Beiträge von Maylin85

    Ok, das verstehe ich alles. Aber wäre für mich jetzt nicht ein muss, wenn es darum geht, das Ref zu machen oder aufzuschieben. Wohnt man halt schlecht aber preiswert. Auto hatte ich noch aus dem Studium a la Schrottkarre. Kleidung kann man seine bisherige weiternehmen. Wenn Die wollen, dass ich tolle Sachen trage, sollen sie mich besser bezahlen. Unterrichtsmaterialien kann man kostenlos ausleihen bzw. die Schule zahlt.

    Ich kann die Ausgaben alle verstehen und wenn man sich das leisten kann, ist das toll. Aber wenn ich kein Geld habe, würde ich mich eher einschränken bevor ich auf das Ref. verzichte bzw. es verschiebe. Ich meine nach den 18 Monaten bekomme ich A12/A13. Dann kann ich mir alles kaufen, was ich will.

    Aus heutiger Sicht stimme ich bei vielem zu, aus damaliger Sicht fühlte man sich ohne Blazer & Co halt unangemessen angezogen und hat halt gekauft, was man meinte zu brauchen, um vernünftigen Unterricht zu machen. Einiges davon nutze ich heute noch, von daher verbuche ich es schon eher unter nötigen oder zumindest sinnvollen Ausgaben. Auto hatte ich auch schon lange, fiel mir aber nie schwerer zu finanzieren, als im Ref. Mein Studentenjob hat definitiv mehr eingebracht, als das Ref.

    Ich stimme aber zu, dass ich das Ref auch möglichst nicht aufschieben würde. Das Problem löst sich ja nicht, sondern wird nur vertagt, denn dass man von einer Vertretungsstelle so wahnsinnig viele Rücklagen bilden kann, bezweifel ich.

    Was war denn bei euch so teuer, dass ihr nicht ohne elternlichen Zuschuss ausgekommen seid? Ich meine, dass man nicht fürstlich bezahlt wird, ist vollkommen klar. Aber um 18 Monate möglichst preiswert über die Runde kommen zu können, sollte es doch reichen?

    Kombi aus Miete in einigermaßen vernünftiger Gegend, Auto und Hundekindergarten. Aber auch ohne den letzten Posten wäre es extrem knapp geworden. Meine Rücklagen sind größtenteils für Umzug und angemessene Klamotten (konservative Ersatzschule) draufgegangen, außerdem hab ich im Ref wahnsinnig viel Geld für Unterrichtsmaterial ausgegeben.

    Wieder ein Grund, warum Seiteneinstieg über OBAS oder dergleichen attraktiver ist, als ein grundständiges Lehramtsstudium. Ich wäre ohne elterlichen Zuschuss auch nicht über die Runden gekommen.

    Vielleicht kannst du deine Ortswünsche fürs Ref am Wohnungsmarkt und Mietpreisniveau orientieren? Auch gibt es sicherlich Seminarstandorte, an denen man ohne Auto besser oder schlechter auskommt. Im geringen Umfang darf man sicherlich auch nebenbei was dazu verdienen, wenn man die Zeit und Energie findet.

    Die Frage, ob man Kinder hat oder möchte, kommt doch ständig von Schülern aller Altersklassen. Mir sagte vor ein paar Wochen ein Studierender "warten Sie mal ab, bis Sie älter werden und ihre biologische Uhr anfängt zu ticken, dann sehen Sie das anders" - das fand ich ja mit Ende 30 ja wirklich charmant 😄

    Ach super, Luschenstudium. Sowas hab ich bisher noch nicht gehört, nehme ich dankend ins Repertoire auf.

    Wenn man solche herablassenden Aussagen über Studiengänge tätigt, sollte man sich mal über sein Wohlbefinden Gedanken machen. Mich berührt das nicht, aber mein Beileid an deine Schwester, die deinen offenbar fehlenden Respekt bezüglich ihren abgeleisteten 6-7 Jahre ihres Lebens ertragen muss.

