Beiträge von Maylin85

    Wir bezahlen bereits jetzt Milliarden für Klimaschäden - und schaden dem Wirtschaftsstandort, falls wir nichts unternehmen.

    Das ist eben der Punkt. Wir zahlen das auch wenn wir jetzt für große Anstrengungen und Wohlstandsverlust etwas unternehmen. Deswegen muss Aktionismus immer mit Augenmaß erfolgen und darf nicht auf Kosten der Wirtschaftskraft gehen.

    Und auch wenn wir mit 1% der Bevölkerung für 2% Emissionen verantwortlich sind, ist das insgesamt halt ein Fliegenschiss gegenüber dem Anteil anderer Nationen, deren Emissionen nicht im gleichen Maß zurückgefahren werden und die wir quantitativ eh nicht kompensieren können.


    Ich leugne den Klimawandel und seine Auswirkungen nicht, ich habe aber kapituliert vor der Idee, dass man sich dem noch in irgendeiner Form nennenswert wirksam entgegenstellen kann. Und deswegen halte ich es für sinnvoller, den Wirtschaftsstandort zu sichern und den Fokus auf Adaption zu legen, statt zwanghaft und zum eigenen Nachteil Emissionen zu verringern.

    Solche Beklopptheiten plus die Ineffizienz anderer Kollegen sind der Grund, wieso ich eben KEINE Arbeitszeiterfassung möchte. Ich bin sehr zufrieden mit dem aktuellen Modell.

    An unserer Schulform lebt man ohne auch sehr gut, an anderen Schulen hätte ich mir eine gewünscht und finde sie auch nötig.

    Das glaube ich nicht, dass das ein Problem wäre, denn du nimmst ja nicht die Zeit für die Fahrt dahin, sondern nur die Sammelzeit und die sicherlich auch nicht mit 4-5h ;)
    Und dann sammelst du eben Kiefernzapfen o.ä. Klar kann man auch andere Sachen machen, aber genau davon lebt Schule eben, dass wir immer neue und andere Sachen machen und nicht immer das gleiche in der Durchführung, sonst bräuchten wir uns ja auch nicht fortbilden.

    Das stimmt zwar, aber dass du Schule und Unterricht GUT gestalten möchtest, ist ja dein persönlicher Anspruch. Ich bin gespannt, ob die Arbeitgeberseite dafür ein Zeitkontingent einpreisen wird..

    (Falls das falsch rüber kommt, mir geht es einfach um praktische Aspekte. Ich kann mir kaum vorstellen, dass solche Tätigkeiten Berücksichtigung finden werden - auch wenn sie für die Unterrichtspraxis noch so sinnvoll sein mögen.)

    Fahren wir unsere Bemühungen jetzt herunter, werden die Folgen und die Folgekosten aber doch immer höher. Nur weil wir manche Kipppunkte überschritten haben, dürden wir doch nicht aufgeben und denken, jetzt kämen nicht weitere Kippunkte. Schlimmere Kippunkte. Ein vielleicht oder vielleicht auch nicht mögliches Wirtschaftswachstum kann doch gar nicht mithalten mit dem Wachstum der Folgen der Klimakrise. Und diese Folgen sind anders als das Wirtschaftswachstum Gewissheit.

    Zustimmung. WENN alle engagiert mitmachen würden. Wenn u.a. die Hauptverursacher das aber nicht tun, empfinde ich unseren Aktionismus zum Preis der Verschlechterung der Standortbedingungen unseres Wirtschaftsstandorts als komplett unvernünftig. Wir werden dadurch perspekivisch massive Wettbewerbsnachteile haben und von den Folgen des Klimawandels trotzdem nicht verschont bleiben. Auch dann, wenn wir hierzulande morgen klimaneutral wären, würde sich daran nichts ändern.

    Im Sachunterricht kann ich nicht "schnöde nach einem Schulbuch" arbeiten. Die Kompetenzen umfassen sehr viele praktische Kompetenzen, wie mein Beispiel oben zeigt. Ich glaube in kaum einem Fach (an der Grundschule), das man richtig und nach den Vorgaben des Lehrplans unterrichtet, bestenfalls auch nach den didaktisch-methodischen Prinzipien der Fachdidaktik, kann man "schnöde nach dem Schulbuch" unterrichten. Wir haben aus guten Gründen gar kein Schulbuch für den Sachunterricht.

