Beiträge von Arabella

    es gibt auch "traumschulen", von denen man sich viel abgucken kann. die freie schule leipzig oder die kinderschule bremen oder die grundschule harmonie in eitorf... die bodenseeschule würd ich mir auch gern mal anschauen, die haben die fächer komplett abgeschafft (laut film "treibhäuser der zukunft")


    könnt ihr noch mehr schulen empfehlen? zum ideenklauen?

    Stellt euch vor, ihr könntet eure eigene Schule gründen und nach Belieben gestalten... Wie sähe sie aus? Was wäre besonders? Was wäre euch besonders wichtig? Welche Ideen von euren Schulen würdet ihr übernehmen?


    jahrgangsübergreifend? demokratisch? inklusiv? projektunterricht? wie sähe ein "stundenplan" aus? wer wäre lehrer? ganztag oder nicht? ...

    Ich hatte i.Ü. Schon recht viele Schüler aus freien Schulen, Walldorf etc. Die konnten in Klasse 3 nicht mal die Satzanfänge groß schreiben. Aber egal. Dafür waren totale Dinosaurier - und Ritter- Experten drunter. Als zukünftiger Paläontologe muss man ja auch nicht schreiben, sondern nur buddeln können. Ich hätte sie zum Üben in unsere Sprunggrube schicken können ... Ach ne, das wäre ja wieder das Problem des "Aufzwingens" gewesen.
    Ich habe schon genug mit Kindern zu kämpfen, von denen zu Hause schon nichts abverlangt wird .... solch ein Umfeld nehme ich mir nicht als Vorbild. Sorry.


    seltsam, dass einstein so berühmt wurde, obwohl er ne vier in mathe hatte...


    mein montessori-prof sagte: im heutigen schulsystem wäre goethe bestenfalls journalist geworden...


    komisch, keiner kommt darauf, einem 12monate-alten kind zwangsweise lauflernübungen zu verordnen (obwohl es das vielleicht mit 15 monaten von selbst lernt), weil es genügend andere kinder gibt, die in diesem alter laufen können - und gleichzeitig ein 10monate-altes kind am laufen zu hindern, "schatz, das lernst du später, krabbel nur weiter wie die anderen"...

    Und gerade der kaputtgeredeten traditionellen Pädagogik haben wir es zu verdanken, dass wir in Deutschland wirtschaftlich, kulturell und sozialstaatmäßig viel erreicht haben.


    ja, und in zehn jahren nähen wir die t-shirts für china - wenn wir glück haben (zitat: manfred spitzer)


    wobei ich jetzt nicht das chinesische schulsystem herzaubern will... mir geht es darum, dass man in einer freien lernumgebung sein potenzial viel mehr entfalten kann. was wir brauchen, sind neue ideen - die entstehen aber nur in freiheit (daher kann china auch bestens kopieren, hat aber wenig eigene ideen). aus neugierde. und haben nichts mit ausfüllen und abarbeiten von arbeitsblättern zu tun.


    im buch "schulfrei - lernen ohne grenzen" wird eine studie zitiert, nach der die grundschulanforderungen von lesen, schreiben, rechnen innerhalb von 100 zeitstunden erlernbar seien - wenn man den zur rechten zeit lernt, nämlich dann, wenn sie einen interessieren. wie viele stunden hat man in der grundschule zeit? in vier jahren? leute, was machen wir mit den übrigen 4000 stunden?

    Das klingt für mich weniger nach Authentizität als vielmehr nach emotionaler Erpressung. Emotionale Erpressung ist auch ein Machtmittel.


    Wenn ich Kindern nicht sagen kann "Das macht mich traurig", wenn ichs denn so meine, dann spiel ich eine Rolle. Verstehe nicht, was das mit emotionaler erpressung zu tun haben soll. ich verlange doch nichts. ich bitte doch nur um hilfe, weil ich mich mit den kindern als gleichwertig betrachte. die methode ist von jesper juul, ich komme sehr gut klar, aber vielleicht ist das an einer freien schule auch anders.

