Beiträge von Maylin85

    Ich finde die Statistik durchaus interessant. Als Mensch, der sich ggf. nochmal nach einer anderen Schule umsehen muss, fallen schonmal alle mit zu hohen Quoten bei "Maßnahme mit Lehrkraft bei unveränderter Lerngruppe" durchs Raster, denn da schimmert die Mehrarbeit ja schon durch die Statistik. Schulen mit vergleichsweise hohen Quoten ersatzlosen Entfalls und wenig Maßnahmen mit veränderten Lerngruppen erscheinen mir dagegen spontan erstmal deutlich gesünder geführt.

    Was Eltern und Presse dazu sagen... muss man halt drüberstehen.

    Wenn du das Gefühl hast, dass es mit der Schule eh nicht passt: kündige und bewirb dich woanders neu. Ich bin zu meiner Planstelle anfangs etwa 40km gependelt und schon das ist zu viel, wenn man täglich zu einer Schule fährt, wo man eigentlich gar nicht hin will. 100km sind schon rein wirtschaftlich irrsinnig und bevor man sich durch eine Stelle an einen Ort ketten lässt, der einem nicht zusagt, würde ich rückblickend rechtzeitig die Reißleine ziehen. Sowohl am falschen Ort zu wohnen als auch jahrelang an der falschen Schule festzuhängen, mindert letztlich Lebensqualität.

    Ja, naja. Ich verstehe das schon. In meinem Sachfach hatte z.B. eigentlich keiner Bock auf Unterstufe und irgendwer muss es halt trotzdem machen. Genauso war die Oberstufe in Englisch in meinen ersten Jahren an der Schule quasi "dicht", weil per Gewohnheitsrecht immer die gleichen Leute drin waren. Es kann schon zu Unmut führen, wenn eine Schulleitung bei der Unterrichtsverteilung da nicht auch ausgleichend tätig wird. 25 Stunden nur in der Oberstufe unterzubringen, ist auch gar nicht so einfach (vor allem, wenn es im Zweitfach nicht viele Parallelkurse gibt).

    Ich hatte damals das gegenteilige Problem; ich wollte eigentlich ausschließlich mit beiden Fächern in die Oberstufe und man meinte, das sei wegen der Korrekturbelastung nicht zumutbar und außerdem wollen andere ja auch. Ich finde Englisch in der Oberstufe 1000x interessanter, als sich durch die Buchlehrgänge in der Sek I zu wurschteln und ständig nur Sprachaufbau zu betreiben. Inhaltlich ist in der Sek I über weite Strecken kaum irgendwas Interessantes dabei und noch dazu sind Unter- und Mittelstufen einfach so viel anstrengender 😄

    Korrekturbelastung hat man allerdings, das stimmt wohl. Ob man sprachlich fit ist und das passende Vokablular für ein Thema abrufbar hat usw. hängt ja an der eigenen Vorbereitung.

    treasure Lebenslanges Wohnrecht wird meines Wissens notariell eingetragen.Im mir bekannten Fall ging auch eine Trennung voraus und eine Partei wollte dort nicht wegziehen, daher war es eine gute Lösung - Partner konnte ausgezahlt werden und sie zahlt halt Miete und kann wohnen bleiben. Käufer war, meine ich, eine Bank oder Kapitalgesellschaft (irgendwie sowas). Muss man wahrscheinlich schauen, ob man zu den Konditionen einen Käufer findet.

    Der eigentliche Vorteil von Eigentum ergibt sich aus dem Gestaltungsfreiraum. Ich hab meine schöne alte Holztreppe ins Dachgeschoss rosa gepinselt, das wäre bei Miete vielleicht nicht so einfach möglich gewesen. Außerdem hab ich Wände rausgerissen, Wasserleitungen umverlegt, Böden und Fliesen (die nicht kaputt oder schlecht waren, sondern mir einfach nicht gefielen) rausgerissen, im Garten nach Gusto Bäume und Sträucher gepflanzt, die hässliche Terrasse zurückgebaut, etc. etc. Keine Absprachen treffen zu müssen, ist schon sehr angenehm und ein Luxus.

    Ansonsten hab ich ursprünglich eigentlich nur gekauft, weil die Tilgungsrate günstiger als meine letzte Miete ist und die Aktion mir mehr finanziellen Spielraum verschafft hat (der jetzt in ETF Sparpläne fließt). Ewig wohnen werde ich hier vermutlich nicht. Vererbt wird auch nicht, sondern das alles macht für mich eigentlich nur Sinn, wenn man irgendwann im mäßig fortgeschrittenen Alter verkauft und das Haus bis dahin quasi als Spardose betrachtet. Im Alter sehe ich mich eher in einer schnuckeligen, kleinen Stadtwohnung 😊

    Ich kann komplett verstehen, dass man - ausgestattet mit der entsprechenden Expertise - gerne irgendwo unterkommen würde, wo man seine über Jahre erarbeiteten Fähigkeiten auch einsetzen kann. Dieser Wunsch ist doch nicht "anstrengend", sondern eigentlich sollte das System selbst auch ein Interesse daran haben, Positionen mit gut ausgebildeten, motivierten Leute zu besetzen oder zumindest Perspektiven auszuloten.

    Ich bin an meiner alten Schule, die ebenfalls völlig ekalierende Veranstaltungspläne hatte, von Anfang an konsequent nie zu Terminen gegangen, die nicht verpflichtend waren. Wenn du keinen Bock darauf hast, lass es doch einfach - Mut zur klaren Linie 😊 Abgrenzung ist wichtig.