    Der Punkt bezog sich auch eher auf Chillis Bezüge zum Fremdsprachenunterricht. Ich selbst arbeite auch fast überhaupt gar nicht mit dem Schulbuch, aber die fürs Abitur nötigen Kompetenzen könnte ich vermutlich trotzdem irgendwie damit vermitteln und mir Arbeitszeit sparen. Dann gibts halt keine aktuellen Zeitungsartikel oder Reden, sondern man analysiert irgendwas vorvorgestriges - das methodische Vorgehen und die nötigen methodischen Kompetenzen unterscheiden sich nicht.

    Von Grundschule habe ich keine Ahnung, daher würde ich dazu auch nichts sagen. Ich erinnere mich, dass wir als Grundschüler viel selbst sammeln und mitbringen mussten. Wer keinen Urlaub am Meer macht, sammelt auch keine Muscheln in Klassenstärke, also vermute ich, dass es auch irgendwie anders gehen müsste und es schwierig sein könnte, schlüssig zu argumentieren, dass solche Tätigkeiten in eine offizielle Arbeitszeiterfassung einfließen können.

    Das finde ich die besorgendste Haltung in unserer Gesellschaft. Das mag für ältere Menschen noch gelten, für alle anderen nicht.

    Wenn man sich die IPCC-Klimamodelle anguckt, mit dem Hintergrundwissen, dass diese die optimistische Auswahl sind, dann sind alle anderen Probleme dagegen verschwindend in ihren Auswirkungen.

    Den meisten Menschen dürfte inzwischen sehr bewusst sein, dass der Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels eine der zentralen Zukunftsaufgaben sein wird. Gleichzeitig wird deutlich, dass Länder, deren Emissionen unsere um ein Vielfaches übersteigen, momentan sehr klar wirtschaftliche und geostrategische Interessen gegenüber Klimaschutz priorisieren. Ich bin daher froh, dass man sich auch hier langsam dringlicheren Themen zuwendet - für die Bewältigung der Klimawandelfolgen und Adaptionsstrategien braucht es Milliardeninvestitionen, die wir unabhängig von der Frage, ob es uns gelingt, unseren Minianteil noch ein wenig zu reduzieren, tätigen werden müssen. Das Narrativ, man könne noch irgendwas "aufhalten" oder Gradziele einhalten, ist überwiegend tot; der Zug ist abgefahren. Es wäre also nicht so verkehrt, zunächst einmal dafür zu sorgen, dass unsere Wirtschaftskraft erhalten bleibt, um wenigstens nicht unnötig runtergewirtschaftet und pleite in die ohnehin nicht verhinderbaren Herausforderungen zu schlittern.

    Die Abkehr von der Fokussierung auf Klimaschutz ist meines Erachtens nicht Ausdruck von Ignoranz, sondern von Pragmatismus. Die idealistischen Bestrebungen in diesem Feld sind längst an realpolitischen Entwicklungen gescheitert und darauf muss man halt auch reagieren. Hätten alle Industrienationen im letzten und vorletzten Jahrzehnt konsequent an einem Strang gezogen, sähe die Situation heute vielleicht anders aus.


    Ich möchte meine Zeitung nicht mit den Muscheln gleichstellen, auch wenn ich nicht genau weiß, was man damit macht.
    Ich bin SoWi-Lehrerin, sorry, aber Nachrichten lesen / hören / was auch immer IST meine Arbeitszeit. (selbst wenn es nur 15 Minuten Tagesschau wäre).
    Ich bin Fremdsprachenlehrerin, Diskurse und Literaturbetrieb kennen gehören auch zum Job.

    Ich will KEINESFALLS so tun, als würde ich alles als Dienst ansehen und ich die Zeit durchgehend als Arbeitszeit erfassen würde, aber ich finde es wichtig, dass wir unsere professionelle Rolle nicht als nach dem Ref fertig ansehen. Mag vielleicht für Mathe gehen (sage ich nicht!), aber Schülerorientierung und Aktualität gehen nicht ohne ständige Weiterbildung und Weiterbildung/Fortbildung ist nicht nur formelle formalisierte Bildung, sondern auch eben solche Sachen. Ich verstehe mich nicht als reine Unterrichtsvorbereiterin, die sich ausschließlich und erst für Themen interessiert, wenn sie auf den Plan kommen (und trotzdem ist mein vieles Lesen nicht Arbeitszeit, aber daraus schöpfe ich Ideen, welches Jugendbuch aktuell in Frage käme).

