können. Wenn es das aufgrund des Fehlverhaltens anderer nicht kann, was ja eh schon Alltag ist, ist das schlecht. Noch schlechter wird es, wenn es die Chaoten auch noch in unmittelbarer Nähe aushalten muss. Schule ist der einzige Mikrokosmos, in dem Menschen zugemutet wird, jede x-beliebige soziale Umgebung aushalten zu müssen - ohne Möglichkeit, sich eigenständig aktiv zu entziehen. Ich finde es sehr fragwürdig, wenn diese institutionelle Macht zum Nachteil des nicht-verhaltensauffälligen Kindes missbraucht wird. Der Ansatz, das Maximum für die Problemfälle herauszuholen, ist ja furchtbar nett, geht aber eben oftmals auf Kosten der anderen.

    Was genau soll das mit „normal tickend“ zu tun haben?

    Aus der eigenen Erfahrung als „Pufferkind“: Das war nicht immer spaßig, hat aber niemals mein Lernen behindert. Das muss also nicht zwangsläufig miteinander einhergehen, selbst wenn es vielleicht für dich so war.

    Echt, kann man das? Was ist, wenn in einer Klasse von 24 SuS 8 Chaoten sind, die streng genommen alle allein sitzen müssten mit weitem Abstand, Kopfhörern gegen Störgeräusche und einer Einzelbetreuung, sowie weitere 10 SuS nur mitzuarbeiten schaffen, wenn sie neben einem/ einer der mitwirkungsfähigeren/ -willigeren restlichen 8 sitzen (Regelklasse, SEK. 1, Hauptschulzugklasse, kein Brennpunkt)? Wer bekommt einen der Plätze in der 1. Reihe? Wer muss neben wem sitzen, damit überhaupt Unterricht möglich wird?

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    Die acht Verhaltenskreativen finden jede Reihe dazu geeignet den Unterrichte komplett aufzumischen, in Reihe 1 drehen die sich dann einfach ungeniert konstant um oder lärmen halt gemeinsam in Reihe 1 (hat ein Kollege mal getestet, die Acht alle in Reihe 1 zu setzen, das Experiment war nach zwei Schultagen beendet).

    Ganz ehrlich, in solchen Settings würde ich keinen Tag arbeiten und mein Kind sofort von dort abmelden und an der nächsten Privatschule anmelden, wenn es zu den Mitwirkungsfähigen gehört. Dass es dort nicht bestmöglich gefördert, sondern von der Umgebung ausgebremst wird, ist ja offensichtlich. Aus Lehrersicht würde ich ich mich auf diese 8 Mitwirkungsfähigen konzentrieren und sie ggf. mit den 10 weiteren mischen, in der Hoffnung, dass diese Gruppierungen einen guten Lernfortschritt miteinander erzielen können. Die 8 "Chaoten" würde ich vermutlich gebündelt vor meine Nase setzen und hab das in der Vergangenheit auch so gemacht. Ging mir selbst tierisch auf den Keks, denn dann bekommt man notgedrungen ja auch mehr Verhaltensauffälligkeiten mit, als wenn man sie weiter hinten wegsortiert, aber finde ich immer noch besser, als wenn Mitschüler das ertragen müssen.

    "Normal ticken" für mich diejenigen, die ein angemessenes Unterrichtsverhalten zeigen. Wer das tut, braucht von mir nicht irgendwo hingesetzt werden, sondern kann seinen Sitzplatz und seine Sitznachbarn natürlich auch selbst frei wählen.

    Mein Lernen ist schon "behindert", wenn ich neben jemandem sitzen muss, der laut und zappelig ist und mir damit permanent über die vielen vielen Stunden eines Schultages latent auf die Nerven geht. Ich erinnere mich an ständig umfallende Getränke, Lautstärke, Angerempeltwerden, weil der Sitznachbar seinen Bewegungsdrang nicht unter Kontrolle hatte, nicht mit seiner Seite des Tisches auskam, ständig aufsprang usw. usw.

    Man setzt das Pufferkind durch die ungewollte Nähe zu nervigen Mitschülern einem Dauerstress aus, der nicht sein muss und den es sicher nicht als angenehm empfindet.

    die angepassten haben aber doch schon das privileg, dass sie in der schule meist gut durchkommen und ein normales und nicht armutsgefährdetes leben führen werden, selbst wenn sie oft neben schwierigeren kindern sitzen. wo sollen die "chaoten" sonst lernen, wie man es richtig macht? man kann doch nicht die eine hälfte des klassenzimmers zum ghetto machen.

