Beiträge von Plunder

    Ich kann das, was Hannelotti und Miss Jones sagen, nur unterstreichen! Mein „Lieblingslehrer“ war mein Englischlehrer, der aber immer nur nach dem Buch arbeitete - also inhaltlich sehr langweilig war. Ich erinnere mich an die tausend Grammatikaufgaben und die sehr basalen und repetitiven Methoden der Texterarbeitung (gähn). Was ihn so besonders machte, war seine Art auf Schüler einzugehen, zuzuhören und auch was auszuprobieren. Wir haben mal so etwas wie eine Meditationsstunde gemacht.
    Insgesamt bereite ich so vor, wie ich Lust habe, für eine Klasse was Besonderes zu machen, ein Spiel, ein Thema, das sie interessiert, ein Witz/Spruch des Tages als Einstieg zur Abwechslung, auch abhängig davon, was ich irgendwo aufschnappe. Manchmal überkommt es mich und ich möchte mal eine neue Methode ausprobieren. Aber insgesamt sitze ich am Tag mit Vorbereitung von 0 bis 1,5 Stunden maximal, im Durchschnitt vielleicht 0,5 Stunden am Tag. Meistens plane ich schon am Ende der letzten Stunde, was methodisch als nächstes drankommen sollte. Sonntags sitze ich dann für ca. 2-3 Stunden und plane die Woche grob, d.h. welche Texte/Themen in welcher Stunde „drankommen“ und wie. In den Ferien (meistens) plane ich meine Reihe und meine Kompetenzschwerpunkte mit Methodenfokus.

    Alles. Ich verstehe vieles aber erst jetzt wirklich.Und natürlich hatte ich mit dem 2. Stex nicht ausgelernt, sondern das Rüstzeug für den Berufseinstieg erworben.

    Naja, ich habe meinen Kommentar natürlich auf die Zeit in der Dokumentation bezogen, wie der Titel es zeigt - also NICHT auf die Zeit VOR dem Referendariat!


    Welches Rüstzeug für den Berufseinstieg hast du denn erworben?
    Ich halte diese Aussage im Vergleich zu den hier geteilten Erfahrungen für erklärungsbedürftig.
    Besonders wichtig in der praktischen Lehrerausbildung halte ich bspw. die Grundlagen des Classroom Managements (s. Katja), die Entwicklung der eigenen Professionalität im Alltag (s. Ralf) und die Weiterentwicklung der eigenen Lehrpersönlichkeit in Kongruenz mit den z.g. (s. Anna).
    In irgendeiner Weise finde ich mich in allen drei Persönlichkeiten wieder, was deren Entwicklung betrifft. MMn sollte die Zeit des Berufseinstiegs von den jeweiligen Schulen eng begleitet werden, besonders in Hinblick auf die wachsende Zahl der Seiteneinsteiger! Mit Berufseinstieg meine ich die Zeit NACH dem Referendariat, denn wie Katja das so schön beschreibt, ist sie „seit der Prüfung in so, so‘n Loch gefallen“ - diese Erfahrung ist mWn nicht ungewöhnlich.

    Mich hat die Dokumentation wirklich sehr berührt und hinterläßt den bitteren Beigeschmack der zukünftigen Entwicklung der Lehrkollegen. Wie Katja das so schön beschrieb, werden die Fußspuren - das Werken der LUL - von den Wellen weggefegt. Sie sagte, dass sie gut verstehen könne, warum Lehrkollegen an Burnout leiden. Wegen der zu kurzen und relativ oberflächlichen Ausbildung können Sie auch keine „Überlebensstrategien“ entwickeln außer der der Flucht.

    Liebe Krabappel,


    da hast du allerdings Recht damit, dass ein wissenschaftlicher Diskurs weitaus sinnvoller ist als der Austausch von gefühlten Erfahrungen. Es ging mir auch lediglich um deine Form der Kommunikation. Beleidigt bin ich nicht.


    Es ging mir auch gar nicht um das angeworbene Programm - das kenne ich gar nicht. Aber mal reinschauen wäre eine Möglichkeit für mich. Dennoch ist festzuhalten, dass die neuronalen Verbindungsprobleme nicht nur gefühlt sind.