    Es ist halt schwammig. Aktuell am Tagesgeschehen teilzunehmen, empfinde ich nicht als Arbeit, sondern als etwas, was man als mündiger Bürger sowieso tun sollte - begegnet mir dabei etwas, was sich schulisch aktiv nutzen lässt, setze ich mir einen Marker oder lege es weg, auch das ist noch keine Arbeit. Die Aufbereitung für den Unterricht dann wiederum schon.

    Ja, vermutlich würde ich mit einem anderen Job auch nicht zwingend regelmäßig einen Blick in die britische oder amerikanische Presse werfen, dennoch ist auch das in meiner subjektiven Wahrnehmung noch keine Arbeitszeit. Die gezielte Leküre von Literatur, die nach Passung zu Lehrplanthemen ausgewählt wurde, dann aber wiederum schon.

    Die Idee, für solche unscharfen Bereiche mit Pauschalen bei der Arbeitszeiterfassung zu arbeiten, finde ich pragmatisch und gut 😊

    Warum?

    Weil es eben keine zwingend notwendigen Aktivitäten sind. Ich kann vermutlich auch ohne Muscheln irgendeine Form von Kunstunterricht durchführen und ohne Zeitungslektüre ganz schnöde das Schulbuch durchunterrichten usw. - die Frage, ob und inwiefern der Dienstherr solche Dinge bei der Festlegung des Arbeitspensums berücksichtigen muss, dürfte zumindest Diskussionen aufwerfen.

    Okay, der Punkt der persönlichen Abgrenzung ist natürlich individuell.

    Ich fürchte allerdings, dass man der übergeordneten Sache keinen Gefallen tut, wenn man versucht, Dinge wie Muschelsammeln oder Zeitunglesen mit in eine irgendwann hoffentlich mal vorzunehmende Arbeitszeiterfassung aufzunehmen.

    Ja, das geht natürlich gar nicht.
    Und klar ist es Urlaub.

    Aber selbst ich als Muttersprachlerin (!) merke, dass es mir gut tut, ab und zu richtiges Französisch zu sprechen, das weg vom Lehrbuch und Klassenfranzösisch ist. Und da reicht mir das französische Fernsehen und Radio nicht ganz.
    Ich unterrichte kein Englisch, mein Englisch ist ganz passabel und ich würde (leider) sagen, dass mein Englisch gar nicht so weit vom Französisch vieler Lehrkräfte entfernt ist, die mal drei Monate im Ausland waren (ich war 10 Monate im englischsprachigen Ausland, habe viel auf Englisch (teil-) gearbeitet) und ich merke, wie gut es mir in den letzten Jahren getan hat, mindestens einmal im Jahr im englischsprachigen Ausland zu sein.
    Es ist definitiv keine Arbeit (also in meinem Fall schon, weil Dienstreise, aber nicht beim Urlaub), aber dieser Urlaub sollte bei vielen (nicht unbedingt allen) Fremdsprachenlehrkräften in Betracht gezogen werden. Nicht alles kann durch das Internet abgedeckt werden. Aber ja, es geht anders, man kann auch einfach mit Mitte 40 Angst haben, eine Oberstufe zu unterrichten, weil man im Stoff (egal ob Mathe oder Sprache) völlig eingerostet ist.

    Dass es sinnvoll ist, stelle ich auch gar nicht in Abrede. Aber es ist keine Dienstpflicht und absolut freiwillig, deswegen würde ich es gedanklich für mich nicht als Arbeitszeit verbuchen. Und wenn man lieber in einem anderen Sprachraum urlauben möchte, kann man das problemlos tun und jede Art der Einschränkung ist selbst auferlegt

    Urlaub ist Urlaub. Niemand zwingt einen, in einen bestimmten Sprachraum zu reisen, und wenn ich dort Material sammele, ist das ebenfalls mein privates Engagement. Das als Arbeitszeit zu verbuchen, finde ich schon irgendwie etwas befremdlich - außer, man trifft dort tatsächlich Kooperationspartner oder dergleichen.