    Einfach nur unnötig. Zeigt, dass nicht mal annähernd verstanden wurde, was ich geschrieben habe. Herzlichen Glückwunsch für die verschwendeten 5 min deines Lebens :)

    Ich habe großen Respekt vor dem Job, den sie jetzt macht, den ich niemals machen wollen würde und auch nicht könnte, der zu ihrem Studium passt und den sie scheinbar auch sehr gut macht.

    Eine gute Deutschlehrerin wäre aus ihr aber vermutlich nicht geworden, wenn das zweite Semester schon zu viel war. Daher ist es doch gut, dass ein Quereinstieg ohne Fachqualifikation eben NICHT so einfach möglich ist 😊


    Du wirkst übrigens superdünnhäutig und unreflektiert, an der Stelle wünsche ich dir noch einen großen Entwicklungsschub 😊

    Ja, die medizinische Amnesie ist auch wahnsinnig häufig.

    Thema Menschenrechte: Die Menschen werden versorgt und leben in Sicherheit. Wer sich frei bewegen möchte, kann das durch Rückkehr in sein Herkunftsland tun (ja, erfordert Nennung) oder alternativ an der Feststellung seiner Identität mitwirken und genießt danach alle Rechte, die für Menschen in einem laufenden Asylverfahren vorgesehen sind.

    Es ist grundsätzlich ja gut und richtig, dass wir hohe Standards haben. Ich denke aber, als die Regelungen festgeschrieben wurden, waren viele der heutigen Entwicklungen nicht absehbar, und wenn es zu nennenswertem Missbrauch der Strukturen kommt, muss eben auch mal nachjustiert werden. 2021 reiste jeder zweite Flüchtling ohne Identitätsnachweise ein, 2017 gab das BAMF an, gerade einmal 35% der Einreisenden könnten einen Pass vorlegen. Das kann man in dieser Größenordnung meines Erachtens nicht so hinnehmen, sondern es muss extrem unattraktiv gemacht werden, mit angeblich nicht feststellbarer Identität hier aufzuschlagen.

    ...und ja, das klingt möglicherweise populistisch angehaucht. Auch in meinen eigenen Ohren und ich hätte niemals gedacht, dass sich meine Haltung mal so wandelt. Man kann aber auch nicht mehr ignorieren, dass wir hier Fehlentwicklungen zulassen.

    Ein "Auffanglager ohne Ausgangsmöglichkeit" ist letztlich ein Gefängnis. Der Aufenthalt in selbigen erfordert in einem Rechtsstaat ein ordentliches Gerichtsverfahren in dem mit bedacht wird, dass keine feststellbare Identität zu haben längst nicht immer in der Verantwortung der Menschen liegt, die hier ankommen, sondern auch an den Herkunftsländern liegen kann, die nicht ausreichend kooperieren bei Identitätsfeststellungen. Verdienstmöglichkeiten zumindest offizieller Art haben hierzulande sowieso nur Menschen mit passendem Aufenthaltsstatus. Dafür müssen wir uns also nicht direkt von unserem Rechtsstaat verabschieden.

    Es geht um Leute, die sich ihrer Identität nicht erinnern können und keine oder offensichtlich fehlerhafte Angaben machen und damit offensichtlich ganz bewusst Schwachstellen im System nutzen. Man könnte durchaus diskutieren, ob mangelnde Kooperationsbereitschaft in Kombination mit der Tatsache, dass man nunmal keine Ahnung hat, wen man da vor sich hat, Präventivmaßnahmen rechtfertigt. Ja, dazu bräuchte es ggf. eine Anpassung des Rechtsrahmens. Meines Erachtens gibt es hier derzeit ein rechtliches Vakuum - einerseits sind Ausländer ohne Aufenthaltserlaubnis sofort ausreisepflichtig, andererseits hat man Kandidaten, deren Verfahren zur Feststellung des Vorliegens der Voraussetzungen für eine solche Erlaubnis mangels Identitätsfestellung nicht gescheit durchgeführt werden kann. Hier braucht es eine mit Konsequenzen belegte Mitwirkungspflicht zur Identitätsfeststellung.