    Wie darf man sich das praktisch vorstellen? Gebe ich dann eine Klausur zurück, in der nix angestrichen ist, aber dafür liegt ein Blatt mit dem ChatGPT Gutachten bei? Kann mir schwer vorstellen, dass das akzeptiert wird. Sobald ich trotzdem in der Klausur rummalen muss, ist es kein wirklicher Entlastungsfaktor.


    Zum Thema: niemals würde ich zusätzlich zu Englisch noch Deutsch haben wollen. Den Punkt Korrekturaufwand sollte man echt nicht unterschätzen. Außerdem empfinde ich Sprachen manchmal auch als ziemlich zäh, wenn man Kurse hat, die wenig Zugang zu Textarbeit haben. Bin immer ganz froh, zwischendurch auch mal was anderes zu machen 😊

    Ja, sicher.

    Es klang ja in der Presse schon an, dass die Schulleitungen es mit der Budgetfreiheit jetzt aber bitte schön nicht übertreiben sollen, dass man genau kontrollieren werde, was sie tun. Größere Summen für Reisekosten werden natürlich moniert werden. Dann gibts halt, leider, leider, doch eine Unterdeckung, selbst wenn die SL vorher korrekt gerechnet haben sollte. Dann hat man als Lehrkraft die Wahl: Geld verlieren oder Zeit und Nerven (oder auch Zeit, Geld und Neven). Ich hoffe, viele wehren sich.

    Naja, man kann einfach verweigern in Vorleistung zu gehen, dann bleibt man auch nicht auf Kosten sitzen.

    Es gibt Individuen einer Gruppe, die sich nicht korrekt verhalten, ja. Deine Argumentation ist aber, dass es okay ist, aus Erfahrungen mit Einzelnen auf alle anderen Mitglieder dieser Gruppe zu schließen.

    Mir geht es ja manchmal auch so, dass mir bestimmte Gedanken bezüglich irgendwelcher Minderheiten in den Kopf schießen. Aber dann gehört es für mich dazu, mich selbst zurückzupfeifen und meinen Verstand einzuschalten. Wir sollten uns immer wieder hinterfragen. Tun wir das nicht und differenzieren nicht mehr, wird es nicht besser. Dann passiert es nämlich immer wieder, dass Ahmed als nettester Mensch der Welt keine Wohnung bekommt.

    Ich sage nicht, dass es okay ist, sondern benenne nur, wie es halt ist. Natürlich sollte man jeden Menschen einzeln für sich betrachten - das macht ein Vermieter aber ggf. halt nicht, beim Mensch mit Migrationshintergrund nicht, beim Hundehalter nicht, bei der kinderreichen Familie nicht. Wir neigen alle zum Schubladendenken.


    Heißt das im Umkehrschluss, dass man als Mensch mit Migrationshintergrund rassistische Argumentation zu verstehen habe, weil sich - möglicherweise - irgendwann einmal jemand daneben benommen hat?

    Müsste man dann nicht auch verstehen, wenn Menschen mit Migrationshintergrund schnell die Rassismuskeule schwingen, weil sie eben auch schlechte Erfahrungen gemacht haben, denn sonst hätte sich das ja nicht ausgebildet?

    Henne - Ei.

    Wir kommen aus diesem Kreislauf nur dann heraus, wenn jede Seite bedingungslos aufhört mit dem Finger auf die andere Seite zu zeigen.

    Weiß nicht, ob man das verstehen muss. Ich hab mich immer wahnsinnig über die vielen Absagen wegen meiner Hunde geärgert, die nie irgendeinen Schaden angerichtet oder Mitmieter belästigt haben, und vermutlich geht es Ahmet ganz ähnlich. Man darf das unfair und unangemessen und diskriminierend finden, ist es ja auch. Und ja, sehr wahrscheinlich ist der Eindruck rassistischer Diskriminierung sehr oft nicht falsch.


    Ich weiß nicht, wie sich das auflösen lässt. Ich habe aber halt auch ein bisschen Verständnis für Vermieter. Ich habe zwischen 2015 und 2020 z.B. unter einer syrischen Familie gewohnt. Recht zurückgezogene, bei Begegnungen immer höfliche Leute, die mit 1 Kind eingezogen sind (2 Zimmer Wohnung, 85 Quadratmeter). Als ich ausgezogen bin, hatten sie 4 Kinder und noch diverse andere Verwandte, die so oft ein und aus gingen, dass niemand so richtig wusste, ob sie da nun auch inoffiziell wohnen oder nicht. Niemand anders im Haus war derart laut und einige Parteien haben beim Vermieter ordentlich Stunk wegen der Nebenkosten gemacht, weil die Mülltonnen ständig voll waren, etc. Die Vermieter waren nett und hatten ursprünglich ganz bewusst unterpreisig an die Familie vermietet, waren aber insgesamt dann auch ausreichend genervt, um ihnen keine größere Wohnung mehr zu vermieten, als irgendwann eine frei wurde. Ist halt nicht immer alles konfliktfrei.

    Natürlich ist die Argumentation rassistisch. Das macht sie aber ja nicht per se unzurreffend. Häufig liegen eben schlechte Erfahrungen zu Grunde, sonst hätten sich gewisse Vorurteile ja gar nicht ausgebildet. Es hilft der Sache auch nicht, dass man das nicht aussprechen darf.

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