    Erinnert mich an meine Geo-Exkursion an der Uni. Wir waren im südlichen Afrika und der Prof legte die vorausgegangene Urlaubsreise mit seiner Frau kostentechnisch auf uns Studenten um mit der Begründung, das sei kein Urlaub, sondern eine Reise zur Vorbereitung der Exkursionsfahrt gewesen.

    Kam das nicht etwas schräg rüber, als jemand anderes anstelle der KL mitgefahren ist?

    Bei den Eltern und in der Klasse? Ja, wahrscheinlich. Ich hab das nicht groß diskutiert und nur verkündet.


    Mich hat der finanzielle Punkt damals aber auch wirklich geärgert. Ich war gerade frisch im Job und bei vernünftigem Gehalt, musste noch meinen Studienkredit abzahlen, den Autokredit, kam gerade so +/-/0 über den Monat, hätte den Hund für die Fahrt noch teuer Vollzeit betreuen lassen müssen (damals 40€ pro angefangenem Tag) und dann soll ich auch noch mehrere hundert Euros in Vorleistung gehen... die ich mir damals hätte bei Mutti leihen müssen... sorry, aber nein. Der Dienstherr kann ja vieles verlangen, aber nicht den Einsatz meines privaten Geldes für Schulveranstaltungen.

    Ja, das müsstest du wohl, wenn du dir ein Urteil erlauben willst. Die Freien Wähler stehen in Bayern traditionell für FDP-Politik in ein bisschen konservativer, auf Bundesebene kennt man halt praktisch nur den Aiwanger. In meiner Heimatgemeinde haben die Freien Wähler jahrzehntelang den Bürgermeister gestellt, deren Politik passt schon sehr genau zu dem, wie du dich hier gibst. Ich kenne die Grünen aus der bayrischen Regionalpolitik auch immer schon sehr viel konservativer als sie es lange Zeit auf Bundesebene waren. Ein ehemaliger Nachbar von mir sitzt seit langer Zeit in Baden-Württemberg für die Grünen in der Landesregierung.

    Hab mir das Programm der Freien Wähler übrigens mal angeguckt und hatte den Eindruck, ich lese das Programm der Lobbypartei vom Bauernverband. Es gibt durchaus einzelne Punkte, die mir zusagen, aber so insgesamt - nein, passt nicht. Im Vergleich zu den ellenlangen Ausführungen zum Thema Landwirtschaft (wo ich die Positionen überwiegend nicht teile), bleiben viele andere Punkte auch extrem schwammig und unpräzise.

    Nach Lektüre des Programms wundert mich das Ergebnis des Wahl-o-mats jedenfalls noch mehr als vorher schon.

    Die Fahrt, die ich seinerzeit nicht machen wollte (weil wirklich blöde Klasse), hatte sich für mich erledigt, als ich gesagt habe, dass ich natürlich fahre, aber finanziell nicht privat in Vorleistungen gehen werde und mein Anteil übers Schulkonto vorgestreckt werden müsste. Man fand einen Kollegen, der wohl "gefälliger" in der Abwicklung war.

    Wirtschaftsliberal-konservativ trifft es auch, denke ich, Bündnis Deutschland vertritt aber eben auch Positionen, die ich niemals wählen würde. Das kann der Wahl-o-mat natürlich nicht erfassen, sondern dafür muss man das Programm schon selbst gegenchecken.

    Mit den Freien Wählern hab ich mich ehrlich gesagt noch nicht groß beschäftigt. Das ist bei mir in der Schublade "bayrische Regionalpartei mit unsympathischen Vertretern", aber vielleicht müsste man sich mal genauer mit denen beschäftigen.

    Wobei dien"hohen" prozentualen Übereinstimmungen bei mir auch irgendwie relativ sind. Mein Spitzenreiter war Bündnis Deutschland mit 66,7%, aber auch bei der SPD an Platz 9 sind es noch 52,8%. Ist alles ziemlich eng beieinander. Ganz unten stehen die Grünen mit 48,2%.

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