    Ernsthaft?! Es ist doch nicht Aufgabe der normal tickenden Kinder, für die anderen zurückzustecken und sie durchzuziehen.

    Ich war auch so ein Pufferkind und das ist einfach zum Kotzen und eine Zumutung, denn dadurch wird das eigene Lernen nunmal auch behindert und das sollte niemand dulden müssen. Ich selbst habe nie Sitzordungen vorgegeben und Kinder als Puffer missbraucht. Die Chaoten kann man sich geschlossen frontal vors Pult holen, damit muss man keine anderen Kinder belästigen.

    Ich persönlich empfinde so eine Hohlstunde zwischendurch mal eher als entlastend. In der Zeit trinke ich in Ruhe, mache Unterrichtsvorbereitungen oder Korrekturen, beantworte Mails oder sogar mal einen kurzen Spaziergang an der frischen Luft, um den Kopf frei zu bekommen. Ich weiß aber, dass viele das völlig anders sehen, die aus diversen Gründen lieber null Hohlstunden hätten.

    Ich mag das auch, bei uns gibt es aber auch keinen Vertretungsunterricht und die Stunden sind zuverlässig tatsächlich frei. Unter der Prämisse finde ich 1 Hohlstunde am Tag sogar positiv und nehme pro Woche auch 5.

    Muss man befürchten, dass man in den Stunden zur Vertretung herangzogen wird, finde ich 2-3 pro Woche bei Vollzeitdeputat okay.

    Ich hab die Zeit der Studiengebühren voll erwischt und noch jahrelang den Kredit dafür abgestottert.

    Richtig blöd ist, wenn man zu denen gehört, die kein Bafög bekommen, deren Eltern aber trotzdem "situativ" begrenzte Mittel haben (bei meinen Eltern lief gerade die Scheidung, mein Vater hat die Wohnung behalten und musste meine Mutter ausbezahlen/neuen Kredit bedienen, meine Mutter hatte bei schon damals arg geringem Angebot an vernünftigem Wohnraum eine irre teure neue Mietwohnung, wollte aber nicht weiter wegziehen, weil meine Schwester dort noch zur Schule ging usw.). Ich hab notgedrungen eine pendelbare Uni genommen, in den ersten Jahren noch zu Hause gewohnt, hab dann viel gearbeitet, hatte ein Darlehn für die Studiengebühren und hinterher noch eins für Studienabschlussförderung. Ganz so cool war das alles nicht, ging aber irgendwie. Ich wollte allerdings auch kein Wg Zimmer oder Wohnheimzimmer, als ich dann nach ein paar Semestern ausgezogen bin, sondern eine 2-Zimmer-Wohnung war mir schon wichtig.

    Ich war froh, dass meine Eltern sich dann später so weit sortiert hatten, dass sie im Ref was zuschießen konnten. Da wäre ich mit dem Gehalt never ever ausgekommen und hab im Studium mit Nebenjob deutlich mehr gehabt. Auch die 3 Umzüge fürs Ref, die anschließende Vertretungsstelle und dann die Planstelle hätte ich alleine finanziell nicht stemmen können.

    Bei den heutigen Lebenshaltungskosten ist es für Studenten und Referendare nicht leichter geworden, fürchte ich.

    Ist es überhaupt möglich, in einem Verein einfach einen einzelnen Kurs zu buchen? Ich hab Schwimmen damals bei der DLRG gelernt, aber dafür wurde ich halt auch im Verein angemeldet. Meine Freundinnen auch. Und wir sind dann auch mindestens über die Grundschulzeit alle regelmäßig 1-2x wöchentlich schwimmen gewesen. Wenn Vereine zu reinen "Einmaldienstleistern" verkommen, ist das ja irgendwie auch schade.

    Meine Eltern sind übrigens grandios daran gescheitert, mir das Schwimmen selbst beizubringen. Es ist schon sinnvoll, manches auszulagern.

    Das klingt ja furchtbar. Da würde ich mir an deiner Stelle sowas von sicher eine andere Sportart suchen, wenn das so eine Qual für mich wäre!