    Hier habe ich einen Ausschnitt aus dem Journal of Neurology, Neurosurgery and Psychology (https://jnnp.bmj.com/content/74/12/1603):


    "The results are impressive, not least in revealing dysfunctions in areas where one would expect to find them; in brain regions known to be involved with language generally and with phonological processes in particular. Such dysfunctions appear to be present from an early age, at least from the period of learning to read, yet they have proved to be amenable in some degree to modification with training."


    Es geht also um die neuronalen Verbindungen zwischem den Broca (allg. Sprachzentrum-Produktion) und den Wernicke (sensorisches Sprachzentrum-Verständnis) Arealen. Hier scheinen diese zwei Areale, zumindest laut der Studien im o.g. Artikel, eine schlechtere "Zusammenarbeit" aufzuzeigen.



    Was die Gründe betrifft, so wird angenommen, dass it "as been suggested by Eliez et al, who found a 12% reduction in volume [...] among dyslexic men, affecting the grey matter predominantly.".

    Des Weiteren "Significant correlations were observed between reading scores and the severity of the changes in the left white matter tracts that contain the connections between posterior and anterior language areas."


    Offensichtlich kann man Dyslexia "behandeln", auch und gerade weil sich Verbesserungen in der Performanz im Wachsen zeigen. Allerdings haben auch die Engländer kein Wundermittel dafür erfunden. Meine Kinder mussten damals wöchentlich stupide Wortlisten üben, üben, üben - und zwar alle aus der Klasse! Wortlisten à la Gebauer, die sie ja wieder in der Primarstufe einführen will.



    Was die vielen gleichlautenden Wörter und Wortteile betreffen, kann kontextuelles Lernen helfen, also bspw.

    I like listening to music.

    I love my two rabbits.

    We have too much!

    I love you, too. (Das habe ich noch mit dem Komma gelernt und auch, wenn es heute nicht mehr gebraucht wird, ist es doch ein kleiner Trick, um den Unterschied zu verdeutlichen.)


    ...



    Ich weiß allerdings nicht, wie du, turtlebaby, to, two und too mit Wortkarten vermittelst? Vielleicht kannst du das nochmal erklären?


    Ich finde auch, dass man nicht jeden kleinen Fehler streng bewerten darf.



    Eins noch, Krabappel, ...

    Im Übrigen haben mehr englische Kinder Probleme mit der Rechtschreibung, als Spanische. Kein Wunder, Spanisch schreibt man häufiger, wie man es spricht. LRS ist also in England häufiger- haben deiner Erfahrung nach also mehr englische Kinder neurologische Defekte?

    Das stimmt so nicht unbedingt. Hier nochmal ein Zitat aus der o.g. Quelle:


    "English uses 1120 graphemes to represent the 40 phonemes of the language; Italian, by contrast, uses 33 graphemes to suffice for its 25 phonemes. The prevalence of dyslexia across different languages appears to be related to the depth or shallowness of their orthographies. Paulesu et al have nevertheless found that English, Italian, and French dyslexics all show equivalent reductions in activation of the key brain regions known to be affected in English-speaking dyslexics when PET scans are carried out during word reading."


    Natürlich ist dies nur eine Quelle und vielleicht ist die Forschung schon viel weiter. Aber ich möchte abschließend das betonen, was auch dir wichtig ist, und zwar dass wissenschaftliches Arbeiten unsere Grundlage ist!

    Leider schaffe ich das auch nicht immer, akribisch auf alles einzugehen, aber wir wachsen mit unseren Herausforderungen ;)

    Vielleicht gibt es ja noch ein paar gute Tipps hier zum Thema.