    Arabella zur historischen Nachilfe: flächendeckende Schulpflicht ist kein Relikt der NS-Zeit, sondern wurde 1919 in der Weimarer Republik eingeführt. Vielleicht erst mal informieren, bevor man mit deplatzierten und unsachlichen Nazivergleichen um sich wirft...


    ich hab von Schulanwesenheitsplicht gesprochen, wenn ich mich recht erinnere, wenn nicht, meinte ich die - und die wurde Ende der 1930er Jahre eingeführt.


    was regt denn an meinem zitat eigentlich so auf? ist die schulanwesenheitspflicht so begehrenswert? ich finde es krank, dass familien ins ausland ziehen, um der schulpflicht zu entgehen... in den usa ist das grund für die greencard^^ es gibt kaum länder, in denen es schulanwesenheitspflicht gibt. auch experten in deutschland sprechen sich immer wieder für eine bildungspflicht aus. diese anwesenheitspflicht ist doch echt grund aller unmotivation, aller belohnungsversuche mit smilies etc... der mensch muss zum lernen nicht motiviert werden. wie viel lernen unter zwang bringt... davon ist hier ja genügend zu lesen.

    Dann muss er/sie eben schnell lernen, dass das Leben auch aus Pflichten besteht, und wir fangen da gleich mal in der Schule damit an. Und wenn eine (anfangs) kleine Pflicht erledigt ist, DANN wird gefragt, was er/sie denn jetzt gerne tun möchte???? Malen, Basteln, Bauklötze bauen, Bücher anschauen etc....etc....???? Solche Kinder habe ich immer besonders im Blick. Wenn ich die echt machen und tun lasse, was sie wollen, dann bauen sie mir monatelang NUR Türme aus Klötzchen..... nur gelernt wird eben....NIX! Und das geht nicht. Fertig....


    uhhghh. sie lernen vielleicht nicht das, was du willst, aber sie lernen. man muss das gehirn schon ins koma versetzen, damit es aufhört zu lernen. soso, pflichtbewusstsein bitte schon mit sechs, schön gehorsam sein. die schul(anwesenheits)pflicht ist ein relikt aus der nazizeit, wo wir schon viel zu viel gehorsam hatten... bildungsexperten sind für die abschaffung dieser fast nur noch in deutschland bestehenden zwangsverordnung.


    es sollte eher heißen: danke, liebe kinder, dass ihr jeden tag den weg in die schule findet! ihr könntet auch zu hause bleiben. aber dann hätte ich bald keinen job mehr. ich danke euch wirklich.


    es gibt kinder, die aufm papier zwar sechs sind, aber irgendwo im alter von zwei/drei stehen geblieben sind. die muss man da abholen. und wenns mit türmchen bauen ist.


    übrigens: türmchen bauen = schulung von feinmotorik, konzentration, gleichgewicht, ausdauer und frustrationstoleranz, mathematischem verständnis, statik, in der gruppe social skills, selbstwirksamkeit, selbstwertgefühl, selbstvertrauen,...

    Materialien in der Klasse sind auch kein Allheilmittel. Der Lehrer ist immer Bindeglied zwischen Kind und "Welt". Ich würde mir die besagten Kinder mal zum Gespräch aus der Klasse rausnehmen und authentisch sagen: "Ich muss jetzt mal mit euch reden. Mir ist aufgefallen, dass ihr irgendwie zu nichts (wirklich nichts? oder zu was nicht) Lust habt. Egal, was ich versuche, euch anzubieten, ihr wollt es nicht. Und das macht mich traurig. Ich möchte gern mit euch allen zusammen arbeiten, was Neues lernen. Dass ich nichts finde, was euch interessiert, darüber denke ich auch nach der Schule nach. Und ich würde doch so gerne was finden, um mit euch was zu machen, was ihr gerne macht. Vielleicht könnt ihr mir helfen? Dass ihr mir Ideen sagen könnt, was wir zusammen machen können? Muss jetzt nicht direkt sein, vielleicht fällt euch auch in den nächsten Tagen was ein... Sagt's mir. Bitte. Mir geht es nicht gut so. Ich würde euch viel lieber fröhlich sehen und mit was spannendem beschäftigt." Lächeln. Und abwarten.


