Beiträge von Maylin85

    Gegenfrage, du weißt schon das die Besoldung eines Beamten auf eine 4 köpfige Familie abzielt?

    Alleinstehende oder Hundeelternpaare sind demnach überalimentiert, wenn es so formulieren will.

    Die permanente Gleichsetzung von Kinder und Hunden :autsch:

    Organisatorisch (!) kannst du das ruhig gleichsetzen, unterscheidet sich nämlich nicht.

    Meine Alimentation zielt auch nicht auf eine vierköpfige Familie ab, denn ich bekomme weder Verheiratetenzuschlag noch Kinderzuschläge - seltsame Einlassung.

    Ich lese hier mit und habe Sorge, dass es bei euch bald "explodiert ".

    Das fürchte ich leider auch. Ich überlege gerade, was ich tue, wenn wir (privater Träger) irgendwann ggf. schließen und in den Landesdienst überführt werden sollten. Kinderlos, wohnhaft in einer Stadt mit akutem Mangel in diversen Brennpunkten und für die Bezirksregierung dann völlig frei platzierbar, ist es eigentlich überhaupt keine ernsthaft erwägbare Option mehr, im Beruf zu bleiben. Unter den richtigen Voraussetzungen mache ich den Job wirklich sehr gerne und ich glaube auch recht gut, aber das Ausmaß an systemischer Schieflage ist hier meines Erachtens dermaßen groß, dass ich in den Ferien jedenfalls mal fleißig Bewerbungen auf außerschulische Stellen geschrieben habe, um Möglichkeiten auszuchecken. In Teilzeit okay, würde ich ggf. noch ausprobieren, aber mit erzwungener Vollzeit, no way.

    Das gibt es doch längst. Je nach Umfang der Abordnung sind genau dafür Dinge wie Trennungsgeld, Reisekostenerstattung und Umzugskostenvergütung gedacht.

    Kilometermäßig ist es ja manchmal gar nicht so weit. Aber fahr mal quer durchs Ruhrgebiet...

    Irgendwie erscheint mir die Diskussion um kranke Kinder absurd - denn das Hauptproblem bei der Abordnung in entferntere Gebiete liegt am Zeitfaktor:

    Mit Kind kommt man nicht mehr rechtzeitig vor Schließung der Kita an, um das Kind abzuholen - oder kann es nicht zur Öffnungszeit dort "abgeben".

    Ich hab exakt das gleiche Problem mit der Hundebetreuung, interessiert - zu Recht! - keine Sau. Wenns blöd läuft, muss ich wen bezahlen, der sie morgens eine halbe Stunde oder Stunde betreut, und dann wegbringt, wenn ich früh los muss. Entsprechendes nachmittags, wenn Konferenzen die Öffnungszeiten der HuTa überschreiten. Mir erschließt sich NULL, wieso es Eltern nicht zumutbar sein soll, sich ebenfalls entsprechend zu organisieren und notfalls halt wen dafür zu bezahlen. Dafür gibts ja immerhin fette Zulagen.

    Kinderbetreuung ist schon ziemlich billig, da kann man auch keine herausragende Qualität erwarten. Ich zahl mehr an Betreuung für meine Hunde, als die meisten Leute in meinem Umfeld für ihre Kinder. Meiner Meinung nach kann man Eltern da ruhig mehr in die Pflicht nehmen. Gegen ein kostenloses Vorschuljahr spricht nichts, all die anderen Jahre (viele Kinder werden ja schon deutlich früher in Kitas gestopft) dürften aber deutlich teurer sein.

    Und jetzt einen ernstgemeinten Vorschlag, bitte!

    Beiträge deutlich hoch, Gehälter deutlich hoch, Rest regelt der freie Arbeitsmarkt.


    Tripod

    Möglicherweise schon, wenn attraktivere Rahmenbedingungen einen anderen Personalschlüssel, bessere Förderung und vielleicht auch die Gewinnung von Muttersprachlern ermöglichen. Realistisch betrachtet ist alles andere nur mäßig erfolgversprechende Rumdoktorei.

    An den kirchlichen Schulen, an denen ich gearbeitet habe (NRW), war die Mehrheit im Kirchenbeamtenverhältnis zu gleichen Konditionen wie Landesbeamte.

    Ich finde die Kirchen als Arbeitgeber mittlerweile attraktiver, als das Land. Von Vollzeitzwang und chronischer Unterbesetzung hört man dort seltener, das Schülerklientel ist schon etwas selektierter. Man muss halt überlegen, inwiefern einem die kirchliche Ausrichtung zusagt.