    Mit Verdienstmöglichkeiten meinte ich nicht nur reguläre, an eine Arbeitserlaubnis geknüpfte Jobs, sondern jede Art von finanziellen Zuwendungen, wie beispielsweise auch Taschengelder oder (anknüpfend an den vorherigen Gedanken) Entlohnung von Arbeit in Idenitätsfeststellungsgewahrsam. Das war begrifflich unpräzise formuliert.

    Wäre ich betroffen, ich hätte so glaube ich, sämtliche Papiere weggeschmissen und könnte mich an nichts mehr erinnern. Ich hätte auch kein Handy dabei.

    Menschlich individuell vielleicht verständlich, aber so etwas kann ein Ankunftsland meines Erachtens nicht einfach so hinnehmen. Wer keine feststellbare Identität hat, kann hier eigentlich nicht frei herumlaufen, sondern müsste in ein Auffanglager ohne Ausgangsmöglichkeit und ohne Verdienstmöglichkeiten vebracht werden, so dass der Aufenthalt hier außer einer Unterkunft und Versorgung mit dem Nötigsten auch letztlich "nichts bringt". Wer ein Verfahren, Bewegungsfreiheit oder mal Kontakt zur Familie aufnehmen möchte, erinnert sich ja vielleicht auch wieder an seine Herkunft und Identität.

    So blöd finde ich das mit der Haushälterin gar nicht. Ich möchte meine Putzfrau jedenfalls nicht missen, solange es hier keinen Teilzeit-Parter mit entsprechendem Haushaltsdienst gibt 😄

    Eine Teilbezuschussung (ähnlich der bezulagten Hausfrau) wäre ja schön 😊

    Oje was für anstrengende Eltern. Die Kinder müssen in Schule sich am Riemen reißen, daheim im Garten...:autsch:

    Ich bin froh wenn die Kids kein Bock auf Medien haben sondern draußen einfach Kids sind; laut und Spaß haben. Hat man Kinder als Nachbarn ist das halt ein Lebensrisiko :grimmig:. Der Grill-, Kamin-, Zigarettengeruch weht ja auch zu einem herüber...

    Die Gärten sind so angelegt, dass man sich zwar nicht sieht, aber durchaus hört, wenn es ansonsten ruhig ist, und die machen das wirklich super. Natürlich dürfen die spielen, aber ohne Geschrei und Gequieke, ohne ständig gegen Wände fliegende Bälle, ohne Gezanke usw. Artikulieren sich auch bei Tisch sehr höflich, Mamas Ansagen werden nicht diskutiert.. ich finde das toll und sehr rücksichtsvoll 😊

    Aber: wenn Papa alleine mit den Kindern ist, klappt es auch nicht soooo supergut. Was wiederum zeigt, dass es nicht gottgegebene Vorzeigekinder sind, sondern eben viel Arbeit und Konsequenz drinsteckt. Was mir wiederum viel Respekt, insbesondere vor der Mutter, abnötigt 👍 Die liegt definitiv nicht entspannt im Liegestuhl und lässt laufen, sondern ist eigentlich permanent regulierend anwesend (in ruhiger, angemessener Weise, wie ich finde).

    Die Ruanda-"Lösung" finde ich insbesondere deswegen auch problematisch, weil man die wirtschaftlich schwierige Lage ausnutzt, um gut bezahlte Abkommen zu schließen, deren Folgen für das Land gar nicht zwingend absehbar sind. Ruanda hat nach dem Bürgerkrieg eine durchaus positive Entwicklung durchlaufen und einen sichtbar erfolgreichen Weg zur nationalen "Gesundung" eingeschlagen. Trotzdem verarbeitet diese Gesellschaft aber gerade noch einen noch nicht allzu lange zurückliegenden Genozid, konnte sicherlich noch nicht alle Spannungen nachhaltig ausräumen, und in dieses fragile, gerade auf die Beine kommende System möchte man nun illegale Migranten schicken. Halte ich nicht für sehr gelungen. Der Westen muss seine Probleme selbst lösen und kann nicht ständig outsourcen. Man hat in diesen Ländern in den letzten Jahrhunderten schon genug nachhaltig verpfuscht.