    Kinder haben ein ganz feines Gespür für authentische Gespräche. Und nicht sofort eine Reaktion erwarten. Inspirieren, einladen und ermutigen. Und das immer wieder. Dass 6jährige auf nichts Lust haben ist nicht normal. Was haben sie vorher erlebt? Was hat ihre eigene Motivation genommen? Verweigern ist ein Machtmittel, wenn man anders nicht weiter kommt. Es ist auffällig wie "nicht essen". Jetzt iss endlich. Willst du was anderes? Was willst du denn?... das bringt nicht weiter. Ich glaube, der Weg vom "du" zum "ich", also wie oben z.B., dass du sagst, wie es dir dabei geht, kann ein erster Schritt sein, Kontakt aufzubauen.

    an Rechtschreibmaterial kann ich dir diese Sachen empfehlen http://www.bracht-verlag.de/deutsch/rechtschreibung/ wir lassen unsere kinder freie texte schreiben und sehen anhand derer, welche rechtschreibthemen geübt werden müssen. bei dem rechtschreib-modellwortschatz find ich so toll, dass es zu jedem thema ausgesuchte wörter gibt, zu doppelbuchstaben (konsonanten und vokale), auslautverhärtung, dehnungs-h, ie, dem r, das man nicht hört, verschiedene x-laut-schreibungen, zu s/ß/ss,... und die anleitung zum individuellen wortschatz kann ich auch empfehlen, meine schüler finden das super http://www.bracht-verlag.de/gratis-material/deutsch/

    ich hab an der uni gelernt, dass freie texte nie (ungefragt) korrigiert werden und schon gar nicht mit rot, sondern mit bleistift. in der praxis find ich das wunderbar, denn so sehe ich im heft die unterschiede/lernfortschritte und kann sie dem kind zeigen.

    wir lassen uns die arbeit zeigen und haken im wochenplan ab. bei uns gibts aber von mo-fr 8-13 uhr freiarbeit... wie wärs mit einem lerntagebuch für jeden schüler? vielleicht gibts auch schon ne app dazu?

    Hallo caliope,


    musik hat ganz viel mit mathe zu tun :)


    ich würde mit "sprechgesang" starten, und zwar wiederholt mit allen bis 4 zählen: 1, 2, 3, 4, 1, 2, 3, 4, 1, ... und im rhythmus bewegen, ganz wichtig, groovy, und one, two, three, four,... deutsch und engl. abwechseln und dann echospiele starten (mit hand zeigen "ich" und "ihr", zunächst, wenn die schüler dran sind, noch mitsingen) und mal bei einer zahl pause machen: 1, -, 3, 4, etc. gutes konzentrationstraining, geht auch bis 8 zählen.


    dann auf ba, ba, ba, ba oder ba, baba, ba, ba auch schnellere notenwerte mit einflechten und auf engl. do, dodey, do, do. und immer wieder echospiele. können sich auch die kinder ausdenken. und mal laut, mal leise... z. b. fünf minuten am anfang der stunde, macht spaß :D


    und die kinder fragen, was sie mit musik verbinden, was sie darüber wissen, was sie lernen wollen, referate vergeben, auch drittklässler schaffen locker 5-10 spannende minuten als stundeneinstieg, auf dem man aufbauen kann. ich weiß nicht, wie das an regelschulen ist, ob man das so frei machen darf, aber ich finds immer super, die stundenvorbereitung an kinder abzugeben ;) also, ich mach mit ihnen ne mindmap und dann gucken wir, woran sie weiter arbeiten und was ihr schwerpunkt sein soll, aber die machen den rest gerne.


    und wenns mozart sein soll? wie wärs mit ner zeitreise? was, wenn mozart mal einen abstecher ins "heute" macht und wir dann unsere mit seiner zeit vergleichen?


    vielleicht gibts eltern, die mal zu besuch kommen und ein instrument vorstellen?
    keine panik vor musik, moderieren und den rest delegieren... hihi wir sind ja keine eierlegende wollmilchsau...

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