    Ich hab noch keine Sportart gefunden, bei der das nicht so ist, und mit Laufen komme ich noch am besten klar. Ich ekel mich leider vorm Schwitzen (schon als Kind) und sobald das losgeht, kriege ich innerlich dezente Aggressionen und will eigentlich nur noch aufhören 😅 Deswegen funktioniert Sport in Gesellschaft für mich auch nicht. Finde immer total faszinierend, wenn Leute erzählen, dass sie sich beim Sport gut fühlen - das ist bei mir vielleicht ne Stunde nach dem Duschen so, bis dahin habe ich aber rabenschwarze Laune.

    Schwimmen funktioniert gut, das scheitert aber an anderen Umständen derzeit.

    Wichtig: die nen du gehen willst, gehe….ist genauso gut Hauptsache Bewegung

    Ich gehe ja sowieso mit den Hunden, das hat für mich aber nix mit Sport zu tun und wenn ich nur gehe, werde ich leider direkt fett^^

    Ich bin ultralahm. Brauche meistens irgendwas um die 43 Minuten und mache auch keine Sprints oder dergleichen, sondern bin froh, wenn ich mich gleichmäßig durcharbeiten kann. Mein Kopf hasst sowieso jeden einzelnen Schritt und es ist ein permanenter Kampf gegen den inneren Schweinehund und "eigentlich könntest du an der Ecke da hinten heute auch aufhören"-Gedanken. Reine Pflichtaufgabe.

    Aber ich schaffe es immerhin derzeit, es regelmäßig durchziziehen, und das ist auch das einzige Ziel 😊

    Das unterstellt, dass die Lohn-Preis-Spirale "unten" beim Mindestlohn in Gang gesetzt wird. Tatsächlich ist es aber doch so, dass die ersten und großzügigsten Gehaltsanpassungen in den Chefetagen irgendwelcher Konzerne stattfinden, dann folgen Tarifverhandlungen in allen möglichen Sparten für eine breite Masse an Arbeitnehmern und iiirgendwann weit dahinter kommt man mal auf den Trichter, dass die unteren Einkommen angesichts der Preissteigerungen nicht mehr passen.

    Ach weißt du, als jemand, der x Jahre erfolglos Versetzungsanträge gestellt hat und letztlich 7 Jahre irgendwo festhing, wo er nicht sein wollte, nur um sich dann doch zu entlassen, würde ich mir so ein Zippzapp heute nicht mehr antun. Ich will gehen, man lässt mich nicht, dann halt adios. Gerade kurz nach der Probezeit verliert man dabei nicht nennenswert viel und bei der aktuellen Lehrermarktlage braucht man sich um Neueinstellung auch keine Sorgen machen.

    Aber ja, man kann natürlich auch mal Glück mit Beförderungsbewerbungen haben.

    Mein Gott, es ist doch jetzt 3 x verlinkt worden, was im entsprechenden Erlass für das fragliche Bundesland wirklich steht. Wenn die organisierende Lehrperson der Ansicht ist, für die fragliche Gruppe ist mehr als eine begleitende Lehrperson erforderlich, dann KANN SIE DAS VERLANGEN!!! SIE HAT ES ABER NICHT GEMACHT!

    Eben. Weil sie zu einer anderen Risikorinschätzung kam und es wahrscheinlich jahrelang auch so gut funktioniert hta. Das ist ja genau der Punkt. Ich kann meine Einschätzung für nochso richtig halten und sie kann noch so "praxiserprobt" sein, am Ende bleibt ein Restrisiko. Immer.

    Man kann hinterher halt immer leicht sagen, dass mehr Personal als vorgesehen halt immer noch nicht genug war. Ich finde das wirklich schwierig - dass jemand verstorben ist, zeigt, dass die Lehrkräfte die Sachlage faktisch falsch eingeschätzt haben. Wie viele hunderte Male ertrinkt bei gleicher Konstellation aber niemand und es wird als völlig angemessen verbucht.. und auch bei "man hätte teilen müssen"-Aussagen gilt, dass man hinterher natürlich immer schlauer ist..

    Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass Schule viele Aktivitäten besser prophylaktisch streichen sollte bzw. dass Lehrkräfte erheblich mehr remonstrieren müssen.

    Bei der Fachkombi, mit der man sich wohl kaum Sorgen um Neueinstellung machen muss, würde ich ganz einfach einen Versetzungsantrag stellen und bei Nichtfreigabe einfach kündigen und den Weg über Neueinstellung gehen. Dass A14 Stellen wirklich "offen" ausgeschrieben sind und nicht für einen bestimmten Kandidaten, ist wohl eher selten.

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