    (Und es sollte klar sein, dass ein braves angepasstes Mädchen, um das Klischee zu bedienen, in der Regel kein Ergebnis der eigenen Erziehungsleistung ist sondern primär schlicht das Wesen bzw. der Charakter des Kindes.)

    Wieso geht man direkt davon aus, dass das NICHT Ergebnis von Erziehungsleistung ist? Schau ich mich in meinem Freundeskreis so um, dann gibt es da sehr gut erzogene Kinder, die aber auch in meinem Beisein regelmäßig und frühzeitig von den Eltern zur Ordnung gerufen und deutlich erkennbar erzogen werden. So auch meine Nachbarn, die es schaffen, dass die Nachbarschaft trotz Trampolin und Pool im Minigarten nicht von ihren drei Jungs belästigt wird, weil sie superkonsequent und superschnell eingreifen, wenn es laut und störend wird. Und dann gibt es da Leute, deren Kinder sich wie hulle benehmen und die was von "ist halt lebhaft" und "sind halt Kinder" faseln. Da habe ich dann aber wiederum auch selten bis nie erlebt, dass sie mal gescheit und vor allem konsequent und nicht nur dann, wenns schon massiv daneben ist, gemaßregelt werden 🙃

    ...vielleicht sind Naserümpfen und Vorzeigekind ja auch einfach verdient und erarbeitet 🤗

    Gerade in Ballungsräumen sind kleinere Wohnungen auf den Quadratmeter umgerechnet häufig teurer als große. In Anbetracht dessen sowie der Tatsache, dass es immer günstiger ist, eine Wohnung mit 2 Gehältern zu unterhalten, müsste es eigentlich der Fairness halber einen Singlewohnzuschlag geben 🤗

    Anna Lisa

    Der Anspruch ist auch nicht, dass deine Kinder komplett gegenfinanziert werden (warum auch). Aber mit 900€ wird dir in Mietstufe III bei nicht allzu abgehobenen Ansprüchen bereits die komplette Miete geschenkt - das ist doch sehr generös und in der Summe auch völlig übertrieben.

    Inwiefern hilft es denn gegen Lehrermangel, wenn Lehrer zum (offensichtlich ja nicht sonderlich nötigen) Teamteaching herangezogen werden? Dadurch wird doch keine einzige Stunde mehr erteilt.

    So richtig verstehe ich die Argumentation nicht. Wären es Vertretungsstunden, okay, aber das...?

    Die Antworten hier fallen deswegen aus, wie sie ausfallen, weil jeder fachlich ausgebildete Lehrer um den Wert seines Fachstudiums weiß. Es befremdet einfach jedes Mal aufs Neue, wenn Pädagogen ohne einen blassen Schimmer von Sachfächern meinen, sie seien qualifiziert Unterricht zu erteilen, nur weil sie fit in kindlicher Entwicklung, Lerntheorien und Co sind. Das ist ja alles schön, dennoch sind sie fachlich nunmal schlicht unqualifiziert. Dass aus der Not heraus auch solche Leute eingestellt werden, ein Schulbuch in die Hand gedrückt bekommen und sich nach bestem Wissen und Gewissen durch die Praxis wurschteln, ist ein absolutes Armutszeugnis für das Bildungssystem. Dennoch kann man irgendwo verstehen, dass Menschen, die sich umorientieren wollen, diese Chance nutzen. Taucht aber ein junger Mensch mit klarem Berufswunsch Grundschullehrer auf und entscheidet sich gezielt für einen dafür ungeeigneten Ausbildungsweg, dann ist das nicht wirklich nachvollziehbar.


    (Meine Schwester hat mit ihrem exzellenten 1,3 Pädagogik Bachelor und 1,0 Pädagogik Master dann übrigens noch angefangen Deutsch auf Lehramt nachzustudieren und nach 1,5 Semestern geschmissen, weil ihr das alles zu aufwändig und kompliziert und lernaufwändig war - seitdem rätsel ich insgeheim ein bisschen, was Pädagogik für ein Luschenstudium sein muss, und sehe das alles ohne Fachstudium noch deutlich kritischer als vorher eh schon 🙈)

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