    Warum reagierst du gleich immer so angriffslustig und pampig? Ich gebe doch nur eine Meinung, die du gerne widerlegen kannst. Aber dann tu das doch bitte mal netter! Wenn ich von der Arbeit komme, möchte ich im Forum nicht angegangen werden. Ich wollte doch nur einen Beitrag leisten, weil es mich auch interessiert. Schade, dass so viele Diskussionen in den Boden getrampelt werden, weil da jemand seine/ihre Meinung ganz besonders dick aufs Butterbrot schmieren muss. So macht das Teilen keinen Spaß :daumenrunter:

    Meiner Erfahrung nach hat es nicht immer mit Fleiß oder Konzentration zu tun, denn für manche brauchen die neuronalen Vernetzungen einfach länger oder werden ein Leben lang ein Hindernis darstellen. Auch ich finde das Thema schwierig, sehe aber im reinen Üben nicht immer den gewünschten Erfolg. Daher Danke, Shams, für deinen Hinweis!

    Wir arbeiten seit einigen Jahren mit Camden Market und wir KuK kommen wirklich gut damit zurecht. Wir haben etliche Diff. Möglichkeiten allerdings weniger, wie Lighthouse - gleiche Aufgaben aber „mehr Lücken“ mit dem gleichen Ziel - sondern teils auch verschiedene niveauspezifische Aufgaben und differenziertes Vokabular, d.h. auch anspruchsvoll. Methodisch kommen wir wirklich gut klar. Fast alle ist digital verfügbar.
    Ich fand Lighthouse bei der Durchschau auch sehr anspruchsvoll. Wäre es möglich beide Bücher in einem Jg. ein Jahr lang auszuprobieren, bevor eine solch wichtige Entscheidung getroffen wird?

    Im Sinne des Opferschutzes sollten Beschwerden nachgegangen werden.
    Ich habe nochmal nachgeschaut, anonym könnte ich tatsächlich nicht finden - das stimmt. Aber unter Beweislage ist auch eine Zeugenaussage zu verstehen. Wichtig finde ich anzumerken, dass es bei uns auch telefonisch geschehen kann. Wenn bspw. viele Beschwerden über ähnliche Sachlagen eingehen, kann die Bez.Reg. dahingehend schlichtend bzw. beratend der Sl gegenüber einwirken.

    Ich finde Beschwerden absolut legitim, wenn alle Versuche einer Schlichtung/einer Einigung/eines konstruktiven Austauschs (zur Not mit Mediator/in) gescheitert sind und man sich in einer Sackgasse befindet. Tatsächlich sollte dies der letzte Schritt, nicht der 1. sein! Und meistens weiß der Aggravator schon, was mit wem das „Problem“ ist.

    Ich kann auch die Fluggesellschaften direkt empfehlen, nicht die Irische. Wir haben pro SuS nach London €68 für Hin- und Rückflug bezahlt. War alles super. Gepäck wurde auch großzügig gehandelt. Erst kam die Buchung, Anzahlung von ca. 20%, 6 Wochen vorher Restzahlung. Es lief reibungslos!

    Das stimmt so nicht!


    Beschwerden werden in jeder Bez.Reg. (Ich spreche für NRW.) bearbeitet. Dies muss auch keinen formalen Vorgaben entsprechen und kann mündlich erfolgen (per Telefon). Dazu würde ich unverbindlich anrufen und mich erkundigen. Wie gesagt, es gibt klare Vorgaben dazu! Hier ein hilfreicher Link: https://www.tresselt.de/beschwerden/ (bitte alles lesen, auch wenn der Artikel lang ist!)
    Alles Gute!

    Schiri, Danke für deine Ausführungen! Das hört sich sehr organisiert an. Ich beutzte gaaanz früher begeistert OneNote bis ich anfing zu arbeiten und technisch 4 Schritte zurück gehen musste (am Arbeitsplatz). Ich werde mal ein Experiment wagen und es ausprobieren. Wir haben seit letztem Jahr unsere Whiteboards. Nächste Woche dann mehr ....

    Danke, Simultanus und Moebius, für die Ausführungen! Was ich auch interessant finde, sind die vielen „Ausnahmen“, die möglich sind. Wenn sich die Behörde Prozesse (verständlicherweise) sparen will, warum werden Ausnahmen überhaupt aufgeführt? Gut, ich kann es mir denken... Für mich bleibt das Verfahren trotzdem undurchsichtig und teils willkürlich, zumindest dem Eindruck nach.

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