    Die AfD hat besonderen Zulauf durch die sogenannte "Flüchtlingskrise" bekommen, von Menschen, die eben genau so argumentiert haben und übrigens noch so argumentieren: "Flüchtlinge verursachen nur Kosten und bekommen das, was eigentlich uns zustehen würde. Dazu liegen sie auch noch den ganzen Tag auf der faulen Haut oder kriegen Zahnersatz finanziert, während unsere Omma auf dem Zahnfleisch kauen muss. Außerdem sind das ja alles Männer."

    Das wird sicherlich auch vorgebracht, ist aber meines Erachtens nicht das Kernproblem. Das Kernproblem und die Hauptursache für zunehmende Ablehnung gegenüber Zuwanderung findet sich ganz schnöde in der Kriminalstatistik.

    Eine meiner Freundinnen hat ihren Sohn auf einer Schule, die knapp 1000€ Schulgeld monatlich nimmt, nachdem man mit der staatlichen Schule unzufrieden war. Dort gibt es keinen Unterrichtsausfall, Lerngruppen mit 15-20 Schülern, eine super Ausstattung, zuverlässige Förderstunden, Hausaufgabenbetreuung und ein super Ganztagsprogramm mit Golfen, Kanufahren und allem Schnickschnack. Dazu ist es - angeblich - im Unterricht deutlich ruhiger und man hat weniger soziale Konflikte. Klingt für mich im Gesamtpaket aus Elternsicht nicht unattraktiv und ich verstehe schon, dass man solche Schule wählt, wenn man es sich halt leisten kann. Ist auch nicht verwerflich.

    Denkst du denn, dass Migranten bei diesen Delikten anders bzw. nachsichtiger behandelt werden als Menschen ohne Migrationsgeschichte?

    Kann ich nicht beurteilen. Vermutlich nicht, unser Rechtssystem ist ja generell sehr lasch gestrickt. Der Punkt ist, bei deutschen Staatsbürgern ist das wohl oder übel leider unser Problem und vielleicht funktioniert die Strafmaßbemessung bei Leuten, die hier sozialisiert wurden, auch überwiegend. Wer aber aus Ländern mit drakonischen Strafsystemen kommt, ist von unseren Verfahren wohl häufig wenig beeindruckt und wenig motiviert, Straftaten zukünftig zu unterlassen.

    Ich muss sehr oft an den Sechtsklässler denken, den ich 2015 in der IVK unterrichtet habe, der sich wie die Axt im Wald benahm und mal grinsend zu mir sagte "du kannst ja nix machen, hier passiert ja nichts". Dieses Mindset ist bei Migranten, die andere Systeme durchlebt haben und hier auffällig werden, vermutlich nicht so selten.

    Niemand behauptet, dass kriminelle Menschen nicht zur Rechenschaft gezogen werden sollen oder leugnet, dass Kriminalität auch unter Migranten ein Problem darstellt. Man kann aber das Versagen auf politischer Ebene in Sachen Integration nicht den Flüchtlingen anlasten.

    Den Satz kann ich echt nicht mehr hören, sorry. Doch, kann man. Zuwanderer bekommen Unterkunft, werden versorgt, bekommen Bargeld zur freien Verfügung, haben Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Ja, manches dauert ein bisschen, aber grundsätzlich ist der Standard der Leistungen, die Asylbewerber hier bekommen, verdammt hoch. Und ganz sicher keine Entschuldigung dafür, dass Leute leider straffällig oder gewalttätig werden müssen.

    Die Zahl der Gruppenvergewaltigungen hat sich seit 2015 beispielsweise verdoppelt, in den letzten Jahren liegt der Anteil nichtdeutscher Täter bei gut 50%. Von offensichtlichen Lappalien-Delikten wie angezeigten sexuelle Nötigungen, denen nach Feststellung der Personalien häufig gar nicht weiter nachgegangen und der Täter wieder laufen gelassen wird, mal ganz abgesehen. Über Messerdelikte, Bedrohung, Diebstahl usw. brauchen wir nicht sprechen, ist ebenfalls in der Kriminalstatistik gut erfasst. Alles Integrationsversagen der aufnehmenden Gesellschaft? Hm.

    Das Hauptproblem ist meines Erachtens noch nichtmals, dass es zu solchen Taten kommt, sondern dass wir scheibar keine Antwort darauf haben. Ich frage mich als Bürger, wie es sein kann, dass mit Messern rumfuchtelnde oder Frauen antatschende Leute am nächsten Tag wieder draußen rumlaufen, weil "keine Fluchtgefahr". Wie viele Messerstecher haben vor der Tat bereits ein prall gefülltes Vorstrafenregister oder sind "polizeibekannt", ohne dass irgendwas passiert wäre, was ein munteres Weitermachen verhindert hätte - bis zu welchem Punkt muss eine aufnehmende Gesellschaft das erdulden, bis ein Mensch (der objektiv eine Belastung darstellt) aus dem Land entfernt werden kann?

    Dass man damit auch vor ganz praktischen Problemen steht, geschenkt. Aber man muss zumindest langsam mal offen darüber sprechen und Ansätze diskutieren, statt reflexartig "wir haben halt schlecht integriert" rauszuhauen und Fehlverhalten zu entschuldigen. Man tut damit auch den vielen vielen Zuwanderern keinen Gefallen, die sich völlig normal verhalten und die umschlagende Stimmung in der Gesellschaft unberechtigterweise abbekommen.

    Unsinn. Das hoffen hier einige, meist aus der linken Ecke, die fürchten dass Merz wieder einen rechtskonservativen Kurs einschlägt. Und das wäre auch gut so. Damit hätten wir wieder klare Unterschiede bei den Wahlen und weniger Stimmen bei der AfD.

    Merz ist nicht nur rechtskonservativ, sondern driftet ständig in Populismus ab. Mit Merz ist ein Kreiz für die CDU für mich auch keine Option, mit anderen Kandidaten könnte man evtl. mal drüber nachdenken.

    Verfolgte Menschen haben ein Recht auf Asyl. Menschen, die keinen Anspruch auf Asyl haben, haben auch kein Bleiberecht. Was bei weitem nicht heißt, dass alle Asylsuchenden unqualifiziert sind. Die meisten müssen die Sprache lernen. Die Anerkennung von im Heimatland erworbenen Abschlüssen ist ein weiteres Problem.

    Richtig, verfolgte Menschen haben ein Recht auf Asyl. Das ist auch gut so. Problematisch wird es, wenn man auch diejenigen ohne Bleiberecht nicht mehr los wird. Oder diejenigen, die straffällig werden. Oder wenn - wie heute gehört - die Hälfte aller Asylanträge in der EU in Deutschland gestellt werden, und zwar laut Bericht maßgeblich aufgrund des Familiennachzugs. Das funktioniert auf Dauer so nicht und kann nicht so bleiben.

    Die ganzen Berechungen sind hochtheoretisch und setzen vor allem auch voraus, dass Integration gelingt. Die sehr ehrgeizige Afghanin habe ich gerade auch im Unterricht, die ist super und nicht das Thema. Ich habe aber arge Zweifel, dass sie den Durchschnitt der afghanischen Zuwanderer repräsentiert. Fun fact: ihrem eigenen Sohn hat sie den Umgang mit anderen Afghanen hier verboten, erzählte sie neulich. Zu oft schlechter Einfluss.

    Du schriebst weiter vorne, es gäbe keine Belastungen. Wir haben in jedem Ballungsraum Unterbringungsprobleme, wir haben überfüllte Klassen, gestiegene Sozialausgaben (natürlich nicht nur wegen der Zuwanderung, aber sie trägt wesentlich bei), faktisch auch einen Anstieg an Messerstechereien und Gruppenvergewaltigungen mit vorwiegend migrantischen Tätergruppen, wir haben gefühlt ein teilweise überfordertes Rechtssystem und wir haben offensichtlich keine sonderlich erfolgreichen Integrationskonzepte. Zudem haben wir eine gesellschaftliche Polarisierung und Radikalisierung, die sich auch maßgeblich am Thema Migration befeuert - ich würde sagen, das sind alles durchaus Belastungen für eine Gesellschaft. Und es ist leider ein riesen Versäumnis, dass die Mehrheit der Parteien immer noch überwiegend zu Beschönigung oder Ignoranz neigt und es der AfD damit ermöglicht, die klare (und ja, sicher auch teils rhetorisch und inhaltlich überzeichnete) Ansprache dieser Themen quasi als Alleinstellungsmerkmal für sich verbuchen und damit Wähler mobilisieren zu können.

    Natürlich brauchen wir Zuwanderung. Aber gleichzeitig muss auch dringend mal geschaut werden, wie man die Probleme in den Griff kriegt.

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